Hallo crealm, Sehr interessante Frage! Allgemein sind die Orte, an denen Wasser an die Oberfläche tritt immer von den umliegenden Gesteinsschichten abhängig. Konkreter gesagt fließt Wasser nach Niederschlag entweder oberflächlich ab, oder es versickert, bis es auf eine wasserundurchlässige Schicht (z.B. Ton) trifft, wo es dann zu Tage tritt. Alternativ kann es auch in Klüfte (Spalten im Gestein) versickern und wenn diese Klüfte irgendwann wieder das Tageslicht treffen, gibts eben da eine Quelle (so ist es z.B. bei Granit). Allgemeine Regeln wie man Quellen findet sind deshalb meiner Meinung nach relativ schwer aufzustellen, da es ja wie oben erwähnt vom Gestein abhängt. In Regionen, in denen Jura-Kalke (z.B. fränkische Schweiz) vorkommen, gibt es häufig eine typische Gesteinsabfolge: Sandstein, Ton, Kalk (von unten nach oben). Da Kalk viele Klüfte hat, versickert das Wasser problemlos, bis es auf die Tonschichten trifft, wo das Wasser dann austritt. Im Gelände kann man es dadurch erkennen, dass die Tonschichten eine Art ebenes Plateau bilden, wohingegen Kalk steile und Sandstein mäßig Steile Hänge bildet. Das einzige Problem ist, dass die Kalkschichten auch mal mächtiger sein können (siehe z.B. Alpen) und du ewig bergab laufen müsstest, bis du zum Ton, beziehungsweise dass die Tonschicht unter der Erde liegt... Theoretisch müsste man diese Prinzip auch ins französische Jura oder die schwäbische Alb (gleiche Entstehungsgeschichte) übertragen können - da ich dort aber noch nie war kann ichs nur vermuten. Bei Granit/Gneis (wie z.B. auch in Teilen der Vogeßen) ist die Sache etwas verzwickter, da es dort meines Wissens eher Kluftgesteuert ist. Bin aber mal gespannt was man in solchen Gebieten lesen kann! In Sandstein versickert Wasser oft sehr langsam, sodass man noch Wasser unterhalb von bereits ausgetrockneten Flüssen finden kann. (Betrifft aber eher Wüstenregionen) So, das war bis auf den einen Tipp oben eine Annäherung von der theoretischen Seite. Hoffe ich konnte dir trotzdem etwas helfen. Grüße, Thorsten