Ich finde das Thema auch sehr interessant und es bewegt mich bei allen Produkten in meinem Leben nicht nur beim Wandern. Ich finde als Mensch darf man ruhig auch einen Abdruck in der Natur hinterlassen, die Frage ist wie "schädlich" ist er. Ein Hausbau finde ich nicht verwerflich, auch wenn er die Natur an der Stelle nachhaltig schädigt. Was mich mehr stört ist die Einstellung die viele Menschen haben. Über den Pferdefleischskandal wird sich aufgeregt und 5min später wird dann die Schinkenpizza von Gut & Günstig gegessen. Auch wird mit Zertifikaten viel Unsinn getrieben: Bio-Honig kommt fast immer aus Südamerika. Sorry da nehme ich lieber den Honig vom Imker aus dem Nachbarort. Der ist zwar kein Bio, aber vor allem weil er keine Lust auf die Zertifizierung hat. Gerade diese "Beruhigungstaktik" über Zertifikate ärgert mich. Auch für Daunen gibt es Zertifikate aber eine "Garantie" für vernünftiges Wirtschaften ist das nicht. Geld regiert leider die Welt und der Mensch hat darunter zu leiden. Oft wird auch kurzfristig gedacht. Wenn die Japaner unbedingt ihre Haifischflossensuppe essen wollen, warum jagen die dann so, das sie die Haie ausrotten. Wollen die in 20 Jahren keine mehr Essen? Also für mich macht das schon im eigenen Interesse keinen Sinn. Außer es geht um das Geld. Ich möchte auch in 20 Jahren noch Fisch essen (wenn auch kein Hai), dann doch jetzt lieber weniger und dafür auf Dauer. Ich hab auch kein Problem für vernünftige Klamotten mehr zu bezahlen. Aber ich hab nicht den Eindruck, dass das Geld an der richtigen Stelle landet. Wenn Klettermusen eine Baumwollhose für 360€ auf den Markt bringt, da weiß ich nicht wo das Geld überall landet, aber um alle vernünftig zu bezahlen ohne das sich jemand bereichert muss das doch auch günstiger gehen. Wahrscheinlich kostet eine vernünftig hergestellte Hose 10 oder 20€ mehr, aber das Geld stecken sich die Firmen lieber selber ein oder nutzen es um ein Produkt gleich richtig teuer zu machen. Auch wieder ein Lebensmittelbeispiel: GEPA Kaffee ist ganz billiges Zeug und wird unter dem Deckmantel Fairtrade teuer verkauft, dabei ist Fairtrade Kaffe bei 250g nur paar ct teurer als nicht Fairtrade. Besonders schwer finde ich auch diese ganzen Dinge erstm al rauszufinden. Das Imprägnierungen sich überall ablagern, das Menschen gequält (Hände veräzen) werden zur Produktion von Cashewkernen uvm. Meine Taktik ist ein wenig, lokale kleine Händler und Produzenten zu finden. Bei allen Dingen aus Äquatornähe versuche ich Ware aus vernünftigen Betrieben zu bekommen. Vielleicht kann ja auch der Schneider im Ort, mir eine Outdoorhose nähen. Aber hier hoffe ich einfach das in der Gesellschaft auch ein Umdenken stattfindet, weg von Gewinnmaximierung und weg von sparen bis zum umkippen. Beide extreme tun nicht gut und führen zu Dinge wie geplante Obsoleszenz, sich aber in der Mitte aufzuhalten ist ganz schwer. Ich erwische mich ja selber auch wie ich gerne neuste Spielereien ausprobieren möchte. Wie ich dann doch beim Bäcker ein Schnitzelbrötchen esse, weil ich gerade Lust drauf habe, aber gar nicht weiß woher kommt das Schwein. Oder Denke ach misst, über die Jacke hat einer was tolles geschrieben die wiegt noch mal 30g weniger. Da gehört dann auch eine Menge Selbstkontrolle und Reflexion dazu.