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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 12.11.2023 in Beiträge
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27 Punkte
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Impressionen von Touren
Aeros und 11 andere reagierte auf dermuthige für Thema
12 Punkte -
Etappe 2: Krušné hory (Erzgebirge), von Boží Dar zum Elbufer bei Dolní žleb 162 km, 2400 hm; 7.5.-16.5. (davon 3 Tage off trail) Dieser Teil führt der Länge nach durch das gesamte Erzgebirge auf tschechischer Seite, geht langsam in das Sandsteingebirge bei Děčín über und endet am Fähranleger zur Überquerung der Elbe in Richtung Hřensko / böhmische Schweiz. Gleich nach Boží Dar führt der Weg auf die bis dahin höchste Erhebung der Route - den Klínovec mit 1244 m. Es soll auch der höchste Punkt der ganzen Etappe bleiben. Hier ist es ein wenig touristischer, Skilifte, ein Aussichtsturm, ein nicht so schöner Abstieg über die Skipiste in die typischen Skiorte, die sich um den Hügel drängen. Immerhin finde ich Schnee vom Vorjahr und kann einen Schneemann bauen! Dann - fast den Abzweig verpasst - übers Feld und hinein in eine vollkommen surreale Welt: Das verlassene Fort "Königsmühle" wurde von einer kleinen Künstlergemeinschaft anektiert, die zwischen den Ruinen Landschaftskunst installieren. Eine behelfsmäßig eingerichtete Kochstelle, ein Palettenlager und eine große Feuerstelle laden Fremde und Freunde ein die Nacht zu verbringen. Ich komme allerdings Mittags an, und will noch gut Strecke machen - außerdem versuche ich Menschen zu meiden; daher bleibe ich nicht. Bei Mondschein muss das Gebiet aber auch gigantisch aussehen... Vielleicht komme ich wieder! Weiter gehts - wegmäßig eher unspektakulär - durch Wälder, Moorgebiete, an schönen Seen vorbei. Hin und wieder kleine Dörfer mit Minischweinen, Schafen, Hühnern - sonst total menschenleer; so dass ich einmal auch mein Zelt nicht im Wald, sondern einfach auf einer Wiese aufgestellt habe. In der Nacht allerdings bin ich mit einem Riesenschreck aufgewacht - ein Schlag, und dann bebte die Erde. Hufgedonner, alles dröhnte. Am nächsten Morgen fand ich den "Gruß", den mir der Hirsch voller Schreck direkt vor meinem Eingang hinterlassen hatte, als er über mein Zelt gestolpert war... So viel wie im Erzgebirge habe ich glaube ich auf der ganzen Strecke nicht gezeltet – zum einen geht das hier extrem gut, da keine Menschen und viel Wald und Wiesen, kein Nationalpark; zum anderen gibt es auch nicht viele attraktive Alternativen. Übrigens: Das Notch Li ist extrem flexibel und lässt sich an den unmöglichsten Stellen aufbauen. Kein Platz wegen Baumstümpfen? Zack, Zelt mit integriertem Nachttisch! Auch am Hang kann ich mit Anpassen der Stocklängen gut zelten, und schlafen kann ich inzwischen wie ein Stein- zehn bis zwölf Stunden sind keine Seltenheit. Wenn ich draußen schlafe, höre ich fast jeden Abend ein Tier mit einem "gronk gronk" vorbeilaufen, es kann aber nicht schwer sein, da ich keine Tritte höre / spüre. Auch kein Rascheln, aber es ist relativ flink. Vom Fichtelgebirge bis hin nach Schlesien soll mich diesesTier begleiten... Ich habe bis heute nicht herausgefunden, was es war. Auch sonst komme ich so langsam in meine Routine, bin entspannter was die Verpflegung angeht. Im Erzgebirge sind – zumindest im Mai – die meisten Restaurants geschlossen; aber sowieso keine kulinarische Offenbarung. Wasser ist reichlich vorhanden; Brunnen, Quellen, Bäche. Der riesige Stausee „Flaje“ ist zunächst eher langweilig. Windig. Am Ostufer allerdings geht er in ein Wasserschutzgebiet mit Pinienbestand und Sumpfland über mit einer ganz eigenen stillen aber wilden Schönheit. Bei Cínovec / Zinnwald habe ich mich dann – nach einem Besuch des Georgenfelder Hochmoors (deutsche Seite, FÜNF euro Eintritt für 500m Bohlenweg! Aber hübsch.) – zur Abwechslung mal wieder in ein Hotel eingemietet; das Golfhotel, schickstes am Platz, mit Sauna (Pech, dass die gerade renoviert wurde). Sehr aus der Zeit gefallen, ich war der einzige Gast. Immerhin war das Restaurant gut, und am nächsten Morgen hat die Bedienung nach Blick auf meinen Wanderrucksack wohl die Frühstücksgröße angepasst 😆 – ich habe alles aufgegessen, inklusiver der fünf Blätterteigteilchen die nicht aufs Bild gepasst haben! So langsam verändert sich die Landschaft wieder – die ersten Sandsteine! Ich hatte mich total auf die Sandsteingebirge gefreut. An diesem Tag (12.5.) bin ich nur noch bis Krásný Les gelaufen – dort haben mich meine Eltern aufgepickt, die mich auf meinem Weg besuchen wollten. Drei Tage haben wir uns in einer liebenswerten Pension in Tisa eingemietet, von dort aus die Tissaer Wände besichtigt (ich hatte eh vor, dorthin einen Abstecher zu machen - zu Recht! ), Ustí nad Labem (Aussig) und Děčín (verbunden mit dem Erstehen eines neuen Paares Schuhe) , sowie den obligatorischen Ausflug zum Prebischtor, das zwar von den verheerenden Waldbränden selber verschont blieb, die umliegende Landschaft allerdings ist ein Bild des Grauens. Später habe ich den zweiten Aufstieg zum Prebischtor geskippt, der wäre nämlich auf meinem Weg gelegen, allerdings durch die Sperrungen nach den Waldbränden nur von einer Seite erreichbar wodurch die Wegführung zur Zeit eh unten lang läuft (Bilder dazu kommen aber dann in Teil drei) Nach drei Tagen ist der Spuk vorbei: Ich werde wieder in Krásný Les „ausgesetzt“; genau dort, wo ich drei Tage vorher eingesammelt wurde. Noch habe ich den eisernen Anspruch, keinen Zentimeter von meinem Trail abzukürzen :D Ich schätze, mit den Jahren sieht man das lockerer. Kleines Highlight dieses Abschnitts ist der Děčínský Sněžník (Schneeberg – mit meiner deutschen Tastatur merke ich erst wie unglaublich viele tschechische Sonderzeichen da drin stecken!). der ist zwar nur 723m hoch, ist aber ein imposanter Sandsteinblock mit gigantischer Aussicht – nach Westen, zurück, kilometerweite Wälder mit Sandsteinen, die aus der Höhe wie eingestreut aussehen. Nach Osten – die Ausläufer von Děčín, in die Wälder eingebettet, und dahinter, bestimmt – die Elbe! Mein Ziel für diese Etappe. Auf dem Plateau Heidelbeergestrüpp, Pinienwälder. Ich trödel herum, bin gefangen von der Aussicht, und merke nicht wie spät es ist – dann setzt die Dämmerung ein. Heißt: Wieder nichts ordentliches zu essen (das Bistro auf dem Gipfel macht um fünf zu); und hier ist Schutzzone, also muss ich runter zum Schlafen. Aber die Dämmerung macht den Schneeberg noch schöner als strahlender Sonnenschein, also picknicke ich an der Kante, klettere ein paar Felsen direkt am Abgrund hoch, die ich im Nachhinein betrachtet vielleicht nicht hätte klettern sollen, und mache mich im Sonnenuntergang auf den Abstieg. Durch magisches Licht, Birkenwald, der aussieht wie von einem anderen Planeten. Hier kreuzt mein Weg mit dem Forststeig, auf dem man nicht zelten darf; daher gehe ich einen halben Kilometer tief in den Wald bis ich mein Zelt aufschlage. Fun Fact: In Tschechien gibt es Salzstangen mit Olmützer-Quargel-Geschmack! Vielleicht nicht unbedingt zum Frühstück zu empfehlen, bringen sie doch willkommene Varianz in meine Salzstangen- und Cracker-Diät! Am letzten Tag der zweiten Etappe beginnt der Abstieg zur Elbe, wieder mal auf einem Weg, der aus einem Fantasy-Spiel entsprungen sein könnte – ich weiß nicht wie alt diese Pflastersteine sind, aber mit dem ständig darüberrinnenden Wasser entsteht diese mystische Moosschicht, die alles so geheimnisvoll aussehen lässt! (Und ja, glitschig wie Sau...) Der weitere Verlauf des Wegs sieht unmöglich aus; liegt aber daran dass er eigentlich gesperrt ist wegen Räumarbeiten nach massiver Baumfällung (vermutlich zur Instandhaltung). Ich habe mich zugegebenermaßen durchgemogelt. Die Knie schmerzen vom Abstieg, aber ich komme endlich in das pittoreske Dorf Dolní žleb - hier am Elbufer wartet die Fähre. Es handelt sich um eine Gierfähre, also eine Fähre die, an einem Kabel geführt, über ein Drehmoment die Flussströmung selbst als Antrieb nutzt. Eine wunderbar stille und langsame Überfahrt, so dass ich noch einmal in Ruhe Abschied nehmen kann von dieser Etappe.8 Punkte
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DCF, dyneema composite fabric, Vor- und Nachteile
einar46 und 2 andere reagierte auf ChristianS für Thema
Die ultraleichte Grammatur sind ja die ca. 18g/m2 und wenn anständig verarbeitet und sorgfältig gehandhabt, hält ein Shelter aus dem Material ca. 1,5 USA-Thruhikes, 4000 Meilen, also etwa 6400km, wenn man den Berichten der Thruhiker im Internet trauen mag. Für den Durchschnittshiker mit 3-4 Wochen im Jahr auf einem Trail sind das über 10 Jahre Nutzungsdauer. Da muss halt jeder selbst beurteilen, ob einem das lange genug ist. Das ist für mich als MYOGer nicht das Problem Das ist für mich der wirklich relevante Nachteil. Das Nutzungsprofil von German Tourist würde ich jetzt mal als Parade-Nische bezeichnen Teuer ohne Frage, aber Katastrophe im Sinne der Nachhaltigkeit? Ein 1p DCF-Shelter verursacht End Of Life (EOL) vielleicht 150-500g Plastikmüll, je nach Modell. Ein SilPoly oder SilNylon Shelter hält je nach Material 2-3 mal so lange, verursacht EOL aber auch 2-3 mal soviel Plastikmüll. Unter dem Strich also das Gleiche. Und in Relation zu anderen Plastikmüll produzierenden Nutzungen sind das echt Peanuts! Wieviel Plastikmüll erzeugt man allein durch die Essenverpackungen auf Tour? Sagt auch jemand mal: "Nein, eine Schaumstoffmatte nutze ich nicht, weil nach 2 Monaten platt gelegen --> 450g Plastikmüll?" Von unserem Alltagsleben in der Industriegesellschaft ganz zu schweigen... Also mein persönliches Fazit zu DCF für Shelter als MYOGer ist immer noch ein sehr Positives! Aktuell für ULer mit moderater Nutzung das fast ideale Material. Natürlich sehr leicht und dabei sehr stark, keine Diagonaldehnung, keine Dehnung durch Nässe, leicht zu verarbeiten, leicht zu reparieren. Die Nachteile sind ja auch hinlänglich bekannt: Ziemlich teuer, nicht für die Ewigkeit, größeres Packmaß. Dazu muss man die Schwächen des Materials kennen und bei der Konstruktion und Verarbeitung berücksichtigen, Stichwort Verstärkungspunkte. Auch kann es die Bildung von Micro-Löchern geben, wenn das Laminat dauerhaft zu stark diagonal zum Faserverlauf belastet wird. Fehlt also eigentlich ein DCF mit 0, 45, 90, 135° Faseranordnung. Und ein 7DEN SilPoly mit mind. 50% UHMWPE-Faseranteil im Gewebe.3 Punkte -
holt euch normal große VE. Nehmt was Ihr braucht und gebt den Rest weiter an Obdachlose und andere Bedürftige, Junkies freuen sich über euren übrigen Zucker und Instand Kaffee, diese revanchieren sich gerne mit Infos über die Gegend3 Punkte
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DCF, dyneema composite fabric, Vor- und Nachteile
ChristianS und ein anderer reagierte auf wilbo für Thema
Das Camo-DCF ist ja eigentlich ein 18 g/qm Material mit laminierter Fototapete. Insofern wäre so ein Material tatsächlich das Paradebeispiel für die Nutzung im ul-Trekking. Ich durfte über die Jahre feststellen, dass die Materialermüdung der Laminatfolie eng mit der UV-Strahlung zusammenhängt. Erfreulicherweise kann man anhand der Farbverschiebung des Fotolaminats, von grün in Richtung braun, die Alterung des Camo-DCF bewerten. Leider altert das Material auch bei Lagerung im Dunkeln. Der Produktionszeitpunkt vom DCF wird zwar auf der Rolle vermerkt, im weiteren Verlauf der Produktion aber ignoriert. Wenn ich für mich nähe, natürlich auch nicht. Schwierig wird es, einen Qualitätsstandard, wie bei HMG, mit steigenden Lohnkosten halten zu wollen. Meist folgt darauf hin ein Wechsel des Produktionsstandortes. Das ist für mich der wirklich relevante Nachteil. Mit falten bekommt man das halbwegs in den Griff. Ist aber eine Sache, die man kultivieren muss. Das Nutzungsprofil von German Tourist würde ich jetzt mal als Parade-Nische bezeichnen Na ja, die Dauernutzung von sheltern wird ja immer gerne zitiert. (siehe oben) Dann ist mal jemand wirklich lange unterwegs, und schon wird es wieder relativiert. Ich diskutiere gerne den Impact von Baumwollmaterial im Vergleich zu einem extrem leichten Laminat. Gerade wenn es am Ende auf „thermische Verwertung“ herausläuft, ist weniger natürlich besser. Ganz abgesehen davon, dass ein Baumwollgewebe in der Produktionskette recht ressourcenintensiv ist. Hat aber trotzdem ein „grüneres“ Image. Durchaus, nur sollte man die Nachteile nicht übersehen. In dem Zusammenhang finde ich übrigens das Material-Wiki von Yama vorbildlich: https://yamamountaingear.com/pages/materials Das gilt für die Dyneema Fasern, aber leider nicht für die Folien. Das ist nicht nur ein Vorteil. Gerade die einfachen Schnitte eines Silpoly oder Silnylon Tarps ziehen sich sehr schön in Form. Das, was man bei einem suboptimalen Schnitt an Durchhang hat, muss man beim DCF in der Konstruktion optimieren. Das führt wiederum zu einem speziellen Anwendungsprofil, usw. Auf einen catcut am Saum verzichte ich in letzter Zeit bewusst, da ich einen Boden-bündigen Windschutz bevorzuge. Möchte man auf langer Strecke eine faltenfreie Klebung oder eine richtige Doppelkappnaht anfertigen, ist das nicht trivial. Die Reparaturfreundlichkeit ist ein weit unterschätzter, riesiger Vorteil bei diesem Material. Mitte 2021 habe ich fürs Camo-DCF noch knapp 30 $ pro Yard bezahlt, aktuell sind es bei rsbtr 42 $. (ohne Zoll und Einfuhrumsatzsteuer) Eine Preissteigerung von 40 %! Dass so ein teures Material, trotzdem eine begrenzte Lebensdauer hat, wird eben nicht ausreichend kommuniziert. Gerade die sehr leichten Laminate sind da anfälliger. Der Faseranteil nimmt bei höherer Grammatur ja deutlich zu. Wenn ich die Diagonal-Belastungen in der Konstruktion kenne, kann ich beliebig viele Verstärkungsstreifen aufkleben. Das funktioniert beim Trapezo-mid an drei Stellen hervorragend. Die Dopplung des Materials gibt besonders ausgeprägte Design-Kanten, die mMn noch ganz anders genutzt werden könnten. VG. -wilbo-2 Punkte -
DCF, dyneema composite fabric, Vor- und Nachteile
einar46 und ein anderer reagierte auf Martin für Thema
Ich Naja, ich hab jetzt nicht von Orkan gesprochen. Das ist nen 114g Hextarp ohne Türen. Das nehm ich nicht mit nach Schottland und Nordschweden. Aber es macht 3 season camping in Mitteleuropa und den Usa mit in 9/10 Trips. Und die 150 Nächte sind "Nächte auf Tour" nicht "Nächte unterm Tarp". Das baue ich auf wenn es regnen könnte, nicht immer. Und das DCF doppel oder drei mal so teuer ist wie Silnylon ist nicht neu. Preis steigt nicht Linear bei Premiumprodukten. Und das es nach 150 Nächten ( 1.5 PCT- 6000 km) noch Leben in sich hat um auf den nächsten 5000 km Trail mitgenommen zu werden ist doch wahnsinnig. Das ist das, was ich in 10 Jahren wandere. Und so wie ich die meisten hier kennen gelernt habe, bin ich damit schon doppel so viel unterwegs wie der Durchschnitt.2 Punkte -
NordSüdTrail
Brilo und ein anderer reagierte auf Soulboy für Thema
Hallo meine lieben, In der neuen Dokumentation des Nord Süd Trails haben wir Durchwanderer nach ihrer Meinung zum Weg und zur Wegführung befragt. Muss ein Wanderweg zielorientiert sein oder einer topografischen Orientierungslinie folgen? Also fragten wir nach… Es gibt wohl nichts Authentischeres und Aufrichtigeres als die Meinung derjenigen, die diesen Weg bereits seit Monaten beschreiten. Empfinden sie den Wegverlauf des Nord Süd Trails als störend, ärgerlich, zu lang oder langweilig? Wie sieht es generell mit dem Fernwandern in Deutschland aus? Viel Spaß beim anschauen....2 Punkte -
Link zum Planungs- /Vorbereitungsthread: OT: Disclaimer: Es handelte sich um meine allererste weite Wanderung (maximal 90km hatte ich einmal schon testweise gemacht); daher vermischt sich der Bericht natürlich etwas mit den Eindrücken eines Erst-Täters, und sind gar nicht unbedingt spezifisch auf diesen Trail Vermutlich sind die Wege, verglichen mit anderen Trails, gar nicht so schön; jetzt, wo ich mit dem Hexatrek liebäugele, bin ich überrascht von den Resupply-Möglichkeiten, dem offiziellen Biwak-Erlaubnis, der Menge der Menschen, die auf den Wegen unterwegs ist, und der geringen Asphaltdichte dort… Mir fehlen schon viele Erinnerungen and die Reise. Vielleicht sollte ich das nächste Mal doch Tagebuch führen. Oder weniger Instagram – irgendwann sieht man die Landschaft nur noch durch die „ist das post-würdig?“-Brille. Das ist mehr als schade. Eigentlich soll die Reise doch für mich sein. Ob ich das beim nächsten Mal durchhalte – nichts posten, nicht nach Likes schielen? Im Nachhinein habe ich das Gefühl, wieder mal viel Lärm um nichts gemacht zu haben. Meine erste lange Wanderung. Ich hatte so große Bedenken, dass ich abbrechen muss – aus gesundheitlichen Gründen, aus mentalen Gründen, weil meine Ausrüstung nicht passt, warum auch immer. Total überplant – die Ausrüstung wieder und wieder optimiert, obwohl ich noch keinen Schritt vom Sofa weg bin. Und jetzt – das ganze war nicht mehr als ein Spaziergang. So fühlt es sich an. Ich glaube, es war noch nicht mal irgendwann besonders anstrengend. Ans Aufhören habe ich kein einziges Mal gedacht. Großartig Schmerzen hatte ich auch nicht. Das ist doch komisch, oder? Wenn ich detaillierter zurückdenke, gab es schon ein paar Situationen, die ich im Nachhinein vielleicht beeindruckend finde. Zweimal war ich krank, oder so ähnlich – angefangen mit einer schlaflosen Nacht, einem Übelkeitsgefühl, das bis zum nächsten Morgen so heftig wurde, dass ich keinen Kaffee trinken konnte, und schlückchenweise lauwarmes Wasser zu mir nehmen musste – an dem Tag bin ich dann 20km im Mittelgebirge bis zu einer Hütte gewandert, ohne weitere Flüssigkeit oder gar Nahrung zu mir zu nehmen; dort haben dann zwei, drei Salzstangen hineingepasst (und blieben zum Glück auch dort); ich habe bis zum Abend geschlafen, und dann wieder eine halbe Portion Gulasch gegessen. Der Tag zuvor war eigentlich normal, der davor jedoch extrem anstrengend aufgrund sehr heißer Temperaturen, einem sehr steilen Anstieg und schwerem Gepäck. Ein zweites Mal, nach einigen sehr anstrengenden Tagen, drei Bier am Abend und einer unruhigen Nacht, war ich am nächsten Tag irgendwie total down – eher deprimiert als körperlich, weil ich schon km 850 überschritten hatte – und habe aber im Laufe des Vormittags wieder eine leichte Übelkeit entwickelt. Auf die habe ich einen knoblauchlastigen Reibekuchen geworfen, und leider kein Wasser mehr gefunden; woraufhin im Laufe des Nachmittags immer panischer wurde, es war brennend heiß, mir war unglaublich schlecht, kein Wasser, und ich fand keinen Schlafplatz. Zweimal habe ich mich übergeben, natürlich mit herzlich wenig Substanz; Wasser habe ich aus einem brackigen Waldbach geschöpft und bin dann noch zehn Kilometer auf Asphalt, stadtnah, umhergeirrt auf der Suche nach einem Schlafplatz. Irgendwann war mir alles egal, ich bin direkt an der Stadt einen steilen Anstieg im Wald hoch, der nach Jugendlichen-Treff aussah. Nachdem ich das Steilstück hoch bin, ist mir schwarz vor Augen geworden; ich habe mit letzer Kraft mein Zelt irgendwie an den Hang gestellt und mir den Wecker auf Mitternacht gestellt, damit ich da wieder langsam anfange Wasser zu trinken. Das war wohl der körperliche Tiefpunkt. Am nächsten Tag habe ich all meine Essensvorräte in den nächsten Mülleimer geworfen, da ich eh nichts runterkriegen konnte und so etwas leichteres Gepäck hatte, habe mir eine Pension gebucht und bin da noch mal 20km hingelaufen, was aber echt hart war. Dort wieder schlafen, bisschen trinken, eine Ruine besichtigen, und Abends eine halbe Pizza gegessen, die seltsamerweise drin blieb. Am nächsten Tag war ich zwar noch schwach, aber wieder gesund. Zunächst hatte ich diese Übelkeiten auf meinen Versuch geschoben, mich hauptsächlich von Erdnüssen zu ernähren (Ich lebe seit vierzig Jahren recht fettreduziert und ballaststoffreich, scheinbar ist das nicht von heute auf morgen umzuswitchen). Danach habe ich beschlossen, ein bisschen Mehrgewicht in Kauf zu nehmen und auf den Körper zu hören – der hat laut nach Kohlehydraten gerufen. Und Salzstangen waren überall verfügbar, also wurde das meine Hauptnahrung – und alles war wieder gut. Vermutlich war es einfach Sonnenstich oder Überlastung; vielleicht auch was psychosomatisches, keine Ahnung. Was habe ich für die nächste Reise gelernt? Ich tue mich schwer ungeplant zu gehen. Auch wenn ich die Überraschung so liebe, ich kann es nicht sein lassen und muss immer wieder vorplanen. Ich habe gelernt, Essen als reine Notwendigkeit anzusehen; wenns abends mal kaum was gibt, war das aber auch nicht schlimm. Gekocht habe ich mir genau zwei Mal was: Und zwar nur, weil ich diese doofe Tüte schon seit vier Tagen mit mir rumschleppe, und sie endlich weg sollte. Gebraucht habe ich das nicht, auch wenn es Abends recht kalt war – da habe ich mich lieber in mein Zelt gekuschelt und ein paar Cracker geknuspert. Überhaupt habe ich viel weniger gegessen, als ich bei all diesen Berichten erwartet hätte. Ich glaube, mit 2000kcal pro Tag bin ich hingekommen. Ich habe versucht, mich mit 1500kcal pro Tag einzudecken, und dann mischkalkuliert – wenn ich an einem geöffneten Bistro / Restaurant vorbeikomme, esse ich dort; wenn nicht, dann nicht. Bis heute habe ich keine große Freude mehr am Essen, bin aber ordentlich fett geworden, weil ich seit der Wanderung nicht mehr die Mühe mache, mir etwas anständiges zu kochen, und stattdessen Fertigzeugs in mich hineinschaufel – eben weil Essen an Stellenwert für mich abgenommen hat. Ich bin so gerne allein. Kurz habe ich darüber nachgedacht, mal zwei Wochen mit jemandem zusammen zu laufen – aber der Gedanke, morgens nicht den Wald für mich alleine zu haben, war grauenhaft. Ich bin wohl extrem langsam gelaufen. Am Anfang (aus Angst vor dem riesigen Schreckgespenst Plantarfasziitis) habe ich so gut wie nie die 20km pro Tag überschritten. Auch später war 30 das Maximum, aber im Schnitt komme ich bei guten 20 pro Tag raus. Jetzt denke ich, das geht doch schneller; weshalb ich befürchte es bei meiner nächsten Wanderung zu übertreiben… So, genug in der immer offensichtlich noch nicht ganz überwundenen Post-Hike-Depression geschwelgt – hier ein paar Infos zum tatsächlichen Trail: Stezka Českem (dt: der tschechische Pfad) ist ein sehr junges Projekt das glaube ich 2021 von einem tschechischen PCT’ler ins Leben gerufen wurde. Es gibt jeweils eine Nord- und eine Südvariante, die in je ca. 1000km den westlichsten mit dem östlichsten Punkt der tschechischen Republik verbinden. 26460 Höhenmeter werden im Routenplaner angegeben. Aufgezeichnet habe ich die Tour nicht, sollte aber grob hinkommen. Der Nordpfad läuft meist grenznah, teilweise auch kurz in deutschem oder polnischen Gebiet, über das Fichtelgebirge, Erzgebirge, Elbsandsteingebirge / böhmische Schweiz, Lausitzer Gebirge, Isergebirge, Broumov, Adlergebirge, Glatzer Schneeberge, Altvatergebirge, optional mit Abstecher durch das Reichensteiner Gebirge (habe ich geskippt), quert dann das mährisch-schlesische Becken und führt über die drei höchsten Gipfel der Beskiden ans Dreiländereck CZ, PL, SK. Es gibt schon seit längerem die Konkurrenzveranstaltung „Via Czechia“, die eine West-Ost-Durchquerung entlang der nördlichen oder entlang der südlichen Grenze sowie eine von Süd nach Nord, und einen kleinen Schlenker von den Rychlebske hory zum östlichsten Punkt anbietet; unterteilt in moderate Tagesetappen die jeweils in einer Ortschaft enden.Die Stezka Ceskem unterscheidet sich in der Wegführung gar nicht so großartig, ist aber eher zivilisationsfern und ohne vorgeschlagene Tagesetappen ausgelegt. Als Hilfestellung gibt es ein PDF-Itinery (NUR in tschechisch); das auch ein ziemlicher Krampf zu auto-translaten ist da ein Wasserzeichen drüber gelegt wurde. Ich habe das gesamte Itinery (außer den erwähnten Quellen) inklusive eigener Wegpunkte, kompletter Wegführung über Wegweiser, und möglichen Tagesetappen in deutsch als Excel-Liste aufgesetzt (sowohl mit FarOut- als auch mit mapy.cz Kilometerangaben, siehe unten), wer möchte bekommt es sehr gerne zugeschickt. Auf mapy.cz gibt es die einzelnen Abschnitte; kann man sich natürlich als gpx exportieren und in anderen Navigationsumgebungen verwenden. Ich navigiere aber mit mapy, da die Wander-Ansicht genial ist und ich jede noch so kleine Wasserquelle, und vor allem in Tschechien alle Wegweiser und Schutzhütten und Picknickbänke und jeden einzelnen Stein mit Namen und zwanzig Fotos drin habe. Tatsächlich habe ich in einem langen Winterprojekt den kompletten Weg in mapy.cz „abgegangen“ und habe mir Fotos von jedem Wegweiser angeschaut und aufgeschrieben, wo ich abbiegen muss; um ohne Handy navigieren zu können. All das ist in der Excel-Liste, die – in klein ausgedruckt – elf DIN A 4 Blätter ergeben hat, nach denen ich gewandert bin. Spoiler: bis auf die deutschen Abschnitte hat das prima funktioniert. In FarOut ist der Trail für um die 20€ zu haben; das habe ich zum Abgleich verwendet und in der Vorbereitung. Eine fb-Gruppe (hauptsächlich auf tschechisch) dient dem Austausch zur aktuellen Versorgungslage (v.a. Quellen-Zustand, Erfahrungen mit Wildcampen in manchen Gebieten, Sperrungen, Kontaktsuche – das übliche halt). Meine Reise: Ich bin am ersten Mai 2023 aufgebrochen zu meinem Start-Punkt, und habe nach 48 Tagen Wanderung mein Ziel erreicht. Dabei hatte ich wohl zwei Zero-Days – meine Eltern haben mich in der böhmischen Schweiz besucht, und ich bin mit ihnen zwei Tage lang die typischen Touristen-Ziele abgewandert, die aber nicht alle Teil meiner Route waren – daher wohl als zero gelten. Meine Liste, so wie ich endgültig gelaufen bin: https://lighterpack.com/r/t1an4q Mit der Ausrüstung war ich sehr zufrieden. Der Rucksack ist so bequem, dass auch das Mehrgewicht für mich ok ist - ich hatte immer große Probleme mit dem Tragen eines Rucksacks an den Schultern; ich bin recht schmal am Oberkörper und habe meist das Problem, dass mir die Träger die Schultern so nach hinten ziehen, dass ich total verkrampfe. Das Gestell des Eja schmiegt sich so perfekt um meinen Körper, dass man meinen könnte er sei individuell angepasst. Ich trage den Rucksack eigentlich nur auf der Hüfte und könnte die Schultergurte auch zuhause lassen. Bis ich mal mit einem rahmenlosen Rucksack gehe, vergehen noch Jahre. Kurz vor Abreise hatte ich den Cumulus 350 Quilt durch einen Katabatic Gear Flex 15 in waterproof ersetzt, weil der Frühling sich irgendwie nicht so recht einstellen wollte. Klar war der dann später im Juni teilweise etwas überdimensioniert, aber in der ersten Hälfte hätte ich ihn nicht missen wollen - und vor allem musste ich dann absolut nicht darauf achten, zum Schlafen irgendwie ins Tal zu kommen, weil ich immer wusste dass ich warm genug ausgerüstet war um am Berg schlafen zu können. Das Flanellhemd hatte ich für cozy Abendstunden dabei, da ich mir nicht vorstellen konnte, abends in Kunstfaster herumzusitzen. Drei Tage hat es gedauert, bis ich es nach Hause geschickt habe. Die Sonnenbrille habe ich an Tag zwei abgelegt und hoffe, dass sie einen neuen Besitzer gefunden hat. Ich trage auch sonst keine, warum also auf einer Wanderung. Gummi-Nubsies gegen das nervige Klack-Klack hatte ich bis ca. Tisa. Danach habe ich einen verloren; und das einzige, was nerviger ist als klack-klack, ist klack-plop. Also habe ich den zweiten auch weggeworfen. Gekauft habe ich unterwegs: Einen Bleistift (Notizen in meinen ausgedruckten Wegplänen), und eine Schirmmütze (mehr Sonne, als ich mit dem Kopftuch ertragen konnte). Bei km 250 habe ich Schuhe und damit auch Socken gewechselt. Lange hatte ich mit den Schuhen gehadert, die Bushido II sitzen wie eine zweite Haut, aber mir war schon klar, dass das nach ein paar Wochen nicht mehr gut gehen wird. Gefunden hatte ich vorab aber keine annähernd so gut sitzenden, deshalb habe ich mal geschaut wie weit ich damit komme. Jetzt wissen wir's: 250 km. Dann ist nicht nur das Profil runter, sondern auch die Dämpfung komplett durch, und der kleine Zeh fängt langsam an, den Kampf gegen die Schuhwand zu verlieren. Mit neuen Booten (Innov8 Trail Talon 290, nur in der Herrenvariante in meiner Größe vorrätig) konnte ich auch endlich wieder in Smartwool Socken laufen. Die hatten vorher nämlich nicht in die Schuhe gepasst, so eng waren die. Am Anfang bin ich noch ein bisschen über meine eigenen Füße gestolpert, aber habe mich irgendwann an die großen Schlappen gewöhnt. Der Weg war überall so easy, dass ich auch in Flipflops hätte laufen können.1 Punkt
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Waxcotton Rucksack, oldschool und low budget
Dr_M_Akellos reagierte auf schwyzi für Thema
Vorweg: ich weiß auch, dass gewachste Baumwolle nun nicht gerade der Inbegriff von Ultraleicht-Stoff ist. Aber dafür manchmal eben günstig...und nachhaltig...und schön. Ursprünglich sah das Ganze mal so aus: Gab's auf dem Flohmarkt, ag in einer "zu verschenken"-Kiste. Die Standinhaber haben sich köstlich amüsiert, weil ich so begeistert und aus dem Häuschen war 😁 Ala Jacke war die ziemlich uppe, arg "patiniert" und hinten ein Triangelriss. Aber als Sekundärrohstoff voll klasse! Wurde zerlegt und größtenteils vom Innenfutter befreit Und dabei v.a.die Teile gesichert, die als Verschlussriegel, Taschenverschlüsse etc. noch gebraucht wurden! Die Stücke vorbereitet, hier Rückenteil (mittig) , da hab ich einen Teil des Nylon-Innenfutters stehen gelassen, umsäumt und mit Schnurzug und Tanka versehen, als Innentasche; da hinei kommt ein Stück der BW Faltmatte (2 Segmente), als Rückenstabilisator und Sitzunterlage. Rechts das Vorderteil, die Vortasche ist ja schon da, ich musste nur anstückeln, die Abdeckung der Einschubtasche abtrennen, den Eingriff mittels Stoffstreifen übernähen, neu säumen - schoon fertig. Seitenteile wurden auch umgestaltet, mit Beilhalterung und Sägentasche, die für alle meine Beile und Klappsägen passend sein mussten... post Jaa, nich' UL...das is' bushcraft, muss so! Ebenso wie die zusätzliche Vortasche für Firesteel und Wetzstahl... ...selbstredend mit innen eingenähten passgenauen Schlaufen dafür: Die andere Seite erhielt nur ne Flaschentasche mit Schnürzug und Tanka Passen auch 1,5 l Flaschen rein: Das "Tragesystem" hab ich - da nicht mehr genug Stoff da war, um Träger draus zu nähen - von einem 80er Jahre Rucksack abmontiert und angebaut. Nicht ganz stilecht, aber bequem. Richtig frickelig war der "Schneefang", den ich aus lauter Stücken des Nylon-Innenfutters zusammengenäht hab Zu meinem Glück war noch ein Ärmelstück groß genug, um einen nahtlosen Deckel zu basteln. Das ist dann das Endergebnis: Und aufgerödelt: Jenseits von UL, aber ich find den so schön Wobei - rechnerisch hat der Sack jetzt 32 l. Plus Außentaschen. Und er wiegt erstaunliche 677 g ( und da hab ich noch vergessen, den Plastikkarabiner abzumachen, also nochmal 4,5 g abziehen!) Wenn man die ganzen Zusatztaschenetc. wegließe, wäre er deutlich leichter. Und sähe scheiße aus. Ist der schiere Bastlerstolz, dass ich mich traue, den hier zu zeigen! :-)1 Punkt -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
Carsten K. reagierte auf entwurfung für Thema
Die Maße (zumindest vom 2 Person Inner) scheinen ziemlich exakt vom Original abgekupfert worden zu sein. Oder die Grafik wurde einfach geklaut. Unter Umständen könnte das also eine günstige Alternative zu sein, um das Originale XMid mit dem 4 Season-Inner nachzurüsten, ohne direkt viel Geld versenken zu müssen. Im Text bei Ali werden übrigens sowohl DanDurston als auch Tarptent genannt. Scham gibt es da wirklich keine. skullmonkey hat diesen Beitrag moderiert: Bitte zukünftig die Regeln im Mod-Thread beachten 😃 edit: man kann keine der Versionen in den Einkaufswagen packen. Entweder die Zelte sind schon ausverkauft, oder AliExpress liefert sie (gerade) nicht nach Deutschland. Sollten da tatsächlich rechtliche Probleme eine Rolle spielen?1 Punkt -
Nur ein Tarp...
wilbo reagierte auf skullmonkey für Thema
skullmonkey hat diesen Beitrag moderiert: Ich habe die DCF Diskussion hierhin verschoben, bitte führt Sie dort fort https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/8855-dcf-dyneema-composite-fabric-vor-und-nachteile/1 Punkt -
Impressionen von Touren
dermuthige reagierte auf hiker für Thema
Tolle Fotos! ☺️ Danke! - Hast Du das beleuchtete Zelt mit einer richtigen Kamera aufgenommen?1 Punkt -
Impressionen von Touren
dermuthige reagierte auf momper für Thema
Ach, wie schön ... wird hoffentlich mein nächstes Sommerziel1 Punkt -
Außerhalb von großen Supermärkten bekommt man die gar nicht so häufig. In den USA habe ich irgendwann meine Hemmschwelle verloren und habe mir Zucker, Salz, Pfeffer und Chiliflocken in den Portionsbeuteln in (Schnell-)Restaurants und Cafes geholt. Nach einer freundlichen Frage ob ich eine Handvoll davon kaufen könnte mit Erklärung warum bekam ich es entweder geschenkt oder durfte einen symbolischen Obolus zahlen. Einzelne Tests in D und SE waren bisher auch alle positiv.1 Punkt
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Silpoly versus Silnylon - Welches ist besser?
einar46 reagierte auf Carsten K. für Thema
In dem Zusammenhang frage ich mich immer, ob ich diese Werte so einfach vergleichen darf? Für mich als Laien wäre das zumindest wünschenswert. Hilleberg gibt für sein 20d -Silnylon 8 kg Weiterreißfestigkeit nach DIN ??? an. Wechsel bei seinem Pathfinder das verwendete 40 d - Silnylon mit 11 kg Weiterreißfestigkeit. Jetzt ist mir bei meinen Nähereien auch aufgefallen, dass das Silnylon diagonal sehr elastisch ist, dagegen aber in Richtung der Fasern aber fast keine Dehnung möglich ist. Also spielt vermutlich auch die Richtung des Zuschnitts (und der späteren Naht) eine Rolle. Unterschiedliche Dehnverhalten trotz gleichem Material würde ich vermeiden. Ich habe übrigens in den entsprechenden Gruppen auch beim X-Mid entsprechende Schäden gesehen. Die PeU-Beschichtung wird das vermutlich eher noch verschlechtern, als verbessern, da noch weniger Fäden bei einem Riss in Eingriff kommen. Für exponierte Gegenden ist mir das Silpoly noch nicht ausgereift genug.1 Punkt -
Wie kommst du zu dieser Aussage? Ich hab mein hexamid MYOG Tarp aus 18g DCF jetzt über 60 Tage über den halben PCT geschleppt. Dazu noch 10 Wochenenden in Deutschland. Anne-Kristin hat ihres 100 Tage auf dem PCT gehabt, und bestimmt noch 40 Tage in Urlaub und auf Wochenendtrips und will es mit aufn CDT nehmen. Die Tarps sind verpackt so groß wie eine 0.5L Flasche. Muss man halt ma aufhören komplette Zelte mitzunehmen. Der 34g Boden ist einfach riesig.1 Punkt
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Ein Gossamer Gear The Two Einwandzelt - bei Walk on the Wild Side um 30% reduziert (da Vorführzelt, Zustand neuwertig) und weitere "Schnäppchen" im SALE (bzw. SALE in der UL-Kategorie, z.B. Liteway Gramless 35L DCF etc)1 Punkt
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Vom PCT kann ich eher gegenteiliges berichten. Gerade wenn es um spontane Gear Fails ging, war oft der Versand an ein Hotel/Motel die einzige sinnvolle Option, weil dort die Schalter 24/7 besetzt sind. Diverse Rain Flies, Gestänge und Schuhe sind da ohne Verluste zum Empfänger gekommen. Natürlich macht es Sinn (egal ob USA oder D), vorher zu eruieren, ob das jeweilige Hotel an Wanderer gewöhnt ist. Den Angestellten in Business Hotels ist es eher mal egal (hier wie dort) ob was abhanden kommt, und Hostels haben erfahrungsgemäß auch eine hohe Verlustrate.1 Punkt
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Nach den Vorschlägen von @Jever für eine Herbsttour habe ich mir aus seinem Vorschlag was selbst gebastelt (hatte nur 2 Tage + kein Alpin). Es ging Von Elm (Glarus) über den Panixerpass und dort im Zelt übernachtet. Für den Aufstieg von 1400 m habe ich ca. 5 Stunden gebraucht. Am nächsten Tag runter zur Alp Mer und dann Richtung Westen durch zwei Kessel weiter bis kurz vor der Bifertenhütte wo ich Richtung Tal zur Alp Quader abgebogen bin(wobei ich mir die Option offen gelassen hatte, noch den Kistenpass nach Muttsee dranzuhängen, aber das hat zeitlich nicht mehr gepasst). Von Dort per Anhalter nach Brigels und dann mit dem ÖV zurück nach Haus. Den zweiten Tag war ich knapp 9h unterwegs und ca. 800m rauf und wieder 1300 m runter. Schwierig war vor allem, dass der Weg sich immer wieder verlor und man eher Querfeldein unterwegs war. Von Elm Blick auf den Hausstock (der Panixerpass geht links davon ab): Ein paar Kühe hatten drängende Fragen zu meinem UL Setup (auf dem Foto nicht sichtbar, aber auf einmal kam die ganze Herde angerannt - hatte schon überlegt wo ich mich wohl verkrieche wenn die beim Zaun nicht stoppen): Für die Freunde der Geologie gibt es hier viel zu sehen: Letzter Anstieg zum Pass: Und auf der Passhöhe angekommen: Da oben im Zelt übernachtet und auf einmal kommt ein Raumschiff vorbei Der erste Kessel am zweiten Tag, eigentlich sollten an den Steilwänden zwei Gletscher sein. Der Weg ist eigentlich nur noch ein Hangeln von Markierung zu Markierung, bzw. Steinmann, bis man an der Abzweigung zum Kistenpass steht. Der zweite Kessel war dann nur noch Steinwüste/Schutt, hier ein ausgetrockneter Bachlauf: Und der Blick auf den "Weg": Blick auf das Val Frisal mit Gletscher:1 Punkt
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... zur Erinnerung an die Zeiten, als noch Tiger durch den Odenwald biketen1 Punkt
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Ich hab die komplette HRP in ca. 22 Tagen gemacht und bin heuer mitte August einen Teil der GTA gelaufen und zwar von Alpe Cruina nach Saint-Jean im Aostatal, ca 220km und 15.000hm im Aufstieg in 6 Tagen. Die GTA hat um einiges mehr Höhenmeter, bzw lange An- und Abstiege am Stück. Du steigst in jeder Etappe komplett ins Tal ab und wieder auf! @izaax Hatte nie ein Problem einen geeigneten Spot zu finden. Ich war erstaunt wie wenig allgemein los war auf diesem Abschnitt. Guter Blog: https://doingmiles.com/2017-07-italy-gta/ Alles was da steht würde ich auch so sehen.1 Punkt
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36. Tag - 14.09.2020 oder nackt im Dorf Posto Tappa Elva Serre - Serremorello 22.4 Kilometer, + 1182 hm, - 1497 hm, 7 Stunden, 10 Minuten Nach dem ausgiebigen Frühstück kam ich eher spät los und kam auch lange nicht so richtig auf Touren. Da kamen die angenehmen An- und Abstiege gerade recht. Und Ironie des Schicksals, keine halbe Stunde nach Start stiess ich beim Colle San Giovanni auf einen perfekten Platz für ein Nachtlager. Hätte ich das mal gestern gewusst. Prompt lief ich dann noch einige Meter dem falschen Weg nach, da ich schlicht den Abzweiger verpasst. Den Fehler glücklicherweise schnell bemerkt und auf angenehmen Wegen via Colle Bettone San Martino entgegen gewandert. Ein wirklich traumhaft gelegener Ort und für einmal war auch die Kirche offen. San Martino Chiesa San Peyre di Stroppo (wäre ein kleiner Abstecher von der GTA) Die Futtervorräte wurden langsam wieder etwas knapp und so freute ich mich auf den im Rother angegebenen Laden in Bassura. Dieser schien dauerhaft geschlossen zu sein. Keine Ahnung. Im einzigen geöffneten Restaurant gabs auch kein Mittagessen und so zottelte ich weiter. Zahlreiche Schilder deuten daraufhin, dass hier zukünftig der eine oder andere Euro in den Umbau der zahlreichen verfallenen Häuser investiert wird. Soll wohl so eine Art Ferienhausprojekt geben. Auf den Fotos sahs ganz nett aus. Alte Werbung für Sonnensticks in Stroppo. Das Teil könnte man hier sicher für viel Geld verkaufen. Kirchturm in Stroppo. Ich wählte den Weg via Fluss und nicht die Alternative via Pessa. Unten beim Fluss stiess ich auf einen herrlich gelegenen Picknickplatz samt Wasserhahn und so beschloss ich Mittagspause zu machen. Viel Essen hatte ich nicht mehr und so kochte ich für einmal etwas Warmes zu Mittag. Via Capella la Madonna nach Aramola auf gemütlichen Wegen. Maurengo war etwas surreal. Das Dorf wirkte wie zahlreiche andere völlig ausgestorben. Teilweise waren die Türen offen und bei einem Blick hinein schien es, als hätten die Bewohner die Häuser Hals über Kopf verlassen müssen. Madonna nach Aramola, welche die besten Zeiten leider definitiv hinter sich hat. Verlassenes Wohnhaus Maurengo. Die Situation habe ich exakt so angetroffen. Und jetzt, direkter Weg oder Umweg via Palent? Ich beschloss die längere Variante zu gehen, was ich im Nachhinein doch etwas bereute. Einerseits war das schön gelegne Restaurant in Palent geschlossen. Es war zwar alles offen, ich traf aber keine Menschenseele. Die schlafende Katze wollte ich zum Fragen auch nicht aufwecken und so zottelte ich weiter. Leider war die Signalisation hier total ungenügend und so lief ich einige Meter doppelt. Irgendwann fand ich den Anschluss, habe aber keine Ahnung, ob das wirklich der offizielle Weg war. Mühsam war die Wegfindung und das Gehen dort aber allemal und der eine oder andere umgestürzte Baum musste überklettert oder umgangen werden. In Colletto fand ich dann auch eine kleine Karte, welche mit derjenigen vom Rother resp. der Rother Beschreibung absolut nicht korrespondierte. Egal, ich habs nun geschafft. Colletto ist denn auch ein wirklich schmucker Weiler und ich überlegte hier mein Tarp aufzustellen. Ich beschloss aber noch etwas weiter zu gehen und überlegte, den Abstecher nach Garino (das verlassene Dorf) zu machen. Die schlafende Katze von Palent „Hmm, eigentlich sehe ich hier doch andauernd verlassene Dörfer“ und so verwarf ich die Idee. In Serremorello angekommen, fand ich einen Brunnen und weiter unten einen gut gelegenen Picknickplatz (einfach Tisch und Bänke) neben einem offenbar neuen Museum. Zuerst wollte ich hier lediglich eine Pause machen, beschloss dann aber hierzubleiben. Serremorello scheint so eine Art Ferienhaus-Siedlung zu sein. Zahlreiche schön renovierte Häuser und Wohnungen, aber weit und breit kein Mensch. Am Dorfbrunnen wusch ich mich etwas, und nachdem ich die Hemmungen abgelegt hatte, legte ich auch meine Kleider ab und stand dort nackt mitten im Dorf um mich anständig zu waschen. Hoffentlich hat hier keiner eine Webcam. Frisch gewaschen machte ich mich ans Abendessen. Das Tarp stelle ich direkt vor dem Eingang der schönen Kirche auf. Was ich leider nicht bedachte, waren die Strassenlampen die hier hell leuchteten. Hier brachte meine Regenjacke, übers Tarp gelegt, glücklicherweise etwas mehr Dunkelheit. Trotz der röhrenden Hirsche und dem eher harten Untergrund schlief ich aber überraschend gut. Wenn der Topf randvoll ist, ists genug1 Punkt
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Nachdem @sja hier so fleissig mit Schreiben ist, lege ich auch mal wieder eine Etappe nach. Immer dieser Gruppendruck 35. Tag - 13.09.2020 oder mal wieder eine Dusche und Wäsche „waschen“ Bivacco Bertoglio - Posto Tappa Elva Serre 29.4 Kilometer, + 1645 hm, - 2736 hm, 8 Stunden, 19 Minuten Der morgendliche Blick aus der (Biwak)tür "Danke Biwak!" Lächerlich? Egal, ich habe mich am Morgen immer bei meinen Nachtplätzen bedankt Was habe ich schlecht geschlafen. An der Kälte lags jedoch mitnichten, wird die Metallkiste tagsüber durch die Sonne angenehm erwärmt. Da ich die Hoffnung hatte noch vormittags in Pontechianale einkaufen zu können, ging ich für meine Verhältnisse zeitig, also um 8 los. Anfangs wars noch recht windig und kalt. Kunststück auf über 2500 müM. Mit der Sonne wurde es jedoch sukzessive wärmer und milder. Mit durchschreiten der Baumgrenze nahm schlagartig auch der Wind ab. Vorbei an einer Herde Kühe die mich erstaunt betrachteten, „Guten Morgen zusammen“ und ich begegnete den ersten Wanderern. Hmm ungewöhnlich. Die Wanderer wurden immer mehr und ich überlegte am Wochentag rum. In Castello wurde das Geheimnis gelüftet. Sonntag, tolles Wetter, viel Verkehr und volle Parkplätze. Das war mir im ersten Moment etwas viel. Schnell die Flaschen aufgefüllt und weiter gehts in meine Tagträumereien versunken. Guten Morgen zusammen! Beim Staudamm wurde ich von einem Ehepaar angesprochen, ob ich auch die GTA gehen würde. K. + A., ein deutsches Ehepaar, wandert ebenfalls zwei Wochen (wenn ich mich recht erinnere) auf der GTA und wir kamen sehr nett ins Gespräch. Sie staunten etwas ab meinem eher kleinen Rucksack und wir plauderten über dieses und jenes und erreichten Maddalena im Handumdrehen kurz vor 11 Uhr. Eigentlich wollte ich nur kurz einkaufen und weiter, denn auch hier herrschte emsiges Treiben. Das nette, schön gelegene Städtchen scheint sehr beliebt zu sein. Da wir so nett plauderten und ich die Gesellschaft und Gespräche auch wieder mal genoss, beschlossen wir, einen Tisch fürs Mittagessen zu reservieren. Zuvor ging aber einkaufen. Der kleine Laden war gut sortiert und alles nötige war vorhanden. Die nahe gelegene Bäckerei wollte ich natürlich auch nicht links liegen lassen und so wanderte noch das eine oder andere Brötchen und Patisserie in meinen Rucksack. Die Geschäfte schienen übrigens über Mittag offen zu sein, hab das aber nicht überprüft. Die anschliessende Pizza genossen wir sehr und plauderten nett. Der Service war aber offensichtlich gestresst und stark unterbesetzt. Schade fürs Personal. Nach dem obligaten Kaffee verabschiedeten wir uns vorerst. Ich wollte noch kurz ein WLAN suchen und meine Partnerin anrufen. Nebenbei wurde noch etwas Süsskram reduziert. Beim Colletto Battagliola Der Aufstieg zum Colletto Battagliola war äusserst angenehm, da dieser am Schatten verlief, aber dennoch steil war. Unterwegs überholte ich wieder K. und A. und legte auf dem Colletto eine gemeinsame Pause ein. Ich vernichtete noch den Rest meines Süsskrams und genoss die Sonne. Wenig später traf ich erneut auf A. + K. und wir plauderten nochmals ein Weilchen. Die schöne, einfache Schotterstrasse lud richtiggehend dazu ein und der Blick konnte wieder etwas schweifen. Im Abstieg nach Chiesa Wenig später verabschiedeten wir uns endgültig. K. + A. werden nach Chiazale absteigen, ich hingegen nach Chiesa. Dort gönnte ich mir nochmals einen Kaffee (Eis war leider aus) und füllte meine Flaschen. Hmm, schon 17 Uhr. Was tun? Ich beschloss weiterzugehen und lief zügig weiter. Ich war dermassen im Fluss und hatte den perfekten Rhythmus gefunden, sodass ich den steilen Anstieg zum Colle Bicocca in Rekordzeit zurücklegte. Oben angekommen war ich überwältigt. Die Sonne und der Nebel zauberten eine wunderschöne Lichtstimmung am Himmel. Kurz hinter dem Colle Bicocca Phantastisch! Militärstrasse mit Blick zum Colle Bercia Rückblick Ich schlenderte auf der wenig befahrenen Militärpiste dem Colle Bercia entgegen und genoss die Stimmung. Im Abstieg schaute ich mich nach einem geeigneten Nachtlager und vorallem Wasser um. Leider fand ich aber kein Wasser und liess mir mit der Lagersuche etwas gar viel Zeit, sodass ich mit dem Sonnenuntergang das PT Elva Serre erreichte. Ich ärgerte mich etwas über mich und meinen Schlendrian, sodass ich keinen gescheiten Tarpplatz fand. Ist so, wie es ist. Kurzentschlossen habe ich im PT nachgefragt, ob sie ein Bett frei haben. Das Restaurant war proppenvoll und so machte ich mir wenig Hoffnung. Wenig später stand ich jedoch in meinem grossen Zimmer. Neben mir waren lediglich drei weitere GTAler einquartiert. Die übrigen Gäste schienen lediglich zum Abendessen dort zu sein. Fürs Abendessen beschloss ich mich aus dem Rucksack zu verpflegen, da ich ein schlechtes Gewissen hatte so auf den letzten Drücker im PT zu erscheinen und dann noch ein Abendessen in Anspruch nehmen zu wollen. Ich wusch noch meine Wäsche, hängte noch meine Akkus ans Netz, verschickte einige Nachrichten (WLAN vorhanden) und gönnte mir im Anschluss, nachdem es ruhiger war, noch ein Bier im Restaurant. Ich schlief wie ein Murmeltier und genoss am nächsten Morgen ein sehr leckeres Frühstück. Das PT ist eine klare Empfehlung meinerseits. Weils einfach so schön war. Nochmals ein Bild von der Militärstrasse, oben beim Colle Bicocca1 Punkt
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34. Tag - 12.09.2020 oder vom Hagel und weiteren Pflaster Pian Melzè - Bivacco Bertoglio 17.7 Kilometer, + 1708 hm, - 704 hm, 7 Stunden, 21 Minuten Haha, ich und mein Chaos mit den Daten. Die gestrige Etappe war natürlich am 11.9 und nicht am 9.9. Zudem lebt der Salamander nicht auf 15000 müM, sondern lediglich auf 1500 müM. Danke an meine Partnerin für den Hinweis. Nun aber zur Sache. Nachdem ich diese Nacht sehr schlecht geschlafen habe war ich alles andere als motiviert und entsprechend liess ich mir sehr viel Zeeeiiiiiiiit mit dem packen. Zuerst mal Sonnenaufgang genissen und alles an die Sonne legen zu trocknen. Da auch die Schuhe etwas an die Sonne durften, mussten meine Regenhosen als Schuhersatz hinhalten. Man könnte natürlich auch einfach die Socken abziehen, aber dann würden ja die Füsse nass werden Wie könnte ich noch etwas Zeit schinden? Ach ja, ein Kaffee Es herrschte ganz schön Betrieb. Dies einerseits auf dem Wanderweg und auch auf der Strasse. Hmm. Vielleicht sollte ich auch mal los? Scheint ein schöner Tag zu werden. Kapelle bei Pian del Re. Leider wie die meisten anderen verschlossen, aber gut gepflegt und von aussen schön anzusehen. Zwei Stunden nach dem Aufstehen bewegte auch ich meine Knochen auf den Weg und erreichte auf dem schönen Weg zügig Pian del Re. Hier traf mich fast der Schlag. Der Parkplatz war schon äusserst gut gefüllt und die Karawane bewegte sich in die gleiche Richtung wie ich. Ich gönnte mir kurz die überraschend saubere, öffentliche Toilette und reihte mich dann ein. Vorbei an der Quelle des Po; Kaum zu glauben das hier der Po entspringt… Da kommt hoffentlich noch etwas Wasser hinzu Hier wird der Po geboren. Vorbei an zwei schönen, kleinen Seen windet sich der Weg eher langsam, aber sicher in die Höhe. Die Gegend bekommt auch wieder einen alpineren Charakter, der Weg ist aber hervorragend ausgebaut. Irgendwo im Bereich des Lago Chiaretto wurde die GTA in Folge Steinschlaggefahr umgeleitet. Die meisten schien dies nicht zu kümmern, aber ich widerstand der Versuchung, es ihnen gleichzutun und nahm die längere Umleitung (Kurzer Ab-/ Aufstieg und mehr Strecke). Naja bei rund 1000 km kommts auf den Kilometer dann auch nicht mehr an Auf dem Colle dei Viso angekommen versteckte sich der Monte Viso gerade hinter einem Nebelschleier. Der zeigt sich schon nochmal. Ich überlegte kurz am Abstecher für den Viso Mozzo rum. Hmm, eigentlich hab ichs am Morgen etwas gar gemütlich genommen, aber nochmals die 3000 Meter Marke zu knacken überzeugte mich dann. Ausserdem habe ich für heute ohnehin kein Plan wo ich übernachten will. Wegen zu geschlossen... Hier könnt ihr euch den Monte Viso vorstellen. Bei solchen Fotos bin ich immer froh die RX100 M6 dabei zu haben. Tele ist für solche Bilder einfach unentbehrlich. Unterwegs zeigten sich noch zwei mächtige Steinböcke. Einfach ein fantastischer und überwältigender Eindruck. Auf dem Viso Mozzo (ca. 50`) gönnte ich mir dann eine sehr lange und ausgiebige Mittagspause und selbst der Monte Viso zeigte sich das eine oder andere Mal. Na also, der Monte Viso vom Viso Mozzo aus. Der Lago Grande di Viso vom Viso Mozzo. Um 14:30 Uhr wars dann auch für mich Zeit wieder zum Colle dei Viso abzusteigen. Da ich keine Lust auf CAI Hütte hatte, beschloss ich, mir den Weg zum Rif. Alpetto zu schenken und gleich zum Passo Gallerino zu queren und ab da das Bivacco Bertoglio anzupeilen. Unterwegs zwischen Rif. Quintino Sella und Passo Gallerino. Der Berg rechts könnte der Viso Mozzo sein, bin mir da aber nicht sicher. Unterhalb des Passo Gallerino traf ich auf ein französisches Paar. Sie schien recht erschöpft zu sein und ihr Partner erkundigte sich bei mir nach den Wegen und den Gehzeiten. Für mein Empfinden waren sie etwas dürftig vorbereitet und ausgerüstet. Naja, immerhin hatten sie „richtige“ Bergschuhe und nicht nur selbstmörderische Trailrunner wie ich Zum Glück für die beiden war es von dort nicht allzu weit zu den beiden Rifugios. Kaum hatte ich mich von den beiden verabschiedet, zog das Wetter bedrohlich zu. Karma, habe ich was falsch gemacht? Erstmal Regenjacke angezogen um mich vor dem Wind zu schützen. Kaum hinter dem Passo Gallarino öffnete der Himmel die Schleusen und ich zog noch schnell die Regenhose über. Wenig später gesellte sich noch Hagel zum Regen und ich zog den Kopf wie eine Schildkröte ein. Ich legte einen Zahn zu, passierte den Passo San Chiaffredo, wo ich kurz das obligate Foto schoss und keine 15 Minuten später war der Spuk vorbei. Natürlich waren die Schuhe triefnass, aber die trocknen schon wieder. Beim Biv. angekommen versuchte ich den Kram einigermassen zu trocknen. Naja war eher ein untauglicher Versuch. Es bleib zwar trocken, aber die Sonne vermochte sich heute nicht mehr durchzusetzen. Das tat meiner guten Laune jedoch keinen Abbruch und ich genoss die schöne Abendstimmung. In meinem Dusel schaffte ich es jedoch wiedermal mir meinen Fuss (ich laufe am Abend gerne barfuss) an einem Stein „aufzuschlitzen“. Naja, für das habe ich ja Pflaster dabei. Kurz vor dem Sonnenuntergang gesellten sich noch zwei Steingeissen mit einem Kitz zu mir und wir genossen einen phänomenalen Sonnenuntergang. Was gibt es Schöneres?1 Punkt
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32. Tag - 10.09.2020 oder die rätselhafte Katze Ghigo di Prali - Oberhalb des Rifugio Wily Jervis 27.6 Kilometer, + 2088 hm, - 1644 hm, 9 Stunden, 35 Minuten Nach einer guten Nacht und dem typisch italienischen, also eher spärlichen Frühstück machte ich mich auf den Weg. Da ich wie bereits erwähnt gestern hungrig und dementsprechend zuviel einkaufte war der Rucksack entsprechend schwer So fiel es heute auch etwas schwerer, der vom Rother vorgeschlagenen Versuchung, der Sesselbahn auf den Bric Rond, welche mir 1000 hm eingespart hätte zu widerstehen. Aber die fuhr heute ja ohnehin nicht, also fertig träumen und laufen! So suchte ich anfänglich erfolglos den wichtigen Wanderweg und landete bald auf der Skipiste/ Wanderweg welche, typisch Skipiste eben keine halben Sachen machte und zügig nach oben führte. Die rätselhafte Katze Aber geteiltes Leid ist halbes Leid und so begleitete mich ab den ersten Metern bis beinahe zur Mittelstation die rätselhafte Katze. Ich bin nun nichtmal ein Katzenfreund, aber das Tierchen folgte mir dennoch tapfer auf Schritt und Tritt rund 1 Stunde lang. Ich unterhielt mich nett mit der Katze auch wenn die Konversation eher einseitig ausfiel. Wenn ich irgendwo mal abkürzte, kam die Katze zurück und folgte mir auch dorthin. Im oberen Teil überholte ich dann noch zwei Deutsche, welche ich später aber nicht mehr sah. Trotz dem schweren Rucksack kam ich überraschend schnell voran und hatte die ersten 1000 Höhenmeter nach 1 3/4 Stunden hinter mir. Zeit für eine verdiente Mittagspause. Für alle die es nicht so genau nehmen mit den „zusammenhängenden Schritten“. Den Aufstieg könnte man sich gut sparen und die Sesselbahn nehmen. Zweite Sesselbahn im oberen Teil Die andere, tierische Begleitung Kleines Bildrätsel. Wo ist der Rocciamelone? Auflösung am Schluss. "Mittagspause". Darf ich hier sowas posten oder gibt das eine Verwarnung? Der weitere Weg zu den diversen Seen war sehr angenehm und dort angekommen musste ich natürlich kurz die Militärruinen inspizieren. Die alten Militärpfade bis kurz vor dem Colle Giulian waren ebenfalls sehr angenehm zu gehen und wenig später erreichte ich die Bergerie Giulian wo ich eine grausige Entdeckung machte. Mitten auf dem Wanderweg lag der Fötus eines Kalbes. Gehört zum Leben dazu, aber ob man den unbedingt auf dem Wanderweg gleich neben der Hütte liegen lassen muss… Weg von der Bric Rond zu der Conca dei 13 laghi. Keine Ahnung wie die hier auf 13 Seen kommen... Ein Teil der dortigen Militärruinen Die wenig reizvolle Strecke auf der Schotterstrasse bis zur Colletta delle Faure war nun perfekt um Kilometer zu Fressen. Ist wohl mal wieder Zeit für eine Pause. Das Wetter zog inzwischen etwas zu und ich befürchtete Regen, welcher aber ausblieb. Wie immer in den Pausen beschäftigte ich mich etwas mit dem Rother und der Karte und entdeckte noch eine Alternativroute welche im Rother nicht erwähnt ist. Vom Colletta delle Faure führt nämlich eine alte Militärstrasse zur Alpe Bancet und dort weiter zum Rif. W. Jervis. Die Strecke schien mir sehr reizvoll und würde mir zudem einen unnötigen Abstieg von immerhin knapp 900 hm und langweiligen Wiederanstieg zum Rif. ersparen. Gebucht! Colletta delle Faure. Im Bild ist die Militärstrasse welche in einigen Kehren, nach oben zur Alpe Bancet führt. Nochmal die erwähnte Strasse Der weitere Weg zur Alpe Bancet war zwar auch nur Schotterstrasse, gefiel mir aber deutlich besser. Abgesehen von der Älplerfamilie, welche mir mit kläffenden Hunden vom Col Content entgegenkam begegnete ich heute niemandem mehr. Um den Col Content bestaunte ich die gut erhaltenen Militärsträsschen und die paar Bunker. Eindrückliche Arbeit. Zusammen mit dem Nebel wirkte das ganze auch landschaftlich sehr reizvoll. Alte Militärstrasse zwischen Alpe Bancet und Col Content. Ich gönnte mir einen kleinen Abstieg auf der Strasse zu einigen der auf den Wegweisern beschriebenen Anlagen. Col Content Bei der Alpe Crosenna konnte ich das im Rother beschriebene Agriturismo nicht mehr finden. Gemäss meinen heutigen Recherchen wurde es dauerhaft geschlossen. Mittlerweile war es gegen 16 Uhr und ich spürte den langen Tag. Ich wollte aber noch etwas Strecke machen und den anstrengenden Anstieg nach der Alpe Crosenna hinter mich bringen. Immerhin wurde dieser durch zahlreiche wilde Himbeeren versüsst. Der weitere Weg war dann sehr schön und landschaftlich reizvoll. Leider war aber Wasser eine Fehlanzeige und so blieb mir nichts anderes übrig als noch etwas weiterzugehen. Walk-In Vitamine Drive-In Wasseraufnahmestelle. Rund 40 Minuten vor dem Rif. Jervis. Eine kleine Pause und etwas 70 Minuten später traf ich auf einen Bach um meine Wasservorräte aufzufüllen. Ich lief noch einige Minuten und machte es mir auf dem erstbesten Platz gemütlich. Die in der nähe lebenden Ameisen hatten aber etwas gegen meine Idee und so verlegte ich mein Lager notgedrungen nochmals um rund 30 Meter. Müde aber glücklich kochte ich mir etwas Pasta und schlief allerbestens. Und hier noch die versprochene Auflösung des Bildrätsels Der Rocciamelone.1 Punkt
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31. Tag - 09.09.2020 oder der quasi Pausentag Colleto delle Fontane - Ghigo di Prali 9.4 Kilometer, + 438 hm, - 571 hm, 2 Stunden, 43 Minuten Nachdem ich endlich die Ursache für mein wiederholtes Chaos bei den Daten und Tagen eruiert und beseitigt habe, lege ich nochmals einige Tage nach. Eigentlich fast zu wenig für einen eigenen Beitrag, aber zusammen mit dem nächsten werden es einfach wieder zu viele Bilder Morgenstimmung Auch heute war ich für meine Verhältnisse um 7 Uhr recht zeitig wach und genoss den Sonnenaufgang bei einem Kaffee. Ich fühlte, dass ich heute keine Bäume ausreissen würde, was wohl auch am fehlenden Essen lag. zMorgä (Frühstück) gabs dementsprechend keines, da der Rest meiner Vorräte aus einem Sack Guetsli (Kekse) bestand Ghigo di Prali konnte ich schon aus der Ferne ausmachen, der Weg dorthin zog sich aber überraschend in die Länge und wegen des Hungers waren die kurzen Anstiege mühsam. Mit den paar Guetsli konnte ich den Weg einigermassen überbrücken, kam aber nicht so recht in Fahrt. Um den Weg über die Strasse am Ortseingang zu umgehen überquerte ich den Fluss auf einigen Steinen was dank meiner Körpergrösse und des niedrigen Wasserstandes gut machbar war. Der Ort wirkte wie ausgestorben, lediglich im Ortskern herrschte Betrieb. Ghigo di Prali kurz hinter dem Colleto delle Fontane Zuerst mal orientieren. Kurzerhand beschloss ich im nahen Hotel delle Alpi (HP = 60 Euro) einzuchecken und hier den restlichen Tag Pause zu machen. Das Hotel war jetzt nicht der Knaller aber ich hatte ein sauberes Zimmer. Leider war das dortige WLAN in etwa so motiviert wie ich, sodass ich mich später im Dorf auf die Suche nach einem WLAN machte um meine Partnerin anzurufen. Ich wartete kurz die Öffnung des Einkaufsladens (Tiziana Alimentari) ab und machte mich ans Einkaufen. Der Laden war gross und alles notwendige ist vorhanden. So konnte ich auch meine beiden leeren Capri-Sun Beutel wieder mit Spiritus befüllen. Frühstück-technisch war aber eher ebbe. Ich esse jeweils gerne Müesli, konnte aber leider nur einen 1 kg Sack finden der dann doch etwas übertrieben ist. Auch sonst waren die Verpackungen eher etwas gross. Aber was will machen machen und so zog ich mit viel Obst, Käse, Fleisch, Brot, Joghurt, Tiramisu, 1 l Spiritus und dem erwähnten Müslisack ab. Man solle nie, erst recht nicht während einer Wanderung hungrig einkaufen… Wie ich am Folgetag feststelle, wäre weiter oben im Dorf noch ein weiterer, kleinerer Laden vorhanden. Vielleicht hätte es dort geeignetere Grössen gegeben. Aber genug gejammert! Hauptsache es gibt wieder Essen! Die nächsten drei Tage bis Maddalena gibts nämlich keine Läden mehr am Weg. Das Abendessen im Hotel war reichhaltig und ganz ok, auch wenn es der Koch mit dem Olivenöl etwas gar gut meinte. Aber das sind schliesslich geschenkte Kalorien1 Punkt
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Vielen Dank für deine nette Rückmeldung! 30. Tag - 08.09.2020 oder auf alten Pfaden Oberhalb Lago del Laux - Colleto delle Fontane 23.2 Kilometer, + 1306 hm, -1962 hm, 8 Stunden, 26 Minuten Nach wenigen Minuten laufen. Im Aufstieg zum Colle dell`Albergian So! Nachdem meine Partnerin und ich die GTA am 2.9.2021 gemeinsam beendet haben wird es Zeit auch hier vorwärts zu kommen. Nach einer guten Nacht kam ich für meine Verhältnisse früh (oder sagen mir mal etwas zeitiger) los und konnte mich alsbald an der Sonne wärmen. In der Nacht spürt man teilweise bereits den einziehenden Herbst und die Höhe tat ihr übrigens dazu. Aber ich will nicht jammern, tat mein Comforter seine Arbeit doch ausgezeichnet. Auf dem gut ausgebauten Wanderweg kam ich gut und schnell voran in Richtung Colle dell`Albergian. Doch schnell einmal wurde mein Trott von zahlreichen Murmeltieren unterbrochen welche wie wild pfiffen. Das alleine wäre noch kein Grund zum Anhalten, pfeifen doch die ganze Zeit Murmeltiere rum. Die kleinen Vieher waren aber nicht wirklich scheu und genossen wie ich die Sonne. Dabei erspähte ich in einiger Entfernung noch eine alte Militärkaserne (Caserma dei Laghi dell`Albergian). Mich interessieren solche alten Ruinen und die Geschichte dahinter immer sehr. Ich überlegte noch kurz auch diese Ruine zu besuchen, verwarf den Plan aber da es ein zu grosser Umweg gewesen wäre. Ich sollte auch so noch zu meinen Losplaces kommen und die Anlagen sind leider so gut wie nie beschrieben. Ab und an finden sich mal alte Jahressteine oder ähnlich. Caserma dei Laghi dell`Albergian Edelweiss am Wegesrand. Leider etwas unscharf. Abstieg vom Colle dell`Albergian Der anschliessende Abstieg via einer anderen Militärruine zog sich dann ganz schön in die Länge. Immerhin konnte ich diesen auf dem ersten Stück auf einem alten, gut erhaltenen Militärpfad zurücklegen. Zu meiner Überraschung kamen mir auf diesem auch noch vier andere Wanderer entgegen. Es sollten nahezu die einzigen Menschen sein die ich heute sehe. Dafür wurde ich weiter unten Zeuge eines beeindruckenden Schauspiels. Ein Schaf leckte gerade sein neugeborenes Lamm ab. Dieses war noch sichtlich unsicher auf den Beinen und der Mutter war meine Anwesenheit, selbstverständlich aus einiger Distanz vom Wanderweg, offenbar nicht so ganz geheuer. Ich entfernte mich etwas und schaute noch eine Weile aus der Ferne zu. Schon bald stiess ich aber auf die nächsten Tiere (Azzinos oder Mulas - ich kann die nie unterscheiden). Ich weiss nicht ob die Tiere für den Herdenschutz eingesetzt wurden oder einfach so auf der Weide sömmerten. Jedenfalls waren auch die ab dem Wanderer nicht so begeistert und beäugten mich misstrauisch. Vielleicht stinke ich mittlerweile auch einfach wie ein toter Marder. Dann lasse ich die Tiere mal ihrer Tätigkeit nachgehen und ziehe weiter unter/ neben dem schönen Wasserfall durch. Wenig später sah ich aus einiger Entfernung noch den Hirten der Tiere. Irgendwann erreichte ich dann endlich Balsiglia. Der lange Abstieg ging ganz schön in die Beine und ich war etwas erschöpft. Ich machte es mir beim Picknickplatz unterhalb des PT gemütlich und schaufelte Wildschweinwurst, Nutella und Piadina rein. Offenbar übertrieb ich es etwas oder die Kombination war selbst für meinen Magen zu abentuerlich. Jedenfalls hatte mein Magen keine Freude daran und rebellierte etwas. Auch wenn ich keine wirkliche Freude am nun zusätzlichen Abstieg auf der Strasse hatte, wird aber jeder Meter zu Fuss bewältigt. Anfänglich wie vom Rother beschrieben auf der selten befahrenen, steilen Strasse. Bald aber zweigte die GTA auf Bergwanderwege und später auf breite Pisten ab und so erreicht man entgegen der Buchbeschreibung (auch die Karte im Rother ist falsch) die Foresteria auf schönen Wegen. Ich beschloss mir in der Foresteria einen Kaffee zu gönnen und vorallem die Toilette aufzusuchen. Der weitere Weg von Masello nach Didiero war dann kein wirkliches Highlight und jeder der hier den Shuttle (im Rother beschrieben) in Anspruch nimmt verpasst nichts. In DIdiero war dann zu meiner Überraschung einiges los was mir nach dem heutigen Tag etwas zu viel war. So liess ich die vorgenommene Besichtigung des Örtchens bleiben und bestaunte nur kurz einige der schönen Murales (Wandbilder). Ich nahm noch den letzten Anstieg zum Colleto delle Fontane unter die Füsse und beschloss es für heute gut sein zu lassen. Der schöne Picknickplatz mit Brunnen war einfach perfekt für ein Nachtlager. Dazu die ideale Gelegenheit mich und die Kleider mal wieder richtig zu waschen. Weiter war es mal wieder Zeit etwas Planung für den weiteren Tourverlauf zu machen. Zu Beginn hatte ich mir mal Ghigi di Prali als mögliches Ziel ausgesucht. Nun hatte ich noch acht Tage und es galt ein neues Ziel mit ÖV-Anschluss zu bestimmen. Leben unterwegs1 Punkt
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28. Tag - 07.09.2020 oder der lange gehegte Traum Unterhalb Riffugio Arlaud - oberhalb Lago del Laux (nach Usseaux) 26.7 Kilometer, 1713 Höhenmeter, 8 Stunden, 45 Minuten Ich war aufgeregt. Endlich würde ich den Colle dell Assietta erreichen. Seit Jahren wollte ich endlich mal hierher. Das sich dies nun mit der GTA ergibt war eher ein angenehmer Zufall. Gemütlich und euphorisch stiefelte ich los und erreichte schnell einmal das Riffugio Arlaud. Hier wurde ich freudig begrüsst, hatte aber keine Lust bereits nach knappen 30 Minuten eine Pause einzulegen. In absoluter Ruhe wanderte ich der Assietta Passstrasse entgegen. Das Wetter war eher trüb aber trocken. Der Nebel verlieh dem ganzen einen sehr Charakter, was mir sehr gefiel. Die Markierungen wurden immer dürftiger, der Weg blieb aber klar erkennbar. Unterwegs konnte ich einige Eichhörnchen beobachten und aus der Ferne vernahm ich röhrende Hirsche. Via der gut erhaltenen Strada dei Cannoni erreichte ich bald die Passstrasse. Strada dei Cannoni Scheinwerfer auf den Wald Assietta Kammstrasse Das Wetter wurde garstiger und ich musste mich wärmer anziehen. Glücklicherweise schreckte das Wetter (es blieb trocken) wohl auch viele Touristen ab. Den einen oder anderen Geländewagen und Motorradfahrer überholte mich, es war aber angenehm und ich konnte den historischen Verkehrsweg und seine Bewohner geniessen. Im Riffugio Assietta wars dann endgültig Zeit um mich etwas aufzuwärmen. Als Kaffee gabs leider nur einen aus der Kapselmaschine, aber selbst der schmeckt in Italien besser als bei uns. "Gipfelfoto" Im Abstieg verlief ich mich etwas, bemerkte mein Missgeschick aber schnell. Ohne dieses Missgeschick hätte ich jedoch eine amüsante Nebensächlichkeit verpasst. Nämlich die E-Bike Ladestation auf der abgelegenen, unbestossenen aber recht modern und renovierten Alpe Assietta. Wie lustig ist denn das. Da müssen wohl Subventionen oder dergleichen im Spiel gewesen sein. Amüsante Nebensächlichkeit Im weiteren Abstieg verzog sich der Nebel immer mehr und bald zeigte sich die Sonne. Was für eine wunderbare Wohltat nach dem kalten Nebel. Sofort legte ich bei einer Ruine eine Pause ein und breite mein Zeug aus. Ich genoss die lange Pause in vollen Zügen. Auf dem Weg nach Balboutet Das schöne Dörfchen Balboutet wirkte wie ausgestorben. Keine Menschen, keine Autos, nichts. Lediglich einige Baustellen. Die Szenerie wirkte wie in einem dieser Endzeitfilmen. Wenig später erreiche ich das schmucke Dörfchen Usseaux, wo sich zusammen mit mir einige Touris rumtrieben. Sogar eine Polizeipatrouille war unterwegs. Die öffentliche Toilette war leider geschlossen. So nutzte ich kurz das öffentliche WLAN um mal wieder mit meiner Partnerin zu quatschen was ich ebenfalls immer sehr genoss. War einfach schön zwischendurch eine bekannte Stimme zu hören und einige Minuten mit ihr zu sprechen. Mit dem InReach verschickte ich lediglich die Standard „mir gehts gut“ Nachrichten und durchs Roaming war mir telefonieren schlicht zu teuer. Genug gejammert. Dorfplatz von Usseaux (Wer genau schaut, erkennt das Motiv aus dem Rother) Auf wenig interessantem Weg, sprich Strasse erreichte ich bald das Hotel Lago del Laux wo ich mir einen Kaffee und die Toilette gönnte. Das Posto Tappa in Usseaux wirkte übrigens dauerhaft geschlossen, resp. habs nicht mehr gesehen. Nun ists aber Zeit weiterzugehen. Da ich mir mit dem Nachtlager im Anschluss etwas gar viel Zeit liess und an dem einen oder anderen potentiellen Platz vorbeilief und andere Plätze sich als ungeeignet erwiesen, nahm ich gegen 19:30 Uhr den erstbesten Platz in einem Waldstück. Überraschenderweise erwies sich dieser als saubequem. Ich genoss noch eine Suppe mit getrockneten Pilzen und Couscous und schlief im Anschluss, trotz der kalten Temperaturen ausgezeichnet. Was für ein schöner Tag. Wie ich nun so währenddem Schreiben zurückdenke werde ich ganz wehmütig und vermisse diese Zeit. Bald, bald wieder… Nachtlager. Bequemer als es ausschaut1 Punkt
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@AudioHitchhiking Danke für deine Erklärung und das nette Kompliment! Herzlichen Dank auch den anderen, treuen Lesern Meine Partnerin meine am Samstag noch, dass wir nun bald den Rest der GTA unter die Füsse nehmen und ich noch nichtmal den ersten Teil aufs "Papier" gebracht habe. Wohl war... 27. Tag - 05.09.2020 oder der nicht enden wollende Abstieg Rifugio Cà d’Asti - Susa 16.8 Kilometer, 44 Höhenmeter (2381 hm runter), 5 Stunden Ich habe mich mal wieder verschrieben. Die letzte Etappe fand am 4.9, nicht am 5.9 statt. Die heutige Etappe ist eigentlich schnell erzählt. Nach einem äusserst mageren Frühstück machten wir uns an den Abstieg nach Susa, wo Ch. die GTA für dieses Jahr verlassen wird. Im ersten Abstieg nach La Riposa (kurz unterhalb endet die öffentliche „Strasse“)kommen uns unzählige Menschen entgegen. Das habe ich noch nie irgendwo anders erlebt. Ch. war froh, den Aufstieg auf den Rocciamelone nicht auf heute verschoben zu haben Kurz nach La Riposa war der Zauber vorüber und wir trafen den restlichen Wandertrag erwartungsgemäss kaum andere Menschen. Zwischendurch ein etwas angenehmerer Abstieg. Was für ein schöner Wegweiser! Vorbei an einem grossen Partisanen-Denkmal wurde der Weg vorübergehend etwas angenehmer und es war bald Zeit für ein etwas üppigeres Frühstück. In meinem „Tagebuch“ habe ich mir noch notiert, dass wir Wildschweine gesehen haben, woran ich mich aber nicht mehr erinnern kann. Im Posto Tappa Il Trucco gönnten wir uns dann nochmals eine gemütliche Pause. Aber es hilft ja alles nichts und die zahllosen Höhenmeter laufen sich nicht selbstständig. Nach einem nicht Enden wollenden, teilweise steilen und mühsamen Abstieg durch von Waldbränden gezeichnete Wälder erreichten wir endlich Susa. Vom Waldbrand gezeichnet. Sehr eindrücklich. Humor in Krisenzeiten - Max und Sabry. Zwei Herzen und eine (Schutz)Maske Es war erst 15 Uhr, aber ich hatte echt genug für heute. 2000 Höhenmeter im Abstieg sind schlimmer als 2000 im Aufstieg. Auch wenn es mal wieder Zeit für eine Nacht im Tarp gewesen wäre, beschlossen wir beschlossen uns ein Hotelzimmer zu nehmen. Nachdem sich jeder gemütlich geduscht und ich meine Klamotten im edlen Hotelbad gewaschen und lange mit meiner Partnerin telefonier habe, gings in die Stadt. Ich kann mich noch gut an eine Demonstration in der Stadt erinnern. Diese Demonstration sollte mich Morgen nochmals einholen, aber dazu mehr in der nächsten Etappe. Susa ist echt einen kleinen Stadtbummel wert! Wir genossen die sehr schöne Altstadt und schlenderten etwas umher. Die vielen Leute und das Treiben war ein kleiner Kulturschock nach den letzten Tagen und Wochen. Trotzdem fühlte ich mich wohl hier und genoss die schönen Gebäude. Am Abend gönnten wir uns ein ausgiebiges und sehr gutes Abendessen (Pizza natürlich). Im Anschluss noch ein feines Gelati (die grösste Portion natürlich) und ein grosses Panache im Aussenbereich der Hotelbar. Ich schlief wie ein König! 28. Tag - 06.09.2020 oder die Polizeikontrolle Susa - unterhalb Riffugio Arlaud 25.6 Kilometer, 1859 Höhenmeter, 8 Stunden, 26 Minuten Das Frühstück im Hotel war etwas ungewohnt. Einerseits habe ich schon lange nicht mehr soviele Schweizer gehört. Andererseits war das Buffet, wegen Covid-19, bedient. Immer wenn mal also etwas wollte, wurde einem dies auf den Teller gelegt oder an den Tisch gebracht. Irgendwann war aber selbst ich satt und wir machten uns auf den Weg. Noch etwas Werbung: Hotel Susa & Stazione, gleich am Bahnhof Susa. 89 Euro für zwei Personen, eine Empfehlung! Die nächsten Tage wars wieder etwas dünn mit Einkaufsmöglichkeiten und so füllte ich hier meine Vorräte auf. Ausserdem bot sich Ch. als Rucksackwache an. So befreit tigerte es sich auch etwas angenehmer durch die Regale. Ganz alles von meiner Einkaufs-/ Wunschliste fand ich nicht, aber dafür gabs wieder viel Früchte und andere Leckereien, damit ich auch die nächsten Tage nicht verhungere. Falls einer Spiritus in Susa sucht. Die hatten dort einen 5 l Kanister. In Italien wird Spiritus als Fensterreiniger genutzt, was auch den süsslichen Geruch und die Beschriftung der Behälter erklärt. Ch. und ich verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Weg. Bezüglich der GTA-Route zwischen Susa und Salbertrand schweigt sich der Rother ja mal wieder aus. Bätzing ist da einfach deutlich ausführlicher. N. liess mir die benötigten Kartenblätter, von einer in der Schweiz nicht erhältlichen Karte, netterweise per Textnachricht zukommen. Die Beschreibungen aus dem Bätzing habe ich vorgängig gescannt und hatte diese in elektronischer Form dabei. Mit der Beschreibung aus dem Rother und den Kartenblättern fand ich den passenden Einstieg problemlos und kam so auf den richtigen Weg. Die weitere Wegführung war dann auch ohne Beschreibung recht problemlos. Ich bin eigentlich ein grosser Fan der Rother Reiseführer. Auch deren GTA-Führer ist eigentlich gut. Es gibt aber einige Mängel im Buch die einfach schlecht recherchiert sind. Ich hab dem Rother Verlag meine Notizen zukommen lassen. Mal sehen ob und was die draus machen... Aber zurück zum Weg. Rückblick zum Rocciamelone Gemütlich wanderte ich auf der sanft ansteigenden Strasse dahin und fand so nebenbei den einen oder anderen Cache. Ich bog von der kaum befahrenen Asphaltstrasse auf einen schönen Feldweg ab, welcher dem Gelände folgte. Es war ein Traum hier zu laufen. Doch plötzlich erhob sich ein mächtiges Metallgatter vor mir. Ich verstand die Welt nicht mehr. Habe ich einen Abzweiger verpasst? Ich lief etwas zurück. Nein, ich bin richtig, was auch mein GPS bestätigt. Plötzlich standen drei Polizisten vor mir und verlangten nach einem Ausweis. Auch wenn die Polizisten freundlich waren, fühlte ich unwohl. Ich schilderte auf Italienisch und Englisch was ich vorhabe und deute meinen GTA-Führer. Einer verschwand für eine Weile mit meiner Identitätskarte hinter dem Gatter. Ich vernehme ein paar Funksprüche bevor derjenige mit meinem Ausweis zurückkehrt. Es gibt kein Durchkommen und keine Ausnahme. Ich kann noch in Erfahrung bringen, dass der ganze Aufwand wegen befürchteter Ausschreitungen wegen des Ausbaus der Hochgeschwindigkeits-Zugstrecke (TAV - Deutschsprachige Info für Interessierte) betrieben wird. Einer der Polizisten versucht mir noch zu erklären wo ich alternativ durchlaufen kann. Leider war das keine passable Alternative (Strasse). Es hilft ja alles nicht und so kehre ich um. Ausserhalb des Blickfeldes der Polizisten studiere ich die OSM Karte auf meinem GPS. Hmm, wenn ich einige Meter querfeldein gehe, sollte ich auf einen alten Pfad kommen. Am Ende dieses Pfades, rund 600 Meter hinter dem Gatter, sollte ich wieder auf die GTA stossen. Ich will es versuchen. Mühsam schlage ich mich durchs steile Gelände hoch. Gerade als der Weg etwas angenehmer wurde, muss ich einen umgestürzten Baum überqueren und stosse mir grausam den Kopf. Ich fluche und nerve mich noch mehr. Das Blut mischt sich mit dem Schweiss und so wirkt die Wunde grösser als sie ist. Ich versuche das Ausmass mit der Kamera abzuklären. Halb so schlimm. Zum Glück nicht so schlimm wie Männergrippe Weiter gehts gemächlicher auf dem alten Weg. Wie geplant bin ich bald wieder über der ursprünglichen Route. Nichts zu hören, keine Polizisten zu sehen also steige ich vom Pfad auf die Route ab. Bald erreiche ich einen Fluss und wasche mir mein Gesicht. Zeit die Wunde zu verarzten. Das Pflaster ist grösser als nötig aber kleinere habe ich nicht dabei San Colombano Der schöne Höhenweg führt mich weiter an einigen schönen Weilern vorbei und ich treffe lange keine Menschenseele. Den einzigen Menschen den ich treffe, informiere ich über die Wegsperre. Er will ohnehin nicht so weit laufen. Er erklärt mir um was es bei den Protesten genau geht und das die ganze TAV-Sache in der Bevölkerung sehr kontrovers diskutiert wird. Nach einem netten Gespräch verabschieden wir uns und ich treffe erst in Salbertrand (Stunden später) die nächsten Menschen. Der Weg führt weiter an einigen Weilern vorbei. Trotzdem die Dörfer bewohnt sind, treffe ich keine Menschenseele. In Sant`Antonio lese ich eine Gedenktafel an der Kirchenmauer. Die Partisanen schienen in der Region in der Zeit des 2. Weltkrieges besonders aktiv zu sein. Zumindest sind mir zuvor nie solch zahlreiche Tafeln aufgefallen. Die ganze Sache stimmt mich wiederum nachdenklich. @sja Ich sag jetzt nichts mehr wegen deinem (zweiten) Schuh Trotzdem geniesse ich den schönen Weg der immer wieder mit bissigen Gegenanstiegen aufwartet und schlussendlich einige Höhenmeter mehr ergeben soll als Bätzing in seinem Buch schreibt. Irgendwo im Wald lege ich eine späte Mittagspause ein. Es ist drückend heiss und ich geniesse den Schatten. Der Weg steig einmal mehr steil an und wenig später tut sich der Ausblick aufs Forte di Exilles auf. Eine eindrückliche Anlage, welche ich gerne aus der Nähe besichtigen würde. Auf dem weiteren Weg laufe ich oft an Brombeersträuchern vorbei, welche ich natürlich nicht ignorieren kann Forte di Exilles Gegen 17 Uhr erreiche ich Salbertrand was auf mich wenig einladend wirkt. Ich laufe an einigen Resturants vorbei in Richtung Bahnhof und höre die Autobahn. Nach der heutigen Ruhe ist mir das zu viel. Ich quere den Ort schnellstmöglich und erreiche bald ein kleines Naherholungsgebiet. Hmm, soll ich mein Tarp hier aufschlagen oder noch etwas aufsteigen? Da meine Beine noch recht gut sind und die Temperaturen etwas angenehmer, steige ich auf. Irgendwo, rund 30-40 Minuten unterhalb des Rif. Arlaud treffe ich auf die Ruine einer Alpe. Vor dem „Gebäude“ befindet sich eine kleine, ebene Fläche und sogar ein kleiner Brunnen ist vorhanden. Was will man mehr? Mit meinem Wasserbeutel improvisiere ich eine Dusche. Nackt wie ich dort stand, vertraute ich darauf, dass sich um diese Uhrzeit keiner mehr hier hoch verirrt. Ich geniesse den Abend, freue mich auf die morgige Assietta-Kammstrasse und schlafe zufrieden ein. Irgendwie passend zur Tageszeit Aufgenommen an der Kapelle Moncellier di Sopra vor Salbertrand. Abendstimmung von meinem Nachtlager aus1 Punkt
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26. Tag - 05.09.2020 oder Rocciamelone Lago di Malciaussia (beim Rif Vulpot) - Rifugio Cà d’Asti 18 Kilometer, 2015 Höhenmeter, 9 Stunden Morgenstimmung am Lago di Malciaussia Frühstück, Teil I Nach einer extrem angenehmen und guten Nacht stand ich für meine Verhältnisse eher zeitig auf. Nachdem ich den untergehenden Mond und die rotgefärbten Felswände bewundert hatte, startete ich den Tag mit einem Kaffee und kleinen Frühstück. Viel Hunger hatte ich noch nicht. Heute sollte ich den Rocciamelone erreichen und ich war gespannt wie weit ich kommen würde. Mein Zeugs zusammengepackt und losgezottelt, währenddem meine paar Nachbarn noch tief und fest schliefen. Die gemütliche Strecke dem See entlang war ideal zum Aufwärmen. Auch der Aufstieg zum Colle Croce di Fero war überraschend angenehem und bei weitem nicht so schweisstreibend wie befürchtet. Nochmal ein Blick zurück auf mein Nachtlager Colle Croce di Ferro, der Name ist Programm Vor der Capanna Oben angekommen gabs mal wieder einen Geocache zu suchen. Die naheliegende Aurelio Ravetto war (bedingt durch Covid?) geschlossen. Natürlich liess ich es mir auch hier nicht nehmen den Winterraum zu inspizieren. Im Gästebuch entdeckte ich noch den Eintrag von W. und seiner Hündie Indie, welche die letzte Nacht hier verbrachten. Gemütlich ging es vorbei an einer weiteren Ruine des Militärs und langsam aber sicher rückte der Rocciamelone ins Blickfeld. Blick zurück zum Colle Croce di Ferro Rechts der Rocciamelone, links das Rifugio Cà d’Asti. Die direkte Querung verläuft etwas unterhalb meines Daunens. Beinahe hätte ich den etwas unscheinbar wirkenden Abzeiger verpast, welcher etwas direkter zum Rocciamelone resp. dem Riffugio führt. Entgegen der Beschreibung im Rother habe ich diesen auf rund 2440 Meter gefunden. Der anschliesende Weg empfand ich jedoch nicht annähernd so heikel wie beschrieben. Wer auf den bisherigen Etappen der GTA keine Probleme hatte, wird sie hier auch nicht haben. Die Markierungen wurden offenbar neu angelegt, denn entgegen der Beschreibung im Rother war der Weg bestens markiert. An einen oder zwei Stellen gabs etwas Kraxelei, was aber nicht der Rede wert ist. Auch wenn der Gipfel so nah wirkt, zog sich die Passage ziemlich in die Länge. Ich fasste den Plan im Biwak auf dem Gipfel zu übernachten. Eine Nacht auf 3538 Meter hatte ich noch nie und wäre ein kleines Erlebnis. Also bei einem der letzten Bäche unterwegs die Vorräte aufgefüllt. Langsam wars auch Zeit für ein richtiges Frühstück/ Mittagessen um 11:30 Uhr. Wenig später kam ein Wanderer um die Ecke, welchen ich schon aus einiger Entfernung sah. Es war Ch. Was für ein Zufall und was für eine Freude. Nach meiner Pause wanderten wir zusammen weiter. Ch. hatte auf dem Rif. reserviert und wollte Morgen den Rocciamelone in Angriff nehmen. Nachdem ich ihm von meinem Plan erzählte, entschied er sich, spontan mit mir aufzusteigen, was die richtige Entscheidung sein sollte. Dazu aber Morgen mehr. Aufstieg zum Rocciamelone mit dem Gipfel im Blick Er deponierte seinen Rucksack auf der Hütte und kam mit sehr leichtem Gepäck. Ich habe ihn natürlich nur ganz minim darum beneidet Die Sonne brannte noch immer gut und der Schweiss floss fleissig. Wir konnten aber flüssig und zügig aufsteigen da kaum noch Leute unterwegs waren und die paar Menschen waren meistens im Abstieg. Unterwegs sahen wir noch einige Adler (?) Ich bin total schlecht mit Vögeln, vielleicht kann das jemand präzisieren? Ch. erkannte die Tiere sofort und auch die Italiener waren ganz aus dem Häuschen. Auf dem Foto siehts nun natürlich wie eine Brieftaube aus, aber der Anblick hatte schon was majestätisches. Mit der passablen Zeit von 90 Minuten ab der Hütte erreichten wir den Gipfel. Adler (?) Unterwegs Unterwegs. Auch der Lago di Malciaussia ist mal wieder zu sehen. Blick vom Gipfelplateau in Richtung der Schweizer Alpen Weils so schön war, nochmals der Lago di Malciaussia Was soll ich sagen. Die Aussicht und das Wetter waren unglaublich. Die Mühen haben sich mehr als gelohnt. Wir genossen die Aussicht, schossen Fotos und philosophierten über entfernte Gipfel. Ch. (notabene Deutscher) erklärte mir noch einige Schweizer Gipfel. Mit Bergen bin ich auch nicht so versiert. Wenn ich einige Male oben war, erkenne ich die. Matterhorn aus der typischen Perspektive geht auch, dann ist aber auch bald Schluss War lustig. Jetzt wars an der Zeit mein Nachtlager zu inspizieren. Natülich klebte auch hier das obligate "wegen Corona geschlossen Plakat" (wie überall die letzten Wochen), was aber keinen, auch mich nicht, davon abhielt die Biwaks trotzdem zu benützen. Hier kam aber dazu, dass das Biwak komplett ausgeräumt wurde. Zusammen mit der Wetterprognose des InReach rechnete ich mir die zu erwartenden Temperaturen auf dieser Höhe aus. Mit einer gewissen Enttäuschung und schweren Herzens beschloss ich meinen Plan zu verwerfen und ebenfalls wieder abzusteigen. Im Abstieg begegente uns noch ein Steinbock Kitz. Was für ein schöner Anblick. Ach ja. Nachdem sich jeder von uns an den mühsam raumgetragenen 2.5 Liter Wasser gütlich tat, wurden die Reste davon zeremoniell entsorgt. Im Abstieg kurz vor der Hütte Ich würde unten im Rif. anfragen, ob die einen Platz haben und sonst halt noch etwas weiter absteigen. Wäre ich alleine unterwegs gewesen, hätte ich mir die Hütte sicher auch nicht angetan. Wir hattens aber gerade so lustig zusammen, sodass ich ungern bereits wieder Abschied genommen hätte. Der Platz im Rif. war kein Problem und wir gönnten uns das verdiente Bier. Die Hütte war auch bei weitem nicht so schlimm wie im Rother beschrieben. Auch das Abendessen war ganz ok, auch wenn leider alles in Einweggeschirr serviert wurde. Der obligate Vino Rosso war ebenfalls ganz lecker. Nachdem wir den wunderbaren Sonnenuntergang genossen hatten, waren wir beide müde genug um ins Bett zu gehen. Eines meiner Liebslingsbilder der Tour. Das Foto wurde durch das Fenster der Materialseilbahn hindurch aufgenommen. Auch heute wieder sorry für die Bildqualität. Es sind einfach zu viele Bilder und ich wollte nicht noch mehr rausschmeissen.1 Punkt
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Meine Partnerin meinte gestern Abend das ich schon lange nichts mehr über die GTA geschrieben habe. Voila 25. Tag - 03.09.2020 oder der Lost Place Balme - Lago di Malciaussia (beim Rif Vulpot) 24.2 Kilometer, 1936 Höhenmeter, 8 Stunden 27 Minuten Nach einem langen und gemütlichen Frühstück machten sich Ch. und ich langsam auf die Socken. Für Ch. wirds heute der letzte Tag auf der GTA sein. Im Internet konnte ich noch in Erfahrung bringen, dass das Alimentari in Usseglio am Donnerstag Nachmittag, also heute geschlossen ist. Elektronisches Papier ist geduldig und so durfte ich das Telefon von Ch. ausleihen und dies direkt im Alimentari verifizieren. Google hatte also recht und so schlenderte ich nochmals in den kleinen Supermercato in Balme und habe meine Vorräte noch etwas aufgestockt. So wurde es dann 09:30 Uhr bis auch ich losmarschierte. Nachher gings zügig in die Höhe, wo ich bald wieder auf Ch. traf. Etwas später erreichten wir die malerischen Laghi Verdi welche zum Baden eingeladen hätten. Kurz dahinter steht das kleine, nett gelgene Bivacco Gandolfo Gino in welchem W. übernachtet hat. Der obere der Laghi Verdi Passo Paschiet Die paar Höhenmeter zum Passo Paschiet zogen sich überraschend in die Länge. Hier zog das Wetter dann doch etwas, der Wind frischte merklich auf und die Temperaturen wurden kühler. Nach einem kurzen Abstieg begann der Gegenanstieg zum nahezu gleich hoch gelegenen Colle di Costa Fiorita. Eigentlich hätten wir hier gerne eine Mittagspause eingelegt. Die Kuh war dann aber etwas gar neugierig und wir beschlossen weiterzuziehen und die Pause zum nahen Colle Teina zu verschieben, wo wir eine luftige Aussicht nach Usseglio genossen. Neugierige Kuh auf dem Colle di Costa Fiorita Eieiei der Abstieg hierhin hats echt in sich und bei Regen wäre das eine spannende Sache. Auch der weitere Weg war ziemlich steil. Unterwegs erblickten wir übrigens noch diesen prächtigen Steinbock, welcher hoch über Usseglio thronte. Was für ein erhabener Anblick Blick nach Usseglio Selbsterklärend Als wir endlich unten im Tal ankamen und zurückblickten, hatte der Himmel bedrohlich zugezogen. Ein echt imposanter Anblick! Von hier wars nicht mehr weit zum mondänen Albergo Rocciamelone, wo wir ein Gelati und Panache genossen. Eher spät verabschiedete ich mich von Ch., welcher sich hier auf den Heimweg machte und zog weiter. Ich hatte keine Ahnung wohin mich der Weg heute noch führen würde. Eins war aber klar! Ich wollte auf der Decauville zum Rif Vulpot gelangen. Die Decuaville Malciaussia ist eine verlassene Bahnstrecke. Mit der Bahn wurden um 1932 rum Baumaterial zur Baustelle des Malciaussia-Staudamms transportiert. Ab und an sind die Gleise noch sichtbar. Usseglio Um dorthin zu gelangen musste ich zuerst einige Kilometer auf der schwach befahrenen Strasse nach Margone laufen. Dort ging es zuerst auf Wanderwegen und wenig später querfeldein an einer Alp vorbei. Dort traf ich auf zwei Älpler, welche dort mit Arbeiten beschäftigt waren. Einmal mehr war ich um meine paar Sätze Italienisch dankbar und die beiden freuten sich offensichtlich darüber. Wir unterhielten uns kurz und sie erklärten mir den weiteren Weg, welcher gut zu finden war. Knappe 20 Minuten später erreichte ich die Decauville. Ich mag solche Lost Places sehr und genoss das schlendern auf der gut erhaltenen Bahntrasse. Verlassenes Anwesen auf dem Weg nach Margone altes "Plakat" in Margone Noch einige Bilder von der Decauville . Bei Interesse gibts hier noch ein Video der gesamten Strecke (vom CAI produziert) der alte Bahntunnel Rückblick Kurz vor Rif Vulpot Langsam wurde es spät und ich überlegte wo ich mein Tarp aufschlagen kann. Hier auf der Trasse wollte ich das ungern tun, fülle sicherheitshalber aber meine Wasserreserven am Bach. Wenig später sehe ich auf meinem Etrex, dass hinter dem Rif Vulpot ein Zeltplatz ausgewiesen ist. Das Ziel ist gesetzt und ich freue mich über die kleine Entdeckung. Dort angekommen war reichlich Platz und im letzten Licht stellte ich mein Tarp auf. Im Anschluss noch Katzenwäsche beim Wasserhahn (wieder mal vergebens Wasser mitgetragen) und dann gings bald einmal unter den Quilt. Morgen gehts zum Rocciamelone... Sorry für die etwas bescheidene Fotoqualität. Ich musste die Qualität etwas reduzieren, da ich nicht noch mehr Fotos rausschmeissen wollte.1 Punkt
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Nachdem ich die letzten Wochen etwas an einem anderen Projekt "rumgebastelt" habe, gehts hier mal weiter. 21. Tag - 30.08.2020 oder Tag der wenigen Fotos San Lorenzo - Noasca 21.6 Kilometer, 1637 Höhenmeter, 7 Stunden 30 Minuten Wie ich gerade festgestellt habe, gibts von diesem Tag kaum Fotos. Wie mit dem Fotografieren nahm ichs auch mit dem Laufen sehr gemütlich. Es sah nämlich immer noch nach Gewitter aus und da mich das bisherige Wetter zu einem Warmduscher machte, startete ich erst als die Sonne auch wirklich hoch genug am Himmel stand. Irgendwann verabschiedete auch ich mich von Simona und machte mich auf den Weg. Zuerst gings dann auch gleich mal ein ordentliches Stück auf der Strasse (kum Verkehr) den Berg runter, bevor die GTA im Wald wieder den Berg hoch führte. Nach einigem Aufstieg führte der Weg auf einen schönen Höhenweg. Genau genommen war das schöns Strässchen wohl mal eine Zufahrtsstrasse zu Minen oder etwas ähnlichem. Jedenfalls kam ich immer wieder an einigen Stollenschächten vorbei. Gemütlich schlenderte ich in Richtung der Wahlfahrtskapelle Sant`Anna. Schande über mich, aber selbst von dieser habe ich kein Foto gemacht. Dafür hab ich hier nett Pause gemacht. Simona sagte noch das der weitere Weg zugewachsen sei und man hier absteigen soll. Soll ichs riskieren oder nicht? Der "Ärger von Ronco" stieg in mein Bewusstsein und da ich hatte keine Lust auf neuerliche Experimente hatte, stieg ich hier zur Strasse nach Fey ab. Der weitere Verlauf ist recht unsektakulär. Auf der fleissig befahrenen Strasse ging es nach Frera Inferiore und dann etwas ruhiger nach Frera Superiore und im Anschluss auf einem schönen Waldweg nach Noasca. Mal ein Foto, für diejenigen die bis hierhin durchgehalten haben Kurze Pause und die Lage sondiert. Ist mal wieder Zeit Futter einzukaufen. Also schnurstraks zum Nahen Einkaufsladen wo ich Vorräte aufgefüllt habe. Das Angebot war nicht sehr gross, aber es gab unter anderem getrocknetes Wildschwein. Super lecker aber steinhart zu schneiden. Die kleine Klinge aus der Swisscard (hatte nur die dabei) meisterte die Aufgabe aber mit Bravour! Die nette Verkäuferin und ihre Kollegin haben mich noch etwas ausgefragt und waren sehr interessiert an meiner Wanderung. Es gab auch mal wieder ein nettes Kompliment für mein bescheidenes Italienisch. Es sei schön das sich ein Tourist mal die Mühe nehme etwas Italienisch zu lernen. Hört man natürlich gerne Zeit für ein Nachtlager.... 22. Tag - 31.08.2020 oder die mieste Unterkunft Noasca - Ceresole Reale 14.2 Kilometer, 638 Höhenmeter, 4 Stunden 15 Minuten Nach einer kalten Nacht mit Donnergrollen am Abend gings am Morgen bei strahlendem Sonnenschein weiter. Heee, aufstehen! Geisterdorf Capelle Vorbei an einigen Gesiterdörfern ging es auf einem schönen Höhenweg nach Crà del Cres, wo es Zeit fürs Frühstück war. Via Casa Bianca wars nun noch ein Katzensprung nach Ceresole Reale. Crà del Cres In Ceresole angekommen wars Zeit für eine kleine Besichtigungstour. Hmm, dunkle Wolken... Am Stausee Nachdem ich endlich einen Bankomaten gefunden habe, wollte ich nochmals Futter auffüllen. Im Moment hau ich Essen rein wie ein Mähdrescher. Das Thema Bargeld habe ich ohnehin etwas unterschätzt. Nächstes Mal würde ich einige Scheine mehr einpacken. Die Gebühren für Bargeld am Automaten sind etwas kostspielig. Einkaufen ist ebenfalls etwas schwierig. Einigerseits haben heute (Montag) zahlreiche Läden zu, andererseits hat der andere recht lange Zimmerstunde. Tja, so geniesse ich etwas die Ruhe und einen coolen Geocache am Stausee. Langsam wurde ich aber doch wieder ziemlich hungrig und so ging ich ins Refugio Le Fonti Minerali (PT) um etwas zu Essen. Der Service war mässig, aber immerhin schien sich eine der Angestellten für mich, resp. meinen Essenswunsch zu interessieren. Das Essen machte etwas träge und irgendwie mochte ich heute nicht mehr so recht weiterlaufen. Ich blieb also. Wenig später stiess auch Ch., ein anderer GTA Wanderer hinzu. Seine erste Frage war "Bist du B.?". Was für ein Zufall, wie klein die Welt doch ist Wir hatten ein nettes Gespräch und liefen auch die nächsten Tage oft zusammen. Nun wars aber Zeit fürs Einkaufen und mein Dessert. Die Verkäuferin: "Wie viel möchten sie", Ich: "tutti" Leckerer Dessert! Das Abendessen überzeugte leider wenig. Auch der Service (die eine freundliche Mitarbeiterin ausgenommen) war alles andere als überzeugend. Nachdem ich mich dann am Abend aufs Ohr gelegt habe (ich hatte wie Ch. wegen Covid ein Einzelzimmer), hämmerte um 22 Uhr plötzlich einer an meine Türe. Jetzt ohne scheiss, ich dachte die Hütte brennt oder an sonst ein Unglück. Auf dem Gang traf ich auf einen der Angestellten, der mir und Ch. wenig freundlich befahl heute noch zu bezahlen da Morgen niemand da sei. Zeitig am nächsten Morgen stand ich auf. Auf in den total kalten Frühstücksraum. Nachdem ich mir, in beide Pullis gehüllt, endlich die Mikrowelle fand um mir Wasser heiss zu machen, ass ich das extrem mikrige (selbst für I Verhältnisse) Frühstück. Wenig später stiess auch Ch. dazu. Im verriegelten Nebenraum wurde es indes hektischer und die unmotivierten Angestellten liessen sich einen Kaffee aus der Maschine. Kurz und knapp. Die schlechteste Unterkunft auf der bisherigen GTA und eine klare Empfehlung hier unbedingt weiterzugehen. So das musste jetzt noch raus!1 Punkt
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19. Tag - 28.08.2020 oder die schöne Überraschung Talosio nach San Lorenzo 16.2 Kilometer, 1419 Höhenmeter, 6 Stunden 43 Minuten Nach einem spärlichen Frühstück machte ich mich sogleich auf den Weg. Dieser führte mich schnurstracks vorbei an einigen (Ferien)häuschen und Alpen in die Höhe. Kühe unterwegs Im Gegensatz zu den letzten Tagen zeigte sich das Wetter heute etwas wolkenverhangen und etwas weniger freundlich. Aber wenn ich so an die vergangenen zwei Wochen denke, ist das nun jammern auf enorm hohem Niveau. Dank des Wetters und den angenehmen Wegen war der Aufstieg zum namenlosen(?) Pass auch nicht zu anstrengend. Den kleinen Abstecher zur Kapelle Madonna della Neve und dem dazugehörigen Bivacco nahm ich dann auch noch unter die Füsse. Das Bivacco Blessent Redentore ist sehr einfach eingerichtet (Stuhl, Tisch und alte Matratze). Wäre jedenfalls ein trockenens Plätzchen. Wasser gibt es leider keines und dieses müsste auf einer der vorigen Alpen gebunkert werden. Ich nahm aber noch die letzten paar Meter Aufstieg zum Monte Arzola unter die Füsse und querte im Anschluss zum Lago d`Eugio mit dem von weitem sichtbaren Staudamm. Staudamm am Lago d`Eugio Der Pfad wurde etwas anspruchsvoller (im Vergleich zu vorhin), gefiel mir aber sehr gut. Etwas spätere stand ich dann am Fuss der mächtigen Staumauer und kam mir plötzlich ganz klein vor. Hoffentlich hält das Ding Zu meiner Freude war oben am Stausee dann sogar ein Wasserhahn zu finden. Die Sonne zeigte sich und ich beschloss eine kleine Pause einzulegen. Es sollte nachher nochmals deutlich in die Höhe gehen. Zuerst aber schlenderte ich auf der schön angelegten Alppiste zum Verzweiger der GTA (Foto unten). Abzweigung auf der Alpstrasse Hier ging es wieder steil aufwärts zur Alpe di Colla (eher ein Pass). Die wunderschöne Hütte des Nationalparkes war leider abgeschlossen. Immerhin fand ich hinter dem Haus einen Wasserhahn. Auch ein Spiegel wäre vorhanden gewesen. Hmm. Eine Rasur wäre mal wieder fällig Rückblick im Aufstieg oben bei der Hütte des NP Und der Rückblick zur Hütte des Nationalparks Das Wetter zog bedrohlich zu. Einerseits genoss ich die schöne Stimmung, wollte im Falle eines Gewitters aber nicht unbedingt der höchste Punkt in der Umgebung sein. Ich ging also weiter in Richtung Alpe Praghetta, wo ich im Stall ein totes Lamm fand Hier war ich dann froh um die Beschreibung im Rother, da der Weg sich urplötzlich verlor. Ich stieg querfeldein ab zur nächsten Hütte und zur nächsten bis ich wieder eine Art Pfad fand. Urplötzlich stiess in inmitten des Hanges auf einen alten, schwarz angemalten Wohnwagen. Was musste ich lachen. Wie zum Teufel kommt dieses Ding hierher? Ohne Worte Alte Stromtrasse Vorbei an einer alten Stromtrasse, welche offenbar zu einem stillgelegten Bergwerk führte. Gerne hätte ich einen Blick reingeworfen, da mich solche Orte immer interessieren. Das Bergwerk war aber auf der anderen Bachseite und die Querung schien mir zu gefährlich. Ich stieg weiter zu einer Alpruine ab. sja`s Schuh @sja, hast du allenfalls einen deiner Schuhe hier vergessen? Von dort folgte ich dem neuen(?) Wanderweg nach unten zu einem Bach. Zeit für ein späte Mittagspause. Es dauerte auch nicht lange bis sich die bedrohlichen Wolken in einen Regenguss verwandelten. Ich verkroch mich unter einen Laubbepackten Baum und liess mir mein Mittagessen nicht vergraulen. Ich checkte mal wieder die Wetterprognose auf meinem Inreach. Diese versprach leider keine rosigen Aussichten. Hmm. Ich spielte mit dem Gedanken einen Ruhetag in San Lorenzo einzulegen. Sja schwärmte in einer Nachricht ohnehin von der dortigen Trattoria und der Inhaberin Simona. Also Regenzeugs montiert und im Regen die letzten paar Minuten nach San Lorenzo unter die Füsse genommen. Die Trattoria war nicht weit und so beschloss ich mein Glück zu versuchen. „No Credit Cards“ stand an der Tür. Scheisse, den meine Bargeldreserven waren nahezu erschöpft. Naja ich kann ja mal fragen und im schlimmsten Fall gibts halt nur einen guten Kaffee. Türe geschlossen = meine Laune auf dem Tiefpunkt. Ich zottelte wieder ab und stellte mich in der Nahen Kirche unters Vordach und überlegte wies weitergeht. Auf weiterlaufen habe ich bei den Wetteraussichten irgendwie keine Lust, wurde ich die letzten Wochen doch zum Schönwetterwanderer Wenig später kam ein älterer Herr zu mir, welchen ich vorhin schon gesehen hatte. Er sagte mir, dass ich ihm folgen solle. Via eines Seiteneinganges führte er mich in die Trattoria (auf die Idee hätte ich auch selber kommen können). Simona begrüsste mich herzlich. Ich war der einzige Gast. Sie bot mir sogar an mich ins Tal zu einem Geldautomaten zu fahren oder ich könne das Geld für die Übernachtung auch überweisen. Ich hatte ein ganzes Zimmer für mich alleine und verbrachte den Nachmittag zuerst bei einem Kaffee und dann vor meinem Zimmer auf dem offenen Gang. Dort schaute ich dem Wetter und den lustigen Hühner auf der Wiese zu. Auch schätzte ich mal wieder ein WLAN um meiner Partnerin zu schreiben. Mit dem Inreach beschränkte sich das meistens auf die Standardnachrichten und ab und an die SMS typischen 160 Zeichen. Zu meiner ganz grossen Freude entdeckte ich im Gästebuch eine liebe Nachricht von sja. Hab mich echt riesig darüber gefreut liebe sja Das Abendessen und Frühstück am nächsten Morgen war echt grossartig und reichhaltig. 20. Tag - 29.08.2020 oder die lustigen Hühner San Lorenzo. In die Trattoria und zurück 150 Meter, 15 Höhenmeter, 3 Minuten Da sich die schlechte Wetterprognose bestätigte, beschloss ich meinen ersten Ruhetag einzulegen. Zeit mal wieder die Ausrüstung zu pflegen. Ansonsten sass ich den ganzen Tag auf dem überdachten Korridor vor meinem Zimmer. Es war zwar recht kühl, aber mit Windhose und Pulli liess es sich gut aushalten. Die Hühner und Gänse waren echt lustig. Wenns regnete verkrochen sie sich unters Dach. Immer wenn Simona wieder einen Kübel Küchenabfälle auf die Wiese warf, brach unten die grosse Hektik aus und es wurde Alarmstufe dunkelrot ausgerufen. Am späten Nachmittag tauchte zu meiner Überraschung die Wanderin auf, welche ich am Tag 14 zuletzt gesehen habe. Sie hatte ein Stück mit dem Bus übersprungen. Wir assen gemeinsam zu Abend (Samstag war Pizzaabend, sehr lecker) und aus der 2 Liter Flasche Rotwein floss das eine oder andere Glas in unsere Hälse. Trotz des Wetters ein toller und gemütlicher Tag! Morgen gehts wieder auf die GTA… Ich freue mich!1 Punkt
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18. Tag - 27.08.2020 oder die bescheidene Unterkunft Ronco nach Talosio 14.8 Kilometer, 1327 Höhenmeter, 6 Stunden So! Die Schuhe sind ausgelüftet, weiter gehts Zu meiner Überraschung hat mich der nahe Fluss nicht gestört und ich habe geschlafen wir ein Murmeltier. Aber vielleicht war ich nach dem gestrigen Tag und dem grossen Bier auch einfach müde genug Nach 8 Uhr zottelte ich los, am grossen Helikopterlandeplatz an der Hauptstrasse vorbei und suchte noch den Geocache bei der nahen Kapelle. Weiter gings die Strasse runter zum Ortsteil Forzo. Der Rother sagt die zweite Brücke rechts und der Strasse bis zu deren Ende in Masonaie folgen. Naja. Das waren einige, einfache Teerkilometer auf wenig befahrener Strasse. Strasse nach Masonaie Die Alternativeroute zweigt in Forzo direkt auf einen Wanderweg ab, welcher in der Direttissima zum Colle Crest führt. Der Weg ist in Forzo gut ausgeschildert. Wie ich später erfuhr sei der Weg landschaftlich weniger reizvoll, dafür keine kilometerlange Teerstrasse. Der von mir gewählte Weg gewann ab Masonaie zunehmend an Reiz. Nun wisst ihrs und habt die Wahl… GTA Wegzeichen bei Masonaie So oder so, ich sah bis kurz vor Talosio den ganzen Tag keine Menschenseele. Nach Masonaie wars dann aber erst mal Zeit für mein Frühstück. Was habe ich ein Hunger und mein tägliches Müsli war einfach jeden Tag ein Highlight. Heute gabs auch mal wieder Nüsse und etwas frisches Obst dazu. Ist das Leben nicht schön! Auf der Alpe Goie rettete ich noch das Leben einiger Heugümpern (Grashüpfer). Früher achtete ich mich nie auf solche Sachen. Meine Partnerin hat mich da aber etwas sensibilisiert und so fischte ich einen nach dem anderen aus dem Wasser und setzte sie an die frische Luft. Leider war nirgends ein Holzstück welches ich als Notausstieg für die Tiere ins Wasser hätte legen können. Frühstück Nach der willkommenen, kleinen Pause gings weiter. Der Pass war nämlich in Sichtweite, wobei die Ernüchterung sogleich folgte. Der Pass war nämlich nicht der Pass, der lag nämlich noch etwas höher. Aber wenn ich schon mal hier bin, nehme ich die letzten paar Meter zum Cima Rosta auch noch unter die Füsse. Was für eine Aussicht nach Ronco. Wenn das nicht nach einer Mittagspause schreit. Sicht von der Cima Rosta nach Ronco. Mein Nachtlager ist ebenfalls im Bild. Wer findets? Mittagessen. Das kleine Victorinox aus der Swisscard hat übrigens immer beste Dienste geleistet. Selbst bei der harten Wildschwein-Trockenwurst Colle Crest Kurz nach 13 Uhr mache ich mich wieder auf die Socken und erreiche wenig später den Colle Crest. Via der Alpe Ronco erreiche ich das Santuario di Prasconda, wo ich von den Menschenmassen überrumpelt wurde. Ferragosto war zwar vorbei, aber es war irgend ein Fest im Gange welches furchtbar viele Leute anzog. Es war gar ein Shuttledienst in Betrieb. Schade, wäre nämlich ein schöner Übernachtungsplatz gewesen, aber so wird das hier nichts. Ich fülle nur kurz meine Flaschen und zog zügig weiter. Eines der zahlreichen, sehr schönen Wandbilder in der Kapelle, neben dem Santuario di Prasconda Am Ortseingang konsultierte ich mal meinen Rother und wollte die Optionen abchecken. Plötzlich kam eine freundliche Frau und frage, ob ich Hilfe bräuchte. Für das Posto Tappe in Talosio habe ich in meinem Rother den Hinweis „schlechte Kritiken“ vermerkt. Gemäss der Frau war dies aber die einzige Unterkunft hier. Ach Mist. Ich ging in die örtliche Kneipe und gönnte mir zuerst mal ein Panache an der Sonne. Irgendwann kam ein besoffener Typ zu mir und wollte wissen ob ich Deutscher bin. Er liess dann einige Sprüche fallen, deren Wiederholung ich mir hier spare. Sein Kumpel entschuldigte sich dafür und er erklärte mir auch den Grund für den Volksauflauf (Habe ich aber vergessen). Nach dem zweiten Panache und einem längeren Gespräch mit dem nüchternen Italiener beschloss ich trotz meinen Vorbehalten hier zu bleiben. Naja. Das Posto Tappa im alten Schulhaus hätte echt Potential. Die Unterkunft war aber schlecht unterhalten und schmutzig. Das war auch das einzige Mal das ich Hausschuhe vermisst habe. Nachher entdeckte ich irgendwo in einer Ecke noch ein spannendes Buch mit dem Titel „Erzählt es euren Kindern“. Ich setzte mich an die Sonne und las. Ich weiss nicht wann ich zuletzt ein Buch auf einen Schlag gelesen habe. Das Abendessen war dann typisch Italienisch. Sehr grosszügig und reichhaltig. Abgesehen vom zweiten Gang, welcher nicht meinen Geschmack traf auch sehr gut. Ich war einmal mehr der einzige Gast und schlief sehr gut. Es tut mir im Herzen weh. Das alte Schulhaus wäre echt ein Juwel aber der Zustand ist echt eine Zumutung.1 Punkt
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17. Tag - 26.08.2020 oder der Tag der tausend Flüche Von Piamprato nach Ronco via Colle delle Borra 16.9 Kilometer, 1199 Höhenmeter, 6 Stunden 30 Minuten Eher spät erwachte ich erst kurz nach 7 Uhr. Zuerst mal ganz gemütlich und langsam aus dem Quilt geschält und den Tag mit einem heissen Kaffee begonnen. Es war noch etwas frisch, aber keineswegs kalt. Kein Wunder auf 1500 m.ü.M. Morgenstund hat Kaffee im Mund Kurz nach 8 Uhr mache ich mich erneut auf den Weg nach Pimprato. Das Dörfchen schlief und ich füllte meine Wasserflaschen am Brunnen, nahe des Posto Tappa auf. Die ersten Meter auf dem Weg waren ideal zum Einlaufen. Leider auf der, zwar nur wenig befahrenen Strasse bis zur ersten Alp. Mittlerweile vermochte auch die Sonne über den Bergkamm und so verschwanden bereits meine Regenjacke (häufig in der Funktion der Windjacke) und die Windhose im Rucksack. Bewusst habe ich in den Saum der beiden Beine einen Gummi eingezogen um die Hosen auch einfach über die Knie ziehen zu können. Wenns aber wirklich warm wurde, also praktisch täglich, musste die Windhose ganz weg und ich lief ich den kurzen Laufhosen, aus welchen ich die Innenhose rausgetrennt hatte. Würd ich übrigens wieder so machen. Aber zurück zum Weg, welcher sich langsam aber stetig in die Höhe schraubte. Schon bald kamen mir zwei Älpler mit einem Hund und Mula/ Muli (Maultier oder Maulesel) entgegen. Dieser war gut bepackt und musste die ganze Arbeit leisten. Dies trotz der modernen Materialseilbahn über unseren Köpfen. Solche Lastentiere sehe ich zu Hause extrem selten. Piamprato. Im rechten, oberen Bildbereich habe ich übernachtet. Der Wald gab einige Male den Blick zurück nach Piamprato frei. Die nächsten Stunden sollte ich übrigens keine anderen Menschen sehen. Alle anderen GTAler die ich traf, übersprangen diese Etappe ohnehin mit dem Bus. Um 10:30 Uhr, knappe 75 Minuten unter dem Colle delle Borra wars Zeit fürs Frühstück. Oder ist das nun bereits Mittagessen? Egal, ich essen wann ich hungrig bin und jetzt hatte ich Lust auf mein tägliches Müsli. Anfänglich hatte ich dafür noch Milchpulver. Nachdem dieses aber zu Neige ging und Nachschub nicht aufzutreiben war, ass ich dieses halt einfach mit Wasser. Geht auch. Sehr selten gönnte ich mir mal ein Joghurt. Das Gewichtsargument zieht nun wohl nicht, habe ich doch gestern mein leeres Pestoglas entsorgt Frühstück Kurz vor 12 erreichte ich den Pass, welchen einen herrlichen Blick auf die teilweise schneeverhangenen Gipfel freigab. Ich war glücklich einen weiteren Pass erreicht zu haben. Auch war ich etwas stolz die Etappe geschafft zu haben, trotzdem Rother davon abriet. Nur wusste ich jetzt noch nicht, was heute noch auf mich zukommt. Eieiei! Colle delle Borra Abstieg vom Colle delle Borra Leider bemerkte ich erst später zu Hause, dass hier oben noch das Santuario San Besso zu besichtigen gewesen wäre. Ärgert mich nun etwas, aber leider war dies vor Ort und im Rother auch nirgends angeschrieben und von oben ist lediglich ein Bildstock oder ähnlich zu sehen. Schade aber ist halt so. Nachdem ich den Pass so schnell erreichte, zog sich nun der Abstieg ins Valle di di Campiglia ganz schön in die Länge. Das verlassene Grand Hotel, dessen Namen ich leider vergass, ist schon aus der Ferne zu sehen. Ab Campiglia Soana wurde der Weg dann deutlich mühsamer. Zu Beginn noch einigermassen signalisiert wurde es immer mühsamer und teilweise musste ich mich durchs Unterholz kämpfen, da ich den Weg entweder verloren habe, oder dieser schlicht nicht mehr exisiteirte. Das erste Mal auf dieser Tour war ich echt genervt und fluchte wie ein Rohrspatz. Am liebsten hätte ich den Rother in den Wald geschmissen. Mich nervte der nicht signalisierte Weg und das in meinem Wanderführer die Empfehlung stand die Route einfach mit dem Bus zu umfahren. Habe ich einen Wanderführer oder das Kursbuch für den ÖV gekauft? Irgendwann stiess ich wieder auf einen Weg und Markierungen und erreichte endlich die Franzione Chiesale. Auf der Strasse hätte ich nicht den Bruchteil der Zeit benötigt. Den Brunnen am Ortsrand (häufig noch mit alten Waschbrettern) nutze ich um gleich einen Liter Wasser nach hinten zu kippen. Durch den GTA Wegweiser hellte sich meine Stimmung wieder etwas auf. Also weiter gehts durchs Dorf. Doch auch dieser Weg endete abrupt an der Umzäunung einer grossen Baustelle. Die Renter welche in der Nähe das schöne Wetter genossen waren leider keine wirklich Hilfe für die Wegfindung. So kehrte ich um und suchte einen anderen Weg, der wiederum an der Baustelle endete. So lief ich kurzerhand auf der Zufahrtsstrasse zur Hauptstrasse und stiess auf eine Notiz am nächsten Wegweiser. Info sogar auf Deutsch. Wow! Durch die ewige Wegsuche zuvor war ich müde und entnervt und hockte mich erst mal hin und machte direkt an der Strasse eine Pause. Soll ichs via dem Weg versuchen, oder wirklich die Strasse nehmen? Für heute hatte ich genug experimentiert und wählte wie geheissen die Strasse nach Ronco. Die wenig befahrene Strasse führte mich durch die schönen Gassen von Valprato Soana. Am Ortsausgang wählte ich erneut den Wanderweg um nach Ronco zu gelangen. Der zog sich nochmals ganz schön in die Länge und spuckte mich nach Ronco wieder aus, wo ich durch den schönen Park zurück ins Dorf gelang. Ich war echt müde und streifte etwas durchs Dorf. Das örtliche B&B ist übrigens dauerhaft geschlossen. Es gibt (Stand heute) also keine Unterkunft in Ronco. Dafür existiert neu ein Bankomat welchen ich aber im Moment nicht brauchte, da ich noch etwas an EURO hatte und ohnehin so oft wie möglich meine Kreditkarte einsetzte. Ich beschloss den Ärger der heutigen Wegfindung mit einem Bier und leckeren Essen runter zu spülen und deckte mich im kleinen Supermarkt (die Auswahl war echt dünn, aber das nötigste vorhanden) mit einigen Leckereien fürs Abendessen und die kommenden Tage ein. Dann setzte ich mich im nahen Park auf eine Bank und konnte, dank dem nahen WLAN mal wieder mit meiner Partnerin telefonieren/ schreiben. Schlechtes Signal ist immer noch besser als kein WIFI Der Ärger des heutigen Tages verflog so schnell wie er gekommen war. Im Anschluss gings zurück zum Park am Ortsrand. Die schöne Wiese und die vielen Bänke waren wie geschaffen zum dort übernachten. Nachtlager am Ortsrand von Ronco Zuerst aber noch das obligate Bad und Kleiderwäsche im nahen Fluss. Das offenbar ganz zur Belustigung einiger weniger Tagesausflügler. Da der Fluss eine starke Strömung und die Felsen teilweise rutschig waren, musste ich vorallem auf meine Kleider und mich aufpassen. Nicht ganz ohne, aber das Bedürfnis nach etwas Frische überwog doch deutlich. Jetzt noch die Wäsche aufhängen, Tarp aufstellen und noch etwas die Stille geniessen. Je länger je mehr verzog sich der Ärger vom heutigen Tag und wich der übergrossen Freude! Da waren sie noch ganz. Seit froh das Bilder keine Gerüche übertragen1 Punkt
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16. Tag - 25.08.2020 oder zum Glück wars nicht zu heiss Alpe Chiaromonte nach Piamprato 22.8 Kilometer, 1604 Höhenmeter, 9 Stunden Nach einer sehr erholsamen und angenehmen Nacht verabschiedeten wir uns und liessen die beiden ihrer Arbeit nachgehen. Selbstverständlich hinterliessen wir jeder einen angemessen Beitrag für die Gastfreundschaft. Der Weg von G. und mir trennte sich folglich sehr schnell wieder, da G. trotz seines deutlich höheren Alters eine stolze Geschwindigkeit vorlegte. Ich hingegen nahm es deutlich gemütlicher und genoss die mystische Stimmung der Wolken und der durchdringenden Sonne. Mystische Morgenstimmung Anfänglich ging es dann auch gleich recht steil nach unten zur Siedlung Ravissa. Hier wäre übrigens eine Hütte zu verkaufen In grossen Schritten meldete sich dann auch mein Hunger und ich beschloss bis Succinto zu laufen. Dort gönnte ich mir auf einer schönen Bank vor der Bank meine zMorgäpause. Sonne, eine Bank und ein Brunnen. Was will man mehr? Mein Quilt durfte ebenfalls etwas die Sonne geniessen und am Zaun auslüften. Ich kochte mir inzwischen einen Tee und gönnte mir mein alltägliches Müsli. Ist das Leben nicht schön! Entgegen dem Rother dauerte der weitere Weg nach Fondo etwas länger als die angegebenen 45 Minuten, was mir aber auch egal war. Vielleicht lief ich auch einfach zu langsam Hier angekommen genossen zahlreiche Menschen die Sonne am Flussufer. Espresso in Fondo. Besser gehts nicht! Ich hingegen hatte ein ganz anderes Bedürfnis und verband das leckere mit dem notwendigen. Einen Espresso in der Trattoria und ein Toilettenbesuch. Ich habe zwar auch meine Kackschaufel dabei, bevorzuge aber doch eine richtige Toilette wenn diese schon vorhanden ist. Da das Höhendiagramm einen heftigen Anstieg anzeigte, vermochte ich mich nicht so richtig zu motivieren. Gemütlich schlenderte ich also dem Bachufer entlang weiter bis zu einem Geocache am Flussufer. Nachdem dieser gefunden war, genoss ich noch ein erfrischendes Bad im Fluss und eine kurze Mittagspause. Kurz hinter Fondo. Den Namen des Weilers habe ich vergessen. Idyllisch gelegene Bogenbrücke auf dem Weg zur Bochetta delle Oche. So! Jetzt reichts aber, hilft ja alles nichts. Anfangs gemütlich und immer steiler ansteigend gings vorbei an einer weitere, schönen Bogenbrücke der Bochetta delle Oche entgegen. Ich war echt dankbar, dass sich einige Wolken vor die Sonne schoben. Der lange Anstieg über rund 1400 Höhenmeter hatte es nämlich in sich! Bochetta delle Oche Der Wegweiser verkündete 90 Minuten nach Piamprato. Für den Abstieg verkündete der Rother „eine der schwierigsten Etappen“. Mal sehen was da kommt. Tatsächlich war der Einstieg in den Abstieg etwas schwierig. Nicht etwa das Gelände, aber irgendwie verlor ich den Weg zwei Mal aus den Augen. Der GPS Track und die anfangs spärlichen Markierungen führten mich aber wieder in die richtige Richtung. Bei Nebel vermutlich nicht ohne. Der spätere Abstieg über steile, feuchte Felsen und Erlengebüsch war glücklicherweise 1A ausgemäht. Die zahlreichen Kabel und Seile gaben den nötigen Halt. Einmal mehr war ich um meinen schmalen und leichten Rucksack dankbar. Oberer, etwas "anspruchsvollerer" Teil vom Abstieg der Bochetta delle Oche. Der quer über den Weg gespannte Zaun verkündete das Ende des steilsten Abstieges. Ich war echt froh, denn diese langen, steilen Abstiege gehen ziemlich in die Knie und Arme. Dafür hat die Sonne inzwischen erneut Oberhand gewonnen. Einige Rinder beäugten mich misstrauisch und mit grossen Augen. Gerne hätte ich deren Gedanken gelesen. Der weitere Weg war dann deutlich gemütlicher und entspannter. Dieser führte nämlich leicht abfallend dem Bach entlang. Ein grosser Mast der Hochspannungsleitung verkündete die nahe Zivilisation. Ich setzte mich nochmals kurz hin und genoss die Ruhe und die Sicht auf Piamprato. Mittlerer Teil vom Abstieg der Bochetta delle Oche. Etwas weiter. Vorne sieht man schon die Hochspannungsleitung über Piamprato. Auf dem von nun an sehr gemütlichen, einfachen Weg erreichte ich Piamprato. Der grosse Kreisverkehr mit den beiden grossen, stolzen Steinböcken erweckte den Eindruck, dass hier verkehrstechnisch etwas grösseres geplant war. Kurz nach 17 Uhr erreichte ich die nahe Kirche und erspähte G., wie dieser gemütlich davor sass. Er wartete auf das Abendessen im nahen Posto Tappa. Wir plauderten lange und ich genoss währenddessen eine riesige Portion Pasta. Darf ich hier erwähnen, dass ich ein Glas Pesto dabei hatte, welches ich aber hier und jetzt geleert habe? Zieleinlauf Nach dem Abendessen ging ich ebenfalls in Richtung des Posto Tappa um mir dort das wohlverdiente, grosse Panaché (heisst im Italienischen übrigens auch so) zu gönnen. Dabei lernte ich Ch., einen Deutschen, kennen, mit welchem ich ca. eine Woche später noch 1.5 Tage zusammen wandern werde. Amüsant wie man sich hier immer wieder trifft und aus den Augen verliert. G. hingegen sah ich heute das letzte Mal. Er und Ch. werden morgen nämlich den Bus nach Ronco nehmen. Auch wenn der Bus natürlich verlockend ist, habe ich mir fest vorgenommen den Colle della Borra zu überqueren. Aber ich greife vor. Mittlerweile ist es spät geworden und das Bierglas leer. Zeit fürs Zähne putzen und ein Nachtlager. Ich lief also einige hundert Meter zurück und suchte mir einen guten Platz, einige Meter abseits vom Weg im nahen Wald und baute das Tarp im allerletzten Tageslicht auf. Ich schlief wie ein Murmeltier. Mein cooles DIY Tarp1 Punkt
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Da ich heute nicht aus dem Bett kam und mit dem gefallenen Neuschnee ohnehin eine gute Ausrede hatte noch etwas länger zu schlafen, wurde es etwas spät für meine ursprünglich geplante Zweitagestour. Dafür habe ich mir endlich mal die Zeit genommen um Teile meiner Ausrüstung zu reparieren, resp. ein paar neue Nähte zu machen. So habe ich auch endlich mal meine MYOG Windhose, welche mir auf der GTA wertvolle Dienste geleistet hat, aber leider auch etwas gelitten hat repariert. Das 10den, 26 gr/m2 Ripstopnylon ist halt schon recht filigran. Wobei der Stoff genau genommen lediglich an einigen Stellen der Nähte etwas eingerissen ist. Leider ist das gute Stück jetzt 47 gr und somit 3 gr schwerer als vorher. Aber vorerst genug über meine Ausrüstung. Wenn Interesse da ist, kann ich später gerne noch etwas zu meiner verwendeten Ausrüstung auf der GTA schreiben. 14. Tag - 23.8.2020 oder herrliche Gratwanderungen Riffugio Rosazza zum Agriturismo Belvedere (58 Euro inkl. Grappa etc.) 15.9 Kilometer, 1019 Höhenmeter, 7 Stunden 55 Minuten Noch vor dem Frühstück ging ich nach draussen um den schönen Sonnenaufgang zu geniessen. Unbezahlbar! Sonnenaufgang beim Riffugio Rosazza Rückblick nach Oropa Nach einem für Berghütten sehr opulenten Frühstück machten wir uns mit einigen anderen Wanderern auf den Weg. Vorbei am amüsanten Korblift, welcher mich mehr an eine Voliere als an ein Transportmittel erinnerte, ging es aufwärts zur Bochetta del Lago. Korblift beim Rifugio Savoia, welches übrigens geschlossen war. Hoch oben thronte eine verlassene Bergbahnstation. Anders als es hierzulande häufig der Fall ist, bleibt in Italien einfach liegen was nicht mehr gebraucht wird. Trotzdem reizte mich das Gebäude und ich überlegte einen kleinen Abstecher zwecks Exkursion zu machen, liess es dann aber doch bleiben. Lost Place über der Bochetta del Lago Weiter gings am Fusse des Mont Mars zum Riffugio Coda. Ich persönlich wäre einfach ohne Pause weiter, da mir hier eindeutig zu viel Betrieb war. Meine beiden Begleiterinnen wollten aber eine Pause einlegen um sich etwas zu stärken. Wir einigten uns auf einen kurzen Besuch in der Hütte und genossen im Anschluss eine Mittagspause draussen im Windschatten. Im weiteren Verlauf trennten sich unsere Wege vorerst. Ich beschloss nämlich die Kammroute (im Rother beschrieben) unter die Füsse zu nehmen da mir diese deutlich reizvoller erschien als die „Normalroute“, welche noch dazu ziemlich überwachsen gewesen sein soll. Kurz nach dem Einstieg zur Kammroute traf ich noch eine andere Wanderin, welche wir gestern bereits auf der Hütte trafen und welche ich auch später immer mal wieder traf. Sie war sichtlich überfordert und konnte den weiteren Weg im Gelände nicht mehr finden. Ich bot ihr an, dass sie sich mir anschliessen kann, sie entschloss aber umzukehren und die Normalroute zu wählen, was für sie wohl der beste Entscheid war. Die Beschreibung der Kammroute empfand ich wiederum als etwas übertrieben. Klar, es sind einige Kraxelstellen vorhanden, welche aber allesamt mit zahlreichen Metallbügeln bestens abgesichert sind. Nichts was in den früheren Etappen der GTA nicht auch schon vorgekommen wäre. Jedenfalls genau mein Ding. Kammroute. Wie ihr seht, ist die nur halb so wild. Auf dem Colle della Lace machte ich es mir, einmal mehr auf meiner Flexmat gemütlich und genoss die Sonne. Einige Zeit später trafen die beiden anderen ein und wir warteten noch eine Weile auf die andere Wanderin, welche zuvor an der Kammroute umgekehrt war. Wir sorgten uns etwas um sie, da sie dasselbe Tagesziel wie wir hatten, sie aber noch nicht hier war. Wie wir am Abend erfuhren ging sie zum Rif. Coda zurück und hat sich beim Agriturismo abgemeldet. Da es mittlerweile gegen 17 Uhr war und wir im Agriturismo erwartet wurden, beschlossen wir weiterzulaufen. Der weitere Weg war recht unspektakulär und musste leider teilweise einer Alpstrasse weichen. Wir erreichten das schön gelegene Agriturismo und gönnten uns einen Aperitivo. Ich nutzte noch die Gelegenheit um mal wieder mit meiner Partnerin zu telefonieren. Ich war echt glücklich hier auf dem Weg, vermisste sie aber sehr. Als Schweizer geniesse ich noch die horrenden Roaminggebühren und bin daher um jedes WIFI dankbar. Das anschliessende Abendessen war ein Höhepunkt der seinesgleichen sucht. Ein Gang besser als der letzte. Das Agriturismo Belvedere war definitiv der kulinarische Höhepunkt auf der GTA und eine klare Empfehlung. Auch die Zimmer waren sehr schön und sauber. Wir quatschen noch lange und genossen den herrlichen Abend draussen bei Vino Rosso und Grappa. Morgen sollten sich unsere Wege endgültig trennen. 15. Tag - 24.8.2020 oder von langen Auf- und Abstiegen Agriturismo Belvedere - Alpe Chiaromonte 19.9 Kilometer, 1885 Höhenmeter, 10 Stunden 10 Minuten Meine beiden Begleiterinnen wollten früh los um ihren Bus zu erwischen. Ich konnte sie aber von einer etwas realistischeren Abstiegszeit überzeugen, hätte andernfalls noch etwas länger geschlafen. Nach einem kurzen und leckeren Frühstück machten wir uns auf den Weg. Mir graute es, mag ich solch lange Abstiege (ca. 1200 Höhenmeter) absolut nicht. Die schöne und überraschend gut erhaltene (und steile) Mulattiera machte das ganze aber etwas erträglicher. Der Sohn der Wirtin, welcher uns gestern nett bewirtete, erzählte noch, dass er die Strecke jeweils mit seinem Muli macht. War ein lustiger Typ. Mehr als früh genug erreichten wir das Dörfchen Quincinetto und gönnten uns noch einen Caffeelatte. Bald wars aber so weit und es galt Abschied zu nehmen. Einerseits schmerzte es mich sehr, haben wir nun doch einige schöne Tage zusammen verbracht und uns kennengelernt. Aber es sollte ja nicht der letzte Abschied auf dieser Tour sein. Andererseits freute ich mich auch darauf nun wieder unabhängig zu sein und mein Ding zu machen. Nicht das ich dies zuvor nicht hätte tun können, aber der eine oder andere versteht vielleicht was ich meine. Dorfkern von Quincinetto Ich hatte keinen wirklichen Plan wie weit es heute gehen sollte. Im lokalen Dorfladen füllte ich meinen Proviant um etwas Früchte und Eisteepulver auf. Schon am Dorfbrunnen erkannte ich, dass der Eistee wohl lange auf einen Käufer gewartet hat. Egal ist immer noch trinkbar! Ich bin sonst ein absoluter Wassertrinker und konsumiere praktisch nie Süssgetränke, aber ich brauchte mal eine Abwechslung vom Wassergeschmack. Abschied von Quincinetto Mittlerweile war es bald Mittag und die Sonne meinte es gut. Nach einer kurzen letzten Nachricht an meine Partnerin machte ich mich an den Aufstieg. Es war heiss, ich schwitzte, aber ich kam erstaunlich schnell voran. Im ausgestorbenen Weiler Santa Maria legte ich eine späte Mittagspause ein. Weiter gings in Richtung Agriturismo le Capanne, welches ich rechts liegen liess. Wow, zwei Etappen an einem Tag Kirche von Santa Maria. Wie praktisch alle Kirchen war auch diese verschlossen. Ich traf bisher genau einen anderen Wanderer. Ich genoss die Natur und die Ruhe. Einfach laufen, geniessen und meine Gedanken schweifen lassen. Wenn ich so daran zurückdenke kommen mir die Tränen, so schön war das. Ich lief gemütlich weiter und überlegte mein Nachtlager irgendwo aufzubauen. Da es mir dann aber doch zu früh war, lümmelte ich etwas rum und lief gemütlich weiter. Unterhalb der Alpe Valbona rannten mir urplötzlich eine Horde Hütehunde entgegen, umzingelten und verbellten mich. Mir war alles andere als wohl, denn die Vieher reagierten auch nicht auf die Zurufe des Älplers. Ich war recht sauer, unterhielt mich aber noch lange mit dem Hirten. Einmal mehr war ich froh um meine paar Sätze Italienisch. Er erzählte allerlei von seinen trenti cavalli (30 Pferden) und der Gegend. Zwei der 30 Pferde auf der Alpe Valbona und ein Mulo oder Muli Nach einem längeren Gespräch kam plötzlich G., ein Italiener hinzu. Sein Plan war im Riff. Chiaromonte zu übernachten, welches gemäss seinem Rother von 2012 noch offen ist. Seine Enttäuschung war gross, als ich ihm sagte, dass dieses nun geschlossen ist. Wir liefen, jeder in seinem Tempo weiter und G. schaute beim Riff. nach ob dieses wirklich geschlossen ist (war es). Blick zum Colle di Pian Spergiurati. Trotzdem es plötzlich zuzog und merklich kühler wurde, blieb es aber trocken. Auf dem Colle di Pian Spergiurati Colle di Pian Spergiurati Weiter gings zur Alpe Chiaromonte, wo wir ein einigermassen ebenes Plätzchen zum Übernachten fanden. Anstandshalber fragten wir in der Alp nach. A. der Mitarbeiter von Giorgio (er ist im Rother mit Foto abgebildet) bot uns an in der Hütte zu übernachten. Weiter bot er uns einen Kaffee an, welchen wir gerne annahmen. Wir genossen einen schönen Abend bei interessanten Gesprächen, wobei ich längst nicht alles verstand, da die drei Italiener einfach zu schnell sprachen. Unglaublich wieviel Arbeit die beiden unter einfachsten Umständen verrichten um einen Laib Käse am Tag zu produzieren. Meinen Respekt für diese Arbeit, erst recht wenn man das hohe Alter von Giorgio berücksichtigt. PS: Ich musste die Qualität der Fotos etwas reduzieren, da es ansonsten mit den 10 MB nicht gereicht hätte.1 Punkt
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11. Tag - 20.8.2020 oder zurück in die Einsamkekeit und neue Bekanntschaften Alagna nach Piedicavallo (40` oberhalb) 26.5 Kilometer, 1689 Höhenmeter, 9 Stunden 5 Minuten Ein schönes Fenster in Alagna So! Nach einem knappen Monat ists mal wieder Zeit ein paar Sätze zu schreiben. Ich habe diese Woche sehr oft wehmütig an meine Wanderung zurückgedacht. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit feinem Kaffee musste ich mal wieder Proviant aufstocken. Ich habe mir einige Leckereien gegönnt. Vom obligaten Obst, zu frisch geschnittenem Käse und Fleisch und frisches Brot. Auch etwas besonderes, was ich sonst nie mit auf Wanderungen nahm, landete im Einkaufskorb. Eine Beilage zu Pasta die in einem Gefäss aus transparentem und zerbrechlichem Material verpackt war. Den Namen dieses Werkstoffs möchte ich lieber nicht nennen, da mir sonst womöglich der Forumsausschluss droht Dem Hinweis im Rother entsprechend wählte ich nicht die Strasse für den Weg nach Balma, sondern den Naturweg der Sesia entlang. In Riva Valdobbia bestaunte ich noch die Wandmalerei, welche eindrücklich das Weltgericht darstellt. Nachher gings aber mal wieder aufwärts und das nicht zu kurz und leider auch nicht gerade schön auf der Strasse. Zahlreiche Autos überholten mich auf dem Weg nach Sant` Antonio di Val Vogna. Auf angenehmeren Wegen gings nun ganz hinein ins Val Vogna. Nach der Napoleonbrücke am Ende der rauen Strasse traf ich kaum noch jemanden. Das Wetter meinte es auch heute gut mit mir und so verdeckte die eine oder andere Wolke die Sonne und bescherte mir einen angenehmen Aufstieg. Nach einer der zahlreichen Alpen wars aber Zeit für eine Pause und ich gönnte mir etwas Käse, Fleisch und frisches Brot am Bach. Was für ein Luxus! Wie gut es mir doch geht! Auch für die Füsse gabs ein wohltuendes Fussbad zur Entspannung. Schottland in Italien Und das traditionelle Vieh Via der Alpe Maccagno gings zum Lago Nero wo ich das erste mal auf die „gute N.“ und die „schnelle K.“ (ein Insider) traf. Wir quatschten gar nicht lange und unsere Wege trennten sich auf dem Passo del Maccagno auch schon bald wieder, jedenfalls vorläufig. Über das schöne Hochplateau gings zum Colle Lazoney und etwas steiniger auf einem Plattenweg zum Colle della Mologna Grande. Der Lago Nero Von hier ists dann nicht mehr weit zum Riffugio Rivetti. Trotzdem ich langsam müde wurde, wollte ich heute aber mal wieder draussen schlafen. Im dichten Nebel gings am Riffugio vorbei und zu meiner Überraschung kamen mir zahlreiche Trailrunner entgegen. Der Abstieg war steil und mühsam und langsam wäre ich schon um einen passenden Lagerplatz froh gewesen. Die erste Möglichkeit schied mangels Wasser aus. Rund 40` oberhalb von Piedicavallo erspähte ich eine „Bauruine“ einige Meter neben dem Weg auf einer Geländeterrasse. Der Vorplatz schien eben und der nahe Bach versprach Wasser. Unbemerkt konnte ich die zahlreichen Trailrunner an ihrem Aufstieg beobachten. Das erfrischende Bad beim Wasserholen liess ich mir natürlich nicht nehmen. Glücklich und zufrieden kochte ich meine Pasta mit Pestosauce und genoss den Abend. Im Abstieg nach Piedicavallo1 Punkt
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Klingt für mich ganz nach einem Grund die Varianten ebenfalls noch zu erwandern Genau. Das andere horizontal Das kommt davon wenn man schneller schreibt als mitdenkt. Danke. 9. + 10. Tag - 18.8.2020 + 19.8.2020 oder vom schrecklichen Touristenrummel Bivacco Antigine zum Bivacco E. Lanti 28.5 Kilometer, 1485 Höhenmeter, 9 Stunden 40 Minuten Tarp dabei oder nicht. Egal, aber ich mag einfach diese Selbstversorgerhütten und die neuen italienischen Biwaks sind besser als jedes 5* Hotel. Nach dem Frühstücken und der Demonstration meines Stormin Cones (ein grossartiges Teil!) und einiger anderer Kleinigkeiten, gings langsam aber sicher weiter. Wenige Meter und ich war wieder in der Schweiz. Die 9 Trailrunner und ich gingen noch ein Stückchen gemeinsam, bevor sich auch unsere Wege wieder endgültig trennten. Die Brücke hat wohl schon bessere Tage gesehen Mattmark Stausee Ich genoss das schöne Wetter und die grandiose Sicht zum Mattmarksee. In Saas Fee war ich bereits einmal, währenddem ich den Alpenpässewege (die Schweizer Alternative zur GTA) erwanderte. Den Mattmark-Stausee sah ich heute jedoch zum ersten Mal. Bald erreichte ich den Tälliboden und somit den Abzweiger zum Monte Moro Pass. Es waren wieder deutlich mehr Leute unterwegs und auch einige Biker wagten die Abfahrt über das eine oder andere Schneefeld. Nochmal der Mattmarksee. Weils so schön war Auf dem Pass angekommen traf mich fast der Schlag. Was für ein schrecklicher Trubel hier oben. Einerseits war ich mich das nicht mehr gewohnt und andererseits mochte ich solche überlaufenen Gipfel noch nie. Und die Seilbahn schaffte unaufhörlich immer mehr Leute in die Höhe. Ich blieb trotzdem einen Moment und gönnte mir eine kurze Essenspause und versuchte erfolglos den dortigen Geocache zu finden. Maria auf dem Monte Moro-Pass Irgendwann wars dann aber genug und ich machte mich an den Abstieg durch diese vom Wintersport schrecklich verunstalltete Landschaft. Der Abstieg war langwierig und anstrengend. Je tiefer ich aber kam, desto schöner wurde es. Zu meiner Überraschung kamen mir auch tatsächlich einige Wanderer entgegen und ausnahmslos jeder wollte wissen, wie lange es denn noch bis auf den Pass dauere. Blick zur Cima di Jazzi (wenn ich das auf der Karte richtig interpretiert habe). Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich Macugnaga und endlich mal wieder eine Gelegenheit um etwas frisches Obst, Joghurt usw. einzukaufen. Ich war ganz aufgeregt, wartete aber natürlich brav bis meine Nummer aufgerufen wurde. Bananen, Äpfel, Nektarinen, Pfirsiche, Joghurt, frisches Brot - ich fühlte mich wie ein König. Ich suchte mir ein schönes, ruhiges und schattiges Plätzchen vor der Kirche und schlemmte nach Herzenslust. Wie sehr man auf solchen Wanderungen das vermeintlich selbstverständliche wieder schätzen lernt. Kirchturm in Macugnaga Schlemmermenü Inzwischen war es nach 15 Uhr. Soll ich weitergehen? Die Brücke über den Fluss fehlte leider noch immer und so musste ich, nachdem ich endlich die Umleitung fand einen Umweg gehen. Dutzende von Tagesausflüglern kamen mir auf dem Weg ins Valle Quarazza entgegen. In der Nähe des Lago delle Fate überlegte ich mein Tarp aufzustellen. Die Italiener schienen es mit den zahlreichen Verboten aber ernst zu meinen und so wollte ich mich an die Spielregeln halten. Die alte Bergbausiedlung Crocette schien ebenfalls wenig einladend, da der Boden stark mit Schwermetallen belastet sei. Weg zum Colle del Turlo im Valle Quarazza. Einen kleinen Politik-Einschub: Ich der Schweiz stimmen wir am 29. November über die Konzern-Initiative ab. Diese verlangt das Schweizer Firmen für im Ausland begangene Verfehlungen (u.a. Umweltverschmutzung) geradestehen müssen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber die grossen Konzerne sträuben sich vehement dagegen. Vielleicht hätte es das hier auch gebraucht. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Wasserfall im hinteren Teil des Valle Quarazza. Ich lief also weiter dem Colle delle Turlo/ Türlipass entgegen. Ich überlegte, ob ich das Bivacco Lanti erreichen könnte. Die Wegweiser stimmten mich wenig optimistisch, aber ich wollte es versuchen. Wie vom Bätzing beschreiben führte ein alter Militär-Saumpfad stetig in die Höhe. Zahlreiche Kehren und noch mehr Höhenmeter später kündigte ein Wegweiser noch 30 Minuten zum Biwak an. Der Himmel zog bedrohlich zu und auch das Licht wurde stetig weniger. Ziemlich genau gegen 19 Uhr erreichte ich das Biwak und die vier Leute waren sichtlich überrascht das heute noch jemandt auftauchte. Einer hatte offenbar extrem mit den Höhenmetern zu kämpfen. Das Paar erzählte, dass sie heute von Alagna über den Türlipass gekommen seien und die Strapazen für ihn wohl zu viel waren. Morgen wollten sie nach Macugnaga, mit der Bahn auf den Monte Moro Pass, Saas Fee, Zermatt. Ich gab ihnen einige Tipps für den ÖV in der Schweiz und Zermatt. Nachdem ich mein Abendessen verschlang setzte draussen bereits Regen ein. Egal, nach zwei Tagen wollte ich mich mal wieder waschen und so stapfte ich in den Regen und wusch mich an der Quelle. Die anderen staunten nicht schlecht und meinten ich sei ein mutiger Mann. Naja, so kalt war das Wasser nun auch wieder nicht. Hat jedenfalls gut getan. Zufrieden fiel ich ins Bett, währenddem es draussen noch immer regnete. Bivacco E. Lanti nach Alagna 18.3 Kilometer, 768 Höhenmeter, 6 Stunden 20 Minuten Eher spät und als letzter machte ich mich heute um kurz vor 9 auf den Weg. Da die anderen keine Anstalten machten zu wischen oder ähnlich, erledigte ich das. Mich ärgert diese „nach mir die Sintflut“ Einstellung sehr. Heute hatte ich keine optimistischen Ziele und auch wenn ich die vergangenen Tage immer im trockenen geschlafen habe, wollte ich mal wieder etwas Luxus, Dusche, Restaurant. Ich beschloss also lediglich bis Alagna zu laufen. Der Colle delle Turlo war auf der super ausgebauten Militärstrasse schnell erreicht. Schön ausgebauter Militär-Saumpfad wenig oberhalb des Biv. E. Lanti. Hier nochmals. Knapp unter dem Colle delle Turlo. Auch erlaubte mir das einfache Terrain immer mal wieder den Blick schweifen zu lassen. Der Abstieg zog sich dann wieder ganz schön in die Länge. Beim Rif. Pastore traf mich dann wieder der Schlag. Mann o mann was war hier ein Trubel. Zügig lief ich weiter und da passierte es. Im eigentlich einfachen Abstieg vom Rif. Pastore rutschte ich aus und knallte voll auf meinen Ellenbogen. Wieder typisch für mich. Im anspruchsollen Gelände hoch konzentriert und sicher unterwegs und hier auf dem Flipflop Weg hauts mich auf die Schnauze. Es schmerzte anfänglich ganz schön und böse Erinnerungen an einen früheren Bikeunfall kamen hoch. Glücklicherweise verzog sich der Schmerz und ausser einer kleinen Schürfung blieb nichts übrig. In Pedemonte machte ich noch einen kleinen Schlenker durch die schönen, ruhigen Gässchen, bevor ich weiter nach Alagna lief. Mal wieder ein WLAN gesucht um zu Hause anzurufen. Da es inzwischen Mittag war, wars auch an der Zeit etwas zu Essen. Ich gönnte mir ein paar (völlig überteuerte) Waffeln, bevor ich mich an die Suche nach einem Nachtlager machte. Eine Absage nach der anderen. Auch das Internet war keine Hilfe. Nachdem ich es eigentlich schon aufgegeben habe, meinte die freundliche, ältere Dame im letzten BnB, sie wüsste da noch was. So kam ich dann zu meiner mit Abstand teuersten Unterkunft auf dieser Reise. Ein Italiener erzählte mir später, dass Alagna so etwas wie das St. Moritz Italiens sei. Aber ich will nicht jammern, bin schliesslich in den Ferien. Nachdem ich geduscht, meine Kleider gewaschen und die Akkus an den Strom gehängt hatte, machte ich mich auf das Städtchen anzuschauen. Gegen Abend gönnte ich mir dann noch eine feine Pizza und fiel wiederum zufrieden ins Bett. Aussicht in den Talkessel. Kurz oberhalb vom Rif. Pastore. Wenn ihr genau hinschaut, sehr ihr im oberen Drittel, unmittelbar neben den Ästchen einen Turm Die Geschichte zu diesem Turm: Dieser Turm hat mir keine Ruhe gelassen. Wer baut hier oben im nirgendwo einen Kirchturm hin. In meiner Unterkunft habe ich dann etwas recherchiert. Es handelt sich nicht um einen klassichen Kirchturm, sondern um eine Seilbahnstütze. Genau genommen um die berühmte Kirchturmstütze der Indren-Seilbahn.1 Punkt
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7. Tag - 16.8.2020 oder eine einsame und raue Seenwanderung Bivacco Città di Varese zum Bivacco Cingino 8.5 km, 380 hm, 4 Stunden, 25 Minuten Auch auf den heutigen Tag freute ich mich besonders. Da war das angeblich etwas exponierte Stück nach dem Biwak. Den Übergang über den Passo delle Coronette, den Kraftswerkstunnel zum Lago di Cingino und natürlich die Diga di Cingino selbst. Ein Highlight nach dem anderen. Der kleine Kraxelabschnitt gleich nach dem Bivacco Città di Varese war leider nur sehr kurz aber genau mein Ding. Wenig später wurde ich von zahlreichen Steinböcken begrüsst die seelenruhig herumlagen und frassen. Sie machten auch keinerlei Anstalten wegzugehen, weswegen ich anstandshalber meine Route angepasst habe um sie mit genügend Abstand zu passieren. Steinbockrudel kurz hinter dem Bivacco Città di Varese Der weitere Weg zum Passo delle Coronette war dann ein echtes Abenteuer, da irgendwann die Markierungen ausblieben und im Geröll auch kein Pfad mehr zu erkennen war. Dank dem GPS Track fand ich aber einen halbwegs geeigneten Weg bis ich irgendwann wieder einige orangefarbene Markierungsstangen erspähte und somit wieder eine Referenz hatte. Offenbar lief ich hier nämlich auf einem schuttbedeckten Gletscher was mir erst bewusst wurde, als ich einige Löcher passierte am Fusse derer es bedrohlich rauschte. Loch im Ghiacciaio del Bottarello Auch im Schlussanstieg zum Passo delle Coronette traf ich nochmals auf eine Steingeiss samt ihrem Kitz, welches ihr buchstäblich auf der Nase herumtanzte. Steingeiss samt Kitz im Schlussanstieg zum Passo delle Coronette Der Abstieg vom Passo delle Coronette war dann nochmals eine Nummer für sich, aber seht selbst. Ich bin schlecht im schätzen, aber ich denke vom Pass bis zum Fuss sinds gut und gerne 200-300 mehr oder weniger horizontale Meter. Hier war ich um meinen leichten Rucksack und die Handschuhe dankbar. Ein Teil des Abstieges vom Passo delle Coronette zum Lago di Camposecco Rückblick zum Abstieg vom Passo delle Coronette zum Lago di Camposecco (der Weg verläuft rechts der roten Linie) Lago di Camposecco. Im Hintergrund ist der Passo delle Coronette zu sehen. Immer wieder riss der Nebel auf und gab den Blick auf den wunderschönen Lago di Camposecco frei. Da soeben leichter Regen einsetzte verschob ich meine Pause ins nigelnagelneue gleichnamige Biwak. Zu meiner Überraschung kamen immer wieder Trailrunner (scheint in Italien ein ohnehin sehr beliebter Sport zu sein) vorbei. Nachher gings über eine alte Bahntrasse und auf dem Schacht der Druckleitung Richtung des 2.8 km langen Tunnels. Alte Bahntrasse gleich nach dem Lago di Camposecco. Beim Gebäude rechts oben handelt es sich um das Betriebsgebäude des Stausees. Der war nochmals eine Nummer für sich. Schwach beleuchtet (als unbedingt Lampe mitnehmen). 2.8 km immer leicht geduckt und aufpassen das man nicht in eine der zahlreichen, grossen Pfützen tritt. Dazu kommt das unheimliche Geräusch des Wassers, welches durch die Druckleitung fliesst. Echt ein kleines Abenteuer. 2.8 km langer Kraftwerkstunnel zwischen dem Lago di Camposecco und dem Lagi di Cingino Kurz nach 15 Uhr erreichte ich nach 45 Minuten die andere Seite. Was war ich auf den Staudamm gespannt, sollen sich doch hier immer wieder Steinböcke an der Mauer aufhalten. Leider (vorerst) Fehlanzeige. Ich suchte das Biwak und beschloss es für heute gut sein zu lassen und diesen wunderbaren Ort zu geniessen. Zu meiner grossen Überraschung war ich auch hier nicht alleine. C. und J., zwei Franzosen planten Morgen via dem Tunnel auf die andere Seite zu wandern. Trotz des trüben und kalten Wetters war es mal wieder Zeit für einen Waschtag und so gönnte ich mir noch ein erfrischendes Bad im Stausee. Selbsterklärend Als ich kurz vor 20 Uhr nochmals einen Spaziergang machte, konnte ich mein Glück kaum fassen, als ich eine Steingeiss samt ihrem Kitz in der Staumauer entdeckte. Was für ein majestätischer Anblick. Ich beobachtete die Tiere noch eine Weile wie sie sich absolut trittsicher in der Mauer bewegten und selbst Wendemanöver vollzogen. Unglaublich! Nach einem feinen Nachtessen und tollen Gesprächen fiel ich glücklich ins Bett. Steingeiss und ihr Kitz in der 49 Meter hohen Mauer. Die Steinböcke sind scharf auf das Salz im Gestein.1 Punkt
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4. Tag - 13.8.2020 oder jetzt wirds interessant Alpe Veglia bis Varzo (23.2 km, 789 hm, 7 Stunden, 40 Minuten) Alpe Veglia talauswärts (Blickrichtung Alpe Veglia) Die jungen (und wilden) Pferde der Alpe Veglia Auf die heutige Etappe freute ich mich besonders, stand doch mit dem Sentiero Scinc ein kleines Highlight auf dem Programm. Nachdem es in der Nacht offenbar nochmals etwas geregnet hat war mein Tarp entsprechend nass. Die Italiener waren noch alle tief und fest am schlafen und auch das kleine Häuschen welches die Rezeption beherbergt wie erwartet noch unbesetzt. Kurzerhand schob ich das Geld für die Übernachtung so gut es ging unter der Tür durch und machte mich auf den Weg talauswärts. Es war einfach wunderschön hier. Ich beobachtete noch eine Weile die Jungpferde welche ihren Spass hatten. Die Strasse schien etwas abenteuerlich in den Hang gebaut, offenbarte jedoch immer wieder schöne Ausblicke. Abzweiger auf den Sentiero Scinc eine der "heikleren" Stellen auf dem Sentiero Scinc Wie beschrieben ging nach der Kapelle der Sentiero Scinc ab. Ich liebe solche Wege weshalb ich diesen für mich als problemlos wahrnahm. Er ist allerdings zu beginn sehr steil und gegen Ende des ersten Drittels folgen einige ausgesetzte Stellen. Das Foto oben zeigt einen Teil der „heikelsten“ Passage damit sich Interessierte selber ein Bild machen können. Der Weg ist durchgängig gut markiert/ erkennbar und die ausgesetzten Stellen sind gut gesichert. Gemäss Wegweiser wird 1h 10` benötigt. Wie gesagt ein absoluter Traum! Ab der Alpe Valle gings dann auf deutlich einfacherem Gelände dem Passo delle Possette entgegen. Zuvor legte ich aber bei der Alpe Balmelle noch eine Pause ein. Vor einem Maiensäs hing sogar ein Stoffbanner, welches Wanderer einlud einzutreten - wie cool Dankend nahm ich das Angebot an und machte es mir auf der Bank gemütlich. Ich versuchte auch mein Zeugs zu trocknen was dank Wind einigermassen klappte. Auch wenn die Blumen die letzte Nacht sicher genug Wasser bekamen, goss ich diese wie darum gebeten noch etwas. Maiensäs der Alpe Balmelle Alpe Balmelle im Aufstieg zum Passo delle Possette. Dunkle Wolken ziehen auf über dem Land wo ... Der Himmel zog bedrohlich zu und ich überlegte noch einen Moment was ich tun soll. Hier bleiben (Null Wetterschutz) oder weitergehen und aufs beste hoffen Ich beschloss weiterzugehen und wurde natürlich 5` vor dem Pass prompt von einem Gewitter eingeholt Mist. Regenzeugs über und in Eiltempo über den Pass, welcher glücklicherweise in einem Sattel lag und daher für die wenigen Blitze nicht ganz so attraktiv war. Kaum hatte ich den Pass überquert verzog sich das Gewitter auch schon wieder und kurz vor einer namenlosen? Alp auf rund 1900 Meter zeigte sich die Sonne sehr verhalten und ich konnte den Regenkrempel wieder einpacken. Zeit für eine erneute Material-Trocknungspause namenlose? Alpe im Abstieg nach Bugliaga. Trocknungspause Teil 2 Der weitere Abstieg nach Bugliaga an den zahlreichen verlassenen Alpen vorbei zog sich ganz schön in die Länge. Vor Bugliaga wurde ich dann wie gestern erwähnt von einem italienischen Paar angesprochen, ob ich der „Guy with the little green tent“ sei Wir unterhielten uns eine Weile nett in Englisch und Italienisch und ich versuchte im Anschluss den Wanderweg nach Bugliaga zu finden. Naja der Wanderweg ist die Strasse. Toll ist anders und ich bereute eine Sekunde nicht nach Gondo zu wandern, wobei der Weg dorthin nicht minder mühsam sein soll. Unterwegs hielt ein Auto neben mir und der Fahrer bot mir an mich mit zu nehmen. Gerne hätte ich das Angebot angenommen statt kilometerlang aus Asphalt zu latschen. Aber ich hatte meinen Grundsatz alles zu laufen (was Tage später nochmals auf die Probe gestellt werden sollte) und ich wollte die nahe Teufelsbrücke anschauen, weshalb ich das nette Angebot dankend ausschlug. Die Teufelsbrücke war echt eindrücklich und im Vergleich zum Schweizer-Pendant etwas länger und deutlich höher. Teufelsbrücke Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit erreichte ich Transquerra und die schöne Kirche. Vor lauter aus Asphalt latschen verpasste ich doch glatt die alte Mulatierra nach Varzo. Augen auf! Die Mulattiera ist echt super gut erhalten und fällt in einem angenehmen Gefälle und gefühlt tausenden Kehren nach Varzo ab. Unten angekommen war ich dann echt müde und es war Zeit Essen einzukaufen. Ich beschloss mir für heute etwas Luxus zu gönnen und versuchte mein Glück im Hotel Sempione. Hier kam mir das Italienisch sehr entgegen, da das Hotelpersonal kaum Englisch sprach (gemäss ihren Aussagen). Klappte alles bestens und wenige Minuten später sass ich in meinem 1A Hotelzimmer. 35 Euro mit Frühstück war echt ein super Angebot. Die warme Dusche war nach den letzten Tagen Katzenwäsche im Bach eine Wohltat War auch schön einen Teil der Kleider einigermassen waschen zu können. Ich war echt zufrieden und konnte dank WLAN sogar mit meiner Partnerin telefonieren. Die Roamingkosten machen nämlich nicht unbedingt Lust in die Schweiz anzurufen Das anschliessende Bier hatte ich mir sowas von verdient Ach ja: Falls sich nun einer fragt warum ich nach Varzo und nicht nach Gondo gewandert bin. Gondo kannte ich bereits von einer früheren Tour, weshalb ich etwas neues sehen wollte und die Variante via Varzo wählte.1 Punkt
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3. Tag - 12.8.2020 oder die verträumten Hochebenen. Alpe Devero bis Alpe Veglia 19.2 Kilometer, 1278 Höhenmeter rauf und einige runter, 7 Stunden 25 Minuten Wanderzeit. Rückblick zur Alpe Devero Irgendwann wurde es auch vergangene Nacht ruhig oder war ich einfach nur müde und hörte nichts? Jedenfalls erwachte ich heute sehr früh wenn nicht gar als einer der ersten auf dem Zeltplatz kurz vor 6. Ja spinne ich denn, Ferien und so früh raus. Um gemütlich vor dem Tarp zu sitzen war es definitiv noch zu frisch und Kaffee hatte ich noch keinen. Mein Plan sah eigentlich vor im Kaffeeland Italien jeweils am Morgen irgendwo einen Kaffe zu trinken. Dieser Plan berücksichtigte aber weder die Tatsache das entweder jeweils kein Kaffee oder dergleichen in der Nähe meiner Übernachtungsorte war oder dieses dann noch nicht geöffnet. So kaufte ich mir später doch noch Kaffee für unterwegs. Jetzt und hier hatte ich aber nichts. Also das taufeuchte Tarp einpacken und los gehts durch die letzen paar Häuser der Siedlung. Auf der Karte sehe ich nun gerade das Devero ausserhalb des Naturschutzgebietes liegt. Selber schuld und hätte also doch nicht auf dem Campingplatz schlafen müssen. Egal ist nun wie es ist. Da die Sonne noch nicht so recht über die Berge mochte, war der Aufstieg zur wunderschönen Alpe Buscagna äusserst angenehm. Oben angekommen verleitete mich die schöne Lichterstimmung mit der aufkommenden Sonne und der tiefhängende Nebel, zusammen mit der kurzen Zeitangabe am Wegweiser zu einem Abstecher zum Lago Nero. Die Stimmung dorthin war grandios und hatte was mystisches. Leider war der Wasserpegel im See recht tief. Abzweiger zum Lago Nero (über die kleine Holzbrücke) Lago Nero im Morgenlicht Alpenanemone im Morgentau Zurück auf dem Wanderweg hatte noch zwei andere dieselbe Idee wie ich und fotografierten die schöne kleine Holzbrücke. Offenbar durfte ich noch als Fotosujet herhalten. In der Ferne weidete eine Stute mit ihrem Fohlen. Solche Hochalpen liebe ich. Der weitere technisch einfache Alpweg lud dazu ein den Blick schweifen zu lassen. Auch wenn der weitere Weg zur Scatta d`Orogna immer mal wieder etwas steiler und anstrengender war, konnte man auch hier immer wieder den Blick in die Ferne schweifen lassen, da der Untergrund nicht höchste Konzentration forderte. Curt Vita (unterwegs zum Pass) Als ich um 10 Uhr die Passhöhe erreichte, war es Zeit für eine Pause. Da die Ausrüstung noch recht feucht war, durfte auch mein Tarp, der Quilt und das Polycro etwas an die Sonne. Einfach herrlich hier oben. Immer mal wieder trudelten einige Tageswanderer ein. 2 x auf dem Scatta d`Orogna Der weitere Weg zum Passo di Valtendra gefiel mir ausserordentlich gut. Das erste Mal minimal etwas anspruchsvoller und einige kurze Stellen etwas „ausgesetzter“. Solche Wege sind genau mein Ding. Ich könnte mir vorstellen das hier bei starken Regenfällen auch mal ein Stück weggeschwemmt wird. Unterwegs traf ich auf zahllose Schafe die offenbar nicht dieselben Sympathien für uns Wanderer haben, wie ich für sie. Oben angekommen erblickte ich auf der anderen Passseite noch ein mittelgrosses Altschneefeld. Unterhalb des Passo di Valtendra Weg vom Pian Sass Mor zum Lago del Bianco Der Abstieg zum Pian Sass Mor war dann wie beschrieben recht steil und mühsam. Der Untergrund ist zwar einfach, aber die zahlreichen Kehren ziehen sich einfach. Für mich Grund genug immer mal wieder anzuhalten und den Blick in Richtung der Alpe Veglia schweifen zu lassen. Da es noch früh war beschloss ich den Abstecher zum Lago del Bianco unter die Füsse zu nehmen. Der nochmalige Anstieg war recht schweisstreibend und anstrengend, hat sich aber sowas von gelohnt. Als ich gegen 14 Uhr endlich am See ankam war es Zeit für mein sehr spätes Frühstück. Wie bereits erwähnt hatte ich die ersten Tage kaum Hunger. Auch wenn man mit (halb)vollem Magen nicht schwimmen soll, liess ich mir das Bad im angenehm temperierten See nicht nehmen. Dann noch etwas auf die faule Haut liegen und die Sonne geniess. Einfach herrlich hier! Lago del Bianco von oben So lässt sich die Pause geniessen (Lago del Bianco) Der anschliessende Abstieg zur Alpe Veglia war dann noch Formsache. Unterwegs traf ich wiederum auf eine Herde Rinder. Zwei davon erweckten meine Aufmerksamkeit, da das eine Rind das andere ableckte, was dieses sichtlich genoss. Kaum war die Zeit um und offenbar das andere Rind an der Reihe zeigte dieses aber wenig Interesse und lief davon. Schon etwas egoistisch Das nette (rechts) und das egoistische (links) Rind Vor der CAI Hütte traf ich wieder auf die beiden Deutschen, welche ich gestern schon bei der Scatta Minoia antraf. Nach einem netten Schwatz und da hier definitiv Naturschutzgebiet ist, beschloss ich den Campingplatz zu suchen was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Nach kurzer Zeit entdeckte ich jedoch den etwas verwitterten Wegweiser, welcher mich übers Feld in den anderen Ortsteil lotste. Dort angekommen fand ich aber keinen CP. Hmm also kurzerhand zu einem Haus und in meinem besten Italienisch zu einem älteren Herrn. „Scusi, sai dove il campeggio?“, daraufhin er: „Parlare inglese, do you speak english?“ War schon etwas enttäuschend, spreche ich so schlecht Italienisch, oder was Jedenfalls fand ich dank seiner Erklärung den nahen Campingplatz, welcher unmittelbar beim Eingang des Weilers rechts liegt. Die Holzbrücke muss also nicht überquert werden. Leider war der Platz nach 17 Uhr aber nicht mehr bewartet. Ich suchte mir also eine freie Parzelle und stellte mein Tarp aka Hundehütte aka "You are the guy with the little green tent from yesterday!" (Sollte ich Morgen hören) unter einigen neugierigen Augen auf. Das wechselhafte Wetter zwang mich dann dazu mein Abendessen abwechslungsweise auf der Bank draussen und im Tarp einzunehmen. Komfortabel mit 193 cm ist anders, aber es klappte tiptop inkl. anschliessendem Tee kochen. Neben mir waren wiederum zahllose Italiener welche ihre Zelte um grosszügige Konstruktionen mittels Planen usw. erweitert hatten. Auf deren Abendessen inkl. der obligaten Pulle Vino Rosso war ich mit meinem Käse und CousCous mit Tomatensuppe übrigens nur minimalst neidisch Einen Laden konnte ich übrigens wiederum nirgends erblicken, habe aber auch nicht weiter danach gesucht oder gefragt. Müde, glücklich und zufrieden kroch ich mit der einbrechenden Dunkelheit unter meinen Quilt. Der Beak war wie schon gestern auf dem CP in Devero ein nettes Upgrade für etwas mehr Privatsphäre. Den CP auf der Alpe Veglia kann ich im übrigen sehr weiterempfehlen. Ein echt schön gelegener, ruhiger, kleiner CP im Wald mit 1A sauberer Infrastruktur zu sehr fairem Preis (11 Euro). Noch ein kurzer Einschub betreffend Sprache. Ich habe mir während der Planung einige Sorgen wegen der Sprache gemacht und auch extra für die GTA einen Italienisch Anfängerkurs besucht. Nach meinen bisherigen Erfahrungen bin ich der Meinung, dass man auf der GTA ohne Italienisch durchkommt. Ich war jedoch einige Male dankbar um meine Kenntnisse und werde auch noch einen weiteren Kurs besuchen. Ich hatte einige nette Begegnungen mit Leuten welche ohne mein bisschen Italienisch sicherlich nicht zustande gekommen wären. Sei es nun der ältere Herr vor dem Alimentari, der Pferdebesitzer oberhalb von Quincinetto oder auch der Hüttenwart welcher mir aus Freude über mein bisschen Italienisch glatt ein Getränk offeriert hat. Auch wurde ich überraschend oft von Italienern nach dem Weg oder der verbleibenden Wegzeit nach XY gefragt. Ich fands auch super an der Theke im Alimentari meine Wünsche in Italienisch zu äussern und nicht immer Fragen zu müssen, ob mein Gegenüber Englisch spricht. Auch sonst hat sich der eine oder andere sehr erfreut gezeigt das ein Tourist mal etwas Italienisch spricht. Ich erachte es also nicht als notwendig aber als sehr nützlich und hilfreich. Ich habs aber auch sehr oft erlebt, dass mein Gegenüber gleich ins Englische gewechselt hat nachdem ich einen Satz italienisch gesprochen habe, was ich wiederum als enttäuschend empfand, auch wenn es sicher immer nett gemeint war. Ich wurde sehr selten gefragt ob ich Englisch oder Italienisch bevorzugen würde.1 Punkt
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1. Tag - 11.8.2020 oder Wandern auf altbekannten Pfaden. Alpe Nefelgiù bis Alpe Devero mit vielen schönen Fotos Und wie sich die gelohnt haben. Ich habe noch dran rumstudiert nur mit dem Handy loszuziehen und ich bin echt froh hatte ich die RX100 dabei. Die Bilder sind einfach besser, vorallem wenn die Lichtverhältnisse etwas schlechter werden. Die zweite Speicherkarte hat sich übrigens auch gelohnt. Nach 700 Fotos war nämlich Schluss auf der ersten und am Schluss bin ich mit 1300 Bildern nach Hause gekommen. Ich hab jedoch noch nicht wahnsinnig viel aussortiert. Das hatten wir doch schon sja. Von Pazzo was abgucken. Willst du dich umbringen? Durch das erste Tageslicht geweckt erwachte ich zeitig. Da ich noch keinen Hunger verspürte, machte ich mich auf den Weg. Überhaupt habe ich die ersten Tage recht wenig gegessen was mir anfänglich doch ein klein wenig Sorgen bereitete. Aber der Hunger sollte schon noch kommen Wie im Rother beschrieben folgte ich nicht dem ausgeprägten, markieren Pfad über den Bach und linksseitig bergwärts, sondern wie mir geheissen am rechten Bachufer was sich wie bereits erwähnt als ungünstig herausstellte. Glücklicherweise führte der Bach wenig Wasser und die spätere Querung war somit absolut kein Problem. Ich empfehle gleich nach der Hütte den Bach über die kleine Holzbrücke zu queren und dem Pfad zu folgen. Beide Varianten führen aber im oberen Bereich zusammen, wobei nur die Variante über die Holzbrücke markiert ist. Der Passo di Nefelgiù soll angeblich dafür bekannt sein, dass der Schnee lange liegen bleibt. Bei meiner Begehung lagen aber keinen nennenswerten Schneereste, sodass die Passüberquerung absolut problemlos war. Das Rif. Margaroli liess ich links liegen und machte erst später beim Biv. Ettore Conti Pause. Dabei stiessen noch zwei Zweiergruppen dazu, welche die GTA bereits beendet haben und nun einige Highlights daraus nochmals begehen wollten. Die Gelegenheit für mich einige Frage zu stellen und Infos zu bekommen. Dabei übergab mir der eine einen Fahrplanausdruck und schlug mir Ghigo di Prali als möglichen Endpunkt vor. Klingt soweit ganz realistisch, aber der Plan für die letzte Etappe wurde in den folgenden Wochen noch einige Male umgestellt Nachdem ich wieder alleine war, wars Zeit für ein spätes, aber nicht minder ausgiebiges Frühstück. Der Abstieg führte mich dann an einem wunderschönen, aber wohl namenlosen See mit enorm viel Wollgras vorbei. Was für eine schöne Pflanze und so konnte ich natürlich nicht ohne das eine oder andere Foto weitergehen. Zur Alpe Forno inferiore wars dann nicht mehr weit und die steile Alpstrasse führte mich dann immer näher an mir wieder bekanntes Gebiet. Die Wanderung vom Binntal (Wallis/ CH) über den Geisspfadpass nach Crampiolo, zum Lago Devero und über den Albrunpass zurück ins Binntal habe ich nämlich vor vielen Jahren schon zwei Mal gemacht. Einmal mit Zelt als gemütliche Zweitagestour und einmal etwas sportlicher. Eine empfehlenswerte Tour. Es sollte aber noch eine Weile dauern bis ich den See wieder erblickte. Aber auch wenn ich diesen bereits kannte, liess ich es mir nicht nehmen die eine oder andere Pause zum bestaunen des schönen Gewässers einzulegen. Gerne hätte ich gleich am See übernachtet was aber (leider) nicht erlaubt ist. So blieb es bei einigen gemütlichen Pausen. In Crampiolo war dann deutlich mehr Betrieb und insbesondere die kleine Molkerei schien den Umsatz schlechthin zu machen. Mir war hier jedoch etwas zu viel Trubel und so zog ich ohne Gelati weiter zur Alpe Devero, welche ich bisher noch nie besucht (und meiner Meinung nach auch nicht viel verpasst habe). Da Naturschutzgebiet blieb mir und meinem Tarp leider nichts anderes übrig als der Campingplatz. Nach meiner kritischen Meinung ist der aber mit 20 Euro für die gebotene Leistung doch etwas zu teuer. Da es im unteren Bereich recht laut war, verzog ich mich in die minimal ruhigere, obere Ecke. Naja halt ein typischer Campingplatz in einem Naturschutzgebiet. Da die Leute ohnehin kommen muss man sich nicht allzu sehr ins Zeug legen. Sanitäranlagen waren aber ganz ok, Dusche kostet extra (1 Euro). Nach dem Abendessen tigerte ich noch etwas barfuss durch die Alpe Devero und bestaunte die grosse Hotelruine am Ortsrand. Mehr aus Neugier suchte ich das im Rother bezeichnete Alimentari. Campingplatz, Fehlanzeige. Im Ort steht ein entsprechendes Hinweisschild, welches mich aber ins nirgendwo führte. Da ich nicht wirklich etwas brauchte, habe ich meine Suche dann eingestellt und mich in meine komfortable Unterkunft zurückgezogen Ohne die zahlreichen einheimischen Camper wäre der Platz wohl praktisch leer gewesen. Die heutige, gemütliche Tagesleistung: 21.1 Kilometer, 1068 Höhenmeter rauf und einige runter, 8 Stunden 15 Minuten Wanderzeit.1 Punkt
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Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...
trekkingBär reagierte auf kImperator für Thema
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Kurioses am Wegesrand
El Gue reagierte auf Schneealptrekker für Thema
Ja - so ein Kernkraftwerk ist die schönere Wanderkulisse1 Punkt -
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trekkingBär reagierte auf blitz-schlag-mann für Thema
... du das Leben so oft wie möglich leicht nimmst.... Viele Grüße Ingmar1 Punkt -
Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...
trekkingBär reagierte auf oletta für Thema
...wenn Du Dich beim VHS-Kurs "Nähen" anmeldest, damit Du zukünftig die Ausrüstung gleich selber schneidern kannst... ... und Dir der Spott deiner Freunde darüber egal ist!... oletta1 Punkt