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Der HRP (Haute Randonnée Pyrénéenne), ein Wanderweg durch die Pyrenäen vom Atlantik zum Mittelmeer, scheint mir hier im Forum recht beliebt zu sein, seine beiden Geschwisterwege GR10 auf französischer und GR11 auf spanischer Seite dagegen fristen ein Nischendasein. Daher habe ich mich entschlossen, mal etwas über den GR10 zu schreiben. Wer an „echten“ Reiseberichten mit Beschreibungen der einzelnen Tagesabläufe interessiert ist, den muss ich leider enttäuschen. Stattdessen schreibe ich zuerst etwas über den GR10 allgemein, dann über meinen Reiseverlauf und möchte schließlich 10 besondere Erlebnisse mit euch teilen. Fakten zum GR10 Startpunkt: Hendaye Ziel: Banyuls-sur-Mer Tagesetappen: 55 (nach Cicerone) Höhenmeter: 53.000 (nach Cicerone) Kilometer: 954 (nach Cicerone) Vorteile des GR10s Zuerst einmal das vielleicht wichtigste Kriterium: Ich finde die Landschaft auf dem GR10 überwiegend sehr schön. Man wandert durch Wälder, beweidetes Gebirge, Hochgebirge, Nebelwälder, durch viele schöne Dörfer, von sehr feucht bis sehr trocken, von absolut flachen bis komplett steilen Etappen ist alles dabei. Außerdem sind die Start- und Endpunkte am Meer sehr schön. Komplett unspektakuläre Passagen kommen auch vor, aber das ist bei der Länge des Weges wahrscheinlich unvermeidlich. Der GR10 ist ein Rundum-Sorglos-Weg. Ich habe Leute getroffen, die ihn problemlos ohne Kartenmaterial/Navi(-app) gelaufen sind, denn fast alles ist gut beschildert. Man kommt öfters durch Ortschaften durch, braucht also kaum Nahrung mitzuschleppen. Ähnliches gilt für Wasser: Bis auf die letzten Etappen hätte mir eine 0,75l-Wasserflasche genügt. Wasseraufbereitungstabletten waren nicht nötig, wobei ich beim Thema Wasser recht schmerzfrei bin. Trotz des vielen Wassers hatte ich keine Probleme mit Mücken/den in unteren Lagen anzutreffenden Bremsen. Ich gehöre zu den Menschen, die unbeliebt bei Stechviechern sind und habe auch zerstochene Beine gesehen. In jedem Fall ist das Mückenproblem im Vergleich zu manchen Teilen Skandinaviens und Schottlands lächerlich gering. Der Weg ist einfach zu laufen und man benötigt im Regelfall keine Alpinausrüstung wie Eisaxt und Steigeisen. Gefühlt an jeder Ecke steht eine unbewirtschaftete Hütte und Campingplätze sind definitiv bezahlbar, wer also nicht gern wild campt, der braucht das mit etwas Planung nicht. Ich war 3x auf einem Campingplatz und habe einmal 4,90 € und einmal 8€ gezahlt. Dafür habe ich jeweils in einem warmen Raum übernachtet. Meine letzte Übernachtung in Banyuls war dann im eigenen Zelt für ca. 12€ etwas teurer. Bei allen Übernachtungen war unbegrenztes warmes Duschen etc. bereits inklusive. Für Westeuropa empfinde ich den GR10 als günstig. Ich habe 84€ für den Hinweg per Zug gezahlt und ca. 140€ für die Heimreise. Vor Ort habe ich für Nahrung, Karten, Postkarten, Unterkunft etc. ca. 200€ ausgegeben. Mit weniger lokalen Spezialitäten (Käse! Wurst! Wein!) wäre es noch billiger gewesen. Alles zusammen, mit dem bereits in D. gekauften Kartenmaterial und Essen, komme ich auf ca. 15€ pro Tag. Selbst wenn man da noch Ausrüstungsverschleiß dazurechnet, finde ich das OK. Natürlich kann man aber auch sehr viel mehr ausgeben. Wem der GR10 zu kurz ist , der kann den Weg auf der spanischen Seite auf dem GR11 wieder zurücklaufen und kommt dann auf ganz grob 1700km. Man kann den GR10 einsam und allein laufen. Man kann aber auch viele andere Leute treffen. Ich habe mich nicht an offiziellen Etappen gelaufen und habe es geschafft, auf einer Etappe keinem einzigen (!) Wanderer zu begegnen. Wer sich aber brav an die Etappen hält, morgens losläuft und sich nicht schneller als die meisten anderen bewegt, kann wunderbar in einem Pulk von Menschen wandern. Männer überwiegen zwar, aber es gibt auch etliche allein reisende Frauen – zumindest zu Beginn. Wer einen „Social Trail“ möchte, dem kann ich den GR10 definitiv empfehlen! Menschen kommen aus der ganzen Welt, um den Weg zu laufen, selbst aus Wanderländern wie Kanada, Argentinien, Australien und den USA habe ich Wanderer getroffen. Mein Rekord in einer unbewirtschafteten Hütte (Refuge d‘ Aula) lag, wenn ich mich richtig erinnere, bei sechs Nationalitäten. Insgesamt habe ich Menschen aus mindestens 20 Ländern getroffen. Mein Eindruck war auch, dass sich die Franzosen (vielleicht auch nur die Pyrenäenbewohner und Wanderer?) in den letzten zwei Jahrzehnten der englischen Sprache geöffnet haben. Bspw. rief mir ein Hirte auf Englisch von weitem zu, wie ich laufen müsse! Und als letzten Bonus: Zeitgleich mit mir ist jemand den Weg gewandert, der einen deutschen Reiseführer schreiben wird. Wer den GR10 also nächstes Jahr läuft, kann sich auf aktuelle Informationen auf Deutsch freuen. Kurzfassung meiner Wanderung Ich gebe zu, auch ich hatte vor, den HRP zu laufen – und gab schon nach 6 Etappen, und damit vor den echten Bergetappen, auf. Hauptgrund dafür war die Navigation. Ich hatte auf Karten gesetzt, kam damit aber nicht klar. Der HRP ist nicht beschildert, er existiert teilweise nicht mal als sichtbarer Weg. Man läuft bspw. auf den ersten Etappen mehrfach einen Berg voller Kuhpfade hoch oder runter. Es regnete häufig und Nebel war ebenso mein steter Begleiter. Mein altes Nokia hat zwar eigentlich GPS und ich hatte selbstverständlich den HRP als Track auf dem Gerät (ohne Hintergrundkarte), aber leider brauchte das Handy oft über 10min bis zum Finden des Signals bzw. fand kein Signal. Da ich nicht mit häufiger Handynavigation gerechnet hatte, kam dann natürlich Stromknappheit hinzu. Ich kam deutlich langsamer voran als geplant. Dass ich auf den GR10 wechselte und nicht auf den GR11 lag hauptsächlich daran, dass meine Karten von @rudidercoole einen größeren Teil des GR10 abdeckten. Es gibt verschiedene Varianten des GR10. Von Cauterets nach Luz-Saint-Sauveur bin ich die kurze Variante gelaufen, ansonsten habe ich die längeren Wege genommen. Statistik: • 33 Wandertage • 3 Pausentage in der Nähe von Luchon, relativ in der Mitte der Strecke gelegen • ca. 898km offizielle Etappenkilometer plus mehr als 52km freiwillige und unfreiwillige Abstecher --> >950km gewandert • ca. 28,8 km/Tag im Schnitt • 4,7-4,8kg Basisgewicht Hier schon mal einige Fotos. Plötzlich war der Nebel weg und ich sah dieses schöne Panorama. XXSUL unterwegs. Jemand aus dem Forum? Und ein UL-Baum: Wozu braucht man schon einen Stamm? Sumpfschwertlilien kannte ich bislang nur von flachen Sümpfen. Hier verwandeln sie den ganzen Berg in ein Blütenmeer. Seitlich angebracht wäre es viel leichter, den Wegweisern zu folgen. Der Trampelpfad könnte ein Kuhpfad sein. Wo geht der richtige Weg weiter? Zaubertrick der Natur: In wenigen Sekunden ist der Berg verschwunden. Ja, die meisten Zelte davon sind Decathlon-Wurfzelte. Sie können Wind erstaunlich gut ab und wenn sie hinten nicht an den Rucksack passen, muss man sie eben in der Hand den Berg hochtragen. Die Schlangen sind tödlich. Gut, dass ich kein Frosch bin. Aber auch sonstige Gefahren lauern... ...wie z.B. Bären. Man bedenke: In jedem "Nein" steckt ein "Ja". Die Bärenansiedlung ist ein beliebtes Streitthema. Wer möchte nicht aus solchen Brunnen trinken? Kommen gleich Fabelwesen hinter den Bäumen hervor? So gut beschildert hätte ich gern den ganzen Weg. Habe ich schon erwähnt, dass Nebel mein steter Begleiter war? Im nächsten Beitrag folgen demnächst 10 besondere Erlebnisse.
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Danke für die vielen Antworten. OT: Ich würde mich auch sehr über mehr echte Erfahrungsberichte freuen. Mit echt meine ich nach mehr als einem Wochenende Nutzung. 3mm @wilboOT: , ein Vögelchen hat mir zugezwitschert, dass du @HAL23562s Klebewerkzeug hast. Du möchtest nicht zufällig einen kleinen Klebeworkshop auf dem Herbsttreffen machen? Würde mich sehr freuen. @Ben: Wenn die Pyramide flacher wird, sollte sie ähnlich windstabil werden wie ein Trailstar und auch keinen Stockverbinder brauchen. Ansonsten gab es sogar schon mal ein Trailstar-Schnittmuster im Forum.
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@ChristianS: Die Frage ist bloß, wie lange die Gesamtfunktion gegeben ist... Inzwischen habe ich ca. 20-30 Nächte im Trollhaus-Klon verbracht, davon ein guter Teil im Gebirge mit dazugehörigen Stürmen und Gewittern. Daher wie versprochen meine Erfahrungen. Erstens: Um Wind zu überstehen braucht das Zelt starke Heringe. Ich bin zwar mit 22cm Easton Nanos für die 4 Eckpunkte und 8 5g-Titanheringen losgezogen, werde aber zukünftig an Orten, an denen starker Wind zu erwarten ist, die Titanheringe durch kurze Easton Nanos o.ä. ersetzen, da man die Titandrähte nicht in die Erde hämmern kann und sie sich manchmal rausziehen. Halb eingewachsene Steine aus dem Boden zu reißen (wie hier auf dem Foto) ist nicht nur mühselig, sondern auch erosionsfördernd und ich möchte es in Zukunft unbedingt vermeiden. 4 lange + 9 kurze Easton Nanos + Abspannleine + 4g Heringshülle ergibt bei mir mal eben 146g, Y-Heringe wären noch mal deutlich schwerer. Das finde ich ein nicht zu vernachlässigendes Gewicht, andere Zelttypen kommen ja mit weniger aus. Zweitens: Zwei Trekkingstöcke zur zentralen Stange zu koppeln (bspw. so) finde ich vom Aufwand und der Stabilität her nicht optimal. Glücklicherweise lassen sich meine Trekkingstöcke, die eigentlich mal als Skistöcke produziert wurden und inkl. Panzerbandreserve 556g wiegen, auf 150cm ausfahren und haben bislang einzeln zuverlässig als Mittelstange gedient, auch wenn sie etwas wackeln. Es gibt im regulär-schweren Bereich nicht nur Skistöcke, sondern auch derartig lange Trekkingstöcke. Drittens: Ich hatte den Kabelbinder anfangs zu lang, er hat sich ins Gewebe gefressen. Gekürzt, Silnet drüber und hält bis jetzt. Viertens: Haltbarkeit. Den ersten starken Wind hat das Zelt auch ohne Sturmabspannleinen überstanden. Geflattert hat es ordentlich und es war laut, aber nach all den Erzählungen, wie stabil Pyramidenzelte sind, konnte ich zwar nicht schlafen, hatte aber keine wirklichen Sorgen. Der zweite Sturm, diesmal mit Sturmabspannleinen, hat dann aber das Zelt umgehauen. Genaueres im Pseudo-Reisebericht, der bald kommt. Schäden: Ein Abspannpunkt ausgerissen, mehrere Linelocks durchgeflutscht, eine Stelle im Zeltstoff angeschrammt, und D-Ringe von der Abspannleine angesägt. Ich wollte die von @Andreas K. genutzte Abspanntechnik anwenden, bei der an jeder Ecke des Zeltes nach außen versetzt ein Hering kommt und vom Abspannpunkt im Mittelpunkt einer Fläche je eine Zeltschnur zu den beiden nächstliegenden Heringen verläuft. Leider hatte ich nicht je eine Zeltschnur genommen, sondern insgesamt eine Zeltschnur, hatte einfach nicht mehr genau im Kopf, wie es sein muss. Ich habe jetzt auf die klassische Abspannung vom D-Ring zu Hering umgestellt, spart Aufwand und kommt mit einer kürzeren Schnur aus, dafür ein Hering mehr. Weiterhin zogen sich an drei von vier Ecknähten stellenweise die (meist) zweiten Nähte der Kappnähte auf, überwiegend recht weit unten, aber nur bei einer Naht beginnend von unten, es scheint also nicht an einer mangelnden Verriegelung der Nahtenden zu liegen. Die Fotos von der Naht entstanden einige Zeltnächte nach dem Sturm, haben sich noch mehr aufgezogen. Kann dazu bitte jemand eine Ferndiagnose geben? Fadenspannung falsch? Zu dünner Faden für 55g-Silnylon (75Nm Rasant)? Kettenlinie ungünstig? Ich habe dann in den folgenden Tagen Stunden damit verbracht, Abspannpunkte händisch nachzunähen. Die Kantennähte nachzunähen gab ich nach 35cm auf. Das Zelt hat dann trotz offener Nähte ein Gewitter mit weniger Wind gut überstanden. Schließlich habe ich dann den unteren Teil der betroffenen Ecknähte irgendwann in einem Bergdorf auf der Nähmaschine einer alten Dame nachgenäht. Mit irgendeiner 100er Nadel, Polyester-Garn unbekannter Dicke und ich durfte nichts an der Maschine verstellen. Hat aber bislang gehalten. Da sich die Linelocks gelöst hatten, habe ich zusätzlich Knoten zwischen Linelock und Endknoten gemacht, sodass sie nicht bis zum Ende durchrutschen können. Es ist dann auch wenige Male Linelocks durchgerutscht, wobei ich nicht herausgefunden habe woran es lag und wann sie durchgerutscht sind, ob beim Auf- und Abbau, oder während das Zelt stand. Mit der Hand kann ich jedenfalls so viel ziehen wie ich will, da rutscht nichts durch. Das hört sich vielleicht alles sehr negativ an, aber hey, das Zelt funktioniert noch und erst mal geht es sowieso in wettertechnisch harmlosere Gefilde. Dennoch schon mal die geplanten Veränderungen für den Nachfolger: Zuerst einmal werden die Nähte hoffentlich viel besser, aber das sollte klar sein. Dafür werde ich dickeres Garn, diesmal ohne Baumwollmantel, verwenden. Für mein erstes selbstgenähtes Zelt war ich mir unsicher, ob mir die Näherei gelingen würde, daher nutzte ich möglichst günstigen Stoff. Mein nächstes Pyramidenzelt soll leichter werden und daher aus etwas leichterem Stoff sein. Die Innenmaße des aktuellen Trollhaus-Klons sind auch für zwei Personen mehr als ausreichend, daher plane ich für den Nachfolger eine etwas niedrigere Höhe und damit weniger Platz ein, was nicht nur zu einer größeren Windstabilität und einem geringeren Gewicht führt, sondern es auch erlauben sollte, mit den beiden langen Trekkingstöcken und einem kurzen A-Frame Adapter die Nacht zu zweit ohne störende Mittelstange genießen zu können. Meine aktuellen Stöcke voll ausgezogen noch zu verlängern traue ich mich nicht.
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@Pong: Mit @Andreas K.s Zustimmung darf ich dessen Kapuzenschnittmuster präsentieren. Ich habe das Schnittmuster selbst noch nicht benutzt, aber schon eine danach genähte Kapuze aufgehabt und die saß super (hätte jetzt schätzungsweise auch niemand anders erwartet). Leider gelingt es mir nicht, die PDFs hier direkt hochzuladen, daher HIER. Und leider geht es technisch bedingt nur mit Passwort: "MYOG". Falls der Link zum externen Speicher nicht mehr funktioniert, sagt bitte Bescheid.
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Ein Rucksack - diesmal mit Sack
Wanderfalter antwortete auf Wanderfalter's Thema in MYOG - Make Your Own Gear
Danke für die ganzen hilfreichen Antworten. Leider finde ich 10mm-Band nicht in dick (stark) bei Extremtextil und bevor ich jetzt woanders suche und keine Erfolgsgarantie habe, nehme ich lieber Paracord. Oder hat vielleicht doch noch jemand Erfahrung mit einer Kombination von 10mm-Band und Schnallen, die halten? Ich finde das halt sympatisch, wenn (fast) alle Bänder aus dem gleichen Material sind und mit Band hat man beim Festziehen/Lösen mehr in der Hand als mit Schnur. @Ben: Dacron 1. ist weniger wasserabweisend 2. reißt leichter - sobald es eingerissen ist, kann man es jeweils zwischen Daumen und Zeigefinger halten und mit wenig Zug zerreißen 3. bekommt Knickfalten 4. ist teurer 5. ist fast doppelt so schwer. Zwei Vorteile hat es meiner Meinung nach für UL-MYOG-Zwecke: 1. Es lässt sich leicht verarbeiten und 2. ist sehr steif. Eine Hüftgurttasche möchte ich nicht so schlabberig haben, deshalb habe ich diesen Stoff genommen, für einen Rucksackkorpus empfehle ich definitiv eher das Silnylon. Es würde mich sogar noch nicht mal wundern, wenn das Silnylon auch bei der Scheuerbeständigkeit vorne liegen würde. Dacron ist sehr dicht gewebt, damit es sich nicht verzieht. Je dichter die Webung, desto leichter reißt es. Welche für den Rucksack positiven Eigenschaften versprichst du dir von Dacron? Wenn du es lieber steif und leicht zu nähen haben möchtest, nimm X-Pac. -
Ein Rucksack - diesmal mit Sack
Wanderfalter antwortete auf Wanderfalter's Thema in MYOG - Make Your Own Gear
Erfahrungsbericht Fangen wir mit den Mängeln an. Zuerst einmal muss ich zugeben, den Rucksack nicht geschont zu haben. Er wog bis zu knapp 10kg, ich joggte damit Berge hinunter und dorniges Gestrüpp hat er auch nicht nur von weitem gesehen. Trotzdem hält er bis auf einige Schönheitsfehler noch. Das Rückenteil ist seitlich mit einer doppelten Kappnaht verbunden, die meisten anderen Nähte, die den Rucksackkorpus zusammenhalten, sind dagegen französische Nähte. Für die Verbindung zwischen Rücken- und Seitenteil habe ich die erste Naht der doppelten Kappnaht nur zwischen den beiden Teilen gemacht, dann umgeschlagen, Seitentasche, Gurtaufnahmen etc. eingesteckt und die zweite Naht genäht. Da der Stoff sehr zum Ausfransen neigt, hat das nicht überall gehalten, wobei stets nur ein Stück ausriss und dann nicht weiterriss. Hier hat sich die Trinkflasche etwas mehr Platz geschaffen: Und es zeigte sich, dass trotz spitzwinkligem Dreieck die Belastung des unteren Teils der Trägeraufnahmen am stärksten war, denn auch hier riss der Stoff etwas aus. Die Risse kamen direkt an den ersten Wandertagen und da danach nichts mehr weiterriss bin ich mir sicher, dass das in dieser Form noch sehr, sehr lange halten würde. Dennoch suche ich natürlich für den Nachfolger Lösungen, wie nichts durch Ausfransen ausreißen kann. @Barbarix, wie hast du das genau gemacht? Irgendjemand sonst Tipps? Ich habe mehrere Ideen. Erstens habe ich vor, mit dem Heißschneider (Lötkolben) zu schneiden. Zweitens plane ich evtl. französische Nähte statt Kappnähte zu verwenden, sodass der Stoff nicht nur "in die Kappnaht reingeschoben" wird, und dadurch mehr Stoff zwischen Schnittkante und äußerer Naht ist. Drittens werde ich den beanspruchten Stellen zwei Nähte statt nur einer Naht gönnen. Viertens werde ich natürlich die Seitentaschen größer machen, damit dort einfach weniger Belastung drauf kommt. Und fünftens werde ich noch mal überprüfen, ob der Stoff in beide Webrichtungen gleich leicht ausfranst. Macht das so Sinn? Den 106g-Netzstoff empfinde ich im Gegensatz zu anderen Nutzern wie @hinkelstein als ausreichend stabil – wenn man den Rucksack zum Schutz gegen Mäuse in Schutzhütten aufhängt und nicht hofft, dass die Mäuse nicht auf den Tisch klettern können. Eine Maus (oder waren es mehrere?) hat nämlich ein ordentlich großes Loch in den Netzstoff gefressen und dann eine ziemlich sicher leere Verpackung eines Eiweißriegels zu Konfetti verarbeitet. Ich habe das Loch dann mit „Haushalts-Netzstoff“, also Gardine, geflickt. Das hält. Für scheuerintensive Stellen wie bspw. Schlaufen, durch die Elastikband geführt ist, habe ich Gurtband, für weniger belastete Stellen wie Schnallenhalterungen dagegen Grosgrain verwendet. Das hält, aber stabileres Grosgrain, bspw. wie ich es von @Andreas K. für den Trollhaus-Nachbau bekommen habe, wäre schöner gewesen. Da ich meine Stöcke manchmal seitlich am Rucksack befestigt hatte und diese auch zusammengeschoben länger sind, als der Rucksack hoch ist, bin ich auch schon mal hängen geblieben und habe die Befestigung nachgenäht. Nach wenigen hundert Kilometern begannen sich die 10mm-Gurtbänder der Schulterträger hell zu verfärben und langsam durch die Leiterschnallen durchzurutschen, insbesondere bei Wechsel von Belastung zu keiner Belastung, sodass ich mehrmals pro Stunde festziehen musste. Irgendwann habe ich die Bänder dann mit einer leicht zu öffnenden Schlaufe festgeknotet. Da ich wechselnde Trägerlängen mag, meine Frage: Kennt jemand eine Möglichkeit, 10mm-Gurtband so zu verwenden, dass es nicht durchrutscht? Andere Leiterschnalle? Anderes Gurtband? Falls niemand eine Lösung kennt: Hält Kordel, wie es bspw. @micha90 verwendet, dauerhaft ohne zu rutschen? Ein Kugelschreiber-Clip brach ab. Die Funktion ist aber nicht gemindert, höchstens durch die Gewichtsersparnis erhöht. Das silberne Silnylon verliert seine Beschichtung an Knick- und Scheuerstellen. Auch hier nur ein optischer Mangel. Es gibt meiner Meinung nach viel schönere Farbkombinationen. Auf den silbernen Stoff kam ich nur, weil ich keine Zeit hatte, auf Stoffproben zu warten. Die Naht, mit der die Träger mit dem Korpus verbunden sind, löste sich an der Innenseite eines Trägers minimal, ging aber nicht weiter auf. Nach einigen Tagen ohne Lust auf Flicken habe ich dann beide Innenseiten (auch die heile) mit ein paar Stichen verstärkt, seitdem hielt es (sieht man auf dem 4. Foto von unten des ersten Beitrags). Hier werde ich also beim nächsten Mal einfach zweifach nähen. Dass die Träger ohne Einfassband bequmer sind, habe ich ja schon im ersten Beitrag erwähnt. So sah mein Arm aus, nachdem ich den Rucksack einige Male an- und ausgezogen hatte, man sieht deutlich die von der sehr rauen Trägerkante erzeugten roten Striemen: Daraufhin habe ich einen Rest Einfassband um die Träger genäht, was den Komfort der Träger zwar schmälert, aber immer noch deutlich besser als Scheuern ist. Die Beckengurttasche sieht inzwischen wirklich "patiniert" aus und die Elastikbänder sind ausgeleiert, hier ist (evtl. zusätzliches?) Gurtband besser geeignet. Außerdem hatte ich von einem harzgetränkten Stoff erwartet, dass er etwas stärker wasserabweisend ist. Jetzt zu den positiven Seiten. Der Rucksack hat sich bewährt, ich habe ihn teils über mehr als 14h/50km pro Tag beschwerdefrei getragen. Als Pfadfinder habe ich gelernt, Rucksäcke ohne Rückenpolster zu packen, wobei ich dann doch fast immer auf den Burritostyle gesetzt habe. Das Packen geht dabei einfach schneller, insbesondere wenn ich mal bei einer kurzen Pause an Ausrüstung unten aus dem Rucksack drankommen möchte. Und die Lastübertragung auf den Beckengurt funktioniert absolut fantastisch – meine 14mm-Evazote ist schon ordentlich steif. An die Seitentaschen komme ich dran, ohne den Rucksack abzusetzen und ich bin sehr zufrieden damit, wie groß die Spanne zwischen Maximal- und Minimalvolumen ist. Dank der Doppelriemenlösung habe ich keine daran angebrachten Kleidungsstücke verloren. Meine Erfahrung mit klassischen UL-Rucksäcken beschränkt sich bislang auf einen GoLite Jam in M und eben diesen hier (ändert sich bald). Daher kann ich sagen, dass ich bislang noch mit keinem anderen Rucksack vom Tragekomfort und der Handhabung her so zufrieden war. Aber keine Sorge, der Nachfolger ist bereits in Planung. -
Freut mich, dass es schon einige Interessenten gibt. Es wird mein zweiter sein, aber ich antworte einfach mal: Kann jeder machen, wie er will, alles ohne starre Regeln. Falls jemand Ausrüstung von mir sehen/testen möchte, möge er mir einfach Bescheid sagen, dann bringe ich sie mit. Wir hatten einfach mal einen Termin festgelegt, weil es sich auf diese Weise schnell realisieren lässt. Ich habe aber einfach gleich mal einen Doodle für einen weiteren Stammtisch-Termin im November gemaacht (KLICK) - die Idee eines Stammtisches ist ja die Regelmäßigkeit. Und hier noch ein Doodle zur optimalen Ortsfindung bezüglich Anreise für den 13.9. (KLICK).
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@MarcG: Ja, sorry, 13.9. Bist du dabei?
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So, damit es wieder mal einen Stammtisch gibt: 13.8. 19 Uhr, @hinkelstein und ich sind bislang dabei. Wer kommt sonst noch? Je nachdem, ob auch Leute mit dem Auto zbw. von außerhalb kommen würden, machen ja unterschiedliche Orte Sinn, von daher lassen wir den Ort erst mal frei. @Dennis, @khyal, @Erbswurst, @Freierfall, @Chris2901, @Mucki, @Mittagsfrost: Seid ihr dabei?
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Hi @Pong, wie es aussieht werde ich am Wochenende Stoffreste für den Nachfolger bekommen. Aktuell habe ich kein Schnittmuster, aber um die Nachfolger-Kapuze zu nähen werde ich die aktuelle Kapuze auftrennen, um sie als Schnittmuster nutzen zu können. Dann könnte ich auch ein digitales Schnittmuster anfertigen. Naja, wichtiger als "bei Redebedarf" ist ja bei der Freundin "bei Kussbedarf". Daher benötigt die Kapuze zwangsläufig eine Trageart mit freiem Mund. Oder sollte ich die Kapuze etwa als "Mundkondom" vermarkten, das vor ganz vielen, ganz schlimmen Krankheiten schützt?
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Viele leichte Windjacken sind ohne Kapuze und daher auch viele Schnäppchen-Windjacken. Einem solchen Schnäppchen erlag ich - und vermisste stellenweise die Wärme einer Kapuze sehr. Also setzte ich mich an die Nähmaschine. Eigentlich sollte die Kapuze (15g) nur ein Prototyp werden, aber dann hatte ich weder Zeit noch besseren Stoff... Es gibt zwei Tragemöglichkeiten: 1. bis hoch zur Nase für "echte" Kälte und 2. mit mehr Freifläche für mäßige Kälte, tropfende Nase oder Redebedarf. Der Gummibandverschluss kann dafür in zwei Längen fixiert werden. Funktioniert super ohne einzuschneiden oder sonst was. Die Kapuze sitzt erstaunlich gut dafür, dass ich beim Stoff mehr oder weniger einfach drauflos geschnitten habe, auch mit Fleecejacken-Kapuze drunter. OK, ich habe, wie man auf dem Foto sieht, vorne anstückeln müssen. Dass der Stoff (kalandriertes Ripstop-Nylon/Fallschirmseide) nicht besonders haltbar ist, wusste ich schon von meiner MYOG-Windjacke aus dem gleichen Material. Mit dem Kopf habe ich aber seltener Gestrüpp-Kontakt und bis jetzt hält der Stoff. Da die Kapuze zusammengeknüllt sehr klein ist, kann sie schnell verfügbar in der Beckengurttasche bleiben. Einziger Nachteil: Besonders bei starkem Wind ist es schwieriger sie anzuziehen, als einfach eine in die Jacke integrierte Kapuze drüberzuziehen. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit der Kapuze. Dennoch: Hat vielleicht noch jemand einen Rest geeigneten Stoff (sowas z.B.) für mich übrig? Dann würde ich mir einen Nachfolger nähen: mit saubereren Nähten, ohne Anstückeleien und etwas strafferem Einfassband. Habt ihr sonst noch Verbesserungsvorschläge/Alternativen? Dann bitte immer her damit. Gibt es noch andere Forumsnutzer, die nach dem Kauf einer kapuzenlosen Windjacke im Nachhinein lieber eine Kapuze hätten? Falls dem so ist würde es mich freuen, wenn aufgrund von MYOG-Kapuzen auch andere sich keine neuen Kapuzen-Windjacken zu kaufen bräuchten.
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Heute möchte ich euch einen Mammut-Rucksack vorstellen. Na gut, ihr werdet es schon erraten haben, natürlich stelle ich keinen Markenrucksack im MYOG-Unterforum vor - nur die Schnalle stammt von Mammut. Inspiriert von den vielen Rucksackvorstellungen hier im Forum habe ich mir für Wanderungen mit etwas mehr Gepäck nach meinem "Ruck ohne Sack" meinen ersten „echten“ UL-Wanderrucksack genäht. Der Rucksack sollte: auf den Transport einer ungekürzten 14mm dicken Evazote-Matte ausgerichtet sein möglichst vielseitig verwendbar sein, insbesondere in Hinblick auf unterschiedliche Volumina ein Testobjekt für verschiedene Ideen sein Da @Barbarix mit 90g-Silnylon gute Erfahrungen gemacht hat, Extremtextil diesen Stoff als gut geeignet empfahl und die Stoffprobe auch sehr vielversprechend wirkte, entschied ich mich dafür als Rucksackmaterial. Vom hier bei mehreren Personen beliebten 90g-Zeltbodenstoff riet mir Extremtextil übrigens ab, dazu Martin Gaebert: Im französischen Nachbarforum hat sich jemand die Mühe gemacht, verschiedene dünne Stoffe auf Reißfestigkeit und Dichtigkeit zu testen. Das 90g-Silnylon ist wahnsinnig reißfest, dazu günstig, wasserdichter als das Diamond-Ripstop Nylon, es kann keine Beschichtung abblättern etc. Der Stoff hat also viele Vorteile. Herausgekommen ist eine bunte Mischung vieler Rucksackkonzepte aus dem Forum mit einigen eigenen Ideen. Das Gewicht liegt bei 348g (315g + 33g Hüftgurt), wobei mit 30cm Breite, 15cm Tiefe und 90cm Höhe inkl. der Außentaschen allermindestens 40l Volumen zur Verfügung stehen. Von @schwyzi habe ich mich zu verstellbaren und austauschbaren Gummizügen in den Außentaschen inspirieren lassen, wobei ich meine etwas versteckter, dafür aber aufwändiger, angebracht habe. Mit den verstellbaren Gummizügen kann die Seite mit der Trinkflasche komplett locker bleiben, sodass sich die Flasche unkompliziert beim Laufen verstauen lässt, während der Gummizug der anderen Seitentasche zugezogen ist und Zwischenmahlzeiten und insbesondere die leeren Tüten davon sicher verstaut sind. Ja, weder die Cyberian Tanka, noch das aufgenähte Druckknopfteil sind optimal, aber ich hatte sie halt noch da. Von @micha90 abgeschaut sind die doppellagigen Schulterträger aus 3mm-3D-Netz, wobei Micha sie auf links nahm, damit sie weniger scheuern. Warum auch immer befolgte ich diesen Rat nicht und musste aufgrund kratziger Kanten den Tragekomfort schmälerndes Einfassband annähen. Von @HAL23562 stammt die Idee der Modularität, in meinem Fall dem abnehmbaren Hüftgurt, wobei ich statt Plastikknebel den oberen Teil von Werbekulis nutze. Damit lässt sich der Beckengurt schnell abnehmen und die Kuli-Teile müssen nicht mit Schnur gesichert werden. Von @Andreas K. stammt das Grundkonzept, bspw. die Art der Schultergurtbefestigung unten, wobei das Dreieck der gleichmäßigeren Krafteinleitung bei weit unten am Rücken getragenem Rucksack wegen abgeschrägt wurde, also der Gurt das Stoffstück steiler nach oben hin verlässt (Siehe vorheriges Foto). Insgesamt gibt es fünf verschiedene Arten, den Rucksack zu verschließen, ich wollte einfach mal ausprobieren, was für mich am besten passt. In Anlehnung an @#PackLessPlayMores englische Wortschöpfungen nenne ich den Rucksackverschluss Multi Closure Lid System. Als Verschluss nutze ich eine Mammut-Steckschnalle, unter „Mammut Dual Adjust Side Squeeze Buckle“ in mindestens 5 Outdoor-Onlineshops und auf Ebay zu finden. Die 15mm-Steckschnallen funktionieren zuverlässig mit dem 10mm Gurtband und lassen sich nicht nur viel besser greifen als 10mm-Steckschnallen, sondern haben den Vorteil, auf beiden Seiten fädelbar zu sein. Dadurch ist es im Gegensatz zu den meisten mir bekannten Rollverschluss-Rucksäcken möglich, den Rucksack sowohl so, als auch so zu verschließen. Die Anbringung der langen Bänder an den Innenseiten der Seitentaschenränder erlaubt eine bessere Komprimierung als eine Anbringung weiter oben. Außerdem können die Bänder bei Nichtbenutzung unsichtbar in den Seitentaschen verstaut werden. Neben den beiden Rollvarianten kann der Rucksack auch ungerollt geschlossen werden, bei hohem Inhaltsvolumen mit den (mit einer heißen Nadel durch die 1mm dicke PE-300-Versteifung durchgenähten) Druckknöpfen, und bei wenig Inhalt, aber dennoch Burrito, einfach nach unten gezogen. Ebenso kann der gerollte/nach unten geklappte Deckel mit dem Gummiband verschlossen werden. Wobei das so wie auf dem Foto gezeigt ungünstig ist. Besser ist es, den Tanka bis ganz oben zu schieben. Der Tanka hält nicht nur besser in der Schlaufe, statt einer Fixierung in der Mitte hat man dann auch zwei nach außen laufende Schnüre, die den Deckel besser fixieren. Früher sind mir außen am Rucksack befestigte Socken mehrfach abhandengekommen – unpraktisch, wenn man nur ein Paar Ersatzsocken dabei hat. Daher habe ich eine Befestigung integriert, ähnlich der von Ray-Jardine-Rucksäcken, aber flexibler. Socken und andere Kleidungsstücke werden über ein Gurtband gehängt und vom zweiten fixiert (siehe 2. Foto von oben). Die beiden Bänder sind jedoch bei mir miteinander verbunden, können zur Kompression genutzt werden oder es können sperrige Gegenstände damit seitlich befestigt werden, bspw. wenn man sie nicht mehr vor und zurück führt, sondern direkt von Befestigungspunkt um den zu befestigenden Gegenstand herum zur Leiterschnalle. Die dicke Evazote kann innen im Burrito-Style genutzt werden. Wenn damit nicht alles in den Rucksack passt oder bspw. die Matte für Pausen greifbar sein sollte, kann sie außen quer angebracht werden. Dafür gibt es eine Befestigungsmöglichkeit mit Gurtband, das schneidet im Gegensatz zu rundem Gummiband kaum in die Matte ein. Die beiden Gurtbänder sind übrigens absichtlich ungleich lang: So brauche ich die Riemen beim Packen der Isomatte nicht "Entfädeln", sie bleiben also dauerhaft in den Leiterschnallen. Eine lange Seite genügt. Zum Rucksack habe ich mir eine Hüftgurttasche (22g) genäht. Als Stoff verwendete ich Dacron, da ich der Versuchung erlag, ein kleines Reststück bei Etex zu kaufen. Dacron ist ein mit Kunstharz fixiertes, sehr steifes Polyester-Segeltuch. Die über den Hüftgurt geschobenen Bänder sind aus Elastikband, wodurch es bspw. auch möglich ist, die Tasche über einen breiten Schultergurt zu ziehen und als Schultergurttasche zu nutzen. Die Hüftgurttasche wird an ein Stück Zeltschnur (ja, ich hätte nicht unbedingt neongelbe nehmen müssen, aber die hatte ich noch) geschlauft, wodurch sie nicht vom Hüftgurt rutscht, gleichzeitig aber im Gegensatz zum Festclipsen an am Hüftgurt befestigten Schlaufen auf dem Hüftgurt unkompliziert hin- und hergeschoben werden kann. Wenn die Hand in der Hosentasche ist stört sie seitlich und wird weiter in die Mitte geschoben, während die Tasche bei steilen Kletterpassagen, bei denen sie am Bauch stört, zur Seite geschoben wird. Abseits der Schlaufen sind fast alle Bänder aus 10mm-Gurtband, wodurch nicht nur minimal Gewicht gegenüber breiterem Band gespart wurde, sondern auch Schnallen, Steckschließen etc. austauschbar sind. Ich bin mit dem Rucksack inzwischen knapp 1.000km gewandert, ein Erfahrungsbericht folgt demnächst.
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Hallo! Wie ein schöner Schmetterling aus einer reizlosen Raupe schlüpft, schlüpft ein „Wanderfalter“ aus meinem alten Benutzernamen „Banned“. Während andere Schmetterlingsarten ihr Leben lang langweilig an einem Ort verbringen und auf ihren Tod durch Verhungern/Erfrieren warten, wagen die abenteuerlustigen und ausdauernden Wanderfalter eine tausende Kilometer lange Langstreckenwanderung in den sonnigen Süden – genau wie Zugvögel. Mit dem kleinen Unterschied, dass Wanderfalter die UL-Version von Vögeln sind, teils weniger als 1g wiegen. Dennoch erreichen sie Maximalgeschwindigkeiten von bis zu 100km/h! Leichtbau par excellence also. Anstelle eines dicken Daunenkleids, wie es ein Vogel hat, halten sich einige Wanderfalterarten einfach mit Bewegung warm – haben sich die ULer das etwa von diesen perfekten UL-Trekkern aus dem Tierreich abgeschaut? Auf das Bewegen gegen Kälte verzichte ich gern nach Möglichkeit, aber ich freue mich auf lange, leichte Wanderungen. Und wer weiß, vielleicht kann ich nach meiner Metamorphose noch andere Dinge von den Wanderfaltern lernen? Viele Grüße Wanderfalter Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9a/Vanessa_cardui_india.jpg
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Hallo, ich suche einen Swing Liteflex und ein Gatewood Cape, jeweils gern auch mit Gebrauchsspuren/Reparaturen, ist erst mal nur zum Ausprobieren. Da ich mal auf einem Treffen einen neu verpackten Recta/Suunto Clipper gekauft habe, der aber nicht zuverlässig funktioniert, würde ich gern einen funktionierenden kaufen. Seitdem ich den kleinen habe, ärgern mich die 40g meines regulären Kompasses, aber 15€ Neupreis ist er mir nicht wert. Und den Cicerone-Reiseführer des GR10s hätte ich gern in digitaler Form, braucht nicht unbedingt die aktuelle Version zu sein. Edit: Swing Liteflex bekomme ich, wenn der Anbieter mein Preisangebot akezptiert.
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Hallo, ich würde total gern mal jeweils einen Packraum oder Huckepack in der leichten Version, und einen halbwegs aktuellen Micha90-Rucksack für einen Tag Wanderung ausprobieren, jeweils Rückenlänge L. Es würde mich also sehr freuen, wenn mir jemand diese Rucksäcke gegen eine Kleinigkeit für ein paar Tage (komme ja nicht unbedingt sofort zum Wandern) überlassen würde, Versandkosten sollten bei dem kleinen Gewicht ja nicht allzu hoch sein.
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Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
Wanderfalter antwortete auf fettewalze's Thema in Leicht und Seicht
@der_ploepp Mit Schuhkleber und Gore-Tex Reparaturflicken habe ich keine Erfahrung, aber vielleicht kann da jemand anders weiterhelfen. -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
Wanderfalter antwortete auf fettewalze's Thema in Leicht und Seicht
@der_ploepp: Laut Trekking Lite Store ist das Material PU-beschichtet. Wenn dem so ist, brauchst du statt Silnet einen PU-Kleber. Einfachste Lösung: selbstklebende Nylon-Flicken aus dem Outdoorhandel von innen draufkleben und gut ist, kosten um die 4€. Kompliziertere Lösung: Vielleicht hast du einen Klebstoff im Haushalt, der PU klebt, einfach mal nachschauen. Anstatt ansonsten speziellen PU-Klebstoff zu kaufen würde ich empfehlen, "normalen" Klebstoff zu kaufen, der laut Anleitung auch PU klebt. Die PU- und Universalkleber, die ich habe, geben sich nicht so wahnsinnig viel in der Festigkeit und obwohl man auch Spezial-PU-Kleber für andere Materialien verwenden kann, ist ein Universalkleber doch universeller. Der Kleber muss halt flexibel bleiben, aber großer Belastung ist er an den Stellen schätzungsweise nicht ausgesetzt, weshalb von innen kleben genügen sollte. Außerdem ist der Stoff i.d. R. nur von innen PU-beschichtet, du bräuchtest für von außen zu kleben einen Klebstoff, der gut auf (mit DWR ausgerüstetem?) Nylon hält. Vorher entfetten und nur dünn auftragen versteht sich hoffentlich von selbst. Silnylon funktioniert in dieser Kombination nicht als Flicken, PU-beschichteter Stoff ist optimal, andere Stoffe könnten aber auch funktionieren. -
Selbstgenähter Ruck ohne Sack
Wanderfalter antwortete auf Wanderfalter's Thema in MYOG - Make Your Own Gear
Bevor ich euch mal demnächst (wenn ich mal viel Zeit habe) meinen aktuellen MYOG-Rucksack vorstelle, erst noch einmal den Nachfolger des ersten Rucks ohne Sack. Er wiegt 148g und ist damit 10g leichter geworden. Ich habe damit auf ca. 250 - 300km Erfahrungen gesammelt. Diese Veränderungen hatte ich im ersten Post für den Nachfolger angekündigt: Bis auf den letzten Punkt wurde alles so oder in ähnlicher Form umgesetzt. Markierungsfäden: Statt mehreren Farben habe ich unterschiedliche Stichmuster genommen: oberes Querband eine Naht, unteres Querband zwei Nähte, Träger Muster. Man sieht, dass ich nachnähen musste, irgendwie hatte ich die Gurte falsch fixiert. Längere, diesmal selbstgemachte Träger aus (nicht mehr verfügbarem) günstigem 5mm-3D-Netz, wasserdampfdurchlässigem Fallschirmnylon und elastischem Einfassband. Leider ist das 5mm-Netz sehr elastisch, die ergonomische Schulterträgerform zieht sich etwas glatt, aber einen festeren Oberstoff + Gurtband obendrüber zum Fixieren wollte ich auch nicht. Außerdem sind die einzelnen dicken "Fäden" des Netzes pieksig. Trotz Abflämmen der Schnittkanten kamen zu anfangs mehrmals Netzfäden durch das dünne Einfassband durch, die ich dann einfach so weit wie möglich rauszog und abriss/komplett rausriss. Jetzt kommt nichts mehr. Weiterhin liegen die überstehenden Teile des Einfassbandes nicht komplett an, sondern biegen sich teils zurück, sieht man auf dem Foto an der Innenseite. Letzteres stört nur optisch. Prinzipiell tun die Träger ihren Dienst. Festes Einfassband habe ich übrigens auch ausprobiert, das schneidet aber bei einer Lage 5mm-Netz ein. Die Last liegt dann mehr auf dem Band als auf der Netzfläche. Bei zwei Lagen sieht es wieder anders aus, der Blaue Block mit 2 Lagen 5mm-Netz ist immer noch im Alltagsgebrauch und ich bin sehr zufrieden damit. Schlaufen am Bodengurt erleichtern das Verstellen des Rucksackumfangs. Brustriemen verhindern das Rutschen der Träger nach außen. Besonders bequem ist die Lösung mit der Maurerschnur nicht. Vielleicht wäre eine dickere Schnur besser, aber da ich die Brustriemen nur manchmal benutzt habe, wenn ich die glitschige Windjacke anhatte, hat mich das nicht weiter gestört. Irgendwie ist auf meiner letzten Wanderung damit der Müllsack mehrfach gerutscht, obwohl ich den identischen Sack schon ohne Probleme auf einer Wanderung vorher genutzt hatte. Sonst hatte ich keine besonderen Vorkommnisse. Natürlich wäre ein leichter, rutschfester Stoffsack (bspw. aus PU-Nylon) eine dauerhaftere Lösung als ein Müllsack. Ansonsten bin ich aber zufrieden und bin mir sicher, dass der Ruck ohne Sack etliche tausend Kilometer halten würde. -
Ich habe mich dieses Mal an einer 2-Mann-Pyramide versucht. Der Clou hierbei ist eine statt zwei Türen, so dass für die Rückseite ein statt zwei Stücke Stoff verwendet werden konnten. Die Maße sind (L/B/H) 275x180x150cm. Das Gewicht der Pyramide, so wie sie steht, beträgt 580g. Hier ein paar Bilder: Wenn bloß jede Nacht so schön und windstill wäre... Ja, das Zelt ist nass. Perfekt fürs Foto abgespannte Fotos bei Trockenheit kann ja jeder. Erinnern euch Text und Fotos an etwas? Richtig, es handelt sich um eine schamlose Trollhaus-Kopie aus billigem 55g-Silnylon statt edlem Chikara. Leider ist die Verarbeitungsqualität meilenweit vom Original entfernt. Nach mehreren 1.000m vernähtem Garn (hört sich nach viel an, aber Garn geht weg wie nichts) gelingen mir immer noch keine sauberen Nähte auf Silnylon, was mich ehrlich gesagt sehr bedrückt. So sieht dann etwa eine Ecknaht unter Spannung aus: Eigentlich hätte das Zelt perfekt werden müssen, denn der Schöpfer des Original-Trollhauses @Andreas K. hat mir beim Nähen über die Schulter geschaut und mir VIEL geholfen, vom Schnittmuster über die Nähanleitung, selbst die Materialien stammen fast ausschließlich von ihm. Nochmals vielen Dank für dieses große Privileg! Wie erwartet ist das Zelt schnell aufzubauen (ohne Sturmabspannung), geräumig, gut belüftet und man kann bei Windstille und Trockenheit die Vorderseite komplett auflassen, hat also den Vorteil eines Halbpyramidentarps mit der Geschütztheit einer Pyramide. Zum Nachspannen einfach den Stock weiter in die Mitte rücken finde ich auch sehr praktisch. Wie einige von euch wissen, sind mir Erfahrungsberichte von MYOG-Projekten wichtig, im zweiten Beitrag folgen also die Erfahrungen. Fragen, Kritik und Anregungen sind jederzeit willkommen.
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Ich fange mal mit meinen Gamaschen an, wenn von anderen noch was kommt, kommen auch von mir noch andere Projekte. Einfache Gamaschen sollten eigentlich ein idiotensicheres MYOG-Projekt sein. Und es gib ja auch genügend andere im Forum, die sich ebenfalls Gamaschen genäht haben. Wenn man bedenkt, dass für UL-Gamaschen bis zu 26€ aufgerufen werden, ich Materialkosten von 6,20€ hatte und davon ausging, nur eine halbe Stunde zum Nähen zu benötigen, sollte es auch rentabel sein. Und dann ging alles schief. Ich verbrachte einen halben Abend mit dem Versuch, mit verschiedenen Nadeln (ja, Jerseynadeln!), Elastikstichen, Fadenspannungen, mit untergelegtem Papier etc. den Stoff sauber zu nähen – erfolglos. Schließlich nähte ich dann mit ausgelassenen Stichen drauflos und dachte mir, dass es schon irgendwie genügen würde. Was nicht funktionierte: Der Stoff leierte aus (hätte oben noch einen Gummizug oder insgesamt anderen Stoff benötigt) Einige Nähte gingen auf Der Stoff löste sich auf Die Kordelhaken ließen sich nicht besonders leicht ein- und aushängen, müssten etwas aufgebogen werden Das geklebte Häkchenband (PS30-Kleber) hielt nicht dauerhaft auf den Schuhen und ich musste es auf Tour festnähen, unangenehm ohne Fingerhut, weil da eine Versteifung an der Ferse ist durch die ich durch musste --> PS18-Kleber besser? Und schließlich das Hauptproblem: Das Ziel, Steinchen und Dreck aus den Schuhen zu halten, wurde nicht erreicht Letzterer Punkt erstaunte mich, war ich doch mit langen Hosen unterwegs, wo sowieso wenig in die Schuhe kommen sollte. Zweitens kamen hauptsächlich in den rechten Schuh Steinchen, egal welche Gamasche ich rechts verwendete. Es dauerte eine Weile, bis mir dämmerte, dass es weniger das Problem war, dass aufgrund des zu knappen Stoffzuschnitts sich der Stoff manchmal hochschob, besonders an der Außenseite, sondern, dass der Zug des Kordelhakens an der Einhängung zu einem Schlitz zwischen Lasche und Schuhstoff führte (hoffentlich verständlich in Kombination mit dem Foto), durch den Steinchen eindringen konnten. Aus der Ferne wird mir schätzungsweise niemand helfen können, den Stoff sauber zu nähen, aber das nächste MYOG-Treffen kommt bestimmt. So, jetzt warte ich auf eure fehlgeschlagenen Projekte.
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Manchmal geht bei mir beim Selbstbau etwas schief – und bin mir sicher, dass es anderen ähnlich geht. Dennoch werden hier fast nur erfolgreiche Projekte vorgestellt. OK, man weiß es oft nicht, weil Langzeiterfahrungs-Berichte fehlen. Nun kann man oft auch von den Fehlern anderer lernen und zumindest ich fände es auch einfach so spannend zu erfahren, was bei anderen nicht klappt. Deshalb starte ich einfach mal diesen Faden und würde mich freuen, wenn hier auch andere ihre fehlgeschlagenen Projekte vorstellen würden.
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Ich wollte einfach mal sagen, wie privilegiert die meisten (die, die in D. wohnen) hier sind mit Extremtextil. Deutschland ist das Land von Extremtextil. Mir ist es jetzt schon mehrfach so ergangen, dass ich andere Wanderer im Ausland getroffen habe, die, nachdem ich sagte, dass ich aus D. komme, mir sagten, sie hätten schon mal in D. bestellt – bei Extremtextil. Und wenn es nur Dyneema-Schnüre waren (ja, solche Leute gibt es, die für ohnehin schon teure Schnüre noch teuren Versand zu zahlen bereit sind). Ich mochte den Laden schon vor der Shopumstellung, als man noch, wie auf einem Flohmarkt, die Reihen durchstöbern musste, bis man etwas fand. Jetzt ist es natürlich noch viel besser. Extremtextil schreibt nicht, wie viel toller, stabiler und leichter die eigene Ware ist als die der Konkurrenz (ich erinnere an einen gewissen Anbieter u.a. von Silpoly, dessen Produkte zwar „lightest, strongest, most waterproof [...] on the planet“ sein sollen, dann aber reihenweise reißen bzw. undicht waren). Was nützt es mir zu wissen, dass der Stoff 2,5x so reißfest wie der der Konkurrenz ist ohne zu wissen, wie vielen Newton das jetzt entspricht? Extremtextil gibt stattdessen Messwerte und standardisierte Daten an. Das Gewicht der Stoffe ist ehrlich, inkl. der Beschichtung, angegeben. Die Auswahl ist groß. Ja, ich habe mich manchmal über Extremtextil geärgert, wenn eine Bestellung länger dauerte oder ich Nadeln eines anderen Herstellers als angegeben (ohne Farbcodierung) erhielt. Aber ansonsten bin ich echt froh Etex zu haben.
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- Bitte mit Humor verstehen - Einigen scheint es nicht bewusst zu sein, dass es zwei Arten gibt, Kalorien auf Tour mitzunehmen: 1. außerhalb und 2. innerhalb des Körpers. Wie ich finde, ergänzen sich die beiden Arten optimal. Die externe Variante, also in der Regel die Mitnahme von Lebensmitteln im Rucksack, scheint dennoch hier beliebter zu sein und obwohl schätzungsweise alle einen möglichst leichten Rucksack anstreben, habe ich von bis zu 1kg mitgeschlepptem Essen/Tag gelesen. Es ist schwierig, auf deutlich über 5.000kcal/kg bei mitgenommenen Lebensmitteln zu kommen. Zeitgleich ist es möglich, intern 7.000kcal/kg mitzuführen. Da hier im Forum Anglizismen und Akronyme sehr beliebt sind, nenne ich den internen Speicher, sonst oft abwertend als „Wampe“ etc. bezeichnet, fortan „Integrated Food Storage System“, oder kurz „IFSS“. Vorteile: Leichter: leicherer Rucksackinhalt Zeitgewinn: mehr Zeit für Wandern, da weniger/kürzere Essenspausen und/oder seltenere Einkäufe Geldeinsparung: geringere Kosten für Lebensmittel, da das IFSS in der Regel ohne vorherige Auffüllung angezapft werden kann Gesundheit: oft bessere Gesundheit und höhere Wander-Leistungsfähigkeit bei leererem IFSS Optik: Geschmackssache. Aber mir gefallen meine jetzt sichtbaren Bauchmuskeln durch den Abbau von 5kg IFSS-Reserven in 2 Wochen ohne spezifisches Bauchmuskeltraining Nachteile: Hose rutscht: Die Hose könnte auf Tour rutschen. Lösung: provisorisch enger nähen Kleidungs-Neuanschaffung nötig: Bei Beibehaltung eines deutlich leereren IFSSs nach der Tour. Aber eine zum (Alltags-) Gürtel enger machen nötige Lochzange (diese habe ich, sehr zufrieden) ist vielseitig einsetzbar, bspw. für den Huarache-Bau. Und kleinere Kleidung wiegt weniger. Anleitung: Schritt 1: Ermitteln des Füllstandes des Internal Food Storage Systems. Dies erfolgt idealerweise über den leider nur recht kompliziert exakt zu ermittelnden Körperfettanteil (Körperfettwagen sind ungenau), ansonsten per BMI-Rechner. Der BMI ist zwar nicht perfekt genau (besonders bei Personen, die von der Standardgröße abweichen), aber es ist weitaus ungewöhnlicher, zu viel Gewicht und dennoch einen normalen BMI zu haben als anders herum. So viele Profi-Bodybuilder gibt es nämlich nicht. Jedes Kilo Gewicht größer gleich BMI 25 kann man also getrost dem IFSS zuschreiben, viele können aber auch locker bis BMI 18,5 runtergehen. Bei ausreichemdem Füllstand des IFSS Übergang zu Schritt 2, ansonsten IFSS auffüllen. Schritt 2: Überschlagen des Kalorienbedarfs auf Tour. Beispielsweise mit diesem Rechner. Schritt 3: Essensplanung. Die Nutzung des IFSS eignet sich meiner Meinung nach hauptsächlich als Ergänzung der traditionellen Kalorienversorgung auf Tour. Wenn man 1.000-1.500kcal/Tag aus dem IFSS statt über mitgeschleppte Nahrung nutzt, macht sich das schon im Rucksackgewicht bemerkbar. Wichtig zum Erhalt der Leistungfähigkeit und der Muskulatur ist die ausreichende Eiweißzufuhr. Ich habe mehrfach von mindestens 0,8g/kg Körpergewicht pro Tag gelesen, wobei es bei hohem Körperfettanteil auch weniger sein darf. Schritt 4: Durchführung. Pro aus dem IFSS entnommener 7.000kcal sollte das Körpergewicht um ca. 1kg fallen. Ich persönlich mag es, noch genügend externe Kalorien für spätnachmittags/abends übrig zu haben, um für die letzten, anstrengenden Wanderstunden noch mal einen Energieschub zu bekommen und nachts nicht zu frösteln. Schritt 5: Wiegen und ggf. wiederauffüllen des IFSS. Nach der Tour zu erledigen (bzw. auffüllen auch gut bei Einkaufsstopps möglich). Nicht von Studien beunruhigen lassen, die behaupten, häufige Gewichtsschwankungen würden die Lebenserwartung kürzen. Ja, häufige Gewichtsschwankungen gehen im Schnitt mit einer verkürzten Lebenserwartung einher. Es handelt sich aber in den meisten Fällen um eine Korrelation (Zusammenhang) ohne Kausalität (Beziehung zwischen Ursache und Wirkung), da einige Krankheiten mit Gewichtsschwankungen einhergehen (bsp. durch Cortison, Chemotherapie etc.). Man stirbt also durch die Krankheit früher und nicht, weil man bspw. immer mal wieder durch die Gabe von Cortison Wassereinlagerungen hat. So, jetzt fülle ich weiter mein IFSS auf, damit die Tour weitergehen kann.
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@wilbo: Danke für die Tests. Was mich besonders interessiert ist die Langzeitwirkung. DWR auf Kleidung hält ja auch nicht ewig. Und evtl. müssen vor dem Ausrüsten die Daunen entfettet werden, was bedeuten könnte, dass nachdem die hydrophobe Ausrüstung nicht mehr wirkt, die Eigenschaften schlechter als bei klassischer Daune sind. Was haltet ihr davon: Wir nähen (bspw. auf dem nächsten MYOG-Treffen) einen Dauenquilt mit mittiger Längstrennung der Kammern. Auf die eine Seite kommen hydrophobe, auf die andere Seite normale Daunen. Dann müssen wir nur noch jemanden finden, der damit (mindestens) einen Thruhike macht.
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Neuer Rucksack für Solotouren
Wanderfalter antwortete auf Barbarix's Thema in MYOG - Make Your Own Gear
@Barbarix: Irgendwie habe ich dazu jetzt nichts gefunden: Wie hat sich der Rucksack bewährt? Insbesondere das 2. Wahl 90g Silnylon von Extremtextil interessiert mich. Ich habe meine Stoffprobe jetzt gefühlt stundenlang stümperhaft malträtiert und bin zufrieden, wundere mich, warum hier im Forum oft PU/Acrylat-beschichtete Stoffe für Rucksäcke verwendet werden, wo doch Silikonisierung Stoff stärkt, während die anderen Beschichtungen ihn schwächen. Falls sonst jemand mit dem Material Erfahrung hat, freue ich mich auch über eine Antwort/PN.