Mich verwundert die Mehrzahl der Antworten ehrlich gesagt ziemlich. Die Idee, dass jeder sein eigenes Zeug trägt, wäre mir gar nicht gekommen. Ich habe einen Pfadfinderhintergrund und da ist es so üblich, dass so gepackt wird, dass die Gruppe möglichst gleich schnell ist. Das bedeutet, dass jemand mit guter Kondition und leichtem Gepäck doppelt so viel tragen kann, wie das schwächste Gruppenmitglied. Wenn der Starke dann mal zum Schwächsten werden sollte, was durch Blasen, Durchfall, Verletzungen auch mal vorkommen kann, gibt er dann wieder Gepäck ab. Natürlich wird keine perfekte Leistungsgleichheit hergestellt, auch, weil eben nicht jeder unbegrenzt bereit ist, Ausrüstung anderer zu tragen. Aber dafür hat man dann eben nicht ausgelastete Leute, die mal eben in der ausgiebigen Mittagspause ins Dorf runterlaufen und Essen einkaufen oder schon vorlaufen, einen Schlafplatz suchen und das Zelt aufbauen. Auch sonst gibt es natürlich Grenzen: Ich war z.B. mal mit einem Freund in Norwegen unterwegs, der hatte einmal eine sehr schlechte Erfahrung mit dreckigem Wasser gemacht. Daraus resultierte seine Angewohnheit, selbst in Quellwasser Micropur zu kippen und vor allem immer mehrere Liter Wasser mit sich rumzuschleppen (das Micropur braucht ja Zeit zum Wirken), obwohl wir alle paar Minuten an einem Bächlein vorbeikamen. Nachdem er sich mit seinem Ballast mehrere Tage abquälte und sah, dass alle anderen Wanderer ungechlortes Wasser tranken und man außer zum Kochen eigentlich gar kein Wasser schleppen muss, war er halbwegs geheilt. In der Regel teile ich mit meinen Leuten selbst kleine, leichte Dinge wie Seife und Zahncreme. Abgesehen vom Gewicht ist es doch auch angenehmer, weniger Sachen im Rucksack zu haben, dann findet man den Rest schneller. Seinen Kameraden im Stich lassen? Man kann sich doch auch vorher absprechen, wer was mitnimmt. Und wenn der andere meint, er könne eben nur auf seiner 5 kg Luftmatratze schlafen, aber er sei stark, dann zieht man erst garn nicht mit ihm los.