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Atom Packs Mo untragbar
ma11hias reagierte auf dermuthige für Thema
Magst du mal ein Bild machen, wie du ihn trägst? Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Rückenlänge zu groß für dich ist. Dieser Schultergurt biegt sich ja erst hoch über die Schulter, wo er dann aufgrund der Kurve des Gurts breiter am Hals vorbei läuft. Wenn die Rückenlänge nun zu lang wäre, starten die Schultergurte direkt oben am Hals, ohne die Chance zu haben, dahin "breiter zu werden". Kann natürlich auch sein, dass der Rucki einfach nicht zu deinem Körperbau passt.1 Punkt -
@shotta51 Warum steckst du deinen Filter nicht einfach in die Jackentasche? Der geht garantiert als Handgepäck durch!1 Punkt
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So wie ich das lese, gibt es im Frachtraum keine negativen Temperaturen und selbst wenn, würde das dem Filter, gut verpackt und trocken, in den paar Stunden Flug nicht schaden.1 Punkt
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hast du den Kommentar davor gelesen? Es geht um die Beschädigung des Filters durch das vermeintliche Gefrieren im Stauraum, da es da oben ja weniger als -20 ° C hat1 Punkt
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Danke für euren Input! Habe es jetzt ausprobiert und auf Zlite und Neoair auf Schnee geschlafen. Hat gut geklappt. Wie @Patirou meinte, ist die Matte unten nass, saugt sich aber nicht voll. Morgens habe ich bemerkt, dass auch auf der Oberseite in ein paar Vertiefungen Schnee war (siehe Foto), aber der ist nicht geschmolzen. Warm genug war es auch, bei -5C lag ich in dickem Schlafsack & dünnem (danke an @khyal für die Idee, von dir habe ich öfter den Vorschlag gelesen, einen Liner zu nehmen, um die Komfortzone zu erweitern. Mein "Liner" war der Flame0 von StS, eine Art besserer (und teurer Hüttenschlafsack). Ohne Liner ists mir unter 0 sonst zu kalt, trotz angeblicher Komforttemp von -6. Und ja der Originalthread ist uralt, hab ihn über die Suchfunktion gefunden. Und jetzt erinnere ich mich dunkel, dass Wiederbeleben gar nicht erwünscht ist. Lieber einen Thread erstellen, oder? 😔 Die Verwirrung tut mir leid @RaulDuke1 Punkt
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Hi shotta51, da ich die sehr schöne, vorgeschlagene Route letztes Jahr u. a. fast komplett gegangen bin, ein kurzer Kommentar zur Komoot Autorin: Es gibt sehr wohl einen Fernwanderweg durch GC... den GR 131. Ziemlich neu markiert und fast genau diese Route von Playa del Burrero nach Puerto de las Nieves! Es gab mehrere öffentliche Wasserquellen, mindestens 2 Einkaufsmöglichkeiten und mit Guaguas/Bussen kommt man fast überall hin. Mit dem Permit für Camping hatte ich auch Probleme, direkt in Las P. geht aber vllt. auch. Eine tolle Wanderinsel! Grüße!1 Punkt
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Habe mit einer gecutteten TAR RidgeRest Solar R mal auf einem Meter Schnee geschlafen. Waren wohl -9º C. 119 cm x 50 cm, 318 g. Natürlich etwas sperrig, aber recht bequem und ausfallsicher. Unter die Füße kommt der Rucksack mitsamt Noppenschaum-Rückenpolster. Bei leichtem Frost ging Silvester auch die kleinste Leichtluftmatratze von Decathlon, zusammen mit der silbern beschichteten Isomatte. Die Schaummatte hat gecuttet 122 g und ist sowieso als Burito im Rucksack. Hintergrund: seit über 30 Jahren mache ich ein Winterbiwak, in der erweiterten home zone, maximal zwei Nächte.1 Punkt
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Danke für den Tipp! Mega! Hatte schon länger auf die Ultralight 24-30L Vest geschielt. Für -40% gab es nichts mehr zu überlegen. Knapp über 300g, top. Jetzt muss sie nur noch passen.1 Punkt
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Padjelantaleden 2024
Elwiesel reagierte auf chummer_fc für Thema
Tag 6) Låddejåhkå bis Kisuris (24 km) Am Morgen des sechsten Tages kamen wir, wie an den meisten Tagen, gegen 8.00 Uhr los. Kurioserweise gehörten wir damit zu den letzten, die aufbrachen, während wir unter den Zeltenden bisher immer die Early Birds gewesen waren. Wir starteten den Tag mit einer frischen Wetterprognose, die Regen an diesem Tag und strahlenden Sonnenschein am nächsten vorhersagte. Da es morgens noch trocken war, verzichteten wir vorerst auf die Regenkleidung und liefen los. Direkt nach der Hütte galt es erst einmal standesgemäß einen steilen Aufstieg ins Fjäll zu bewältigen. Dies war aber gar kein Problem, denn nach der Nacht in der Hütte waren wir gut erholt und der Anstieg sorgte zumindest dafür, dass wir sofort auf Betriebstemperatur kamen. Nach einer guten halben Stunde kamen wir an der Furt des Vierttjajågåsj an, der nach den Regenfällen der letzten Tage in seinem relativ schmalen Bett einiges an Wasser führte. So kam es, dass dies die tiefste Furt des gesamten Weges wurde, da mir das Wasser an einer Stelle bis kurz unters Knie reichte. Der Aufstieg nach der Låddejåhkå Die Furt des Vierttjajågåsj Direkt nach der Furt zweigte zur rechten der alte Verlauf des Padjelantaleden ab, der bis zur Hütte Kisuris eine Wegersparnis von etwa 6 km versprach. Da wir aber bekanntlich weit vor unserem Zeitplan waren und ohnehin den offiziellen Weg vollständig laufen wollten (ich mag es, Ziele abzuhaken), gingen wir weiter geradeaus. Während wir also weiter aufstiegen, der Weg führte am Gipfel Loadásj vorbei, saßen plötzlich 15 Alpenschneehühner vor uns auf den Planken. Dies sollte nur der Auftakt sein, denn aus irgendwelchen Gründen scheint die halbe Alpenschneehuhnpopulation des Nationalparks an dieser Bergflanke zu leben. Jedenfalls scheuchten wir dutzende Tiere auf und es entstanden Suchbilder, auf denen die Vögel mit der Vegetation zu verschmelzen scheinen. Die Bergflanke wurde nämlich zunehmend sumpfig und von den entsprechenden Gräsern dominiert. Im Gegensatz zum bisherigen Verlauf des Padjelantaleden fehlten hier aber stellenweise die Planken, weswegen wir mehr auf unsere Schritte achten mussten. Plötzlich liefen wir in die tief hängenden Wolken hinein, die die Sichtweite doch sehr begrenzten. Dies erklärte die Frage eines entgegenkommenden Wanderers am Vorabend, “ob es Richtung Süden auch so neblig sei” (was uns leicht verwirrt hatte). Im Nebel sahen wir auch wieder einige Rentiere. Eines hatte einen komplett weißen Kopf, war aber ansonsten standardmäßig gekleidet, was ihm das Aussehen eines Schamanen aus grauer Vorzeit verlieh. Auf und neben den Planken saßen tatsächlich 15 Alpenschneehühner Auf in die Wolken! Der Rentierschamane und seine Truppe Genauso abrupt, wie wir in die Wolken eingetreten waren, kamen wir dann auf Höhe der linksseitigen Inselsiedlung Gievgessuoloj auch wieder heraus. Nun begann der Abstieg zu den drei Brücken, bei denen sich der Padjelantaleden wieder vom Nordkalottleden trennt (ab Stáloluokta verlaufen diese beiden Wege vorübergehend parallel). Nach kurzer Zeit begann es stark von rechts-hinten zu regnen. Da ich einige Meter vor meinem Bruder lief, ging ich noch etwa 50 m zu einem Stein, um meinen Rucksack beim Herausholen der Regenbekleidung nicht in der zweiten Hand halten zu müssen. Das war ein Fehler. Als ich meine Regenjacke angezogen hatte und die Regenhose herausholen wollte, war meine Wanderhose hinten schon klatschnass. Da ich zum Anziehen der Regenhose die Schuhe hätte ausziehen müssen und die nasse Wanderhose einen kompletten Hosenwechsel nötig gemacht hätte, entschied ich mich kurzerhand, die Regenhose wegzulassen. Dies tat ich in der Hoffnung, dass der Regen nach kurzer Zeit aufhören sollte. Da es jedoch etwa 20 min stark durchregnete, tropfte es zunehmend von meiner Regenjacke in den Schritt, was die gesamte Erfahrung dann doch ziemlich unangenehm werden ließ. Das nächste Mal werde ich definitiv einen Regenrock mitnehmen! Ich wechselte dennoch nicht die Hose und nachdem es aufgehört hatte, begannen die Sachen relativ zügig zu trocknen. Als wir etwa 25 Minuten später an den drei Brücken ankamen und gerade die Regensachen ausziehen wollten, fing es jedoch plötzlich wieder und ebenso heftig an zu regnen. Selbst meine Injinji-Sealskinz Kombi versagte nun in einem Schuh, vermutlich weil der Liner hervorschaute und sich vollsaugte. Fernblick auf die Inselsiedlung Gievgessuoloj Ankunft an den drei Brücken. Noch ist es trocken... Jedenfalls sahen wir davon ab, die drei Brücken und die dazwischenliegenden Inseln, die schon zum Nordkalottleden gehören, zu erkunden. Eigentlich hatten wir das vorgehabt, da einige Leute am Vorabend von diesem Ort geschwärmt hatten. Ich hatte aber ohnehin schon von unserer Flussseite aus den Eindruck, dass dort viel zu viele Zelte standen. Und ich denke viele von euch sehen das ähnlich: Ich finde, wenn sich zu viele Leute auf einmal an einem überdurchschnittlich schönen Ort in der Natur aufhalten, büßt er gewaltig an Schönheit und Attraktivität ein. So gingen wir also weiter, um warm zu bleiben (ich weigerte mich nach wie vor, die Regenhose anzuziehen, wenn die Wanderhose nass war) und sahen kurz hinter den Brücken, wie eine Schar Enten (etwa 30 Tiere) plötzlich beinahe zeitgleich aus dem Fluss auftauchte, was meine Stimmung gleich verbesserte. Überhaupt hatten wir trotz des Wetters ziemlich gute Laune, da wir der Misere mit dummen Sprüchen und Flachwitzen entgegentraten. Der auf der Tour ohnehin immer anwesende Stumpfsinn erreichte so seinen Höhepunkt, während wir klatschnass durch die Gegend stapften. Zum Glück hörte der zweite Schauer schneller auf, sodass die Trocknungsphase beginnen konnte. Die nächste Zeit liefen wir über eine Hügelkette in einiger Entfernung entlang des Ufers des Vuojatädno, der sich immer wieder seeartig verbreitete. Wir hielten dabei vergeblich nach Elchen Ausschau, die es hier der Aussage einiger Wanderer nach vermehrt geben sollte. Jeden größeren Felsen im Wasser starrte ich sekundenlang an, um zu prüfen, ob er sich nicht doch bewegen wollte. Blick auf das Tal des Vuojatädno, das einige Elche beherbergen soll Das Wetter blieb nun einige Zeit trocken, aber sehr diesig, während es hinter uns immer noch wie in der Regenhölle aussah. So liefen wir einige Zeit in sumpfigem Terrain, bis wir ca. 3 km vor Kisuris bei erneutem Regen in ein lichtes Birkenwäldchen aufstiegen. Während nun hinter uns freundlicheres Wetter sichtbar wurde, hingen vor uns über dem letzten Abschnitt des Padjelantaleden dichte Regenschleier. Blick zurück, wo das Wetter freundlicher wurde... ...und nach vorn, wo der Regen die Berge verbarg Auf einem Kamm wanderten wir durch die Birken bis zur Hütte. Eigentlich hatten wir geplant, diese zu passieren und etwas später unser Lager aufzuschlagen. Da viele unserer Klamotten (inklusive der Schuhe) nun aber nass waren, entschieden wir uns für eine weitere Nacht in einer Hütte. Immerhin wollten wir am Folgetag von Kisuris aus den bereits erwähnten Abstecher ins Sarek machen: Mit der Aussicht, noch drei Tage für regulär 15 km auf dem Padjelantaleden zur Verfügung zu haben, waren die Umstände dafür perfekt, da knapp hinter der Hütte ein doch sehr ausgetretener Pfad in den Sarek hineinführt. Der Plan sah vor, maximal 10 km hineinzulaufen, dann umzudrehen und die Nacht wieder in Hüttennähe zu verbringen. So würden wir immer noch einen Tag eher als ursprünglich geplant am Ufer des Áhkajávrre mit seinem Handyempfang (den mein Bruder gern haben wollte) ankommen, ich würde aber immerhin noch einen winzigen persönlichen Eindruck des Sareks bekommen, den ich vielleicht mit meinem Vater durchqueren möchte, wenn wir in wenigen Jahren innerhalb eines Monats 30 und 60 werden. Der Abend in der Hütte war also wieder sehr entspannend, dieses Mal war sie beinahe ausschließlich deutschsprachig. Im Prinzip saß davon abgesehen nur noch eine schwedische Studentin mit uns herum, mit der ich mich dann den ganzen Abend unterhielt, da sie ja ansonsten nichts verstanden hätte. Das Gespräch zusammengefasst: Als Forststudentin, die das halbe Jahr in Lappland verbringt, lebt sie meinen Traum… Birkenwald kurz vor der Hütte Kisuris1 Punkt -
Padjelantaleden 2024
Elwiesel reagierte auf chummer_fc für Thema
Tag 5) Lagerplatz kurz vor Árasluokta - Låddejåhkå (ca. 14 km) Nachdem es die gesamte Nacht kräftig durchgeregnet hatte, wurde es erst kurz vor dem Wecker weniger und hörte etwa 20 min später auf. Als wir aus unseren Zelten traten, erblickten wir viele kleine Tümpel, die sich über die Nacht gebildet hatten. Zum Glück hatten wir unser Lager auf einem kleinen Hügel aufgebaut, denn offenkundig hatte der Dauerregen die eigentlich immense Kapazität des Untergrundes, den Regen erst einmal schwammartig aufzusaugen, erschöpft. Blick von unserem Lagerplatz der letzten Nacht nach Árasluokta Wir begannen den kurzen Abstieg nach Árasluokta, wo, wie inzwischen beinahe erwartet, der auch hier angepriesene Shop zumindest gegenwärtig nicht existent war. So blieben die häufig lesbaren Versprechungen von frischem Brot sowie geräuchertem Rentier und Fisch über die gesamte Tour leider ein Wunschtraum. Nach einer kurzen Pause nahmen wir den kurzen, aber steilen Anstieg ins Fjäll in Angriff. Blick zurück nach Árasluokta nach dem ersten Anstieg. Zur rechten der Virihávrre Der Himmel war bewölkt, es blieb jedoch von oben trocken, während der Untergrund natürlich nach den nächtlichen Regenfällen völlig durchweicht war. Nach wie vor hatten wir linker Hand den großen Virihávrre, der zusammen mit den nördlicher gelegenen Vásstenjávrre und Guvtjávrre bis zur Hütte Kisuris am Folgetag für eine beinahe ständige Präsenz eines Sees zu unserer linken sorgte. Der Virihávrre verschwand temporär hinter einer Hügelkuppe. Zur rechten der kleine Ájajávrre Nach einiger Zeit im Fjäll stiegen wir sanft in ein Tal ab, durch das sich der Fluss Miellädno wälzte. Kurz bevor wir gegen 11.15 beim in Brückennähe reißenden Strom ankamen, sahen wir drei Rentiere mit sehr mächtigen Geweihen. Leider waren diese schnell hinter dem nächsten Hügel verschwunden, sodass wir kein Foto machen konnten. Ähnlich verhielt es sich mit zwei Regenbrachvögeln, die ich nur aus einiger Distanz und leider ziemlich unkenntlich fotografieren konnte. Der Miellädno wurde in der Nähe der Brücke sehr turbulent Nach dem Miellädno wartete der mäßig stark ansteigende, aber sich dafür über ca. 2,5 km ziehende Berg Boarkka, über den der Weg führte. Gleich mehrfach erreichten wir scheinbar den Kamm, nur um festzustellen, dass es nach einer kurzen flachen Passage mit dem Anstieg weiterging. Als ich sicher war, dass der nächste Kamm der endgültige sein würde, rannte ich den letzten Abschnitt förmlich hinauf, weil ich die Nase voll hatte. Blick zurück am Kamm des Boarkka. In der Ferne der Virihávrre, ich stilsicher im Alpha Hoodie von Outliteside😁 Nach einer kurzen Pause ging es wenig ereignisreich, aber ähnlich mäßig steil bis zur Hütte Låddejåhkå hinab. Unterwegs kam uns eine geführte Wandergruppe aus etwa 15 Norwegern entgegen und wir fragten uns, wie deren Übernachtung wohl organisiert war. Am Ende des Abstiegs, der immerhin noch ein paar Vogelbegegnungen bereit hielt, überquerten wir den imposanten Fluss Låddejåhkå, um kurz darauf gegen 14.30 an der gleichnamigen Hütte zu stehen. Unser eigentlicher Plan hier sah vor, gegen die Bezahlung der Servicegebühr unser Mittag in der Gemeinschaftsküche zu essen und währenddessen den Resttag und die nächsten Tage zu planen. Als wir jedoch bemerkten, dass wir regulär für die restlichen 39 km des Padjelantaleden noch viereinhalb Tage übrig hatten, kam dieser Plan ins Wanken. Als uns dann andere Wanderer über das Fehlen von guten Zeltplätzen auf den nächsten 10 km berichteten und es überdies zu regnen begann, entschieden wir uns kurzerhand, die Nacht in der Hütte zu verbringen. So konnten auch unsere nassen Zelte, Schuhe und Klamotten trocknen, während wir uns mit den anderen Wanderern unterhielten und ein wenig regenerierten. Die halbe Hütte war wenig überraschend deutschsprachig, es gab aber auch einen schwedischen ULer, mit dem ich etwas diskutierte, bevor er noch weiterlief. Ich machte außerdem Pläne für einen kleinen außerplanmäßigen Ausflug an Tag 7 in den Sarek, aber dazu später mehr. Der Låddejåhkå war zwar schmaler als der Miellädno, führte aber auch mehr als genug Wasser1 Punkt -
Padjelantaleden 2024
Elwiesel reagierte auf chummer_fc für Thema
Tag 4) Zeltplatz hinter Duottar - 1,5 km vor Arasluokta (28 km) Am vierten Tag wachten wir beide schon kurz vor 6 Uhr, vor dem Wecker auf. Der Wind pfiff ungebrochen um die Zelte, Versuche, wieder einzuschlafen, wären zwecklos gewesen. Wir standen also auf. Obwohl ich meine morgendlichen Dehn- und Lockerungsübungen zur Mobilisierung meiner überlasteten Muskulatur an jenem Tag ausführlicher gestaltete (ohne diese Übungen wäre mein Muskelkater schon ab Tag 3 sehr stark gewesen), kamen wir schon gegen 7.30 los. Bei dem Wind hätte sich Zeit lassen einfach keinen Spaß gemacht. Obwohl es zum Start des Wandertages zu nieseln begann, entschloss ich mich gegen die Regenhose. Richtige Entscheidung! Zwar dominierten im Sonne-Wolken-Mix des Tages eindeutig letztere, wir konnten den oft nahen Schauern, die laut Prognose an diesem und dem nächsten Tag ordentlich Regen bringen sollten, aber immer knapp entrinnen. Wir starteten also frühzeitig westwärts in Richtung des ersten Etappenziels Stáloluokta, zu dem es etwa 18 km waren. Beim Überqueren eines kleinen Hügels, um auf den Weg zu gelangen, stolpern wir beinahe über drei Rentiergeweihe. Das kleinste davon wanderte sofort in meinen Rucksack und wog den Proviant auf, den ich bis dahin gegessen hatte. 😃 Trotz unseres frühen Aufbruchs waren einige hundert Meter vor uns stets zwei ältere französische Schweizer unterwegs, auf die wir an Tag 2 erstmals getroffen waren. Anders als bisher waren sie heute jedoch mindestens genauso schnell wie wir, sodass wir sie partout nicht einholten. Unkend fragte ich meinen Bruder: "Warum sind die heute so schnell, hat der Parfas Kiosk in Stáloluokta nur bis 12 auf oder was?” Der Parfas Kiosk - das war auf dem Padjelantaleden das materialisierte Versprechen des Proviantnachschubs, erst Recht, nachdem die bisherigen Hütten nur maximal ein sehr dürftiges Angebot gehabt hatten. Und ich hatte es nötig: Zur Gewichtseinsparung hatte ich nur Essen für sieben Tage dabei. Irgendwoher musste ich also noch Nachschub für voraussichtlich zwei Tage bekommen. Wir dachten jedoch nicht weiter darüber nach und liefen im gewohnten Tempo. Dabei kam uns der starke Wind zur Hilfe, da er bis Stáloluokta zum Glück von hinten wehte. Immer wieder schaute zwischen den schnell ziehenden Wolken die Sonne hervor, während an den Bergen zur linken und rechten Hand der Regen hing. Der Rådokjåhkå zu Beginn des Tages Während links und rechts der Regen fiel, blieben wir trocken So wanderten wir am Morgen durch das hügelige Kahlfjäll alles in allem sanft bergab, den Fluss Rådokjåhkå stets zu unserer rechten. Häufig waren in seinem Lauf oder seinen Zuläufen kleine Wasserfälle zu sehen. Ebenso häufig konnte man bei näherem Umschauen Rentiere sehen, die im Fjäll grasten. Einmal waren sie gar in einer kleinen Herde von etwa 15 Tieren unterwegs, allerdings zu weit entfernt für ein Foto. Gegen 10 Uhr wurde der Abstieg etwas steiler und der Weg lief in ein offenes Tal hinab, das dem Nationalpark möglicherweise seinen Namen gegeben haben könnte: Padjelanta heißt nicht umsonst “weites Land”. Mit Blick nach Norden waren (für mich als Laie) interessante Wolkenformationen erkennbar, vielleicht weiß ja jemand von euch, ob sie tatsächlich irgendwie von Besonderheit sind. Das Tal, in das wir hinabstiegen Die säulenförmigen Wolkenformationen in diesem Tal (kann dazu jemand eine Erklärung liefern?) Der Bållåvrjåhkå Kurz darauf machten wir bei immer noch starkem Wind aber Sonnenschein eine erste Pause. Nicht, weil wir erschöpft gewesen wären (mit Rückenwind lief es sich sehr gut), sondern weil wir gegen 10.15 die 10 km-Marke überschritten hatten und das ungefähre Ziel jeden Tages bei 20 km lag. Mein Bruder setzte sich also windgeschützt hinter einen Felsen, während ich die herumliegenden Steine auf interessante Mineralien untersuchte. Nachdem wir den Fluss Bållåvrjåhkå über einer Brücke gequert hatten, verlief der Weg bis zum See Gieddávvre plötzlich eine halbe Stunde topfeben, bevor wir an einer Bergflanke durch Weidesträucher liefen und froh waren, dass der Weg hier offenbar gut gepflegt wird. Um uns herum waren viele kleine Singvögel zu hören und zu sehen, deren genaue Identifizierung jedoch mein Wissen überstieg (ich fasste sie der Einfachheit halber daher als “Piepse” zusammen). Hinter einem Hügel öffnete sich die Landschaft abermals: Nun war rechter Hand der Fluss Gieddejåhkå zu sehen, während sich voraus längliche Hügel aufreihten, die (für das geübte Geologenauge) eindeutig eiszeitliche Endmoränen repräsentierten. Über dem noch größtenteils verdeckten Virihávrre hingen dunkle Wolken, während wir auf den Hügeln entlangliefen und nach Stáloluokta Ausschau hielten. Die eiszeitlich geprägte Landschaft vor Stáloluokta Auf der Endmoräne Wir entdeckten erste Hütten durch eine Lücke zwischen zwei Hügeln, der Weg machte jedoch noch einen großen Bogen, bevor wir etwa 2 km später gegen 12.40 die Siedlung der Samen erreichten. Und wer hätte es gedacht: Tatsächlich hatte der Parfas Kiosk nur von 8-12 und 16-20 Uhr geöffnet. Unschlüssig darüber, was wir tun sollten, setzten wir uns vor den Laden. Kurz darauf kamen die drei anderen Wanderer hinzu, die wir seit Tag 1 andauernd trafen: Zwei Deutsche, die zuvor im Sarek waren und nun zum Abschluss den Padjelantaleden liefen, und der jüngere Belgier, mit dem wir auch gestartet waren. Gemeinsam saßen wir herum und hofften auf ein Erbarmen der Kioskbetreiber. Tatsächlich tauchte irgendwann eine (verständlicherweise schlecht gelaunte) Frau auf, die mit uns fünf in Windeseile aber zumindest ordentlich Umsatz machte. Nach der Mittagspause (und bereits 18 gelaufenen Kilometern) stiegen wir hinter Stáloluokta eine steile Stufe ins Fjäll zurück, bis zur nächsten Siedlung Árasluokta waren es etwa 12 km. Da wir ja eigentlich nur ca. 20 km am Tag laufen wollten und überall dicke Regenwolken hingen, wollten wir auf dem folgenden Plateau mit vielen kleinen Seen bereits gegen 16.30 einen Lagerplatz suchen. Wir fanden allerdings nichts adäquates, den einzigen vernünftigen Platz zwischen den Felsen, die überwiegend in Windrichtung orientiert waren, sicherten sich die anderen beiden Deutschen. Als ich drei entgegenkommende junge Schweden nach Plätzen fragte und sie mich auf ein Tal in etwa 20 min Wegstrecke verwiesen, brachen wir unsere Suche ab und zogen weiter. Zuerst gab es jedoch eine weitere steile Fjällstufe zu überwinden. In besagtem Tal angekommen, fanden wir aber nicht mal Platz für ein Zelt, sodass wir notgedrungen weitergehen mussten. Nach insgesamt etwa 24 km hatten wir die Anstiege überwunden, es ging bergab und Árasluokta war bereits in der Ferne zu erahnen. Blick zurück aufs Plateau, auf dem wir keinen Zeltplatz fanden. Der Wind kam von links Die Wolken über uns wurden nun zunehmend dunkler, während immerhin der Wind nachgelassen hatte. Der Abstieg war sehr mühsam, da meinem Körper (zumindest einseitig) zunehmend die Kräfte ausgingen. Außerdem ging mehr und mehr die Konzentration flöten, was auf dem teils steilen Abstieg, stellenweise über nasse Glimmerschieferplatten, gefährlich werden konnte. Wollte ich mich umsehen, musste ich stehen bleiben, denn meine Stolpergefahr auf dem schmalen Pfad, der sich direkt an einer Bergflanke entlang schlängelte, wurde mit jeder Minute größer. Etwa 2 km vor Árasluokta flachte das Gelände ab und wir fanden bald darauf einen Platz für unsere Zelte. Wir bauten sie gegen 17.45 im einsetzenden Nieselregen auf und wollten gemeinsam im Lanshan essen. Meinem Bruder wurde es jedoch zu beengt, weshalb er in sein Zelt ging und in der Zwischenzeit noch einmal mein Lanshan nachspannte. Das rettete mir den Abend, da der Regen keine Minute später deutlich stärker wurde. Für kurze Zeit kamen auch wieder starke Windböen dazu. Ich wartete einige Minuten, aber als der Regen keine Deut nachließ, entschied ich mich, meine Zelteinrichtung und das gesamte Abendprogramm im Zelt zu erledigen. Dies war eine weise Entscheidung, denn der Regen sollte bis kurz vor 7 am nächsten Morgen nicht merklich weniger werden. Am Ende des Tages waren wir damit etwa 28 km gelaufen. Meine labile Hüfte tat zwar etwas mehr weh als zu Beginn des Tages, insgesamt fühlte ich mich aber erstaunlich fit. Die Konsequenz dieses langen Marsches war jedoch, dass wir nach vier Tagen bereits 15 km weiter waren als von mir ursprünglich geplant, während wir zusätzlich ja auch noch zwei Tage Puffer zur Verfügung hatten. Daher entschieden wir, den ersten Wecker des nächsten Tages absurd spät (😄) auf 7.30 zu stellen und das Loskommen allgemein vom möglichen Regen abhängig zu machen. Irgendwas stimmt mit Rudi nicht Ausblick beim letzten Abstieg1 Punkt
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