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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 21.09.2024 in allen Bereichen

  1. Soooo, ich bin wieder auf dem Heimweg und dein Tipp @rooks mit der Hütte war perfekt, vielen vielen Dank nochmal dafür!!! Dank pünktlicher Züge an dem Tag (wie konnte das passieren) war ich zwar schon um siebzehn Uhr vor Ort, hatte aber keine Lust auf gut Glück weiterzulaufen. So konnte ich wahlweise in der Hütte im Schatten sitzen oder draußen die Bank mit Blick auf's Meer genießen. Vom Weg her war die Hütte nicht einsehbar. Die Wiese ist allerdings voll von Riesenbärenklau/Herkulesstaude, da muss man sehr aufpassen. Mein Zelt passte hervorragend vor die Sitzecke, sogar noch unter dem Dach. Abends kam dann noch ein Mopedfahrer vorbei, der lehnte sein Gefährt außen an die Wand dran, da hab ich mich lieber bemerkbar gemacht, aber er wollte nur mal pullern Zweimal kamen dann noch Spaziergänger vorbei, da lag ich schon im Zelt, aber die haben mich wohl gar nicht bemerkt. Mit meinem Pajak Core 950 sehe ich von außen sowieso aus wie Hulk, hehe.... Allerdings habe ich prophylaktisch in meinen Klamotten geschlafen, mit allen Wertsachen in den Taschen, das gab mir ein besseres Gefühl. Nachts der Sternenhimmel war grandios, nur mit den Lichtern der Lübecker Bucht im Hintergrund, einfach nur Wahnsinn! Hab natürlich relativ unruhig geschlafen, dafür am nächsten Morgen den Sonnenaufgang gesehen und bin dann frohen Mutes weiter. (Zuhause bin ich jetzt der Held, hihi...) Danke für eure Unterstützung!
    3 Punkte
  2. OT: Also macht das Zeug offensichtlich hart süchtig... 😂
    2 Punkte
  3. Letzter Teil meines kleinen Ausflugs im Val Bregaglia. Tag 2 Nachmittag: Im Val Bregaglia nach Soglio Meine Hoffnung auf einen Kiosk oder Supermarkt an der Talstation und ein Eis zerschlägt sich leider und ich bin zu faul für einen Umweg ins nächste Dorf. Entgegen meiner Befürchtungen scheint im Tal aber die Sonne, sodass ich bald wieder in kurzer Hose laufen kann. Nach den beschwerlichen Abschnitten am Vormittag ist das Laufen auf ebenen einfachen Wegen ein Segen und ich genieße die Mischung aus Forstwegen und geteerten Abschnitten. Auch hier warten nochmal knapp 600 Höhenmeter auf mich, aber auf den guten Wegen läuft es sich hervorragend. Dann komme ich zum Abzweig von dem es nochmal steiler zum Panorama-Weg hochgeht und ich meinen Schlafplatz suchen möchte. Schon von weitem sehe ich ein rotes Schild an meinem Abzweig und ahne Böses. Und ja, der auserkorene Weg ist wegen einem Erdrutsch gesperrt. Jetzt erinnere ich mich auch wieder daran, bei meiner Überprüfung der Wege diese Sperrung auf der Karte gesehen zu haben. Da ich ja einen ganz anderen Aufstieg geplant hatte, hatte ich es nicht weiter beachtet und mich bei meiner Umplanung auch nicht mehr daran erinnert - wie ärgerlich! Im letzten Jahr hatte ich bereits eine ähnliche Sperrung ignoriert und anschließend zuhause mit mulmigem Gefühl lesen, dass hier wenige Tage vor meiner Tour 2 Wanderer durch einen Steinschlag ums Leben gekommen waren [Link zum Bericht]. Dieses Mal bin ich vernünftiger und plane erneut um. Zugegebenermaßen ist die Umplanung hier auch um einiges leichter. Anstatt steil den Berg hoch, laufe ich halt schräg auf den Panoramaweg zu. Dadurch laufe ich auch schon einen Teil der für den nächsten Tag geplanten Route. Die Schlafplatzsuche gestaltet sich dann schwierig. Ich laufe an einem Hang entlang, viel durch Wald (wo ist das Panorama?) und die wenigen waldlosen Stellen sind entweder völlig zugewuchert oder privat genutztes Land mit Vieh darauf und in Sichtweite von bewohnten Landhäusern. Zumindest macht der Sentiero Panoramico seinem Namen hier alle Ehre, auch wenn dichte Wolken die Bergspitzen verhüllen. Also laufe ich weiter und weiter und zunehmend meinem eigentlich erst für morgen angedachten Ziel zu. Der innere Schweinehund wird wieder stärker, führt mir Bilder einer sanft prasselnden Dusche und meinem weichen Bett vor und wie mich meine Frau am Sonntagmorgen mit einem Frühstück im Bett und einem frischgebackenen Stapel Pfannkuchen überrascht. Gut, den letzten Punkt nehme ich ihm nicht ab, aber ich überlege ernsthaft, einfach durchzulaufen und den Sonntag mit der Familie zu verbringen. Trotzdem halte ich noch Ausschau nach einem geeigneten Platz. Der Forstweg ist mittlerweile einem kleinen Singletrail gewichen, der durch den Wald führt und einige Wasserfälle auf kleinen Holzstegen überquert. Da am Weg einige Warnschilder zum korrekten Verhalten gegenüber Hirtenhunden angebracht waren, die wohl oberhalb des Waldes mit ihren Herden verweilen, filtere ich das Wasser aus dem Bach unterhalb dieser Gebiete lieber. Mittlerweile sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Soglio und ich beschließe tatsächlich durchzulaufen. Kaum ist der Entschluss gefasst und meine Frau informiert, komme ich - wie könnte es auch anders sein - an einem kleinen Rastplatz mit Picknickbank und -tisch vorbei. Der Platz ist direkt neben einem der Bäche neben dem Weg und mein Shelter hätte Platz. Allerdings völlig im schattigen Wald und ohne Aussicht. Ich bleibe bei meinem Entschluss durchzulaufen und laufe nun bergab nach Soglio. Pünktlich zur goldenen Stunde komme ich an und fotografiere den herausstechenden Kirchturm von unterschiedlichen Seiten. Doch auch das Dorf an sich ist einen Ausflug wert, viele kleine Gässchen, alte Häuser, Pflastersteine, Brunnen. Typisch italienisches Flair und doch auf Schweizer Boden. Da ich noch die Bushaltestelle suchen muss und den Bus auf keinen Fall verpassen will, habe ich leider keine Zeit mehr, mir Soglio in Ruhe anzuschauen. Mit dem zweitletzten Postbus an diesem Tag fahre ich um 19:30 Uhr von Soglio ins Tal, von dort aus geht es mit einem weiteren Bus nach Maloja und zum Auto zurück. Welch Segen ist es doch, die Wanderschuhe wieder gegen Sneakers einzutauschen. Mein Abendessen besteht dann aus Käsecrackern und Süßigkeiten während der Autofahrt. Um Mitternacht bin ich wieder zuhause, springe schnell unter die Dusche und dann hundemüde ins Bett. Tagesstatistik: 22,8 km 1330 Höhenmeter Aufstieg 1750 Höhenmeter Abstieg Fazit Eine wunderschöne Tour. Das Val Forno ist für mich ein Geheimtipp, der Ausblick auf den Gletscher atemberaubend. Vergleichbar (wenn auch lange nicht so groß) wie der Aletschgletscher aber im Vergleich überhaupt nicht touristisch - vielleicht lag es auch an meiner späten Aufstiegszeit am Freitagnachmittag. Ich habe durchaus ein paar Wanderer gesehen aber die konnte ich an einer Hand abzählen. Jenseits vom Pass dal Casnil Sud Richtung Albigna-See ist dann mehr los und die Ecke scheint auch gerade bei Kletterern sehr beliebt zu sein. Und trotzdem auch hier lange kein hoch-touristischer Ort. Mit dem ersten Test meines selbstgenähten Tarps bin ich auch äußerst zufrieden. Lediglich hätte ich auf der langen (3 m) Seite mit 1-2 Abspannungen mehr den Wind vermutlich besser ausgesperrt, hier habe ich aktuell nur eine Abspannung zusätzlich zu den Eckpunkten. Ich bin mal gespannt, ob sich das auf anderen Plätzen mit besseren Abspannungsmöglichkeiten noch entspannt. Das neue Hosenkonzept aus kurzer Hose + Lauftights + Windhose hat mir äußerst gut gefallen. Gerade bei den warmen Temperaturen im Tal habe ich die kurze Hose sehr genossen. Da habe ich mir früher in der langen Trekkinghose einen abgeschwitzt. Statt einer kleinen Trekkingtour mit 2 Übernachtungen war es jetzt doch "nur" ein ausgedehnter Overnighter aber es ist unglaublich, wie selbst so eine relativ kurze Zeit beim Trekken den Arbeitsstress und Sorgen in den Hintergrund rücken lässt.
    2 Punkte
  4. khyal

    Meine Verwandlung zur Frostbeule

    Nein kann man nicht und eine KF-Fuellung verliert auch schneller den Loft als ne gute Daunenfuellung, mal ganz vom besseren Schlafklima, Packmass, Gewicht abgesehen. Es kommt aber noch etwas Anderes dazu bei der bloeden EU-Schlafsackmessnorm (ich musste mich damals nach Einfuehrung damit beschaeftigen, da ich Andere darauf geschult habe)... Eigentlich ist imho die Norm von den grossen Deutschen bzw EU-Herstellern eingefuehrt worden, um die Konkurenz der kleinen Cottage Gear Hersteller loszuwerden, da es aenlich der inzwischen existierenden Mattennorm rel teuer ist, die Messungen durchffuehren zu lassen. Das Messverfahren ist aber auch so aufgebaut, dass schlecht "atmende" Schlafsaecke mit billigen, evtl beschichteten Stoffen an der Huelle und entsprechenden Fuellungen beguenstigt werden d.h. ein Schlafsack mit einer KF-Fuellung bekommt da im Schnitt deutlich bessere Werte als ein Daunenschlafsack, der in der Praxis dieselbe Isolation hat. Dazu kommt, dass das Messverfahren keine Bewegung im bzw mit dem Schlafsack beruecksichtigt (ist ja sozusagen mit einem Toten in Rueckenlage ) und erst recht kein Verschleiss, dadurch schneiden da Schlafsaecke mit Fuellungen, die rel schnell an Loft verlieren (wie z.B. viele KF-Fuellungen und in der Cuinzahl durch die wasserabweisende Beschichtung gepimpte Daune) besser ab, als es der Praxis ueber "etwas" Zeit entspricht. Fazit : Ueberleg Dir einen guten Daunenschlafsack zu holen (z.B. WM) im Zelt oder tief aufgebauten Tarp kommt man das ganze Jahr und auch bei Schweinewetter damit super klar, ich habe seit langer Zeit nur noch gute Daunenschlafsaecke und bin das ganze Jahr auch bei Schweinewetter im Schnitt 3-4 Monate / Jahr draussen und hatte noch nie Probs damit. Ich wuerde mich nicht mehr in irgendwelche Schlafsaecke mit KF-Fuellung reinlegen, mieses Schlafklima & kalt und kleinere Temp-Range.
    1 Punkt
  5. Prolog und Vorbereitung Bald ist es wieder soweit - meine jährliche kleine Trekkingtour in den Alpen steht an. Im Vergleich zu meiner letztjährigen Tour [Link] habe ich einige Kleinigkeiten verändert, (wer keine Lust auf Routenplanung und Gear-Geplänkel hat, einfach zum nächsten Beitrag weiter springen zum Tourstart). Alle Fotos sind von mir, die Wanderkarten gemäß Forums-Vorgaben erstellt und kopiert. Routenplanung Ursprünglich hatte ich eine Route am Vierwaldstätter See auserkoren. Doch das Wetter macht mir einen Strich durch die Rechnung. Das letzte Wochenende war komplett verregnet, da bin ich erst gar nicht los. Nach herrlichem Wetter unter der Woche ist für das nächste Wochenende dann wieder ein Wetterumbruch gemeldet - wie hätte es auch anders sein können 😢 Am Sonntag soll es komplett regnen. Da wir im Herbst Nachwuchs erwarten, kann ich die Tour nicht beliebig nach hinten schieben und ich schaue in meiner Liste nach südlicheren Alternativen. Zum Glück habe ich an dunklen Wintertagen einige Touren inkl. GPX-Daten und Wassernachfüllmöglichkeiten im Detail ausgeplant und kann mit relativ wenig Aufwand auf eine Route im sonnigen Engadin wechseln. Hier soll der Wetterumbruch erst am Sonntagabend einsetzen. Einzig die längere Anfahrt macht mir Sorgen, da ich erst am Freitagmittag losfahren kann. Mein Plan sieht nun vor, vom Malojapass durch das Val Forno zu steigen und mir oberhalb und östlich des Gletschers einen Schlafplatz zu suchen. Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick und bei klarem Himmel steht die Milchstraße zu dieser Jahreszeit direkt in Verlängerung des Gletschers. Ein herrliches Fotomotiv, auf das mich der Youtuber und Drohnen-Guru Bruno Pisani gebracht hat. Am nächsten Tag möchte ich den Pass da Casnil Sud auf knapp 3000 m Höhe überschreiten (Achtung, nur für trittsichere und schwindelfreie Wanderer geeignet, Schwierigkeitsgrat T5, wegloses Gelände und etwas Kraxelei durch kettenversicherte Stellen). Anschließend zum Stausee Albigna runter und je nach Zustand der Beine mit der Seilbahn oder zu Fuß ins Tal zurück. Danach auf der anderen Seite vom Tal wieder 1000 Höhenmeter hoch und auf dem Piz Cam die zweite Nacht verbringen und schließlich auf dem Höhenweg mit besten Ausblicken auf die vergletscherten Berge des Bergells Richtung Italien zurück und im wunderschönen Dörfchen Soglio die Route beenden. Wie immer plane ich meine Routen online mit dem brouter web client und lade die gpx-Daten anschließend auf mein Smartphone. Da ich letztes Jahr einige Umplanungen wegen gesperrten Wegen (Steinschläge, Erdrutsche, …) mache musste, denke ich dieses Mal daran, den Wegzustand bzw. Wegsperrungen nochmal vorher zu überprüfen (Link zu kartenbasierten aktuellen Meldungen in der Schweiz, hier kann man darüber hinaus auch wunderbar Naturschutzgebiete, Nationalparks, Jagdbanngebiete und ähnliche nicht für Übernachtungen geeignete Gebiete einblenden lassen). Auf meiner geplanten Route befinden sich keine Wegsperrungen, das sollte dieses Mal also kein Problem darstellen. Kleiner Spoiler: falsch gedacht, auch dieses Mal haben mir gesperrte Wege einen Strich durch die Rechnung gemacht… Gear-Talk Statt einem 3x3 Tarp mit 569 g kommt dieses Mal ein minimalistisches 3x1.5 m Tarp mit. Dieses habe ich als absoluter Nähanfänger durch hilfreiche Tipps von @wilbo und @khyal selber genäht und es wiegt unter 200 g [Link zum MYOG Bericht]. Juchu - über 370 g gespart. Mein Hosenkonzept wird komplett umgestellt. Bisher war ich mit schwerer Trekkinghose (481 g) und langer Merinounterhose im Rucksack (156 g) unterwegs. War immer warm genug aber bei warmen Temperaturen im Tal auch sehr lästig. Also teste ich erstmals die Kombi aus einer Lauftights (110 g) mit kurzer Hose (140 g) für tagsüber und habe im Rucksack zusätzlich eine 10 € Windhose vom Ali (122 g). Die Lauftights soll auch zum Schlafen verwendet werden. Statt 637 g in Summe komme ich nur noch auf 372 g. Mir ist aber auch klar, dass ich nicht mehr dieselbe Wärmeleistung erreichen werde, doch es sollte für die meisten 3-Jahreszeiten-Touren ohne größeren Schneekontakt ausreichen. Statt meinem kleinen Olympus Pancake-Objektiv mit 97 g packe ich das Pro-Modell 12-100 f4 mit 669 g ein. Das 75-300 Tele mit 455 g bleibt dafür zuhause. Für zusätzliche 117 g habe ich damit erheblich bessere Fotoqualität und verzichte lediglich auf den extremen Teleanteil. Ich habe mir vorher meine Bilder angeschaut und sehr selten Fotos mit über 100 mm Brennweite (MFT) gemacht. Letztes Jahr habe ich meinen Graufilter schmerzlich vermisst, der kommt rein, nochmal +47 g Eher notgedrungen noch eine weitere Technikänderung. Ich meinte, meine alte Drohne im Februar auch bei -10°C fliegen zu können, obwohl sie nur bis 0°C ausgelegt ist. Die Drohne war da leider andere Meinung und ist kurzerhand abgestürzt. Ich konnte sie wiederfinden aber da war nichts mehr zu retten. Also das Nachfolgemodell, das auch bis -10°C ausgelegt ist, zum Geburtstag schenken lassen. Die Drohnen sind gleich leicht aber die neue Fernbedienung leider etwas schwerer (+120 g) 😭 In Summe also ca. 300 g leichter geworden, obwohl ich mehr/bessere Technik dabei habe und flexibler mit meinem Hosenkonzept bin.
    1 Punkt
  6. Könnte an der einfachen Tatsache liegen, daß der Trail, immerhin einer der Top Trails of Germany, gar nicht so heißt.
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  7. Mal be blöde Frage, isst du auch genug? Mir ist das mal passiert am 2ten Tag von ner Bergwanderung, ich bin mit allen 3 Layern bei ~15°C in der prallen Sonne gesessen und mir ist einfach nicht warm geworden. Gezittert hab ich. Snickers gefuttert und alles war wieder (halbwegs) ok. Ich hatte da ziemlich gespart mit dem essen da, gewichtsbedingt und wohl auch aus Unerfahrenheit. War definitiv ein aha Effekt. Der Körper hört mit heizen auf wenn ihm die Kalorien aus gehen. Ich empehle gesalzene Erdnüsse. Geiles Zeug, grad wenn man viel schwitzt. Altersbedingt werde ich aber eher fetter und somit weniger kälteanfällig 😁 😅
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  8. zampano

    Vorstellungsthread

    Hallo zusammen, mein Name ist Jörg und ich bin 46 Jahre alt. Ich lebe und arbeite im schönen Hunsrück. Ich bin schon etwas länger in diesem Forum, war aber viele Jahre nur stiller Mitleser und sehr inaktiv. Das Thema Outdoor, insbesondere Wandern und Laufen hat mich aber über all die Jahre begleitet und da jetzt vor allem privat wieder etwas mehr Luft ist, möchte ich auch hier wieder aktiver sein, mich wieder mehr meiner Ausrüstung widmen und so freue ich mich auf einen regen Austausch! Viele Grüße Jörg
    1 Punkt
  9. Moin! OT:Ich habe jetzt die Suchfunktion hier und bei Goggle mit den Sichworten "Outdoorline Reklamation" bemüht. Hier habe gar keine Suchergebnisse dazu erhalten (unseren Faden ausgenommen) und bei Google durchweg positive. VG. -wilbo-
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  10. Tag 2 Vormittag: Über den Pass da Casnil Sud zum Albignasee Die Nacht auf 2550 m Höhe war unruhig. Der Wind war doch recht stark und hat, da ich das Tarp aufgrund der begrenzten Platzfläche nur mäßig gut abspannen konnte, auch unter dem Bodenrand reingepustet. Obwohl ich die Windhose im Schlafsack an hatte, war der Wind teilweise unangenehm kalt an den Beinen. Vor Allem hat mich aber das laute Wackeln der Wände bei Windböen und nach unten Rutschen auf der schrägen Fläche nur schwer in den Schlaf fallen lassen, bzw. auch schnell wieder aufgeweckt, wenn ich doch mal für kurze Zeit eingeschlafen war. Während ich noch zerknittert nach dem Aufwachen im warmen Schlafsack ausharre, koche ich mir einen warmen Tee. Ich bin rechtzeitig vor dem Sonnenaufgang aufgewacht, aber dieser bringt leider keine farbige Himmelsstimmung mit sich. Doch etwas später taucht die Sonne die Berggipfel sehenswert in rotes Licht und motiviert mich den Schlafsack zu verlassen. Ich starte die Drohne und schieße noch ein paar Fotos aus der Luft. Anschließend setze ich mich auf meiner Faltisomatte auf den Fels und wärme Wasser für mein Müsli auf. Das ist ein großer Vorteil der Schaummatten, einfach unkompliziert auf einen Fels legen, ohne sich groß Gedanken um etwaige spitze Steine zu machen. Schließlich packe ich alles zusammen und laufe weiter, zunächst geht es dem gleichen Weg von gestern wieder runter. Kurz vor der Ebene fülle ich mir wieder 1.5 L Wasser am Bergbach auf, überquere die Brücke und zweige nun auf den schwierigen blau-weißen “Weg” ab, der mich nun überwiegend weglos zum Pass Casnil dal Sud bringen soll. Schon nach wenigen Schritten hört der Single-Trail auf und geht in ein Geröllfeld über, in dem ich mich von Markierung zu Markierung den Hang nach oben bewege. An der ersten kettenversicherten Stelle lasse ich die Kette noch unberührt. Doch schon bald habe ich zumindest eine Hand an den Helferlein, da es recht steil voran geht. Bei Nässe kann ich die Route wirklich nicht empfehlen. Mein Blick bleibt an etwas Rotem zwischen den Felsen hängen. Das gehört definitiv nicht in die Landschaft - eine Hundetüte. Da sie ohne Inhalt ist, packe ich sie ein und freue mich, meinen gestrigen Schnitzer mit dem verkohlten Gras wieder auszubügeln. Dann komme ich an ein kleines Plateau mit herrlichem Blick auf den Gletscher. Das wäre auch ein würdiger Schlafplatz, aber ich habe heute noch einiges vor und die aufziehenden Wolken gefallen mir eh nicht. Also fotografiere ich etwas und laufe schließlich weiter. Es geht weiter über Geröllfelder und ich kann erstmals den Pass erkennen. Dann geht es über ein Altschneefeld. Den Blick habe ich nun auf den Boden geheftet, um mögliche Löcher in der Schneedecke frühzeitig zu erkennen. Plötzlich schrecke ich auf, als ich eine Bewegung im Augenwinkel sehe. Bin ich etwa doch nicht allein hier oben? Tatsächlich, ich entdecke drei Steinböcke auf bzw. hinter einem Fels. Sie beobachten mich aufmerksam aber ruhig und lassen mich im Abstand von ca. 10 m fotografieren und vorüber laufen. Das sind schon majestätische Tiere. Am Ende des Schneefeldes finde ich die weiß-blauen Markierungen nicht mehr. Da die Passhöhe aber schon zum Greifen nah ist und der Weg eh aus Felshüpfen besteht, hüpfe ich nun halt nach eigenem Ermessen den letzten Anstieg nach oben. Wenige Meter vom Ziel entfernt, merke ich aber, dass ich etwas zu weit seitlich abgedrängt wurde und der Hang hier ziemlich bröselig ist. Ständig rutscht ein Stein, den ich als Halt auserkoren hatte, weg und einmal schürfe ich mir beim Nachgreifen die Hände etwas auf. Dann habe ich es geschafft und stehe auf 2941 m Höhe auf dem Pass und genieße den Ausblick auf die nächsten vergletscherten Berge. Der Weg steigt nach der Scharte noch etwas an, sodass ich zeitweise auf 2970 m laufe. Mein innerer Monk rät mir, einen der umliegenden Gipfel zu erklimmen, um die 3000 m zu knacken. Doch da diese wieder nur Schutthaufen sind ohne jegliche Wege/Markierungen und ich gerade erst schlechte Erfahrungen mit rutschenden Felsen gemacht habe, siegt die Vernunft und ich steige Richtung Albigna See ab. Schon bald kann ich diesen auch schon sehen. Der Berg im Schatten in der rechten Bildhäfte vor dem See ist der Piz dal Päl, der eine atemberaubende Aussicht bieten soll. War ich beim Aufstieg von der Ostseite her ganz alleine, kommen mir nun auf der Westseite auch Wanderer entgegen. Diese Seite ist durch die Bergbahn zum Stausee und die nahe Hütte Capanna da l‘Albigna belebter. Auch später sehe ich noch einige Kletterer. Unter anderem ist die berühmte La Fiamma hier. Diese hätte ich mir gerne noch angeschaut, aber allein der Weg dahin ist wohl recht schwer und verlangt eine Kletterausrüstung. An einem kleinen Teich etwas östlich vom Piz dal Päl gönne ich meinen müden Beinen etwas Ruhe, esse einige meiner selbstgebackenen Käsemüsliriegel zum Mittagessen und einen Schokoriegel hinterher. Erstmals kommen Zweifel auf, ob ich am Nachmittag nochmal 1400 Höhenmeter zum Piz Cam hochkomme. Gestärkt, ausgeruht und mit frisch gefiltertem Wasser entscheide ich mich, den kleinen Abstecher auf den Piz dal Päl zu nehmen. Auch hier erklimmen einige Kletterer die steilen Felswände, ich folge dagegen einem kleinen Pfad zum Gipfel. Die Aussicht ist gewaltig, der türkise Gletschersee liegt mir zu Füßen und ich beschließe den restlichen Drohnenakku hier zu verfliegen. Lediglich der nebelverhangene Blick ins Tal und die zunehmend in die Berggipfel ziehenden Wolken trüben meine Laune. Kommt der angekündigte Wetterumschwung doch schon früher? Ich lasse mir von zuhause aus einen aktuellen Wetterbericht schicken. Die Gewitter sollen morgen tatsächlich schon am Mittag und nicht erst am Abend kommen aber zumindest der heutige Tag soll noch sonnig sein. Ich steige zum See hinab, laufe durch den Nebel über die Staumauer und gelange zur Bergbahn. Dann fahre ich mit der nächsten Bahn hinunter und plane den restlichen Tag um. Die weglose Passüberquerung hat doch einiges an Kraft und Konzentration gekostet und gemäß meinem Plan stünden später nochmal 1400 Höhenmeter auf den Piz Cam an. An diesem Tag habe ich bisher 11 km, 750 Höhenmeter Aufstieg und 1190 Höhenmeter Abstieg mit schierigen Wegverhältnissen in den Knochen. Mein innerer Schweinehund meint, das könnte zu viel werden. Der vernünftige Teil in mir rät zudem von einer Übernachtung auf dem Piz Cam ab, da hier weit und breit keine Schutzhütte ist und die Gewitter sich ja nicht immer an die Wettervorhersage halten - ich wäre nicht der erste Wanderer, der von einem früheren Wetterumschwung überrascht wird und muss das nicht unbedingt auf einem Berggipfel auf 2600 m ausreizen. Wenn sich der innere Schweinehund und die Vernunft verbünden, ist Widerstand fast zwecklos. Ich füge mich und plane auf eine weniger hoch gelegene Route um. Von der Talstation Pranzaira will ich zunächst im Tal Richtung Viscoprano und auf den viel beworbenen Sentiero Panoramico. Dort irgendwo einen Schlafplatz suchen und am nächsten Tag könnte ich im Falle von frühen Gewittern schnell ins Tal absteigen. In der Theorie war der Plan gut, aber die Praxis sollte mich mal wieder etwas Besseren belehren...
    1 Punkt
  11. Tag 1: Anreise und Aufstieg zum Gletscher An einem Freitagmittag klappe ich um halb 12 mein Notebook zu und setze mich in mein Auto. Um die eh knappe Zeit durch die längere Anfahrt gut zu nutzen, besteht mein Mittagessen aus übrig gebliebenen kalten Pizzaschnitten während der Fahrt. Um 15:30 Uhr laufe ich bei bestem Wetter los. Ich freue mich über mein neues Hosenkonzept, schmeiße die Lauftights in den Rucksack und genieße die kurze und leichte Hose bei frühsommerlichen Temperaturen auf 1800 m Höhe. Ich laufe über eine Staumauer aber sehe keinen Stausee. Ein Schild klärt mich auf: das ist eine Hochwasserschutzmauer. Nach einem kurzen Anstieg komme ich an einem kleinen Bergsee (Lägh da Cavloc) vorbei. Auf der anderen Seeseite liegt eine schnucklige Alm, vieles hier erinnert schon an Italien, kein Wunder, ist die Grenze doch auch sehr nah. Gegen 17 Uhr komme ich an der Wegkreuzung Plan Canin auf knapp 2000 m Höhe an. Hier weisen zwei Varianten zu meinem Ziel nahe der Capanna del Forno: die von mir eigentlich eingeplante alpine Variante (3.25 h) und eine Variante im Tal entlang des Gletscherflusses Orlenga (2.5 h). Ich zweifle an meiner Planung, würde ich doch gerade erst zum Sonnenuntergang ankommen und frage eine vom alpinen Weg entgegenkommende Wanderin nach den Wegen. Sie bestätigt die 3 h auf technisch schwierigem Weg und empfiehlt die Talvariante für schönere Ausblicke. Das macht die Umplanung leicht, einige Höhenmeter spare ich dabei auch noch. Also laufe ich auf einem technisch einfachen Singletrail neben dem Fluss entlang. Leider aufgrund der tiefstehenden Sonne bereits im Schatten. Schließlich gelange ich an eine Brücke, die über den Gletscherfluss führt. Letztes Jahr hatte ich meinen Graufilter noch schmerzlich vermisst, dieses Jahr ist er mit dabei und kommt hier mit dem kleinen Gorillapod-Stativ zum Einsatz. Dieses kommt mit dem neuen und schwereren Objektiv allerdings an seine Grenzen und ich setze den Foto schließlich direkt auf dem Fels ab. Ich habe schon eine Idee für ein MYOG-Stativ im Kopf, das hoffentlich besser und leichter ist. Dazu werde ich sicher noch separat schreiben, wenn es erste Erkenntnisse gibt. Da die Schlafplatzsuche bald startet, fülle ich mein Wasser im Gletscherfluss auf - puh ist das kalt. Das sandig-trübe Wasser will ich ungern durch den Filter jagen und trage es erstmal so im Wasserbeutel mit. Ich überquere die Brücke schließlich und laufe auf der anderen Uferseite weiter. Dort komme ich an einen kleinen Bachlauf mit klarem Wasser. Das Gletscherwasser kann ich nun durch klares Wasser austauschen, filtere mir einmal 1.5 L in die PET-Flasche und bunkere weitere 2 L im Wasserbeutel. Der Weg steigt nun wieder stärker an und verläuft in Serpentinen nach oben. So quere ich den Bachlauf später nochmal und ärgere mich ein bisschen über die 3.5 L, die ich im Rucksack nach oben geschleppt habe. Der Bach war zwar auch hier oben in der Karte eingezeichnet, ich habe mir aber angewöhnt, das Wasser zum Schlafen nicht bei der letztmöglichen Gelegenheit abzuzapfen - es wäre nicht das erste Mal, dass ich auf ein trockenes Bachbett stoße bzw. der Bach je nach Füllmenge erst weiter unten sichtbar oberirdisch verläuft und weiter oben nur aus einem kleinen kaum abschöpfbaren Rinnsal besteht. Endlich bin ich an meinem Ziel etwas unterhalb der Fornohütte angekommen und suche nach einem geeigneten Platz. Von hier aus habe ich schon einmal einen genialen Blick auf den Gletscher. Die Platzsuche gestaltet sich an der Hanglage alles andere als leicht: die wenigen einigermaßen ebenen Flächen sind bei genauerem Hinsehen doch durch Murmeltierhöhlen durchlöchert, zu klein oder zu abschüssig. Ich laufe hin und her. Ein Pärchen von der nahen Fornohütte hat sich wohl für den Sonnenuntergang ein privates Plätzchen auf einem Fels gesucht und beobachtet mein Tun von oben. Sie denken sich anscheinend, dass ich den Weg zur Hütte verloren habe und zeigen in die Richtung zur Hütte. Ich winke freundlich zurück und strecke den Daumen nach oben, um zu zeigen, dass bei mir alles in Ordnung ist. Spätestens als ich mich probeweise an die ein oder andere Stelle ins Gras lege, bezweifle ich aber, ob die beiden mir das glauben 🤪 Nachdem ich mein Tarp anfange aufzubauen, hoffe ich, dass sie mein merkwürdiges Tun verstehen - am Ende ist es mir aber auch egal, sollen sie doch sonst was denken 😁 Schließlich steht mein neues Tarp, die Abspannung ist nicht perfekt, da ich nicht ausreichend Platz habe, aber es geht. Da bereits ein starker und kalter Wind vom Gletscher weht, entscheide ich mich direkt für eine flachere und windunanfälligere Aufbauvariante. Während mein Spiritus X-Boil Kocher das Wasser langsam zum Kochen bringt, bereite ich mein Nachtlager vor. Als es verbrannt stinkt, ärgere ich mich über mich selbst. Ich habe vergessen, einen Stein unter den Kocher zu stellen und durch die Windböen schmoren die Flammen das Gras an. Soviel zum Thema leave no trace 🫣 OT: In einem anderen Faden ging es kürzlich um Spiritus in den Bergen. Funktioniert für mich einwandfrei für solche Touren und ich habe auch immer genug parallel zu tun, sodass mich die langsamere Kochzeit nicht stört. Das verschwitzte Baselayer wird durch mein trockenes Midlayer ersetzt und zum Trocknen auf den Fels gelegt (ohne Erfolg, da es bereits zu kalt ist). Dann kommt die neue Windhose über der Lauftights zum Einsatz, am Oberkörper noch die Daunenjacke drüber und schon ist mir ausreichend warm. Es ist schon nach halb Neun, als ich endlich zu meinem wohlverdienten Abendessen komme. Gut gesättigt verlasse ich meinen Windschutz und freue mich über die einsetzende blaue Stunde. Mit dem Handylicht leuchte ich mein Tarp etwas aus und setze mich mit Kamera und Stativ auf einen Felsen gegenüber. Ich dreue mich, dass der Gelbton des Tarps so schön wie erhofft zu Geltung kommt. Zunehmend sind nun auch die Sterne zu sehen. Ab 22 Uhr hat meine App dunklen Himmel und die Milchstraße über dem Gletscher vorhergesagt. Ich nutze dafür Planit Pro, aber es gibt hier einige Apps auf dem Markt wie auch Photopills. Hierfür kommt auch mein extra dafür mitgebrachtes weitwinkliges 7.5 mm f/2.0 Objektiv zum Einsatz, das die Milchstraße viel besser einfängt und auch um einiges lichtstärker ist. Dies ist beim Sterne fotografieren Trumpf. Zwar kann man das fehlende Licht durch eine längere Belichtung ausgleichen, aber je nach Brennweite verschmieren die Sterne durch die Erdrotation ab einer bestimmten Belichtungsdauer, die typischerweise zwischen 20 und 40 s liegt. Daher ist man hier auf lichtstarke Objektive und große, rauscharme Sensoren angewiesen. Da der Vordergrund doch recht dunkel ist, überlege ich, auf das Aufgehen vom Mond zu warten. Der soll zwar ab halb 11 am Horizont erscheinen, aber bis er über die Berge ist und das Tal gleichmäßig ausleuchtet, will ich nicht warten. Also packe ich die Kamera ein und will zum Tarp zurück. Dummerweise habe ich aus Gewichtsgründen (was auch sonst 😁) auf eine separate Kopflampe verzichtet, mein Handy beleuchtet das Tarp und es ist mittlerweile so dunkel, dass ich den unebenen Boden nicht mehr richtig erkenne. So taste ich mich mit den Füßen langsam zum Tarp zurück, ohne über einen Stein zu fallen oder in einer der Murmeltierhöhlen stecken zu bleiben und gehe schließlich schlafen. Tagesstatistik: 11,1 km 850 Höhenmeter hoch 133 Höhenmeter runter
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  12. Danke, @Lottchen. Ist mal wieder absolut kein Hexenwerk, Schnitt einfach vom Appalachian Hoodie per Auflegen abgenommen. Bei so weiten Sachen kommt es ja auf ein, zwei Zentimeter Versatz nicht an. Der Versand ging total schnell, nach einer Woche war die Tüte schon da. Auf die 136 Euro für Stoff und Versand (insgesamt 6,7 lfm!) kamen nochmals 40,41 Zoll, online zahlbar. Bei Extex hätte ich für die gleiche Menge Merinostoff wesentlich mehr gezahlt, davon abgesehen, dass es die Mischstoffe dort gar nicht gibt. Und leider waren die Erfahrungen mit dem reinen Merino bisher so gemischt (manches hält ewig, manches hatte teilweise schon vor der Verarbeitung die ersten Löcher), dass ich mittlerweile doch lieber Mischgewebe nehme.
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  13. Neulich habe ich einmal die Kante dran gelassen und fand das Säumen erstaunlicherweise schwieriger.
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  14. Dafür hab ich meinen Outdoor-Buddy. Der war Seargent-at-arms bei den Bandidos. Er ist mein persönlicher Reklamations-Beauftragter. Haut bisher prima hin. 😎
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  15. Hallo Bifi, in der nähe von Groß Schwansee habe ich sicher schon 40 mal am Strand geschlafen, sogar mit der Familie im Sommer. Mit der Familie in der Strandmuschel. Alleine / oder mit Freunden unter dem Tarp oder unter freiem Himmel im Bivy. Wenn das keine Option befindet sich kurz hinter Brook, etwa 14km von Travemünde entfernt (Koordinaten 54.007749194218995, 11.05348155600525) eine Windschutzhütte, die auch eine Wiesenfläche hat. In der Hütte habe ich beim Wandern auch schon ein paar male geschlafen. Die Rasenfläche daneben sieht aber auch sehr einladend aus. Ein Verbotsschild gibt es dort nicht. Ein Naturschutzgebiet ist es auch nicht, laut MV Gesetz sehe ich an diesem Spot kein Problem. LG
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  16. Ja Am PoB bekommst du 100% welche, bin den nur ein ganz kleines Stück gelaufen, aber die touristische Infrastruktur da ist Gut ausgebaut.
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  17. Hinter Gangi ging es zunächst an weiteren Ackerflächen vorbei, bis ich endlich den Madonie-Nationalpark erreichte. Vor meiner Wanderung durch Sizilien hatte ich noch nie etwas von diesem Nationalpark gehört, schade eigentlich. Dieses Gebiet eignet sich super zum wandern und zudem habe ich sehr viele wilde Hirsche gesehen. Insbesondere die herbstlichen Buchen gefielen mir mehr als gut: Das Wetter war zwischenzeitlich auch wieder angenehmer, auch wenn auf der Höhe die Abende doch etwas frisch waren. Bergab ging es ins Dorf Scillato, in welchem ich eine Unterkunft gebucht hatte. Die meisten Nächte auf meiner Wanderung verbrachte ich im Zelt, doch das wilde Zelten wurde auf Sizilien schwieriger und bedarf einer besseren Vorausplanung als auf dem Festland. Im ersten Teil bis incl. dem Nebrodi-Park war es meistens gut möglich, einen Zeltplatz zu finden. Dahinter wurden die Waldgebiete seltener und die zivilisierten Gebiete häufiger. Zum Glück gibt es auf Sizilien in vielen Dörfen und Städten günstige Unterkünfte, sodass dies zumindest finanziell kein Problem darstellt. Und der Komfort einer warmen Dusche nach einem anstrengenden Wandertag ist auch nicht zu verachten. Hinter Scillato ging es teils auf Wanderwegen, teils auf Straßen bis ins Dorf Sclafani Bagni. Das Highlight erwartete mich unterhalb auf einem etwas zugewachsenen Wanderweg: Dort gibt es eine (kostenlose) heiße Quelle, direkt am Wegesrand. Natürlich verbrachte ich dort eine ausgiebige Pause von mehr als einer Stunde. Obwohl Wochenende war, blieb ich alleine. Die Nacht daraufhin verbrachte ich somit halbwegs sauber in meinem Zelt, an einer Stelle, die ich mir vorher auf der Karte ausgesucht hatte. Nachts wurde ich dann noch von einem (zum Glück) harmlosen Gewitter überrascht. Die beiden Tage danach waren landschaftlich wenig spektakulär, es ging überwiegend an Ackerflächen vorbei. Mir persönlich gefällt dies nicht so sehr, da ich nackte Ackerflächen ziemlich unschön finde. Die Wege waren zudem abschnittsweise matschig. Mit jedem Schritt sank ich ein bisschen in den Erdboden ein. Zudem musste ich unzählige Weidegatter öffnen und wieder schließend. Leider sind die Weidegatter auf Sizilien vielerorts nicht sehr benutzerfreundlich, da sie sich teilweise nur schwer oder gar nicht öffnen lassen. Zwischendurch wurde der Weg für ein paar Kilometer aber wieder ganz schön. Bevor ich das Dorf Piana degli Albanesi erreichte, durchquerte ich den letzten größeren Wald. Dort gefiel mir das Wandern gleich viel besser als zuvor. Wenn es den halben Tag nur an Ackerflächen vorbei geht, sinkt meine Stimmung doch ein bisschen ab. Die Luft im Wald ist feucht und würzig und die Natur belebt irgendwie doch mehr als die Zivilisation. Hinter Piana degli Albanesi musste ich zu einem Pass hochlaufen, wo die Natur überraschend wild wirkte. In der Steinhütte hätte ich sogar schlafen können... Doch auch aufgrund der kurzen Tage in Verbindung mit der langen Siesta der Supermärkte, ging ich auf Nummer sicher und hatte in einer Unterkunft übernachtet. Die ersten Stunden ging es immer mal wieder bergauf und dann wieder bergab durch schöne Natur mit kargen Bewuchs, die ich sehr genoss. Im Anschluss hatte ich eine lange Passage auf Wirtschaftsstraßen bis in die Stadt Alcamo vor mir. Die Strecke war einfach und langweilig, sodass ich immerhin Strecke machen konnte und die 38,5km des Wandertages hinter mich bringen konnte. In Alcamo angekommen legte ich noch einen drauf und lief noch einen Umweg zum Lidl. Der macht nämlich keine Siesta! Hinter der Stadt Alcamo wartete noch ein tolles Highlight auf mich, denn es gab ganz in der Nähe die heißen Quellen von Segesta, denen ich einen Besuch abstattete. Um dorthin zu gelangen musste ich einen Bach überqueren, der mir bis zu den Knien ging. Der Aufwand hatte sich aber gelohnt, denn das Becken mit dem schwefelhaltigen Wasser war richtig schön heiß und sehr angenehm. Blöderweise vergaß ich ein Foto davon zu machen... Bevor ich im Dorf Calafafimi ankam, durchquerte ich ein kleines Waldgebiet. Die Ferienwohnung in Calatafimi gefiel mir extrem gut, so lieblich wie sie eingerichtet war. In der Nacht und am nächsten Morgen goss es in Strömen. Eigentlich hätte ich mir an dem Tag den am Wegesrand befindlichen Tempel von Segesta anschauen wollen, aber da hätte man Eintritt bezahlen müssen. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte sich das wahrscheinlich gelohnt, aber bloß für einen Foto-Stop hatte ich keine Lust darauf. Denn an diesem Tag wollte ich meine letzte Nacht im Zelt verbringen, was aber nur mit einem gewissen Aufwand bei der Suche möglich war. Zuvor ging es erneut an zahlreichen Ackerflächen entlang. Die konnte ich inzwischen nicht mehr sehen. Erst in der Nähe von Visicari wurde die Landschaft und die Natur wieder ansprechender, hier wollte ich auch meinen Zeltplatz suchen. Auf dem Foto sieht das noch ziemlich einfach aus, doch der Boden ist dort uneben und zudem wachsen dort viele stachelige Pflanzen. Irgendwann fand ich dann doch noch ein geeignetes Plätzchen. Am nächsten Tag stand der Besuch des Zingaro-Naturreservat an. Dies ist eines der wenigen Gebiete, wo man in Italien Eintritt bezahlen muss. Der Sentiero Italia nimmt hier den Pfad, der oben am Hang entlang führt und somit viele grandiose Ausblicke ermöglicht. Auffällig ist die karge Vegetation. Mir hat dieser Abschnitt sehr gut gefallen. Am Ende des Naturreservats ging es bergab in Richtung dem Dorf Macari. Dieses durchquerte ich bis zur Küste und bezog das Tiny-House in Casteluzzo, welches ich mir für die Nacht gemietet hatte. Eine sehr gute Wahl! An meinem vorletzten Wandertag wurde es noch mal so richtig regnerisch und gewittrig. Mehrere Stunden lang blitzte und donnerte es immer wieder. Trotzdem genoss ich den Wandertag sehr, denn es ging durch das Naturreservat Monte Cofano, welches meiner Meinung nach genauso schön ist, wie das beliebte Zingaro-Reservat. In Custonaci machte ich einen Umweg zum Supermarkt und saß einen weiteren heftigen Regenguss in einer Bar aus. Am Nachmittag stand nur noch der steile Anstieg hoch nach Erice an. Bereits in der Dämmerung kam ich in dem auf einem Berg gelegenen Ort an und konnte mein Ferienhaus (ja, richtig) beziehen. Vom Fenster aus sah ich in der Ferne weitere Blitze am Himmel zucken. Und da könnte man meinen, Ende November sollte die Gewittersaison vorbei sein... Am letzten Tag standen mir bloß noch 10,5km bergab zur Promenade nach Trapani bevor. Schon von weitem konnte ich mein Ziel erkennen. Als ich in der großen und lauten Stadt angekommen war, beeilte ich mich zum Ziel zu kommen. Doch am Ende des Trails befand sich nichts außer dem Mittelmeer. Kein Monument, keine Statue, nichts. Irgendwie enttäuschend. So setzte ich mich alleine auf eine Bank und aß eine Pizza. Es war ein komisches Gefühl nach einer solch langen Wanderung am Zielort angekommen zu sein. Nun hieß es den Heimweg antreten. Mit Bahn und Fähre ging es in den nächsten Tagen zurück nach Deutschland. Zuhause vermisste ich schon sehr bald die beeindruckende Natur und die angenehm milden Temperaturen.
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