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Ultraleicht Trekking

wilbo

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Alle erstellten Inhalte von wilbo

  1. Als ich noch mehr in den Bergen unterwegs war, habe ich mir irgendwann einen soliden DAV Gletscherkurs gegönnt. Mit Glück hatte ich einen sehr kompetenten und pragmatischen Bergführer erwischt, der allen erdenklichen Improvisationen gegenüber offen war. Als Bremsen auf einem Firnhang angesagt war, haben wir natürlich mit einem Pickel gebremst, aber auch zwei gebündelte, ineinandergeschobene Trekkingstöcker verwendet. Wenn der Firn nicht steinhart gefroren ist, hätte es ebenso gut mit einem stabilen Knüppel funktioniert. Das Problem war viel mehr möglichst schnell auf Bauchlage zu kommen und den Hintern hochzukriegen, damit Druck auf Knie und Ellenbogen entsteht. Vor allem die Füße oben zu behalten, damit man nicht mit dem Kopf voran runter rauscht. Irgendwann kamen alle zum Stehen, ist halt eine Frage der Übung und der Hangneigung.
  2. In der Vergangenheit habe ich zum Beispiel bei der ewigen Zeltstangenfrage mit missionarischem Eifer versucht, die Leute kompetent zu beraten. Bis ich festgestellt habe, dass die meisten es gar nicht wirklich wissen möchten, sondern nur ihr Konzept abgenickt haben wollen. (Vielleicht hätte bei jedem Ratschlag, meine Stangenbruch-Biografie zum Besten gegeben sollen). Heute denke ich mir, was kann schon schlimmstenfalls passieren. Dass sie bei einem richtigen Sturm die ganze Nacht ihren Carbon-Stängel festhalten müssen? Wenn es deswegen zu einer eskalierenden Notsituation kommen sollte, lag schon im Vorfeld einiges im Argen. Siehe: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/136330-ul-und-sicherheit/?do=findComment&comment=475105 VG. -wilbo-
  3. ... wechselhaft und ich hatte Glück. Ich weiß nicht so recht, wohin das führen soll. Alle, die selbstkritisch genug sind, ihr eigenes Handeln zu hinterfragen, werden sich über die notwendige Sicherheit im jeweiligen Spezialgebiet informieren. Bergsteiger und Kletterer lesen Pit Schuberts Unfallberichte, oder Salzwasserpaddler erfreuen sich an "Sea Kayaker´s deep trouble" und versuchen aus den Fehlern anderer zu lernen. ... und der Rest macht eh was er will.
  4. Ich komme da eher aus der low-tec Fraktion und habe einige Eschenholz-Leisten zum Dampfbiegen bestellt. Ich bin verwundert, wie fein man die Gyro- und die Jansport-Kraxe einstellen kann. Selbst der Abstand vom Hüftgurt zum Tragegestell ist relevant. Der steuert den Winkel des Gestells zum Rücken. Und damit, wie weit sich das Gewicht oberhalb der Schultern, in Richtung Körpermitte verlagert. Ohne die Kraxe am Körper, könnte diese Abweichungen im Schwerpunkt nicht beurteilen. VG. -wilbo-
  5. Interessantes Tragesystem: https://www.pinterest.de/pin/ultralight-external-frame-pack-backpacking-light--626633735667680010/ https://www.pinterest.de/pin/378232068714936438/ Auch die Schultergurte habe ich so noch nicht gesehen. VG. -wilbo-
  6. Ein interessanter Ansatz, den Hobo möglichst hoch zu bauen und das Blech trotzdem im Topf unterzubringen.
  7. Auf die Schnelle. Hier der Gyro*, weil ich den gerade öfter verwende. *(Sorry, falsch geschrieben) Der Bügel reicht 15 cm nach vorne zur Aufhängung am Hüftgurt. Trotz oder aufgrund der geringen Polsterung rutscht der Hüftgurt so gut wie gar nicht und ist überraschenderweise trotzdem bequem. VG. -wilbo-
  8. Mit zunehmenden Alter, bin ich immer weniger bereit schwere Lasten zu tragen. Dafür ist das Ultraleicht-Konzept natürlich erstmal der richtige Ansatz. Komme ich jedoch, aus welchen Gründen auch immer, auf ein Rucksackgewicht jenseits der 10 Kilo, finde ich kaum eine wirklich gut funktionierende Lastübertragung auf die Hüfte. Seit vielen Jahren wundere ich mich, dass fast alle Hüftgurte an Rucksäcken gleich konstruiert sind. Und besonders, dass der Übertragungspunkt für das Gewicht an einer anatomisch so ungünstigen Stelle gewählt wird. Wenn ich das menschliche Becken anschaue, ist der Steiß-Bereich kein besonders guter Haltepunkt. https://hum3d.com/de/3d-models/pelvis/#360view Das Einzige, was etwas Widerstand bieten kann, sind die seitlichen Beckenknochen. Warum wird dieser Bereich so selten für die direkte Lastübertagung verwendet? Ich kenne nur zwei Vintage Tragesysteme, die so konstruiert sind, dass sie dies berücksichtigen. Einmal der Gyro von Fjällräven und eine Kraxe von Jansport. Natürlich ist das ultra-heavy Equipment, aber seltsam ist es schon, dass dieser sinnvolle Ansatz nicht weiter verfolgt wurde. Oder kennt jemand leichtere Systeme, die so konstruiert sind? VG. -wilbo-
  9. Das war eines meiner oben genannten lehrreichsten Erlebnisse. Nachdem ich einen ganzen Tag lang, eine 70 kg Pulka auf eine schwedische Hochebene gezogen hatte, bin ich gegen Ende des Tages einfach umgefallen. Mein Kopf gab noch die Anweisung, die Skistöcke zum Stützen zu verwenden, doch die Arme wollten einfach nicht mehr. Als ich so im Schnee lag, wurde mir klar, dass ich heute keinen Schritt mehr weiter komme und genau hier campen werde. Die Entscheidung war keinen Augenblick zu früh, denn in kurzer Zeit würde mein Zeltplatz von einem Gebirgszug beschattet werden, was bei -15 grad ungemütlich wird. Ich schaffte es gerade mal so, noch bei Sonnenschein das Lager einzurichten und ins Zelt zu kriechen. Augenblicklich fiel die Temperatur drastisch und ich war froh meine Innenschuhe endlich am Kocher langsam auftauen zu können. Die waren inzwischen mit den Socken zusammengefroren und ich machte mir ernsthafte Sorgen um meine tauben Zehen. Alles in allem lief das Biwak glimpflich ab. Ich konnte hin und wieder eindösen und war mit meinen beiden Schlafsäcken und der dicken Daunenjacke über allem halbwegs geschützt. Es hatte in der Nacht tiefe Temperaturen, jenseits der -35 Grad. Mein Gefriertruhen-Thermometer konnte nicht weniger anzeigen, sodass ich bis heute nicht weiß, wie kalt es wirklich war. Die einzige Frostblase holte ich mir übrigens beim Aufdrehen der Alu-Ventilschraube meines Benzinkochers. Diese Blase war zwar irgendwann vernarbt, hat mich aber noch viele Jahre bei allen Wintertouren durch "Frostzwicken" an diese Nacht erinnert.
  10. Das haben wir in unserer kleinen Seekajak-Gruppe auf einem Berliner See regelmäßig gemacht. Man muss gar nicht extreme Wettersituationen abwarten. Es reicht bei einstelligen Wassertemperaturen seine Rettungsübungen zu machen oder mal bei auffrischendem Wind versuchen seinem Boot hinterher zu schwimmen. Bei diesen Treffen war für mich, neben dem subjektiven Lerneffekt besonders die Sicht von außen interessant. Meine Eigenwahrnehmung unterscheidet sich zum Teil deutlich, zu den Einschätzungen von Anderen. Sowohl in positiven, als auch in negativen Bereichen.
  11. Hier wird erläutert, wie es überhaupt zu einem Unfall kommt. Meist ist es nicht das eine große Ereignis, was zum Schaden führt, sondern viele Kleine, die in Summe eskalieren und fatal enden. Accident Dynamics https://www.youtube.com/watch?v=HiKckM85g6s Ab Min. 09:34 VG. -wilbo-
  12. Frag mal bei @chrisontour84 an. VG. -wilbo-
  13. Das kommt drauf an. Wenn ich dieser Gegend Solo unterwegs sein möchte, wäre mein Tarp sicher nicht in gedeckten Farben. In einer Gruppe würde ich mir weiterführende Gedanken über ein gemeinschaftliches Sicherheitskonzept machen. Ich sehe natürlich auch meine Widersprüchlichkeit. In unserer Outdoor-Kultur leben wir zwischen Überversicherung und Leichtsinn. Was aber mehr und mehr verloren geht, ist sowas wie „gesunder Menschenverstand“. Also einer realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Dazu gehört auch, in gewissem Rahmen, sich herausfordernden Situationen zu stellen.
  14. wilbo

    Normal oder defekt?

    Okay, da liege ich auch mit meinem Fertigungspreis in D. Aber für den Hersteller in UK ist bei dieser Kalkulation extrem wenig Speck dran. Da wundert es mich nicht, wenn mit flotter Nadel genäht wird.
  15. Ein einzelner Ausrüstungsgegenstand ist nie per se „ultraleicht“, nur das Gesamtkonzept kann es sein! Was mir hier fehlt, sind Grenzgänge, wo z.B. bewusst ein Tarp für die Islandreise gewählt wird. Es kann mit Kompetenz und etwas Mut damit für andere ein Signal sein, sich doch vielleicht etwas mehr auszusetzen.
  16. wilbo

    Normal oder defekt?

    Das ist schon sehr günstig! Etwas mehr als Materialpreis. https://www.extremtextil.de/dyneema-composite-fabric-ct2e08-26g-qm.html
  17. Ja, ich habe gerade nochmal meine grenzwertigen Erfahrungen Revue passieren lassen. (Und da war einiges dabei. Von einer offenen Beinfraktur in den norwegischen Bergen bis hin zu einer extrem kalten Nacht im winterlichen Schweden, nach körperlichem Zusammenbruch durch Überanstrengung.) Viele meiner einschneidenden Erlebnisse haben mich aber reifen lassen und für zukünftige Touren ein neues Sicherheitsbewusstsein geschaffen. Ich bemerke, dass wirklich ernste Gefahren nicht wirklich wahrgenommen oder in der Tourvorbereitung kaum entsprechenden Raum bekommen. Sprich, ich habe mein Spot / Handy dabei und der Heli wird mich schon rausfliegen. Wie einen die Rettung bei schlechtem Wetter, irgendwo im Geröllfeld finden soll, ist eine andere Geschichte.
  18. ... was vielleicht zu einem unangenehmen Erlebnis führt, aber den Erfahrungsschatz ungemein bereichern kann. VG. -wilbo-
  19. wilbo

    Normal oder defekt?

    Wie viel, wenn ich fragen darf?
  20. wilbo

    Normal oder defekt?

    Moin, ich habe nochmal genauer geschaut und muss fairerweise sagen, dass bei dem Tarp ja zwei Verstärkungslagen aufgeklebt wurden. Unschön, dass die Raupen nicht genau aufs Gurtband genäht wurden. Aber halten wird es erstmal trotzdem. Der Verarbeitungsstandard ist jetzt nicht besonders ästhetisch, dürfte allerdings die Funktion erfüllen. Nach den Klebefalten zu urteilen, sieht das eher nach einem Nähanfänger aus, der gerade beginnt sich mit diesem Material auseinanderzusetzen. Wie gesagt, für ein myog Tarp voll okay. Ich würde fragen, ob Dir der Hersteller einen Rabatt auf dies cosmetic second tarp gibt. VG. -wilbo-
  21. wilbo

    Normal oder defekt?

    Grundsätzlich würde ich einen Abspannpunkt anders verarbeiten. Hier mal zwei Beispiele, wie ich das für mich mache. Alle Abspannpunkte sind bei mir zusätzlich mit DCF doppelt hinterlegt und fangen nach 5 Jahren trotzdem an, langsam zu delaminieren. Viel Vertrauen hätte ich in die Verarbeitungsqualität Deines Tarps nicht ... VG. -wilbo-
  22. Ja, es ist echt robust. Ich habe mir eine Hängematte daraus genäht! ... aber leider nicht wasserdicht.
  23. OT: Vielleicht weil es extrem teuer ist, dafür dass es wahrscheinlich nach 5 Jahren anfängt auseinanderzufallen.
  24. Das STS Netz ist aber leider nicht engmaschig genug, um Kriebelmücken abzuhalten. Ist es eigentlich inzwischen symmetrisch geschnitten?
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