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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 19.09.2024 in allen Bereichen

  1. Da trifft es der Threadtitel mal wieder richtig... ich komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Erstmal hoffe ich, dass es im Nachgang nicht noch irgendwelche Komplikationen gibt und es bei der unerhofften Tetanusauffrischung bleibt. Was es aber immer wieder für Arschlöcher gibt die Hunde halten (dürfen) sorgt bei mir leider (regelmäßig) für richtig schlechte Laune. Ich hab ja selber eine Hündin die, aus dem falschen Winkel, schonmal gefährlich aussehen kann. Wen es interessiert, mal Cane Corso googlen. Schwarz wie die Nacht und 35kg geballte Liebe. Lässt sich von unseren Katzen tyrannisieren und schläft bei mir mit unter der Bettdecke. Bloß das weiß eben ICH dass die harmlos ist und würde niemals von jemandem erwarten der sie nicht kennt dass es auch seine erste Idee ist. Deswegen ist der Hund mit extrem wenigen Ausnahmen immer an der Leine. Im Stadtgebiet auch nur an der kurzen. Wenn ich jemandem begegne, der "besorgt" aussieht wechsle ich die Straßenseite. Weil verdammt noch eins, ich will eben nicht dass sich irgendwer vor ihr erschreckt und deswegen vom Fahrrad fällt und ich dann mit dem zuständigen Amt ausdiskutieren muss warum mein Hund nicht gefährlich ist. Und sollte sowas dochmal passieren, was es zum Glück noch nie ist, dann gibt es meiner Meinung nach nur eine korrekte Option: Helfen wie nötig, entschuldigen bis zum Umfallen und auf die vorhandene, sehr gute Hundehalterhaftpflicht verweisen. Diesen "das hat er noch nie gemacht / ist doch gar nicht so schlimm" Idioten kann man gerne auf Lebenszeit das Halten von Hunden verbieten.
    8 Punkte
  2. Namie

    Ich bin dann mal weg ...

    Meinen Laptop schicke ich schon heute früh in Urlaub, ich selbst fliege heute Abend und verabschiede mich für die nächsten 14-16 Tage. Wenn alles klappt (und ich mir kein Iglu im Sarek baue und dort Überwintere) gibt es danach sicher einen Bericht vom Sarek. Auf in ein neues Abenteuer... Viele Grüße Namie
    7 Punkte
  3. einar46

    Der Kopfschütteln Thread

    Erstmal der Grip auf jedem Untergrund, auch auf Straßen und Radwegen. Die Spitzen kommen aus dem Skilanglaufsport und werden von den Langläufern beim Sommertraining genutzt. In Norwegen bin ich mit einem Langläufer zufällig ins Gespräch gekommen. Dort sah ich die Spitzen erstmalig im Einsatz. Die Spitzen bestehen aus Widia-Stahl, der sich kaum abnutzt. Sie brechen höchstens aus der Plastik-Halterung aus, wenn sie irgendwo stecken bleiben. Ich freue mich immer über Hundehalter, die beim Anblick eines Wanderers ihre Hunde an die Leine nehmen. Auch ich höre dann kurzzeitig mit dem "stöckeln" auf und nehme meine Stöcke dann an die vom Hund abgewandte Seite, weil ich festgestellt habe, dass manche Hunde Angst vor den Stöcken haben. Ein gegenseitiges Danke ist dann der Lohn für die gegenseitige Rücksichtsnahme.
    6 Punkte
  4. So meine Lieben, das neue Jahr 2023 will ich doch direkt mit einem Knaller starten und insofern präsentiere ich euch feierlich mein Winter-Projekt: Das X-Mid Pro 1 im MYOG Stil! Gesamtgewicht: Flotte 329g. (vs. 470g, die das Original von DD haben wird) Es handelt sich dabei wieder um ein voll geschlossenes und mückendichtes Zelt, das sich mit 4 (6) Heringen und zwei 120cm Trekkingstöcken / Stäben aufstellen lässt. Der Innenraum ist mit einer 200x65cm Grundfläche geradezu riesig und für eine Person m.M.n. ein echter Palast (verglichen mit Zelten wie meinem "227g Plex Solo", welches durchaus eher spartanisch daherkommt). Materialien: Fly: .51oz - 18g/m² DCF Boden: .67oz - 23g/m² DCF Verstärkungen: 1.43 oz - 48.5g/m² DCF Mesh: .5oz - 17g/m² NS50 NoSeeUm YKK Aquaguard 3C und YKK 2.5C Zipper PSA 3M 9482PC 25mm Tape Die 4 Ecken besitzen Schnellverstellungen und sind mit 1.7mm Dyneema Cord versehen. Zwei weitere, optionale Abspannpunkte finden sich an den langen Seiten mit 2mm Bungee - der wichtigste ist dabei am Eingang, sodass ein abgespanntes Vorzelt entsteht. Der Aquaquard 3C Zip am Eingangsbereich hat im Gegensatz zum Original von DD eine Zugentlastung mittels 10mm Buckle. Obendrein finden sich wie bei Durston semi-elastische Verbindungen zwischen Fly & Bathtub-Floor, um diesen ordentlich aufzuspannen (Corner Struts). Auf beiden Seiten gibt es Peak-Vents, welche sich mit Velcro schließen lassen. Als Door Toggles kommen 12mm flache Neodym Magnete zum Einsatz. Die zweite Apside ist dank eines reduzierten Zippers auch erreich- und nutzbar. Zudem habe ich im Mesh eine kleine, dezente Tasche integriert. Das Packmaß ist übrigens trotz DCF sehr überschaubar und handlich. In diesem Sinne Frohes Neues Jahr miteinander und auf eine gelungene UL Outdoor Touren-Saison! OT: PS: Ich habe tatsächlich einen dummen Fehler in der Berechnung der Nahtzugabe gemacht und musste die Nähte deshalb "doppelt" tapen. Ich denke bei korrekter Ausführung dürfte das Ganze sogar nochmals deutlich leichter werden und vielleicht sogar U300g liegen?!
    2 Punkte
  5. Habe die Jacke gerade 7 Tage auf dem Märkischen Landweg dabei gehabt und bin sehr zufrieden mit der. Bei Regen hatte ich diese allerings nicht an. Für Pausen und am Abend diente Sie mir als Windblocker und das machte die Jacke gut. Im Sale für 20 Euro macht man nichts falsch. Meine Version in XXL wiegt 87 g. Die Jacke ist relativ eng geschnitten.
    2 Punkte
  6. Moin! OT:Ich habe jetzt die Suchfunktion hier und bei Goggle mit den Sichworten "Outdoorline Reklamation" bemüht. Hier habe gar keine Suchergebnisse dazu erhalten (unseren Faden ausgenommen) und bei Google durchweg positive. VG. -wilbo-
    2 Punkte
  7. Letzter Teil meines kleinen Ausflugs im Val Bregaglia. Tag 2 Nachmittag: Im Val Bregaglia nach Soglio Meine Hoffnung auf einen Kiosk oder Supermarkt an der Talstation und ein Eis zerschlägt sich leider und ich bin zu faul für einen Umweg ins nächste Dorf. Entgegen meiner Befürchtungen scheint im Tal aber die Sonne, sodass ich bald wieder in kurzer Hose laufen kann. Nach den beschwerlichen Abschnitten am Vormittag ist das Laufen auf ebenen einfachen Wegen ein Segen und ich genieße die Mischung aus Forstwegen und geteerten Abschnitten. Auch hier warten nochmal knapp 600 Höhenmeter auf mich, aber auf den guten Wegen läuft es sich hervorragend. Dann komme ich zum Abzweig von dem es nochmal steiler zum Panorama-Weg hochgeht und ich meinen Schlafplatz suchen möchte. Schon von weitem sehe ich ein rotes Schild an meinem Abzweig und ahne Böses. Und ja, der auserkorene Weg ist wegen einem Erdrutsch gesperrt. Jetzt erinnere ich mich auch wieder daran, bei meiner Überprüfung der Wege diese Sperrung auf der Karte gesehen zu haben. Da ich ja einen ganz anderen Aufstieg geplant hatte, hatte ich es nicht weiter beachtet und mich bei meiner Umplanung auch nicht mehr daran erinnert - wie ärgerlich! Im letzten Jahr hatte ich bereits eine ähnliche Sperrung ignoriert und anschließend zuhause mit mulmigem Gefühl lesen, dass hier wenige Tage vor meiner Tour 2 Wanderer durch einen Steinschlag ums Leben gekommen waren [Link zum Bericht]. Dieses Mal bin ich vernünftiger und plane erneut um. Zugegebenermaßen ist die Umplanung hier auch um einiges leichter. Anstatt steil den Berg hoch, laufe ich halt schräg auf den Panoramaweg zu. Dadurch laufe ich auch schon einen Teil der für den nächsten Tag geplanten Route. Die Schlafplatzsuche gestaltet sich dann schwierig. Ich laufe an einem Hang entlang, viel durch Wald (wo ist das Panorama?) und die wenigen waldlosen Stellen sind entweder völlig zugewuchert oder privat genutztes Land mit Vieh darauf und in Sichtweite von bewohnten Landhäusern. Zumindest macht der Sentiero Panoramico seinem Namen hier alle Ehre, auch wenn dichte Wolken die Bergspitzen verhüllen. Also laufe ich weiter und weiter und zunehmend meinem eigentlich erst für morgen angedachten Ziel zu. Der innere Schweinehund wird wieder stärker, führt mir Bilder einer sanft prasselnden Dusche und meinem weichen Bett vor und wie mich meine Frau am Sonntagmorgen mit einem Frühstück im Bett und einem frischgebackenen Stapel Pfannkuchen überrascht. Gut, den letzten Punkt nehme ich ihm nicht ab, aber ich überlege ernsthaft, einfach durchzulaufen und den Sonntag mit der Familie zu verbringen. Trotzdem halte ich noch Ausschau nach einem geeigneten Platz. Der Forstweg ist mittlerweile einem kleinen Singletrail gewichen, der durch den Wald führt und einige Wasserfälle auf kleinen Holzstegen überquert. Da am Weg einige Warnschilder zum korrekten Verhalten gegenüber Hirtenhunden angebracht waren, die wohl oberhalb des Waldes mit ihren Herden verweilen, filtere ich das Wasser aus dem Bach unterhalb dieser Gebiete lieber. Mittlerweile sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Soglio und ich beschließe tatsächlich durchzulaufen. Kaum ist der Entschluss gefasst und meine Frau informiert, komme ich - wie könnte es auch anders sein - an einem kleinen Rastplatz mit Picknickbank und -tisch vorbei. Der Platz ist direkt neben einem der Bäche neben dem Weg und mein Shelter hätte Platz. Allerdings völlig im schattigen Wald und ohne Aussicht. Ich bleibe bei meinem Entschluss durchzulaufen und laufe nun bergab nach Soglio. Pünktlich zur goldenen Stunde komme ich an und fotografiere den herausstechenden Kirchturm von unterschiedlichen Seiten. Doch auch das Dorf an sich ist einen Ausflug wert, viele kleine Gässchen, alte Häuser, Pflastersteine, Brunnen. Typisch italienisches Flair und doch auf Schweizer Boden. Da ich noch die Bushaltestelle suchen muss und den Bus auf keinen Fall verpassen will, habe ich leider keine Zeit mehr, mir Soglio in Ruhe anzuschauen. Mit dem zweitletzten Postbus an diesem Tag fahre ich um 19:30 Uhr von Soglio ins Tal, von dort aus geht es mit einem weiteren Bus nach Maloja und zum Auto zurück. Welch Segen ist es doch, die Wanderschuhe wieder gegen Sneakers einzutauschen. Mein Abendessen besteht dann aus Käsecrackern und Süßigkeiten während der Autofahrt. Um Mitternacht bin ich wieder zuhause, springe schnell unter die Dusche und dann hundemüde ins Bett. Tagesstatistik: 22,8 km 1330 Höhenmeter Aufstieg 1750 Höhenmeter Abstieg Fazit Eine wunderschöne Tour. Das Val Forno ist für mich ein Geheimtipp, der Ausblick auf den Gletscher atemberaubend. Vergleichbar (wenn auch lange nicht so groß) wie der Aletschgletscher aber im Vergleich überhaupt nicht touristisch - vielleicht lag es auch an meiner späten Aufstiegszeit am Freitagnachmittag. Ich habe durchaus ein paar Wanderer gesehen aber die konnte ich an einer Hand abzählen. Jenseits vom Pass dal Casnil Sud Richtung Albigna-See ist dann mehr los und die Ecke scheint auch gerade bei Kletterern sehr beliebt zu sein. Und trotzdem auch hier lange kein hoch-touristischer Ort. Mit dem ersten Test meines selbstgenähten Tarps bin ich auch äußerst zufrieden. Lediglich hätte ich auf der langen (3 m) Seite mit 1-2 Abspannungen mehr den Wind vermutlich besser ausgesperrt, hier habe ich aktuell nur eine Abspannung zusätzlich zu den Eckpunkten. Ich bin mal gespannt, ob sich das auf anderen Plätzen mit besseren Abspannungsmöglichkeiten noch entspannt. Das neue Hosenkonzept aus kurzer Hose + Lauftights + Windhose hat mir äußerst gut gefallen. Gerade bei den warmen Temperaturen im Tal habe ich die kurze Hose sehr genossen. Da habe ich mir früher in der langen Trekkinghose einen abgeschwitzt. Statt einer kleinen Trekkingtour mit 2 Übernachtungen war es jetzt doch "nur" ein ausgedehnter Overnighter aber es ist unglaublich, wie selbst so eine relativ kurze Zeit beim Trekken den Arbeitsstress und Sorgen in den Hintergrund rücken lässt.
    2 Punkte
  8. Tag 2 Vormittag: Über den Pass da Casnil Sud zum Albignasee Die Nacht auf 2550 m Höhe war unruhig. Der Wind war doch recht stark und hat, da ich das Tarp aufgrund der begrenzten Platzfläche nur mäßig gut abspannen konnte, auch unter dem Bodenrand reingepustet. Obwohl ich die Windhose im Schlafsack an hatte, war der Wind teilweise unangenehm kalt an den Beinen. Vor Allem hat mich aber das laute Wackeln der Wände bei Windböen und nach unten Rutschen auf der schrägen Fläche nur schwer in den Schlaf fallen lassen, bzw. auch schnell wieder aufgeweckt, wenn ich doch mal für kurze Zeit eingeschlafen war. Während ich noch zerknittert nach dem Aufwachen im warmen Schlafsack ausharre, koche ich mir einen warmen Tee. Ich bin rechtzeitig vor dem Sonnenaufgang aufgewacht, aber dieser bringt leider keine farbige Himmelsstimmung mit sich. Doch etwas später taucht die Sonne die Berggipfel sehenswert in rotes Licht und motiviert mich den Schlafsack zu verlassen. Ich starte die Drohne und schieße noch ein paar Fotos aus der Luft. Anschließend setze ich mich auf meiner Faltisomatte auf den Fels und wärme Wasser für mein Müsli auf. Das ist ein großer Vorteil der Schaummatten, einfach unkompliziert auf einen Fels legen, ohne sich groß Gedanken um etwaige spitze Steine zu machen. Schließlich packe ich alles zusammen und laufe weiter, zunächst geht es dem gleichen Weg von gestern wieder runter. Kurz vor der Ebene fülle ich mir wieder 1.5 L Wasser am Bergbach auf, überquere die Brücke und zweige nun auf den schwierigen blau-weißen “Weg” ab, der mich nun überwiegend weglos zum Pass Casnil dal Sud bringen soll. Schon nach wenigen Schritten hört der Single-Trail auf und geht in ein Geröllfeld über, in dem ich mich von Markierung zu Markierung den Hang nach oben bewege. An der ersten kettenversicherten Stelle lasse ich die Kette noch unberührt. Doch schon bald habe ich zumindest eine Hand an den Helferlein, da es recht steil voran geht. Bei Nässe kann ich die Route wirklich nicht empfehlen. Mein Blick bleibt an etwas Rotem zwischen den Felsen hängen. Das gehört definitiv nicht in die Landschaft - eine Hundetüte. Da sie ohne Inhalt ist, packe ich sie ein und freue mich, meinen gestrigen Schnitzer mit dem verkohlten Gras wieder auszubügeln. Dann komme ich an ein kleines Plateau mit herrlichem Blick auf den Gletscher. Das wäre auch ein würdiger Schlafplatz, aber ich habe heute noch einiges vor und die aufziehenden Wolken gefallen mir eh nicht. Also fotografiere ich etwas und laufe schließlich weiter. Es geht weiter über Geröllfelder und ich kann erstmals den Pass erkennen. Dann geht es über ein Altschneefeld. Den Blick habe ich nun auf den Boden geheftet, um mögliche Löcher in der Schneedecke frühzeitig zu erkennen. Plötzlich schrecke ich auf, als ich eine Bewegung im Augenwinkel sehe. Bin ich etwa doch nicht allein hier oben? Tatsächlich, ich entdecke drei Steinböcke auf bzw. hinter einem Fels. Sie beobachten mich aufmerksam aber ruhig und lassen mich im Abstand von ca. 10 m fotografieren und vorüber laufen. Das sind schon majestätische Tiere. Am Ende des Schneefeldes finde ich die weiß-blauen Markierungen nicht mehr. Da die Passhöhe aber schon zum Greifen nah ist und der Weg eh aus Felshüpfen besteht, hüpfe ich nun halt nach eigenem Ermessen den letzten Anstieg nach oben. Wenige Meter vom Ziel entfernt, merke ich aber, dass ich etwas zu weit seitlich abgedrängt wurde und der Hang hier ziemlich bröselig ist. Ständig rutscht ein Stein, den ich als Halt auserkoren hatte, weg und einmal schürfe ich mir beim Nachgreifen die Hände etwas auf. Dann habe ich es geschafft und stehe auf 2941 m Höhe auf dem Pass und genieße den Ausblick auf die nächsten vergletscherten Berge. Der Weg steigt nach der Scharte noch etwas an, sodass ich zeitweise auf 2970 m laufe. Mein innerer Monk rät mir, einen der umliegenden Gipfel zu erklimmen, um die 3000 m zu knacken. Doch da diese wieder nur Schutthaufen sind ohne jegliche Wege/Markierungen und ich gerade erst schlechte Erfahrungen mit rutschenden Felsen gemacht habe, siegt die Vernunft und ich steige Richtung Albigna See ab. Schon bald kann ich diesen auch schon sehen. Der Berg im Schatten in der rechten Bildhäfte vor dem See ist der Piz dal Päl, der eine atemberaubende Aussicht bieten soll. War ich beim Aufstieg von der Ostseite her ganz alleine, kommen mir nun auf der Westseite auch Wanderer entgegen. Diese Seite ist durch die Bergbahn zum Stausee und die nahe Hütte Capanna da l‘Albigna belebter. Auch später sehe ich noch einige Kletterer. Unter anderem ist die berühmte La Fiamma hier. Diese hätte ich mir gerne noch angeschaut, aber allein der Weg dahin ist wohl recht schwer und verlangt eine Kletterausrüstung. An einem kleinen Teich etwas östlich vom Piz dal Päl gönne ich meinen müden Beinen etwas Ruhe, esse einige meiner selbstgebackenen Käsemüsliriegel zum Mittagessen und einen Schokoriegel hinterher. Erstmals kommen Zweifel auf, ob ich am Nachmittag nochmal 1400 Höhenmeter zum Piz Cam hochkomme. Gestärkt, ausgeruht und mit frisch gefiltertem Wasser entscheide ich mich, den kleinen Abstecher auf den Piz dal Päl zu nehmen. Auch hier erklimmen einige Kletterer die steilen Felswände, ich folge dagegen einem kleinen Pfad zum Gipfel. Die Aussicht ist gewaltig, der türkise Gletschersee liegt mir zu Füßen und ich beschließe den restlichen Drohnenakku hier zu verfliegen. Lediglich der nebelverhangene Blick ins Tal und die zunehmend in die Berggipfel ziehenden Wolken trüben meine Laune. Kommt der angekündigte Wetterumschwung doch schon früher? Ich lasse mir von zuhause aus einen aktuellen Wetterbericht schicken. Die Gewitter sollen morgen tatsächlich schon am Mittag und nicht erst am Abend kommen aber zumindest der heutige Tag soll noch sonnig sein. Ich steige zum See hinab, laufe durch den Nebel über die Staumauer und gelange zur Bergbahn. Dann fahre ich mit der nächsten Bahn hinunter und plane den restlichen Tag um. Die weglose Passüberquerung hat doch einiges an Kraft und Konzentration gekostet und gemäß meinem Plan stünden später nochmal 1400 Höhenmeter auf den Piz Cam an. An diesem Tag habe ich bisher 11 km, 750 Höhenmeter Aufstieg und 1190 Höhenmeter Abstieg mit schierigen Wegverhältnissen in den Knochen. Mein innerer Schweinehund meint, das könnte zu viel werden. Der vernünftige Teil in mir rät zudem von einer Übernachtung auf dem Piz Cam ab, da hier weit und breit keine Schutzhütte ist und die Gewitter sich ja nicht immer an die Wettervorhersage halten - ich wäre nicht der erste Wanderer, der von einem früheren Wetterumschwung überrascht wird und muss das nicht unbedingt auf einem Berggipfel auf 2600 m ausreizen. Wenn sich der innere Schweinehund und die Vernunft verbünden, ist Widerstand fast zwecklos. Ich füge mich und plane auf eine weniger hoch gelegene Route um. Von der Talstation Pranzaira will ich zunächst im Tal Richtung Viscoprano und auf den viel beworbenen Sentiero Panoramico. Dort irgendwo einen Schlafplatz suchen und am nächsten Tag könnte ich im Falle von frühen Gewittern schnell ins Tal absteigen. In der Theorie war der Plan gut, aber die Praxis sollte mich mal wieder etwas Besseren belehren...
    2 Punkte
  9. Ich kam leider noch immer nicht groß dazu, es wirklich zu nutzen... Was die Position betrifft: Der Trekkingstock-Punkt liegt etwa 63cm von der kurzen und 54cm von der langen Grundseite entfernt.
    1 Punkt
  10. Und den anderen der gleich mehreren Fälle hier im Forum?
    1 Punkt
  11. Die 4 mm Matte darunter wurde zweimal gefaltet und mit 60 kg beschwert. Mal sehen, wie gut die Falze am Ende halten. VG. -wilbo-
    1 Punkt
  12. wilbo

    Ich bin dann mal weg ...

    Es sieht ja da oben nach einem durchwachsenen Altweibersommer aus. Viel Spaß in dem Regenloch!
    1 Punkt
  13. RaulDuke

    Ich bin dann mal weg ...

    @Namie Ich freue mich auf deinen Bericht!
    1 Punkt
  14. Interessant, wo finde ich den Bericht? VG. -wilbo-
    1 Punkt
  15. Die ja normalerweise, zumindest bei allen Nitecore PBs, die ich durchgemessen habe, noch um ein paar % Punkte uebertroffen wird und auch bei dem im letzten Beitrag erwaehnten Wirkungsgrad schneiden messtechnisch die Nitecore echt gut ab.
    1 Punkt
  16. @moyashi Der vorher mehrfach genannte Ith Hills weg könnte passen. Ist nur einen Katzensprung von Hanover entfernt!
    1 Punkt
  17. dr-nic

    Der Kopfschütteln Thread

    Ja. Ich bin auch Hundefan und mit Hunden aufgewachsen. Der Schock sitzt aber gerade noch. Hab dann auf dem Weg zum Bahnhof noch einen ohne Leine getroffen und hab gleich Schweissausbrüche bekommen.
    1 Punkt
  18. Deine Bilder schauen schon klasse aus.
    1 Punkt
  19. einar46

    Der Kopfschütteln Thread

    …dass ich immer mit Trekkingstöcken unterwegs sein werde. Bei Hunden, die auf mich zulaufen und nicht auf die Besitzer hören, halte ich die Trekkingstöcke einfach schräg nach unten in Richtung der Hunde. Hunde merken instinktiv, dass da eine Gefahr lauert. Mein Verhalten führt dann manchmal sogar dazu, dass die Hunde noch aggressiver werden. Aber mein Abwehrbollwerk konnte bisher noch keiner durchbrechen. Alle meine Trekkingstöcke rüste ich mit Fin Vario-Spitzen nach. Einmal wegen dem besseren Grip und dann … naja ihr wisst schon. Bei einem Hund musste ich noch nie zum letzten Mittel, dem Einsatz der Spitzen, greifen. Der Hund kann ja eigentlich nichts dafür. Es sind die Besitzer, die die Spitzen abkriegen müssten. Bevor jetzt jemand meint, dass ich ein Hundehasser wäre. Bin ich nicht. Hatte selber jahrelang einen Hund, ich weiß also worüber ich rede… Gute Besserung noch…
    1 Punkt
  20. dr-nic

    Der Kopfschütteln Thread

    Mal was eher ernstes, da es mir heute morgen passiert ist: Da trotzt man auf dem PCT den Klapperschlangen und Bären um sich dann im deutschen Wald von einem Hund beißen zu lassen. Ich besuchte Soulboy und seine Begleitung Freestyla auf dem NST/Heidschnucken Weg und wir hatten eine ziemlich gute Zeit und Nacht. Ich hatte unglaublich gut geschlafen. Leider musst ich wieder nach Hause uns so machte ich mich auf den Weg zum nächsten Bahnhof. Also schlenderte ich genüsslich einen langen Waldweg entlang, als ich in der Ferne ein Auto parken sah. "Ach ja, der Forstdienst." Als ich näher kam stiegen zwei Personen aus. Mit ihnen zwei Hunde, die keine 10 Sekunden später anschlugen und auf mich zu liefen. Der eine drehte irgendwann ab. Der andere lief hinter mich und biss mir in den Oberschenkel. Ich forderte die beiden sehr bestimmt auf ihre Köter an die Leine zu nehmen. Die Reaktion. Keine. "Ja komm mal her. Komm zum Herrchen!" Ernsthaft. Der Hund lief weiter um mich rum. Ich war war kurz davor meinen Rucksack abzunehmen und um ihn als Schutz zu nehmen. Dann endlich. Er schnappte ihn am Halsband. Als nächstes Schlug er mit der Leine auf den Hund ein. Ich fragte ihn was die ganze Scheisse soll. Er sei dienstlich als Förster unterwegs. Aha. Geiler Förster. Geile Reaktion. "Der Hund ist alt und hört nicht mehr so gut." Bitte was? Ja na klar brauch man da keine Leine. Dann versuchten sich die beiden aus dem Staub zu machen. "Das ist ja nicht so schlimm" hörte ich ihn sagen. Sie machten sich auf ihre Gassirunde. Hilfeleistung? Null. Unter Schock säuberte und desinfizierte ich die Wunde. Ich blieb aber in der Nähe des Autos (mit einem Forst Verwaltung Aufkleber), machte Fotos davon und überlegte was zu tun sein. Ich wartete auf ihre Rückkehr. Sie waren sichtlich überrascht mich in der Nähe des Autos zu sehen. Ich forderte sie auf die Hunde ins Auto bringen um dann die Situation zu lösen oder ich würde die Polizei rufen. Der Förster kam zu mir und stellte sich vor. Er gab mir dann auch seine Daten. Er erklärte dann völlig selbstsicher, dass die Hunde nur verletzte Tiere angehen. Ich fragte ihn ob sein Hund auch noch blind sei. Er lachte laut. Ich gab ihm zu verstehen, dass wenn er noch einmal lacht nicht mehr froh werden würde. Er wünschte mir einen schönen Tag. Ich ihm nicht. Aufgrund seines asozialen Verhaltens schrieb ich dann im Zug eine Email an die Forstverwaltung mit einer bitte um eine Stellungnahme. Die kam eine halbe Stunde später. Er sei kein aktives Mitglied der Forstverwaltung mehr. Na guck an. Sie waren sehr dankbar für die Info und ich hatte dann ein gutes Telefonat mit dem Boss. Dem war die ganze Sache sehr unangenehm und empfahl mir Anzeige zu erstatten. Von Seiten der Forstverwaltung wollen sie ihm wegen Amtsanmaßung drankriegen. Für mich endete der Tag mit 10 Std Wartezeit in der Notaufnahme. Meine letzte Tetanus war nicht im Impfpass erfasst und mein Hausarzt hatte schon zu. Better safe than sorry. Ja und was lernen wir daraus? Man sollte die angebliche Autorität auch mal ab und zu anzweifeln. Er hat sich auf jedenfall mit dem Falschen angelegt. Und was lernen wir noch? Der Wolf ist nicht das Problem in der Heide. Sondern Afterspalten mit Hunden.
    1 Punkt
  21. Also, wenn ich jetzt ein relativ frei-stehendes shelter für mich suchen würde, wäre mein Anlaufpunkt die Kleinanzeigen. Tarptent Rainbow 1p, 1.080 g, 300,- € Wechsel Exogen 1p, 1.330 g, 300,- € Nagelt mich nicht auf die Gewichte fest, die sind nur übernommen. Bei den „ultraleichten“ Konstruktionen wird gerne an der Materialstärke des Gestänges und des flys gespart, um mit den Trekkingstock-Zelten mithalten zu können. Das heißt, im Umkehrschluss sind stabile Kuppeln meist schwerer als „gleichwertige“ Pyramiden- oder Firstzelte. VG. -wilbo-
    1 Punkt
  22. Jan

    Bikepacking - eure Räder

    Sehr nice! Bist du die René Herse FR gefahren? Probleme? Würdest du etwas ändern beim nächsten Mal? Keine Aero Auflieger? Hast du solche vermisst? Viele Grüße, Jan
    1 Punkt
  23. kiepenkerl

    Bikepacking - eure Räder

    Mein Cinelli Hobootleg Geo, mit dem ich im dieses Jahr in 7 Wochen von Tromsø bis Lagos, größtenteils auf dem European Divide Trail, teils aber auch auf eigens ausgewählten Strecken über Lofoten, Pyrenäen und Co. knapp 8000km zurückgelegt habe. Alleine wegen des Stahlrahmens sicher nicht 100% Ultraleicht, dafür aber ultra robust und doch recht volumenarm für den Zeitraum. Als Zelt kam ein Tarptent Saddle 2 mit Carbonstangen, als Quilt ein Pajak Quest und als Matte eine Decathlon Forclaz MT900 (isoliert) zum Einsatz. Die Taschen sind, bis auf die praktische aber schwere decathlon Arschrakete, MYOG aus xpac vx21.
    1 Punkt
  24. Meine 10ct zu dem Thema, ich würde mir kein Zelt kaufen bei dem man zuerst das Innenzelt aufbaut und danach dann das Außenzelt drüber wirft. Mir ist nicht klar wie man das bei Regen und Wind aufbauen soll, ohne dass das Innenzelt pitschnaß wird. Am besten noch mit Mesh oben, dass alles in die Bodenwanne läuft und dort nicht mehr raus kann 😄 (Alles schon gehabt...)
    1 Punkt
  25. Tag 1: Anreise und Aufstieg zum Gletscher An einem Freitagmittag klappe ich um halb 12 mein Notebook zu und setze mich in mein Auto. Um die eh knappe Zeit durch die längere Anfahrt gut zu nutzen, besteht mein Mittagessen aus übrig gebliebenen kalten Pizzaschnitten während der Fahrt. Um 15:30 Uhr laufe ich bei bestem Wetter los. Ich freue mich über mein neues Hosenkonzept, schmeiße die Lauftights in den Rucksack und genieße die kurze und leichte Hose bei frühsommerlichen Temperaturen auf 1800 m Höhe. Ich laufe über eine Staumauer aber sehe keinen Stausee. Ein Schild klärt mich auf: das ist eine Hochwasserschutzmauer. Nach einem kurzen Anstieg komme ich an einem kleinen Bergsee (Lägh da Cavloc) vorbei. Auf der anderen Seeseite liegt eine schnucklige Alm, vieles hier erinnert schon an Italien, kein Wunder, ist die Grenze doch auch sehr nah. Gegen 17 Uhr komme ich an der Wegkreuzung Plan Canin auf knapp 2000 m Höhe an. Hier weisen zwei Varianten zu meinem Ziel nahe der Capanna del Forno: die von mir eigentlich eingeplante alpine Variante (3.25 h) und eine Variante im Tal entlang des Gletscherflusses Orlenga (2.5 h). Ich zweifle an meiner Planung, würde ich doch gerade erst zum Sonnenuntergang ankommen und frage eine vom alpinen Weg entgegenkommende Wanderin nach den Wegen. Sie bestätigt die 3 h auf technisch schwierigem Weg und empfiehlt die Talvariante für schönere Ausblicke. Das macht die Umplanung leicht, einige Höhenmeter spare ich dabei auch noch. Also laufe ich auf einem technisch einfachen Singletrail neben dem Fluss entlang. Leider aufgrund der tiefstehenden Sonne bereits im Schatten. Schließlich gelange ich an eine Brücke, die über den Gletscherfluss führt. Letztes Jahr hatte ich meinen Graufilter noch schmerzlich vermisst, dieses Jahr ist er mit dabei und kommt hier mit dem kleinen Gorillapod-Stativ zum Einsatz. Dieses kommt mit dem neuen und schwereren Objektiv allerdings an seine Grenzen und ich setze den Foto schließlich direkt auf dem Fels ab. Ich habe schon eine Idee für ein MYOG-Stativ im Kopf, das hoffentlich besser und leichter ist. Dazu werde ich sicher noch separat schreiben, wenn es erste Erkenntnisse gibt. Da die Schlafplatzsuche bald startet, fülle ich mein Wasser im Gletscherfluss auf - puh ist das kalt. Das sandig-trübe Wasser will ich ungern durch den Filter jagen und trage es erstmal so im Wasserbeutel mit. Ich überquere die Brücke schließlich und laufe auf der anderen Uferseite weiter. Dort komme ich an einen kleinen Bachlauf mit klarem Wasser. Das Gletscherwasser kann ich nun durch klares Wasser austauschen, filtere mir einmal 1.5 L in die PET-Flasche und bunkere weitere 2 L im Wasserbeutel. Der Weg steigt nun wieder stärker an und verläuft in Serpentinen nach oben. So quere ich den Bachlauf später nochmal und ärgere mich ein bisschen über die 3.5 L, die ich im Rucksack nach oben geschleppt habe. Der Bach war zwar auch hier oben in der Karte eingezeichnet, ich habe mir aber angewöhnt, das Wasser zum Schlafen nicht bei der letztmöglichen Gelegenheit abzuzapfen - es wäre nicht das erste Mal, dass ich auf ein trockenes Bachbett stoße bzw. der Bach je nach Füllmenge erst weiter unten sichtbar oberirdisch verläuft und weiter oben nur aus einem kleinen kaum abschöpfbaren Rinnsal besteht. Endlich bin ich an meinem Ziel etwas unterhalb der Fornohütte angekommen und suche nach einem geeigneten Platz. Von hier aus habe ich schon einmal einen genialen Blick auf den Gletscher. Die Platzsuche gestaltet sich an der Hanglage alles andere als leicht: die wenigen einigermaßen ebenen Flächen sind bei genauerem Hinsehen doch durch Murmeltierhöhlen durchlöchert, zu klein oder zu abschüssig. Ich laufe hin und her. Ein Pärchen von der nahen Fornohütte hat sich wohl für den Sonnenuntergang ein privates Plätzchen auf einem Fels gesucht und beobachtet mein Tun von oben. Sie denken sich anscheinend, dass ich den Weg zur Hütte verloren habe und zeigen in die Richtung zur Hütte. Ich winke freundlich zurück und strecke den Daumen nach oben, um zu zeigen, dass bei mir alles in Ordnung ist. Spätestens als ich mich probeweise an die ein oder andere Stelle ins Gras lege, bezweifle ich aber, ob die beiden mir das glauben 🤪 Nachdem ich mein Tarp anfange aufzubauen, hoffe ich, dass sie mein merkwürdiges Tun verstehen - am Ende ist es mir aber auch egal, sollen sie doch sonst was denken 😁 Schließlich steht mein neues Tarp, die Abspannung ist nicht perfekt, da ich nicht ausreichend Platz habe, aber es geht. Da bereits ein starker und kalter Wind vom Gletscher weht, entscheide ich mich direkt für eine flachere und windunanfälligere Aufbauvariante. Während mein Spiritus X-Boil Kocher das Wasser langsam zum Kochen bringt, bereite ich mein Nachtlager vor. Als es verbrannt stinkt, ärgere ich mich über mich selbst. Ich habe vergessen, einen Stein unter den Kocher zu stellen und durch die Windböen schmoren die Flammen das Gras an. Soviel zum Thema leave no trace 🫣 OT: In einem anderen Faden ging es kürzlich um Spiritus in den Bergen. Funktioniert für mich einwandfrei für solche Touren und ich habe auch immer genug parallel zu tun, sodass mich die langsamere Kochzeit nicht stört. Das verschwitzte Baselayer wird durch mein trockenes Midlayer ersetzt und zum Trocknen auf den Fels gelegt (ohne Erfolg, da es bereits zu kalt ist). Dann kommt die neue Windhose über der Lauftights zum Einsatz, am Oberkörper noch die Daunenjacke drüber und schon ist mir ausreichend warm. Es ist schon nach halb Neun, als ich endlich zu meinem wohlverdienten Abendessen komme. Gut gesättigt verlasse ich meinen Windschutz und freue mich über die einsetzende blaue Stunde. Mit dem Handylicht leuchte ich mein Tarp etwas aus und setze mich mit Kamera und Stativ auf einen Felsen gegenüber. Ich dreue mich, dass der Gelbton des Tarps so schön wie erhofft zu Geltung kommt. Zunehmend sind nun auch die Sterne zu sehen. Ab 22 Uhr hat meine App dunklen Himmel und die Milchstraße über dem Gletscher vorhergesagt. Ich nutze dafür Planit Pro, aber es gibt hier einige Apps auf dem Markt wie auch Photopills. Hierfür kommt auch mein extra dafür mitgebrachtes weitwinkliges 7.5 mm f/2.0 Objektiv zum Einsatz, das die Milchstraße viel besser einfängt und auch um einiges lichtstärker ist. Dies ist beim Sterne fotografieren Trumpf. Zwar kann man das fehlende Licht durch eine längere Belichtung ausgleichen, aber je nach Brennweite verschmieren die Sterne durch die Erdrotation ab einer bestimmten Belichtungsdauer, die typischerweise zwischen 20 und 40 s liegt. Daher ist man hier auf lichtstarke Objektive und große, rauscharme Sensoren angewiesen. Da der Vordergrund doch recht dunkel ist, überlege ich, auf das Aufgehen vom Mond zu warten. Der soll zwar ab halb 11 am Horizont erscheinen, aber bis er über die Berge ist und das Tal gleichmäßig ausleuchtet, will ich nicht warten. Also packe ich die Kamera ein und will zum Tarp zurück. Dummerweise habe ich aus Gewichtsgründen (was auch sonst 😁) auf eine separate Kopflampe verzichtet, mein Handy beleuchtet das Tarp und es ist mittlerweile so dunkel, dass ich den unebenen Boden nicht mehr richtig erkenne. So taste ich mich mit den Füßen langsam zum Tarp zurück, ohne über einen Stein zu fallen oder in einer der Murmeltierhöhlen stecken zu bleiben und gehe schließlich schlafen. Tagesstatistik: 11,1 km 850 Höhenmeter hoch 133 Höhenmeter runter
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  26. @ultraleichtflo Sumsumsum! :-))
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  27. Und weiter geht es mit der Übernachtung am Gletschersee. Die Nacht auf 2600 m Höhe ist in Ordnung. Trotz felsigem Untergrund schlafe ich erstaunlich gut auf meiner erstmals getesteten Kombi aus 3 mm Evazotematte + zugeschnittener Decathlon Faltmatte im Rumpfbereich. Grüße gehen raus an @khyal für die Beratung (auch wenn ich mich wegen des Packmaßes gegen die von ihm bevorzugte und nochmal wärmere Exped FlexMat Plus entschieden habe). Doch mitten in der Nacht werde ich von einem nasskalten Gefühl im Gesicht geweckt. Mein Tarp ist tatsächlich zusammengeklappt, vermutlich hat es sich zu stark gedehnt oder die Abspannung mit den Steinen ist einfach nicht stabil genug. Da sich zudem mit Einbruch der Dunkelheit dichte Wolken über den Gletschersee gelegt haben, war entsprechend alles nass und die Innenseite des Tarps hat beim Kollabieren schön den Daunenschlafsack befeuchtet. Meine Sorge wegen feuchter Daune und Wärmeverlust sind jedoch unbegründet (wieder etwas gelernt). Von etwas Feuchte scheint sich zumindest bei diesen Temperaturen (ca. 5 °C) noch wenig zu tun. Und dabei habe ich weder hydrophobe Daune noch eine wasserabweisende Super-Duper-Schlafsackaußenhaut. Vielleicht muss die Daune richtig nass werden, um ihre Wärmeleistung zu verlieren? Jedenfalls spanne ich das Tarp im Dunkeln nochmal, flüchte zurück in den immer noch warmen Schlafsack und schlafe weiter. Für den nächsten Morgen habe ich mir extra früh den Wecker gestellt, um die Szene in der Morgendämmerung und im Sonnenaufgang zu fotografieren, aber draußen ist alles kalt, grau und feucht. Ich bin in einer Wolke gefangen, verschiebe den Auszug aus dem warmen Schlafsack noch etwas und koche stattdessen einen heißen Tee. Schließlich muss ich mich doch dem Druck meiner Blase beugen und quäle mich aus dem Schlafsack. Für wenige Minuten reißt auch die Wolkenwand auf und taucht alles in warmes Morgenlicht. Nach einer (viel zu) kurzen Foto-Session im Morgenlicht zieht der Himmel wieder zu und ich gebe ich auf. Mein Magen knurrt sowieso und so mache ich mir mein Müsli, während ich den Blick über die surreale Landschaft schweifen lasse. Ich kann es immer noch nicht ganz fassen, an diesem Ort geschlafen zu haben. Dann baue ich meinen Schlafplatz wieder ab und denke noch daran, die auserkorene Felsplatte, auf der ich geschlafen habe, festzuhalten. Abgesehen von dieser Platte, gibt es übrigens nur noch 2 weitere halbwegs zum Schlafen geeignete Stellen - zumindest am Westufer des Sees, an dem ich unterwegs war. Schließlich geht es den gleichen “Weg” über Geröll wieder hinunter, nur dieses Mal im Nebel. Mehr als einmal stecke ich knöcheltief in einer Felsspalte oder löse ungewollt eine kleine Geröll-Lawine unter meinen Füßen aus. Eine eklige “Wegführung”. Wieder am Fluß angekommen, kommt die Sonne dann auch endlich durch und ich nutze das eiskalte Bergwasser, um mich etwas frisch zu machen. Dabei kommt auch mein MYOG Ultraleicht-Deo (3 g) zum Einsatz: eine kleine Parfüm-Probe, die ich mit Deo gefüllt habe. Klar, für Weitwanderer ist das nicht hilfreich, aber für eine Mehrtagestour eine willkommene Erfrischung unter den Achseln. Nach einer weiteren kurzen Pause am Wasserfall (inklusive erneutem Ärgern über den aussortierten Graufilter) geht es wieder durch Heidelbeersträucher ins Tal. Unterwegs treffe ich einen Hirten, der sich darüber beschwert, dass er seine Ziegen bei diesen warmen Temperaturen mittlerweile auf 3000 m Höhe für den anstehenden Abtrieb suchen müsse. Zurück am Auto, stopfe ich mir erstmal einen Schokomuffin und Süßgetränke rein. Erstaunlicherweise habe ich für den Abstieg 2h48 Gehzeit benötigt und war damit nur 20 Minuten schneller als beim Aufstieg. Durch dieses schwierige Gelände braucht man einfach seine Zeit. Im nächsten Abschnitt erwarten euch dann verlassene Dörfer, grandiose Ausblicke und erneut gesperrte Wege.
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  28. @Capere: Das soll deine geile Leistung in keinster Weise schmälern, aber ne Grundfläche von 200x65 als "Palast" zu bezeichnen finde ich arg euphorisch! Sicher eine Frage der Perspektive und wie schon gesagt: Das Ding ist schon gear porn.
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  29. Hab's mal in Calc zusammen geschmissen und Zwischenwerte für CLO berechnet. Hier verschiedene Apex-Stoffe + Zwischengewichte aus zusammengelegten Schichten. Zusätzliche Spalten: Gewicht des Apex bei 2,5 m²(Quilt) + dahinter das Gesamt-Nettogewicht von drei Quits mit verschiedenen Stoffen (2,5 m² Apex + 5 m² Stoff):
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