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Da ich vor ca. zwei Jahren viele Fragen zu den verschiedenen Materialien stellen konnte, möchte ich nun endlich mein Tarp vorstellen. Ich habe mich dabei an das Schnittmuster von @micha90 gehalten. Erst wollte ich mein Tarp aus Dyneema herstellen. Doch dann erinnerte ich mich an den alten Spruch; «das erste Pferd landet in der Wurst». Darum hielt ich mich fürs Erste an das günstigere Ripstop-Nylon 36g/qm. Auch habe ich mich an den vielen Materiallisten hier im Forum orientiert, musste dann aber schnell erkennen, dass einige wichtige Zutaten überall fehlten. Das Normale: - Stoff Ripstop Nylon, silikonbesch., 20den, 36g/qm (von extrem-textil) - Garn Rasant 75 (von extrem-textil) - Dyneema Polyester Kordel, 32 fach, 1.25mm in leuchtgelb (von extrem-textil) Meine Zugaben: - Geduld - Alkohol - Schimpfwörter So habe ich mich eines Abends hochmotiviert an die Nähmaschine gesetzt und… Leute, es war ein richtiger Scheiss! Ich kann nähen, ich nähe viel und gerne, bin mir aber gewohnt, dass der Stoff etwas aushält, dass ich heften kann und auch muss, dass ich den Nähfuss kaum senken kann, weil die Stofflagen so dick sind… kurz; ich war mit diesem rutschigen sch* Stöffchen total überfordert. Geduld, viel Geduld. Die Klebebänder, welche ein bisschen hätten fixieren sollten, haben nicht auf der Oberfläche geklebt. Es verrutschte immer alles. Grrrrrrrrr!!! Mein Alkoholvorrat war bald erschöpft und mein Fundus an Fluchwörtern reichten bei weitem nicht aus. Die Abspannpunkte annähen war schon eher mein Ding! Ich war überzeugt, dass dieses leichte «Etwas» nicht mal einen Floh-Pups aushalten würde... Darum war ich auch sehr erstaunt, als das Tarp dann wirklich vor mir stand: Der erste Trip Der Tag auf einem Abschnitt des Nidwalder Höhenweges in der Schweiz war wunderschön, die Sonne brannte vom Himmel, das Tarp stand, das Abendessen war gegessen…und dann, kam die Rache der Götter: War ja klar, wer beim Nähen alle Heiligen vom Himmel flucht, der kriegt dann die Quittung dafür. Es blieb nur noch die Flucht ins Tarp. Das Gewitter zog genau über uns hinweg und liess sich dabei sehr viel Zeit. Aber! Mein Tarp hielt und es war dicht. Juhuuuu Mein sandfarbenes Sünneli-Tarp . Mit meinem geliebten Cumulus-Custom-Schlafsack Trotz der Sandfarbe «verschwindet» das Tarp erstaunlich gut. Ich danke der Forumsgemeinde für das Beantworten von meinen vielen Fragen und vielen Dank an Micha90 für das Schnittmuster. Mein Tarp macht mir viel Freude und begleitete mich schon einige Male. Mittlerweile habe ich mich auch soweit erholt, dass ich mir vorstellen könnte wieder sowas zu nähen. Nun weiss ich ja wieviel Nerven das kostet Gruss Eohippus12 Punkte
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Pandemiebedingt ist leider meine Mobilität eingeschränkt. Desweiteren versuche ich immer noch viele km zu fressen. Es regnet eigentlich seit Wochen. Meine Eltern haben mich eingeladen, in die Nähe von Bern. Was liegt also näher als von Zürich nach Bern zu gehen? Aus gutem Grund habe ich bisher stets versucht, Wanderungen in diese Richtung in einem Bogen zu gestalten. Von Zürich nach Baden etwa über die Lägern - wenigstens nicht nur Asphalt. Oder gleich über die Höhen im Jura in die Region Biel. Der Jura ist sicher eine der schönsten West-Ost Verbindungen aus der Sicht einer wandernden Person in der Schweiz. Besonders wenn es in den Voralpen zu viel Schnee hat und die Alpenpässe nur mit Skiern passierbar sind. Diesmal will ich es wissen. Ich bin mir bewusst, Waldwege, Forststrassen oder gar schönere Pfade durch die Natur, werde ich kaum antreffen. Leider kann ich dennoch keine carbonplattierten Nikes anziehen. Im Wald steht mittlerweile das Wasser, weil der Boden schon lange vollgesogen ist. Ohne meine Vibram bewerten Topos würde ich ständig auf der Schnauze landen. Selbst mit ordentlichem Profil profitiere ich von meinen mehreren tausend km in Langlauf-Erfahrung. Wenigstens kann ich guten Gewissens auf meine Sommerausrüstung wechseln. Die Temperaturen sind weit entfernt von der Grenze meines 20 F Quilts. In dieser Kombination verfüge ich leider über wenig Regenerfahrung. Am Freitag Abend um 17:00 Uhr lege ich also los. Zunächst geht es über den Üetliberg. Nicht spektakulär, aufgrund des Wetters sehe ich auf der ganzen Strecke gerade mal drei andere Personen. An sonnigen Wochenenden bevölkern jeweils tausende diesen Berg. Bald bin ich in Stallikon und dann in Bonstetten. Es schüttet die ganze Zeit. Deshalb schütze ich mich mit einem leider zu kleinen Schirm der Edelmarke Knirps. Ein Impulskauf bei einem berühmt berüchtigten Outdoorhändler. Der Schirm sei im Windkanal getestet und deshalb besonders dauerhaft. Wenn ihn die Windlast umdreht, geht nichts kaputt. Ausgeklügelte Streben verhindern ein verbiegen der Konstruktion. Einfach anders halten und der Wind dreht ihn wieder zurück. Das funktioniert sogar gut. Leider ist der Durchmesser zu knapp bemessen und die Haltestange sehr kurz geraten. Die Konstruktion der Stange ist leider nicht wirklich Langdistanz tauglich. Ich schütze mich nur mit diesem Schirm vor dem Regen, nach 21 Uhr verabschiedet sich der Tag und ich bin in Islisberg eingetroffen. Meine Hosen sind klatschnass, das Wasser ist auch vom Rucksack her über diese geflossen. Meine Regenjacke hatte dem nichts entgegenzusetzen, da viel zu kurz. Islisberg ist ungefähr auf dem zweiten Höhenzug seit dem Uetliberg. Eine Gaststätte für die Nacht ist schnell gefunden, wie üblich folge ich einem Waldweg bis zu dessen Ende, plus noch ca 10 Meter in den Wald. Dickichte vermeide ich peinlichst, weil andere Waldbewohner gerade ihre Kinder zur Welt bringen. Auf dem Weg zur Gaststätte passiere ich aber eine Grillstelle mit allerlei Tand, inklusive einer grossen Laterne, in der sogar eine Kerze brennt. Es ist nicht ganz klar, ob hier jemandem gedacht wird oder nicht, aber die Tendenz, den Wald mit Tand vollzustellen nervt mich ungemein. Genauso wie die vielen “Erlebnisswege” mit allerlei Schrott an eigentlichen Eventposten. Aufgrund der Lageeinschätzung verzichte ich auf den Gebrauch meiner Stirnlampe und baue mein Lager in der Dunkelheit auf. Eine trockene Stelle zu finden ist wirklich schwierig. Mein Notch Li übersteht den Aufbau sogar mit trockenem Innenzelt. Ich danke mir selber für die gute Idee, lange Carbon Heringe nicht nur gekauft, sondern auch dabei zu haben. Der Boden hat ungefähr die Konsistenz von Brotteig. Es regnet die ganze Nacht. Vielleicht wäre ein X-Mid in Polyester doch die bessere Wahl? Wegen der Akustik im Regen? Herr Durston hat in einem Podcast gesagt, er wünsche sich eine X-Mid Variante in DCF. Wann die komme und ob überhaupt, wisse er noch nicht, sein Produktionsfirma würde dies entscheiden. Er lobte aber Tarptent, Glück gehabt, mein Aeon Li hat es schon bis zum Zoll geschafft. Am nächsten Morgen hört der Regen endlich auf. Das Wetter gewährt mir den Luxus, meine Dinge regenfrei zusammenpacken zu können. Das Zelt ist mit Tannennadeln gepudert, ich entferne mindestens 5 Schnecken. Dies scheint ein europäisches Problem zu sein und für mich ein Grund, ein Zelt einem Tarp vorzuziehen. Ich muss mein Zelt nass zusammenrollen. Auf früheren Wanderungen hatte ich das Zelt schon mal in der Mittagspause getrocknet, heute finde ich einfach keine Gelegenheit dazu. Es geht nun von Islisberg nach Muri und dann weiter nach Beromünster. Ja, dort steht diese Antenne, die im Krieg andere Nachrichten verbreitet hatte, als die Deutsche Wochenschau. Das hören dieses Senders war in Deutschland verboten, jedoch stellte die Strahlung des Senders nach dem Krieg zunehmend ein Problem dar. Neonröhren begannen aufgrund des Elektrosmogs zu leuchten. Der Sender ist mittlerweile abgeschaltet, die Konstruktion des Sendeturms ist jedoch sehr imposant. Die Sonne brennt, ich werde von einem Mountainbiker angesprochen. Als ich ihm sage, dass ich in einem Zelt übernachte und noch ein paar km vor mir habe, fällt er fast von seinem Gefährt. Die vollständige Erleuchtung hat ihn definitiv noch nicht getroffen, er fragt mich ernsthaft, was ich denn essen würde, mein Rucksack sei ja wohl zu klein? Weiss auch nicht so genau, vielleicht verkleide ich mich als Katze und miaue herzzerreissend? Oder ich versuche es in einem hierzu geeigneten Ladengeschäft, womöglich mit einer Kreditkarte? Die Landschaft ist im Übrigen mit Plakaten gepflastert. Alle Bauernhöfe haben ihre Felder mit 2 x Nein Plakaten für die kommenden Abstimmungen versehen. Initiativkomitees möchten weniger Pestizide im Wasser oder den Einsatz von Pestiziden grundsätzlich verbieten. Das passt dem Bauernstand gar nicht, den Produzenten von Pestiziden wohl eher auch nicht. Wir haben die Firma Syngenta in der Schweiz, die unterhalten sich schon mal mit ehemaligen Angestellten darüber, ob es nun in ihren Pestiziden genug Brechmittel hat oder eben nicht. Brechmittel in Pestiziden sollen Suizide mittels Pestiziden unmöglich machen. Einige Argumente erscheinen mir doch ein wenig weit hergeholt. Etwa jenes, wonach Pflanzen Schutz benötigten d.h. Pflanzenschutzmittel wie Fungizide, Pestizide und Herbizide. Interessantes Argument, von nun an versuchen ich immer einen halben Liter Paraquat auf meine Wanderungen mitzunehmen und mich damit bei den Pflanzen in der Umgebung meiner Nachtlager zu bedanken. Was soll schon schiefgehen? Paraquat ist ein Qualitätsprodukt von Syngenta, unverständlicherweise in der Schweiz und der EU schon lange verboten, was Syngenta glücklicherweise nicht daran hindert, es in andere Regionen zu exportieren. Gemäss Public Eye bringen sich damit 200 - 300’000 Menschen im Jahr bewusst um. Unzählige andere werden kaum über die Gefahren des Gifts aufgeklärt und erleiden schwerwiegende Gesundheitsschäden. Auch in der Schweiz fallen mir übrigens immer wieder Zäune auf, unter denen es einen schmalen Streifen gibt, auf dem einfach gar nichts wächst. Wahrscheinlich hat es hier jemand schlicht und einfach mit dem Pflanzenschutz übertrieben und die Pflanzen zu Tode geliebt, kann ja passieren, wer auf seinen Gaststätten noch nie ein Gräschen plattgetrampelt hat, werfe den ersten Stein. Die Landschaft ist wirklich nicht schön. Hässlich auch nicht, nur sind mir kleine Dörfchen einfach ein Graus. Die Wanderwege zwischen diesen Dörfchen sind grauenhaft. Oftmals hat man einfach die Gehsteige ausgeschildert. Immerhin haben jüngere Menschen einen neuen Trick gefunden, um mit ihren Autos Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wenn Spoiler, Hutzen und Schweller nicht mehr weiterhelfen, dann vielleicht die Werbung für Webseiten im Erwachsenenbereich. Da es sonnig ist, trauen sich auch die E-Biker aus ihren Häusern. Leider ist der Boden im Wald matschig und mir fallen ein paar Personen auf, die sich wohl eher unfreiwillig zu Boden gelegt haben. Ich passiere ein Pfadilager, wie offenbar heutzutage üblich, sind die Zelte auf abschüssigem Boden aufgestellt worden. Ich frage mich ernsthaft, wie die Pfadfinder darin übernachten. Die Wälder sind alles andere als schön. Profitgetriebene Monokulturen wechseln sich mit simplem Gestrüpp ab. Hin und wieder auch Laubbäume, aber auch viele Kahlschläge wegen den Borkenkäfern. Der Holzpreis hat kräftig angezogen, offenbar gibt es in Deutschland nicht mehr genug Holz. Ob die Erntemaschinen der Weisheit letzter Schluss sind, wage ich dennoch zu bezweifeln. Wenn der Boden nass ist, ziehen diese Maschinen gewaltige Gräben durch den Wald. Früher, als mit einfacheren Traktoren geholzt wurde, entstanden weniger tiefe Furchen im Boden. Es gibt sogar Versuche in der Schweiz, das Holz wieder mit Pferden aus dem Wald zu ziehen. Nach Triengen habe ich allmählich genug. Gaia GPS zeigt schon 50 km an. Nur stehe ich mitten in einem Dorf und ich muss zunächst wieder einen Wald finden. Also wandere ich durch Winikon weiter. Dummerweise liegt Winikon an einem Hang und ich muss bis nach ganz oben. Im Wald wende ich zunächst meine Lieblingstaktik an: Einer Forstschneisse folgen, bis ich mich ausser Sicht von der Strasse befinde. Dummerweise klappt dies hier nicht so richtig. Kaum habe ich mit dieser Variante eine Gaststätte gefunden, stelle ich fest, dass diese schon von Füchsen oder Dachsen belegt sein muss, denn es gibt Höhleneingänge. Eine Entschuldigung murmelnd ziehe ich von dannen. Schliesslich finde ich einen Winkel, mässig gut getarnt. Kaum steht mein Zelt, geht es auch mit dem Regen wieder los. Das Innenzelt ist tagsüber bemerkenswert trocken geblieben, obwohl ich es einfach mit dem Aussenzelt eingerollt hatte. Es regnet die ganze Nacht hindurch oder jedenfalls jedesmal wenn ich aufwache. Mein Essenssack von Ursack ist schon gestern nass geworden. Das bärensichere Laminat glänzt nicht gerade mit seiner geringen Trocknungszeit. Am nächsten Morgen gewähren mir die Wettergötter wieder die Gunst des regenfreien packens. Kaum bin ich aus dem Wald nähert sich jedoch eine Regenfront. Ich rechne damit, wieder den ganzen Tag im Regen unterwegs zu sein. Glücklicherweise ist dies nicht der Fall. An einem kleinen Wasserlauf reinige ich sogar die Kniebereiche meiner Hosen. Das Material trocknet in ungefähr 10 Minuten, danach sehe ich wieder aus wie aus dem Ei gepellt. Meine Eltern drängen nun auf ein schnelles Erscheinen und so nehme ich für eine Teilstrecke den Zug. In insgesamt 2 ganzen Tagen habe ich über 90 km zurück gelegt, das reicht erstmal. Obwohl meine Regenausrüstung eher auf der preisintensiven Seite steht, bin ich wenig begeistert davon. Ich wünsche mir weiterhin einen langen Trenchcoat aus beschichtetem Polyester-Material mit langen Reissverschlüssen unter den Schultern. Niemand will sowas herstellen, da es wohl ausser ein paar Spinnern niemand kaufen würde. 20 Jahre Marketing für angeblich atmungsaktive Membranen hinterlassen Spuren. Auch zerbreche ich mir den Kopf über eine wasserdichte Kopfbedeckung, die angenehmer zu tragen ist, als eine Kapuze. Zpacks beispielsweise hat wasserdichte Socken und Handschuhe im Angebot, jedoch keine Mütze. Es gab einmal eine asiatisch inspirierte Kopfbedeckung, die stiess wohl auf zu wenig Interesse.11 Punkte
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Vielen Dank euch allen! UUUps , @Christian Wagner Du hast recht, ich habe mir eine kleine künstlerische Freiheit genommen. Die Masse nahm ich ziemlich genau von Micha90 aus dem Faden: Jedoch habe ich das Schnittmuster auf die Stoffbreite von 150cm angepasst und darum keine Firstnaht und keinen Cat-Cut gemacht. (Zum Glück habe ich mir das erspart, ich hätte ja psychologischen Beistand benötigt ) Das Schnittmuster von @micha90 findest du im oben erwähnten Faden. Ich möchte es hier nicht nochmals einstellen, weil ich nicht der Besitzer des Fotos bin. Meine künstlerische Freiheit: Die bestellte Stoffbahn war 150cm breit und 4m lang. Ich mass 2x 184cm ab für die Breite des Tarps (plus Saumzugabe) (Die Kreuze und Dreiecke ect sind nur zur Veranschaulichung wie ich die Stücke zusammengenäht habe) So, Breite ist nun 184cm, Länge 3 Meter (Rest von 30cm für die Verstärkungen) Mit einer Kappnaht zusammennähen. (die gestrichelte Linie) Dann neu messen auf die schlussendliche Länge von 280cm, plus Saumzugabe. Ich habe mir damit etwas Luft gelassen. Falls die Naht nicht schön geworden wäre, hätte ich sie ohne Probleme nochmals wegschneiden können ohne mir die endgültige Länge zu versauen. Natürlich ist nun meine Naht nicht genau mittig Tarp, aber das stört mich nicht. Das geschlossene Fussende entsteht durch den hinteren, oberen, mittigen Abspannpunkt. Die Spannleine wird nach oben um den Stockgriff gewickelt und dann erst zum Hering geführt. Dadurch kriegst du den "hohen" Fussteil. Damit er nicht flattert, hat er mittig einen Abspannpunkt der mit der Stockspitze fixiert wird. (Mit dem Schnittmuster vom oben eingestellten Faden ist es besser ersichtlich) Ich bin selber 163cm/50Kg. Das Tarp ist gross für mich. Ich könnte es in der Länge sicher noch gut 30cm kürzen. Aber jedesmal wenn es regnet bin ich froh um diese cm (ja ich weiss: mimimi) Gruss Eohippus9 Punkte
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11. Tag Blick aus dem Tarp: Der Wald scheint riesig zu sein. Zudem ist er durchzogen mit unzähligen Wegen, wovon nur die Hälfte auf der Karte sind. Es ist ein reinsten Labyrinth. Trotz GPS vertue ich mich regelmäßig. Bei so viel Verlauferei gibt's erst mal Frühstück. Hab sogar noch ne Banane, mhmm: Oki, ich hätte es auch Instagram-freundlich präsentieren können (mit den Bananenscheiben und Nüssen hübsch dekoriert). Nein, stattdessen habe ich alles bereits Berserker-mäßig vermengt. Auch wenn's vielleicht nicht so aussieht: Lecker!! Als ich den Waldrand erreiche und das nächste Dorf erblicke atme ich tief durch und bin erleichtert das Labyrinth endlich hinter mir gelassen zu haben. Irgendein Elbekanal: Ein Gewitter zieht auf. Ich erreiche gerade rechtzeitig noch ein Schutzhütte, wo bereits ein Radfahrer und ein Wanderpärchen abwettern. Das Pärchen fragt mich nach einer Weile, ob ich Fernwanderer sei. Ich bin überrascht, sehe ich schon abgeranzt aus? Ich fühle mich irgendwie geehrt, obwohl ich ja noch gar nicht so richtig fern gewandert bin. Angehender Fernwanderer währe wohl der richtige Titel ... Ich habe noch keine richtige Strategie gefunden, wie man den Leuten die Route/das Projekt richtig erklärt. Habe ich vor der Reise jemand gesagt, dass ich zuerst Richtung Hamburg gehe, dann haben an dieser Stelle die meisten schon abgeschaltet, weil es wahrscheinlich für sie unvorstellbar ist das zu laufen. Unterwegs hatte ich es auch Mal mit "Berlin!" als Antwort auf die Frage nach meinem Weg geantwortet. Da hat man es aber immer gleich rattern sehen. Zum einen wie kommt man von hier aus nach Berlin und hey, kommt er nicht aus der Berliner Richtung? Ich ergänzte dann dass es eine große Runde über die Alpen sei, aber das war ihnen dann alles zu konfus. Zuletzt klappte immer gut die nächst größere Station zu nennen und wenn es sich ergab dann noch den Teil mit den Alpen. Wobei hier manche schon nicht drauf klar gekommen sind, dass ich aus Berlin gelaufen bin. Das erinnert mich an einen Reisebericht über eine Weltumrundung mit dem Rad. Der Typ wurde, als er noch in Deutschland unterwegs war, auch ein paar Mal quasi ausgelacht unter dem Motto "Haha, ja klar Weltumrundung. Da biste aber noch nicht weit gekommen ..." Während das Gewitter noch tobt, gibt es erstmal Mittag. Hab sogar noch ne Dose Bohnen im Rucksack gefunden, die schleppe ich schon seit Wittenberge mit mir rum ... Danach geht's weiter durch Wälder und über Wiesen. Das Glück scheint auf meiner Seite zu sein. Zweimal, als ich ein Waldstück betrat fing es an zu schütten und als ich raus war, war es bereits wieder vorbei. So kann es immer bleiben. Ach ja, hätte ja beinah vergessen mein größtes Abenteuer von heute zu erzählen. Es stand mir eine Bundesstraßenüberquerung (zweispurig mit beidseitigem Standstreifen) bevor. Schon von weitem hatte ich die lückenlosen Kolonnen an Fahrzeugen gesehen und mich gefragt, wie ich da rüber kommen soll. An der Übergangsstelle habe ich locker 10 min auf eine Gelegenheit gewartet, aber es kam nix. Auto an Auto. Ich beschließe die Blechkarawane zu fotografieren. Kaum das Telefon gezückt beginnt ein Hupkonzert. Ich erschrocken das Telefon wieder runter und verpasse bei dieser Aktion meine Chance die Straße zu queren. Mist! Nach etwa weiteren 5 min die Chance. Von links ein Lkw und von rechts ein Lkw. Das schaffe ich setze zu spurt an, bin auf der Straße, sehe das jeweils beim Linken als auch beim rechten Lkw ein Auto zum überholen. Und ich mittendrin. Ich Hupkonzert ertönt, die LKWs weichen auf die Standstreifen aus, was meinen weg verlängert. Ich renne mein Leben, die Fanfare des rechten Lkws dröhnt im Ohr und ein schneidender Luftzug zieht mir durch den Nacken. Puh, ich glaube ich hab's überlebt .... Aber was zur Hölle war das??? Sind die irre!?!?? Und da fragen die Leute einen immer, huhu so alleine Wald, was da so alles passieren kann ... Was machste wenn ein Bär kommt ... Echt, ein Bär wäre ein Witz gegen diese Straßenquerung gewesen. Die größten Gefahren sind immer noch die in der Zivilisation Ich brauche noch einige Kilometer mich von diesem Schrecken zu erholen.7 Punkte
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Neckarsteig 24.-27. April + 8. Mai
ptrsns und 2 andere reagierte auf Julia mit Hund für Thema
Was für ein Start: die Himmelsleiter hoch auf den Königsstuhl! Ich bin begeistert und gleichzeitig völlig unvorbereitet darauf, mir gleich am Anfang die Beine zu zerschießen. Am Fuße der Treppe lerne ich eine andere Wanderin kennen und im lockeren Gespräch über Ultraläufe (!) schaffen wir es natürlich bis nach oben. Es ist Samstag morgen und außer uns sieht man bestimmt ne Handvoll Sportler, die diese Treppen zum Höhentraining nutzen. 10x rauf und runter ist da fast normal. Man staune und bewundere. Mir reicht jedenfalls das eine Mal und ich bin froh, nach der dann doch grandiosen Aussicht erstmal auf der Höhe bleiben und durch den Wald laufen zu können. Kurz versuche ich noch, den Wanderpass für den Neckarsteig zu aktivieren, aber ich hab an meinem iPhone so viel Tracking und Ortsbestimmung abgestellt, dass ich es hierfür nicht wieder eingeschalten bekomme. Mit meiner neuen Wanderfreundin geht es in den Wald und wir erfreuen uns gemeinsam am Frühling und den erstaunlich kleinen Pfaden hier oben. Immerhin ist das Gebiet eigentlich Touristenmagnet, aber wahrscheinlich beschränkt sich das auf Schloss und Aussicht. Hier einer der Waldpfade: Am Hohlekästeplatz mache ich schon die erste Rast in der Sonne. Ich bin zwar noch nicht müde, aber die Hündin braucht Mittagessen und ich verabschiede mich (vorerst) von Ulrike. Denn ehrlich gesagt gehe ich ja auch wandern, um allein zu sein und die Ruhe zu genießen. Lange währt die Ruhe nicht und ein Mountainbiker, der auch mit Hund unterwegs ist, spricht uns an. Er wohnt hier und gratuliert mir zur Wahl des Neckarsteigs. Wir erzählen noch ein wenig, dann saust er den Berg runter nach Hause. Ich freu mich über diese spontanen Begegnungen genauso wie übers Alleinsein. Im Nu bin ich über schöne Waldwege in Neckargemünd angekommen. Hier eröffnet sich der erste Blick: Seitdem ich hier im Forum unterwegs bin, ist mein Ehrgeiz geweckt und schon bevor ich loslief, hatte ich mir überlegt, die erste und zweite Etappe zusammen zu legen. Das sind dann zwar knapp 1000 Höhenmeter auf 22km, aber das sollte zu schaffen sein. Spoiler: war's auch! Der Weg in Neckargemünd führt zwar durch den kleinen Park, aber nicht bis an den Neckar heran. Kurz überlege ich, einen Abstecher zu machen, aber ich bin heiß auf die Kilometer und war schon oft am Neckar. Außerdem haben sowohl Hund als auch ich noch ordentlich Bewegungsdrang. Hier zwei Eindrücke von Neckargemünd: Nach Neckargemünd geht es erstmal wieder den Berg hoch - klar, heißt ja auch Neckarsteig - und ich treffe Ulrike wieder. Wir unterhalten uns ein wenig über Corona, aber dann geht es bald um interessantere Themen, zum Beispiel darum, ob Menschen mit Assistenzbedarf einen richtigen Lohn erhalten sollen. Was an einer Änderung schwierig wäre und ob es ethisch Sinn macht. Kurz vor Dilsberg habe ich dann wieder Bedürfnis nach Alleinsein und ich raste an einem kleinen Bach, über den eine nette Brücke führt: Kurze Zeit später steht auf der Brücke eine Horde junger Männer mit diversen Alkoholgetränken in der Hand. Kurz nach dem Schulabschluss dürften sie sein und sie machen aus der Not ne Tugend "was sollen wir denn sonst machen, schon das hier ist eigentlich nicht erlaubt". Ich biete ihnen an, ein Bild zu machen als Erinnerung, weil sie da so nett auf der Brücke lehnen. Meinen Hund finden sie cool und die freut sich natürlich über die Aufmerksamkeit. Von Dilsberg selber hab ich keine Bilder gemacht, weil ich da schon ein paar Mal war und so gar keine Lust hatte, mich da einzureihen. Wegen des guten Wetters waren nämlich einige unterwegs! Stattdessen geht es ziemlich direkt runter an den Neckar und über die Schleuse nach Neckarsteinach - meinem heutigen Endpunkt. Diese Schleusen muss es irgendwie im 10-er Pack gegeben haben, denn genau so sehen noch etliche weitere aus: Zurück geht es mit der S-Bahn, denn ich hab noch kein Zelt und sowieso noch nicht genug Mut zum Wildzelten. Der Neckarsteig eignet sich hervorragend, um immer wieder schnell zum Ausgangspunkt zurück zu kommen, denn die S-Bahn geht oft und fährt schnell. Tschüß, Neckarsteig, bis morgen! (Fortsetzung folgt).3 Punkte -
UL Weitwanderung meets Hochtour & Klettersteig
jaywalking und 2 andere reagierte auf Jever für Thema
Ihr dürft jetzt gerne weiter über GPS reden, ich bleib bei meiner Meinung: braucht es nicht im Sommer. Hab ich nie vermisst, ausser in Norwegen (bzw. da hatte ich es dabei). Hier habe ich eine exakte Höhe benötigt, um die angegebenen Furten zu finden, und eine Abweichung vertikal von 20m bedeutet da horizontal locker mal 1-2km Variation. Dumme Sache, wenn man dort halt einen nicht markierte Route geht (Lyngen Trek) und der Höhenmesser der Uhr nix taugt, weil das Meer ständig den Luftdruck schwanken lässt. Wichtiges Detail in meiner Packliste, welches noch keinem ins Auge gestochen ist, ist die Uhr (bei mir die Ambit 3). Die ist wichtig und muss zuverlässig neben der Uhrzeit und der Höhe auch die Steig-/Sinkgeschwindigkeit anzeigen. Das ist mit Abstand das wichtigste Schätzeisen bei der Planung und Kontrolle unterwegs, denn hier kann ich sehen, wie gut ich in der Zeit liege und ob ich schnell genug oder zu langsam bin. Ich lege normalerweise dann Zeitpunkte und Orte fest, die ich erreichen muss, damit ich die Etappe sicher hinter mich bringen kann. Bei Besteigungen sind das die Umkehrpunkte (berechnet aus der geschätzten Abstiegszeit plus etwas Zeitpuffer). Wenn ich zu dem Zeitpunkt nicht am Gipfel bin, dreh ich um. Und bei Überschreitungen nutze ich Höhenmesser und Steiggeschwindigkeit zur Abschätzung, wann ich oben ankomme. So etwas ist dann interessant, wenn z.B. nachmittags ein Unwetter angekündigt ist und ich vor einer gewissen Uhrzeit einen Pass erreicht haben muss, um nicht erleuchtet zu werden. Die Uhr muss die drei Infos Zeit, Höhe und Geschwindigkeit gleichzeitig anzeigen, denn alle drei Daten sind relevant.3 Punkte -
Vielen Dank für das Zahlreiche Feedback! Ihr habt mir mit euren Tipps sehr geholfen. Einige Folgefragen haben sich ergeben, die habe ich fett markiert. Ich habe in der Packliste ein paar Links eingefügt und das Gewicht des Quilts korrigiert. @grmblDas mit dem 7% / 7kg als erstes Ziel für eine individuelle UL-Grenze finde ich sehr gut. 5kg Basisgewicht stelle ich mir derzeit noch unerreichbar für mich vor. Quilt-Gewicht war noch angegeben mit Packsack, ohne ist das Gewicht 886g. Größe ist 225*140/110cm. Bilder und mehr Daten gibt es hier. Volumen ist komprimiert im Packsack 13L, daher der 58l Rucksack. Größe 48 Ich habe noch einmal nachgewogen, Gewicht der Altras in der Größe ist tatsächlich 770g (habe die allerdings nicht sauber gemacht vorher, vielleicht wiegen steckt da noch irgendwo ein dicker Lehmklumpen ). Überziehhose - Die Toni Mara Speed ist bei unter 10 Grad zu kalt, daher brauche ich noch was für darüber gegen Kälte.@hhourglass Danke für den geilen Tip mit der Saunahose! Ich wusste nicht, dass es sowas gibt. Schlafhose - ist gleichzeitig meine Lagerhose. Ich bin Abends schon noch so zwei Stunden wach vorm zu Bett gehen, die Beine sind etwas früher müde als ich. Bei schlechtem Wetter aus der nassen Wanderhose raus und in die trockene Apex-Hose rein zu schlüpfen ist ein Traum. Die Hose ist in meiner Packliste Hauptanwärter auf den Titel "meist-geliebter Ausrüstungsgegenstand". Bei 0 Grad hält zudem der 167er Apex Quilt alleine nicht warm genug. Kufa-Jacke - Ähnlich wie die Schlafhose, ist eine Ergänzung zum Quilt, wenn es wirklich kalt ist und dient auch als Pausen- und Lagerjacke. In der Fleecejacke zu schlafen, wenn die nass ist, stelle ich mir nicht ganz so geil vor. Aber vielleicht gibt es hier leichtere Optionen. Hat jemand einen Tip (nicht Daune) für eine Pausen-, Lager- und Schlafjacke? Rucksack - Über ohne Gestell/Rahmen würde ich nachdenken, wenn ich das Gewicht der restlichen Ausrüstung reduziert habe. Mit Wasser und Essen bin ich derzeit ja locker bei 12kg+. Mit dem Osprey bin ich bis jetzt zufrieden, auch bei hoher Zuladung. Wenn ich es schaffe, Gepäck (Volumen) zu sparen, kann man bei dem Exos den Deckel weglassen und das Gewicht um 200g oder mehr reduzieren. Das wäre mein nächstes Ziel in Sachen Rucksack. Groundsheet und Evazotte - @grmblEvazotte ist zurecht geschnittene Platte von Extex. Kleiner schneiden auf Torsogröße, wie @AnDrIx vorgeschlagen hat, wäre eine Option. Evazotte war dabei zu Isolation, Groundsheet wegen Matsch und Bodenschutz für den Bivy. Eines werde ich definitiv weglassen bei der nächsten Tour, vielleicht auch beides. Tarp vs. Tarptent Notch Fly - An ein Tarp hatte ich auch schon gedacht. Es gab Schlafsituationen, da hätte ich ein Tarp bevorzugt. Das Notch Fly wiegt allerdings mit Packsack und Schnüren nur 479g. Ein 3*3m Tarp wird nicht leichter sein (sofern kein DFC). Könnte mir ein 2,8m * 1,5m Tarp reichen? Trekkingstöcke - @Mars@hhourglasswerde ich mal testen bei ner kürzeren Tour. Ich besitze noch ein Paar (nicht-UL) Leckis für Alpenwanderungen. Bei geraden Strecken konnte ich mich bis jetzt nicht damit anfreunden, da hatte ich aber auch noch nicht soviel Gepäck auf dem Buckel. Powerbank - Danke @AnDrIxfür den Link. Das Handy ist mein Hauptnavigationsgerät, dafür brauche ich bei längeren Touren die Powerbank zum wiederaufladen. Wenn mal die Infrastruktur (Restaurants, Cafes, etc.) wieder auf hat, dann würde ich eine Powerbank eventuell durch ein Ladegerät (Anker Nano, 30g) und einen Ersatzakku (41g) ersetzen. Kissen - Packsack/Rucksack als Kissenhülle ungerne. Ich brauch da das aufgeblasene Kissen als Nackenkissen. Bei weichen oder unebenen Unterlagen gehen sonst Nachts meine Nackenwirbel auf Wanderschaft. Kleidung - gut zu wissen, dass es leichtere Shirts gibt Dann nächste Tour alles zum Wechseln nur noch als Duo anstatt als Trio. Nalgene-Flasche - bleibt, wenn es kalt werden könnte, als Wärmflasche. Ich friere leicht. Die Wärmflasche bestehend aus Nalgene und Handschuh hat in mehr als einer Nacht den Temperaturbereich des Schlafsetups von Limit in die Komfortzone verschoben. Bei wärmeren Wetter -> PET Sonstiges - Packsäcke reduzieren, Erste Hilfe zu schwer, Multitool, Handtuch, Stirnlampe, Feuerzeug - check, wird gemacht Danke noch einmal an euch alle!!! Update der Packliste werde ich in Zukunft posten.3 Punkte
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@wilbo Danke für den Hinweis. Ich hoffe nun ist es besser. Gruss Eohippus3 Punkte
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grad eben im wald. leichter nieselregen, gut wind und so ca 8° da war mal ein schmaler waldweg, und null aussicht. grad mal bissl himmel direkt überm weg. ungefähr dort wo in der bild mitte die kleine birke hellgrün leuchtet passiert folgendes. kira nimmt die nase in den wind, geht einen meter vom weg und verharrt vor einer der furchen, die der harvester in den hang gefräst hat. mein erster gedanke ist pfütze und darauf wasserläufer. aber die körperspannung passt nicht. das ist keine spiel-, sondern eine arbeitshaltung. also geh ich nachschauen. wir haben uns dann so leise wie wir gekommen sind wieder vom acker gemacht...3 Punkte
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Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
waldradler und 2 andere reagierte auf icefreak für Thema
Haha, es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl Wanderung, im Krieg und nach der Jagd, habe ich mal gelesen. Was ich hier und anderswo für das Wiegen gelernt habe: The Big Three / Four / (Five): Rucksack, Schlafsack/Isomatte, Zelt/Tarp/Übernachtungssystem. Da hat man schon mal die großen Brocken, die den Löwenanteil der Gewichtsersparnis ausmachen. Four: Quilt / Isomatte getrennt. Beim Rest wird es ja schnell individuell. Gerade bei Five - also mit Kocher, da scheiden sich ja schon die Geister. Bescheißpotential: in Bezug auf die Kälteresistenz beim Schlafsack. Da schlage ich bei den Gewichtsangaben immer was drauf, weil da für meine Überzeugung sich alles schöngerechnet wird und plötzlich taugt der Sommerquilt für -10°C. Dafür wird dann (s. nächster Punkt) plötzlich die 450g Daunenjacke hervorgezaubert. Base Weight BW - ganz klar, da sieht man wie die Grundlagen beherrscht werden. Ist aber letztlich wie Statistik nur EIN Wert bzw. Parameter, der die Performance Deiner Ausrüstung charakterisiert. Bescheißpotential: mittel, weil man ja den dicken Pullover usw. nicht als Verbrauchsgut deklarieren kann. Wird trotzdem versucht, aber fällt schnell auf. Oder: einfach willkürlich alles mögliche weglassen - kein Waschzeug, kein Kocherset, kein Regenschutz, keine Wechselsachen, plötzlich leben alle Geldlos und haben keine Geldbörse mit - wirkt auch schnell unrealistisch. Gesamtgewicht des Rucksacks: DER Parameter, der für MICH entscheidend ist. So laufe ich ja mindestens die ersten Stunden. Meine Grenze: 10 kg, ab da entwickelt es sich vom genussvollen "Wanderspazieren" Richtung "Schleppen". Ausnahme: kurz vor dem anvisierten Camp mit extra Wasser und ggf. Plastebier und Snacks vom Dorfladen, dann auch gerne 12 ... 13 kg. Bescheißpotential: Groß, wenn man alles in Hosentaschen und Gürteltasche stopft, die schwere DSLR "wegrechnet", das 200 g Handy "vergißt" (hat man ja eh mit, *hüst). SOW - Skin Out Weight: einfach ALLES auf die Waage schmeißen! Das ist natürlich heftig, da bleibt nichts verborgen. Habe ich einmal gemacht, war sehr lehrreich. Link zur Liste dazu - findet sich in einem meiner Tourenposts. Bescheißpotential: sehr gering, auch vor sich selber. TW - Total Weight / Gesamtgewicht - naja, für mich eher von akademischen Interesse, mangels Personenwaage nicht feststellbar. Mein tolerables Körpergewicht ermittle ich funktional zum Beispiel durch Klimmzüge: solange es noch 3 bis 4 sind, alles im grünen Bereich. Bescheißpotential: kaum vorhanden, wenn man wirklich marschfertig mit Schuhen und Stöcken in der Hand auf der Waage steht. Für Vergleiche faktisch zwecklos, nur individuelle Aussagekraft. Soviel aus meiner Philosophie-Küche3 Punkte -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
Trekkerling und ein anderer reagierte auf Cyco2 für Thema
Ratet mal wer gestern endlich seine OMM Halo Jacke bekommen hat, die er übrigens echt gut findet. Einziger Wermutstropfen: sie hat leider keine Taschen - wäre halt fürn Alltag praktischer... Und ratet mal wer heute seine neue Jacke mit Taschen vorgestellt hat: https://theomm.de/product/halo-jacket-2/2 Punkte -
Suche Polartec® Alpha® Pullover ...
Morgood und ein anderer reagierte auf rumo für Thema
Aussage von Extex/ 20.5.21: "Wir bekommen aber in ca. 1 Monat die Alpha Direct Variante in weiß mit ca. 80gr/qm wieder ins Sortiment." Ich hätte mir ja ehrlichgesagt andere Farben gewünscht, aber was solls...2 Punkte -
Beratungshilfe für Packliste Frühjahr/Herbst Mittelgebirge
danobaja und ein anderer reagierte auf hhourglass für Thema
die atmet durchaus, ist also nicht total dicht. ab welchem temperaturbereich es einem darin zu schwitzig wird, ist ja wie immer individuell. ich laufe i.d.r. in laufshorts, ziehe sie dann drüber wenn es windig und 10 grad und kälter ist. nieselregen ist kein thema, aber es ist definitiv keine regenhose. trocknet aber wie schon gesagt ziemlich fix. keine hosentaschen, keine knöpfe und keine reißverschlüsse. bund lässt sich bis unter den rippenbogen hochziehen, schützt also auch schön die ganze nierenpartie.2 Punkte -
Mein Tarp - oder - die Rache der Götter
Jarod71 und ein anderer reagierte auf Eohippus für Thema
Das wichtigste doch glatt vergessen Gewogen auf der Küchenwaage, mit allen Schnüren: 224gramm Gruss Eohippus2 Punkte -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
Spacejaeger und ein anderer reagierte auf Mod-Team für Thema
Mod-Team hat diesen Beitrag moderiert: In diesem Thread geht es um News - um neue Produkte und weniger um Diskussion. Damit diese von Usern geschriebenen News-Meldungen nicht in Antwortkommentaren untergehen, bitten wir künftig um Folgendes: Kommentiert neue Produkte bitte nur, wenn es euch unbedingt erforderlich erscheint. Kennzeichnet solche Kommentare unbedingt als OT (also blass dargestellt). Belasst es bitte bei einer Höchstzahl von zwei Antworten pro Produkt-News-Meldung. Das heißt: Wenn bereits zwei Antworten auf eine Erstmeldung (Produkt-News) existieren, du aber der Meinung bist, eine dritte hinzufügen zu müssen, mach bitte einen neuen Thread über den betreffenden Gegenstand auf. Setze dann hier ggf. nur noch einen kurzen Link zu dem neuen Thread. Ansonsten müsst Ihr künftig damit rechnen, dass wir Diskussionen hier in diesem Thread ohne weitere Erklärung unsichtbar schalten, sobald sie drei Antwortkommentare umfassen..2 Punkte -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
schwyzi und ein anderer reagierte auf wilbo für Thema
Moin! Lanshan-1 (mit Aussen und Innenzelt) oder Lanshan-1 pro (ein tarptent) https://de.aliexpress.com/item/32811637993.html https://de.aliexpress.com/item/4000305716084.html Hier gibt es ein Sack voll Informationen dazu: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/7965-lanshan-1/?do=findComment&comment=136701 VG. -wilbo-2 Punkte -
Mein Tarp - oder - die Rache der Götter
micha90 und ein anderer reagierte auf wilbo für Thema
Weise Worte.2 Punkte -
UL Weitwanderung meets Hochtour & Klettersteig
Kay und ein anderer reagierte auf Jever für Thema
Noch ein paar Anmerkungen: Kleidung und Ausrüstung bunt und farbenfroh wählen, am besten Farben, die von Nebel/Nässe/nassem Untergrund nicht verschluckt werden (orange, gelb, neonfarbig). Ist mit Pech ausschlaggebend, ob man gefunden wird oder nicht. Farbige Ausrüstung findet man selber auch einfacher wieder, wenn man sie für nen Abstecher irgendwo hinterlegt. Für mieses Wetter planen. Die Klamotten müssen bei einem Wettersturz auch mal bis -10°C pus Wind plus Schneefall geeignet sein. Gletscher solo ist Selbstmord, ausser er ist komplett blank. Auch Firnhänge können Spalten aufweisen (Randkluft). Bei einer angekündigten Kaltfront ausreichend Zeitpuffer davor einrechnen und dann nichts wie ins Tal runter. Die Dinger sibd wie Schwangere. Den genauen Zeitpunkt, wann es los geht, kann man nur schätzen, aber es geht auf jeden Fall rund. Bei Gewitter weg von den Kanten und Schutz in einer Hütte suchen (wenn vorhanden). Gewitter im Gebirge sind nicht vergleichbar mit dem Kleinkram, den man im Flachland kennt. Ich würde zudem eine gute, helle Stirnlampe einpacken, mit der man nachts am Berg arbeiten kann. Ist wahrscheinlich der Gegenstand, der mir am meisten geholfen und am ehesten dazu beogetragen hat, das ich bislang nur 1x von der Rega abgeholt werden musste.2 Punkte -
Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
Outdoor Maniak und ein anderer reagierte auf martinfarrent für Thema
OT: Du bist zu aufrichtig. Gewogen wird doch nur vor dem Abmarsch. Da kicke ich halt die ersten paar Meter alles Schwere vor mir her. In den Rucksack kommt es erst, wenn ich meinen Vorgarten verlassen habe.2 Punkte -
Impressionen von Touren
mawi und ein anderer reagierte auf zweirad für Thema
Schon wieder 2 Wochen her seit meiner letzten Übernachtung draussen Lange habe ich überlegt wo ich diese zwei Tage hin will. Ideen hätte ich genug, aber Schnee liegt eben auch noch mehr als genug So entschied ich mich, wie so oft wenn mir nichts gescheiteres einfällt für meinen Heimatkanton Für den Aufstieg wählte ich nicht die direkte Route, da ich noch den einen oder anderen Geocache suchen wollte. Diverse Webcams versprachen mit aber Schneefreiheit bis ca. 1600 müM und so war ich wenigstens diesbezüglich sorgenfrei. Ohh, dunkle Wolken ziehen auf. Auf die Nacht hin ist Regen angesagt. Mein Weg führt mich weiter zum rechten Bildrand vorbei an blühenden Alpwiesen. Da ich nicht wusste obs auf dem weiteren Weg Brunnen hat, beschloss ich frühzeitig meine Vorräte aufzufüllen. Mit rund 4 Liter Wasser zog ich weiter, nicht wissend das bei meinem Nachtplatz ein Brunnen vorhanden sein würde. Naja, nennen wirs Training, der Rucksack wäre mit 5 kg sonst arg leicht gewesen Kurz unter dem Gipfel fand ich dann ein überaus luxuriöses Plätzchen mit Wasser und Sitzgelegenheit. Hab ich schon erzählt das ich die letzte Stunde 4 Liter Wasser vergebens hochgetragen habe? Ist das schon übertrieben gestellt? Ich genoss einen schönen Abend, welcher lediglich von einem plötzlichen Regenschauen unterbrochen wurde. Dank überdachtem "Materialraum" hatte ich auch einen trockenen, windgeschützen Platz für mein Nachtlager. In der Nacht zog nämlich ein recht zügiger Wind mit damit einhergehenden, heftigen Regengüssen über mich hinweg. Am Morgen lag für einen Moment gar etwas Schnee. Ich rechnete mit rund 5° C. Effektiv waren es wohl um die 0°C herum und somit etwas grenzwertig für meine Flexmat und Quilt. Gefroren habe ich nicht, aber viel Spielraum war auch nicht mehr. Am Morgen genoss ich noch die kalte, feucht neblige Morgenstimmung bei einem Kaffee bevors wieder ins Tal ging. Im Abstieg zeigte sich dann immer mehr die Sonne und so wurde auch der Sonntag zu einem herrlichen Tag. War eine schöne und gemütliche Tour2 Punkte -
Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
Ranger reagierte auf Wander Schaf für Thema
Also ich habe jedes einzelne Teil gewogen, dass ich dabei habe. Den Sinn darin, mich selbst zu bescheißen verstehe ich nicht (zumal ich in der Lage bin, den Beschiss aufzudecken ). Ich will ja wissen, was ich habe und wo ich etwas einsparen kann. Außerdem macht es mir Spaß das Gewicht zu optimieren, aber es gleichzeitig zu schaffen, meinen Komfort zu behalten und keine faulen Kompromisse einzugehen (ich könnte z.B. nicht auf einer 5mm Matte pennen, also selbst wenn sie nichts wiegen würde, würde ich sie nicht mitnehmen, um leichter als mit der Matte zu sein, mit der ich schlafen kann). Der nächste Reiz ist dann der, noch etwas zu verbasteln. Mit Hilfe der Kenntnis über die Gewichte, kann ich das "Erfolgserlebnis" steigern. Also ein Wettbewerb zwischen meinem Zeug und mir. Vergleich zu anderen? Bockt mich nicht. Ist für mich kein Wettbewerb mit anderen. Aber Inspiration finde ich interessant. Manches passt für mich, das probiere ich, manches nicht. Am Ende schleppe ich mein Zeug und will mich darin wohlfühlen. Ob ich nun Trekkingstöcke aufs BW des Sackes rechne oder aufs Gesamtgewicht.... ich habe sie in den Rucksack gerechnet, denn auf irgendeine Weise trage ich sie sowieso und bin dann ehrlich mit mir, dass ich sie da unterbringe, denn es gibt auch Passagen, bei denen sie hinten sind. Insofern finde ich das Gesamtgewicht unterm Strich für mich interessanter.1 Punkt -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
wilbo reagierte auf ausreis(s)er für Thema
Vielen Dank @wilbo ! Scheint so ziemlich genau das zu sein wonach er sucht. Das SMD Lunar Solo war ihm zu teuer, somit hat er eine passende Alternative.1 Punkt -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
Vagner reagierte auf Wander Schaf für Thema
Foto machen, Händler anschreiben und fragen, wie damit verfahren werden soll, dass Du Dir Sorgen um die Garantie machst und die Sicherheit haben möchtest, dass diese erhalten bleibt. Antwort abwarten und entsprechend handeln.1 Punkt -
Mesh Netz reparieren (gerne quick&dirty)
Krokodilalli reagierte auf moritz für Thema
Besonders quick&dirty wären Kabelbinder. Aber man muss auch kein Nähkünstler sein um das zu flicken: einfach mit einem starken Garn mehrfach kreuz und quer über die Löcher (nicht die äußersten Machen am Rand der Löcher nutzen um Ausreißen zu vermeiden), die Enden des Garns gut verknoten und fertig ist die Laube.1 Punkt -
Hallo Eohippus, cooles Tarp das du dir da genäht hast. Gibt nix schöneres als mit einem Tarp draußen unterwegs zu sein. Ich hab leider schon zu viele Tarp, sonst würde ich mir so ein Tarp wie du es hast auch noch mal nähen.... Viele Grüße vom Steffen1 Punkt
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[Suche] MSR Hubba Hubba 2 Personen
Dingo reagierte auf Krokodilalli für Thema
Kommt wirklich drauf an wo du bist, aber ich würde es für Skandinavien auch nur begrenzt empfehlen. Gerade da oben in Lappland kann es eklig werden. 2018 war ich 400km mit dem Hubba Hubba in Norwegen und alles war super. 2019 mit dem gleichen Zelt in den Sarek und bei nem heftigeren Sturm im Fjell ist das Gestänge durch das Außenzelt durchgebrochen. Zum Glück hatten wir genügend Panzerband und konnten es fixen, aber ein Mid halte ich auch für geeigneter.1 Punkt -
[Suche] MSR Hubba Hubba 2 Personen
Krokodilalli reagierte auf Dingo für Thema
Mit einem Hubba Hubba würde ich persönlich nicht nach Skandinavien. Das ist nicht so wirklich der Anwendungsbereich. Bis Baumgrenze würde ich ein Mid nehmen, oder Tunnel.1 Punkt -
Vielen Dank für Deine Fotos vom Schnitt! Leider sind die Bilder nur briefmarkengroß. Kannst Du die Fotos nochmal in höherer Auflösung einstellen? VG. -wilbo-1 Punkt
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Beratungshilfe für Packliste Frühjahr/Herbst Mittelgebirge
Gibbon reagierte auf hhourglass für Thema
Einiges wurde ja schon genannt. Bei der Kleidung würde ich ebenfalls reduzieren und jeweils die das dritte Teil weglassen (Unterhosen, Socken, Shirt/Hemd). Was die schwere Trainingshose angeht. Ich nutze eine günstige Saunahose als Windhose. Trocknet am Körper in wenigen Minuten. Meine wiegt in XL 110g, damit würdest du 2/3 an Gewicht sparen. https://www.danceline.de/Damen/Waermeartikel/Waermehosen/Adel-Lange-Saunahose.html Musst du mal schauen ob XXl dir passen könnte...ich trag XL bei 187cm/95kg. Ich hab allerdings auch ziemlich kräftige Oberschenkel... L saß etwas knapp, vor allem beim Hocken. Natürlich gibt es Windhosen auch deutlich u100g aber die hier kostet halt auch nur 30€. Zum Thema Kissen...da du ja recht viele Klamotten dabei hast und deine Matte die volle Länge hat, könntest du ja mal ausprobieren ob du deinen Rucksack oder einen Packsack mit den nicht getragenen Klamotten füllst und das als Kissen benutzt. Wie viel Zeit verbringst du im Lager außerhalb des Schlafsacks? Brauchst du die KuFa-Jacke? Oder könnte es auch reichen Longsleeve, Fleece und Windjacke zu layern? Wären noch mal -415g Und +1 für Trekkingstöcke statt Tarpstangen...gerade wenn es auf und ab geht.1 Punkt -
Performance run stand da auf dem Schnipsel.1 Punkt
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Mein Tarp - oder - die Rache der Götter
Eohippus reagierte auf Christian Wagner für Thema
Schönes Teil! Da werden aber gleich Mal einige Fragen aufgeworfen. Michas quick&dirty Tarp ist a einfach ein Rechteck. Du hast da eine Mittelnaht. Wie groß ist dein Tarp letztendlich geworden? Das geschlossene Fußende entsteht nur durch die Stoffelastizität? Gewicht? Fragen über Fragen...1 Punkt -
Spannend, deine T-Shirts wiegen mehr als bei mir die longsleeves Könnte ausschließlich an der Größe liegen, daher kann ich schlecht sagen ob die einzelnen Teile zu schwer sind. Aber insgesamt zu viel an Klamotten. Generell wärest du mit 7 kg bei 7% deines Körpergewichts. Vielleicht ist das ja schon Ul bei deiner Größe, bei mir sind das ca 4,5 kg Wäre vielleicht tatsächlich das sinnvollere Maß als eine fixe Gewichtsgrenze? Warum ist die evazote so schwer? Ich hab eine 4mm mit ca 120g. Und wenn Evazote dann brauchst du kein Groundsheet oder andersrum. Geldbörse ohne Münzen, nur Krankenkasse und Perso -30g. Ansonsten kann ich mich @derrays Vorschlägen anschließen.1 Punkt
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Welche Schuhgröße hast du denn? Meine LP wiegen 660g bei Größe 46,5 - Den STS Drysack könntest du weglassen und den Quilt in den Pumpsack stecken - mein Pumpsack ist wasserfest (ist bei Apex eh nicht so problematisch, wie bei Daune) (-40g) - Braucht es eine EVA Matte, die größer als 100x50 cm ist? Reicht nicht Thorsolänge? (-165g) - Erste Hilfe Set scheint mir sehr schwer, könnte man vermutlich reduzieren - was ist da drin? (-36g) - Zahnbürste absägen (-4g) - Powerbank gibt’s auch in günstig und wertig (z.B. das ältere Modell hier für unter 20€) (-155g) = -400g (für unter 20€ und du hast ne eigene Powerbank)1 Punkt
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Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
Trekkerling reagierte auf schrenz für Thema
Huch, ist schon wieder ein Jahr rum für den UL-Prinzipien-Tread?1 Punkt -
Deshalb ja "ausprobieren". Ich komme ohne Gestell besser zurecht. (Meine Freundin hat übrigens auch den Exos, und ich hab ihn schon mehrfach ausprobiert.) Durch EVA als Burrito funktioniert bei mir die Stabilisierung sehr gut, ohne die gegenläufige Rotation von Oberkörper und Hüfte einzuschränken. Auch hier gilt ausprobieren! Den Einsatzzweck hat Gibbon ja angegeben: Mittelgebirge, Frühling bis Herbst. In diesem Einsatzbereich komme ich mit Tarp am besten zurecht. mfg der Ray1 Punkt
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Fangen wir mal an. Steigeisen: wenn man für ne Einmalaktion Aluteile zulegt, passt das schon, sofern man damit lediglich irgendwelche Altschneefelder oder verfirnte/gefrorene Strecken zurück legt. Steilere Sachen und Blankeise wären mir damit zu heikel, aber die fallen solo eh flach. Eventuell sind die Dinger dann hinterher halt Schrott, weil Alu sich schnell abnutzt (vor allem wenn man in einem Fels/Sand/Schnee/Eis mix geht). Du hast dann halt die A*-Karte gezogen, wenn du so etwas queren darfst: Sah von oben flacher aus, als es war, und die Verzerrung des Objektivs ist auch nicht hilfreich. Auch beim Blick zurück sah es nicht so übel aus, aber da ich keinen Eispickel dabei hatte und alles auf Frontzacken im harten Blankeis rüber klopfen musste, war ich nach den 25m gut warm und hab auch gar kein Koffein zur Pulsbeschleunigung mehr benötigt. Eispickel: https://www.bergzeit.ch/petzl-gully-eisgeraet/ - mehr sag ich nicht. Der passt. Schuhe: Der Kollege, der die Scarpas empfiehlt, hat imo damit noch keine echte Eiserfahrung gemacht und kommt vom Klettern her. Ich habe die Scarpa zwar nicht hier, aber die sind garantiert nicht Kat C, besitzen eine sauweiche Sohle und damit macht Eis nur bedingt Spass. Gegenidee: Trangos (https://www.lasportiva.com/en/trango-tech-leather-gtx-man-black-21s999100) . Die machen bei 45° Blankeis auch keine Freude mehr und man steht drauf rum wie auf rohen Eiern, aber in Punkto Stabilkität für das Fussgelenk bieten sie mehr als die Scarpas und sind im Schutt/Geröll den Dingern überlegen. Ob man es braucht - k.A., ich kenn die Route nicht. In die Schuhe gute Sporteinlagen rein, und man kann problemlos damit auf allen Unterlagen wandern. Helm: habe ich gerade nicht den Überblick, würde da den Fokus aber lieber auf sicher und ein paar Gramm mehr legen, als UL und beim kleinsten Stein bereits hinüber. Zur sonstigen Ausrüstung: Rucksack: 48L reicht. Mit 60L macht kein Klettersteig mehr Spass. Z-Lite würde ich mit einer kurzen Luftmatte ergänzen. Liegt sich bequemer drauf und wer gut schläft, den jucken die 200-300g Extra nicht. Kopfbedeckung: würde ich alles rauswerfen (Beanie, Sturmhaube,...) und eine dünne winddichte und helmkompatible Mütze einpacken. Sowas wie das, nur soweit runtergezogen, dass die Ohren möglichst bedeckt sind: https://www.amazon.de/ITODA-Skullcap-Sporthut-Atmungsaktiv-Radfahren/dp/B07CV9CVRS Hosen: alles raus, egal ob Merino, Shorts, Zipoff, trallala. Ich würde da einfach in meiner Hochtourenhose laufen, die ist warm genug für alles (Montura Vertigo 3) und wenn die dann mal gewaschen werden muss, an dem Tag Ruhetag einlegen und stattdessen die Regenhose anziehen. Aber mit der Meinung bin ich hier allein auf weiter Flur Oberköreprbekleidung fehlt in der Liste. Wäre bei mir wohl ein dünnes, langärmliges KuFa Hemd (hab von Odlo eins), eine Wärmejacke (Bei mir Rab Xenon Hoody) und eine dünne Softshell drüber sowie ne leichte Regenjacke bzw. eher ein Silnet Poncho. Gamaschen raus Buff raus, wenn Windjacke und/oder Fleece/Pulli einen ausreichenden Halsschutz besitzt Gürtel wozu? Ich nutz entweder passende Hosen (die Vertigo hat einen Kordelzug) oder notfalls halt nen 1m Spannriemen (gibbet von Exped in UL). Davon würde ich eh 1-2 einpacken und durch n halbes Dutzend Minikarabiner aus Alu ergänzen, um bei Bedarf schnell mal was an den Rucksack tackern zu können. Socken: Schlafsocken???? ich würde ein Paar Sportkomressionssocken nutzen (wegen Blasen), zwei Paar Trekkingsocken dazu packen und für Regen noch ein Paar Sealskinz reinwerfen Barfussschuhe sind grenzwertig, würde ich ev. durch leichte Hausschuhe ersetzen. Aber bei der Tourdauer, hmmm. Notfallpfeife raus. Hört eh keiner und wo man gehört werden kann weil Leute da sind kann man auch telefonieren. Stirnlampe: wenn du nur tagsüber läufts und damit halt im Zelt hantierst ist die Nitecore NU20 ok. Sobald du nachts wanderst (auch mal ungeplant, aber wenn Zelt etc dabei ist, ist das nicht so kritisch. Man biwakiert eben halt notfalls), brauchste dauerhaft 200 Lumen, und die Lampe muss das notfalls auch mal 4-5 Stunden am Stück bringen, ohne in die Knie zu gehen. Die Nu05 ist Spielzeug und untauglich. Das Garmin GPS brauchtse nur, wenn du im Whiteout über Schneefelder rennst. Ansonsten reicht OSMAnd und Handy. Rucksackhalter für Navi braucht man nicht. Entweder man navigiert und es ist in der Hand oder es steckt in einer Tasche. Schaufel braucht man in den Bergen nicht. Es hat mehr als ausreichend Steine. Spiegel braucht es nicht, Handy hat Selfikamera Anstelle Superkleber eine Tube Seamgrip rein, um Zelt und/oder Schuhe kleben zu können. Wer ältere Schuhe hat sollte noch ein paar kurze Spaxschrauben dazu packen. Damit halten Sohlen am Schuh, was bei Panzertape/Schnur nicht der Fall ist. Messer fehlt in der Liste. Schere raus, Schweizer Taschenmesser rein, und den Korkenzieher nicht vergessen. Piezozünder solo ist ein unnötiges und unzuverlässiges Gimmick. Mini Bic und wenn man sich wegen Wasser ernste Gedanken macht einen Zündstahl oben drauf. Spork raus, einen langen Titanlöffel rein. Damit kann man bei Bedarf auch mal Freezerbagcooking machen, oder sich ne Tüte expeditionsessen gönnen. Wasser 3L ist imo zu viel. Ich nehm meist 1.5L, fülle unterwegs auf und bin auch mal durstig. Windschutz: Titanfolie. Wiegt wie Alu, ist stabiler. Wasserfilter: 2L/Min und 1000L Lebensdauer finde ich nicht prickelnd (Katadyn), und diese Kombi aus Trinkflasche mit Filter klingt zwar nett (vorbeigehen, füllen, Filter aufschrauben und trinken), habe ich aber nie benötigt. Ich würde nen Sawyer Mini und zwei Faltflaschen (je 2L) einpacken und bei Bedarf unterwegs durch PET-Pullen aus einem Supermarkt ergänzen. Was sonst noch fehlt: Handschuhe Zum Vergleich - meine Liste: https://lighterpack.com/r/v3yoof Was auf der fehlt und was ich ev. einplanen würde wäre ein WM Hotsack VBL und ein leichter Mehrwegbiwaksack aussen herum. Dann kann man auch mal ohne Zelt pennen und mit dem WM hotsack versaut man den Schlafsack weniger.1 Punkt
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Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
Outdoor Maniak reagierte auf Ranger für Thema
>Eigentlich ist es besser wenn man das ständige hinterfragen sein lässt. Sehe Ich anderst >Ich habe ernsthaft keine Lust das jede Tour eine Geartest ist. Ist doch volkommen Ok für dich Ich mach das alles nur für mich, nicht für den Vergleich mit anderen. Weil es mir eben viel Freude bereitet leicht unterwegs zu sein. Wir haben alle unterschiedliche Beweggründe, das ist auch ok so !1 Punkt -
Wenn Decathlon für dich OK ist go for it. Meine erste lange unnabux hat 4 Jahre gehalten - bei sehr viel Gebrauch. Das Modell vom letzten Jahr gefällt mir nicht ganz so gut, weil man die Nähte etwas spürt. Sonst bin ich wieder super zufrieden.1 Punkt
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Impressionen von Touren
Willi reagierte auf Kardemumma für Thema
Ich war gestern am Albtrauf oberhalb von Bad Ditzenbach und Deggingen unterwegs. Nach dem wunderbaren Tag mit Sonne, Regenschauern, Ausblick und frischem Grün bin ich nicht mehr ganz so enttäuscht, dass meine Platzbuchung im Pfälzer Wald für diese Woche storniert werden musste. Das "Löwenpfade"-Logo find ich schon lässig. Das gelbe "Traufwege"-Logo darunter - da hab ich lang gebraucht, um wie eine Grafikdesigner:in zu denken. Niederschläge sind schon irgendwie nett anzusehen ... ... und sorgen für klare Sicht. beeindruckende Flora I, ... ... mein persönliches Highlight, die beeindruckende Fauna, ... ... Flora II: Orchidee, ... ... überall rechts und links vom Pfad Orchideen. Flora III: Sogar eine zweite Blütenfarbe gab´s zu bewundern. Schöne Erlebnisse, die ich nur deshalb hatte, weil ich meine Pläne ändern musste .1 Punkt -
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23. Tag - 01.09.2020 oder die verlassene Alpe Ceresole Reale - Alpe Trione 19.6 Kilometer, 1787 Höhenmeter, 7 Stunden 23 Minuten Wald oberhalb von Ceresole Natürlich war ich fauler Sack mal wieder der letzte ders auf den Weg geschafft hat Es deutete alles auf einen grossartigen Tag hin. Glücklicherweise vermochte die Sonne noch nicht so recht aufzuheizen und so genoss ich einen zügigen Aufstieg im schönen, lichten Wald. Etwas weiter oben holte ich dann Ch. wieder ein und wir liefen eine Weile gemeinsam. Alsbald offenbare sich ein wunderbarer Blick auf den Lago di Ceresole. Herrlich! Lago di Ceresole. Bei der Alpe Fumanova aufgenommen Auch wenn ich nun die Baumgrenze überschritten habe, ist die Temperatur noch sehr angenehm, beinahe kühl. Wenige Meter unterhalb des Colle della Crocetta gönne ich mir eine ausgiebige Pause mit super feinem Essen beim Lago di Vercellina. Colle della Crocetta. Das obligate Gipfelfoto unterwegs Tierische Wegbegleiter bei Crest. Bei Crest begegnet mir eine Herde Hühner und andere lustige Tiere (Gänse?, keine Ahnung). Ich mag die Tiere und schaue ihnen eine Weile zu. Sie vermögen sich an meiner Gesellschaft jedoch nicht so recht zu erfreuen und scheinen etwas nervös. So lasse ich die Tiere wieder in Ruhe und erblicke wenig später die wunderschöne Kapelle Madonna della Visitazione. Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen die Kapelle etwas später auch aus der Nähe anzusehen. Leider ist aber auch diese Kapelle (wie die allermeisten verschlossen). Die anwesenden Kühe waren im Gegensatz zu den Hühnern vorher sehr an mir und meinem Tun interessiert. Was für schöne Tiere. Madonna della Visitazione Kirchturm von Pialpetta Bald erreiche ich Pialpetta und streune etwas durchs Dorf. Gemäss Rother müsste hier irgendwo ein Laden sein. Abgesehen von mir scheint hier aber kaum wer unterwegs zu sein. Den Laden finde ich bald einmal, da du hier entweder in die eine oder in die andere Richtung laufen und suchen kannst. Typisch Italien macht der natürlich erst um 16:00 Uhr auf. Ich muss lachen und beschliesse, typisch Italien eine Siesta einzulegen und mir im PT einen Caffè (Espresso) und ein feines Glace zu gönnen. Irgendwann trudelt auch Ch. ein und wir quatschen eine Weile. Für die nächsten Tag hat mir @sja das Les Montagnards in Balme empfohlen. Wenn Sja dermassen davon schwärmt kann ichs nicht einfach links liegen lassen. Wies der Zufall will hat auch Ch. für Morgen dort gebucht (heute bleibt er hier in Pialpetta). Er bietet mir sein Handy an und so schreibe ich eine SMS (+1 für meinen Italienischkurs) ins Les Montagnards. Das läuft doch wie geschmiert. Damit sich das nicht total zu einer Hüttentour entwickelt ists Zeit weiterzuziehen. Davor natürlich noch ins nahe Alimentari (Einkaufsladen) um Futter aufzustocken. Ich mag diese kleinen italienischen Alimentari total. Ich füll mit den Korb wieder grosszügig mit Obst, Käse und Brot. Übertreiben muss ichs ja nicht, morgen gibts auch wieder ne Einkaufsgelegenheit. Weit will ich heute nicht mehr, aber ein paar Meter dürfen es schon noch sein. Bei der Alpe Trione, welche offenbar nicht mehr bestossen wird, finde ich um 19:00 Uhr herum einen 1A Übernachtungsplatz. Ich koche mir ein feines Abendessen und geniesse die schöne Abendstimmung und die Ruhe. Einfach schön! Mein Nachtlager bei der Alpe Trione ohne Worte1 Punkt
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Red.Green.Blue reagierte auf marieke333 für Thema
1 Punkt -
19. Tag - 28.08.2020 oder die schöne Überraschung Talosio nach San Lorenzo 16.2 Kilometer, 1419 Höhenmeter, 6 Stunden 43 Minuten Nach einem spärlichen Frühstück machte ich mich sogleich auf den Weg. Dieser führte mich schnurstracks vorbei an einigen (Ferien)häuschen und Alpen in die Höhe. Kühe unterwegs Im Gegensatz zu den letzten Tagen zeigte sich das Wetter heute etwas wolkenverhangen und etwas weniger freundlich. Aber wenn ich so an die vergangenen zwei Wochen denke, ist das nun jammern auf enorm hohem Niveau. Dank des Wetters und den angenehmen Wegen war der Aufstieg zum namenlosen(?) Pass auch nicht zu anstrengend. Den kleinen Abstecher zur Kapelle Madonna della Neve und dem dazugehörigen Bivacco nahm ich dann auch noch unter die Füsse. Das Bivacco Blessent Redentore ist sehr einfach eingerichtet (Stuhl, Tisch und alte Matratze). Wäre jedenfalls ein trockenens Plätzchen. Wasser gibt es leider keines und dieses müsste auf einer der vorigen Alpen gebunkert werden. Ich nahm aber noch die letzten paar Meter Aufstieg zum Monte Arzola unter die Füsse und querte im Anschluss zum Lago d`Eugio mit dem von weitem sichtbaren Staudamm. Staudamm am Lago d`Eugio Der Pfad wurde etwas anspruchsvoller (im Vergleich zu vorhin), gefiel mir aber sehr gut. Etwas spätere stand ich dann am Fuss der mächtigen Staumauer und kam mir plötzlich ganz klein vor. Hoffentlich hält das Ding Zu meiner Freude war oben am Stausee dann sogar ein Wasserhahn zu finden. Die Sonne zeigte sich und ich beschloss eine kleine Pause einzulegen. Es sollte nachher nochmals deutlich in die Höhe gehen. Zuerst aber schlenderte ich auf der schön angelegten Alppiste zum Verzweiger der GTA (Foto unten). Abzweigung auf der Alpstrasse Hier ging es wieder steil aufwärts zur Alpe di Colla (eher ein Pass). Die wunderschöne Hütte des Nationalparkes war leider abgeschlossen. Immerhin fand ich hinter dem Haus einen Wasserhahn. Auch ein Spiegel wäre vorhanden gewesen. Hmm. Eine Rasur wäre mal wieder fällig Rückblick im Aufstieg oben bei der Hütte des NP Und der Rückblick zur Hütte des Nationalparks Das Wetter zog bedrohlich zu. Einerseits genoss ich die schöne Stimmung, wollte im Falle eines Gewitters aber nicht unbedingt der höchste Punkt in der Umgebung sein. Ich ging also weiter in Richtung Alpe Praghetta, wo ich im Stall ein totes Lamm fand Hier war ich dann froh um die Beschreibung im Rother, da der Weg sich urplötzlich verlor. Ich stieg querfeldein ab zur nächsten Hütte und zur nächsten bis ich wieder eine Art Pfad fand. Urplötzlich stiess in inmitten des Hanges auf einen alten, schwarz angemalten Wohnwagen. Was musste ich lachen. Wie zum Teufel kommt dieses Ding hierher? Ohne Worte Alte Stromtrasse Vorbei an einer alten Stromtrasse, welche offenbar zu einem stillgelegten Bergwerk führte. Gerne hätte ich einen Blick reingeworfen, da mich solche Orte immer interessieren. Das Bergwerk war aber auf der anderen Bachseite und die Querung schien mir zu gefährlich. Ich stieg weiter zu einer Alpruine ab. sja`s Schuh @sja, hast du allenfalls einen deiner Schuhe hier vergessen? Von dort folgte ich dem neuen(?) Wanderweg nach unten zu einem Bach. Zeit für ein späte Mittagspause. Es dauerte auch nicht lange bis sich die bedrohlichen Wolken in einen Regenguss verwandelten. Ich verkroch mich unter einen Laubbepackten Baum und liess mir mein Mittagessen nicht vergraulen. Ich checkte mal wieder die Wetterprognose auf meinem Inreach. Diese versprach leider keine rosigen Aussichten. Hmm. Ich spielte mit dem Gedanken einen Ruhetag in San Lorenzo einzulegen. Sja schwärmte in einer Nachricht ohnehin von der dortigen Trattoria und der Inhaberin Simona. Also Regenzeugs montiert und im Regen die letzten paar Minuten nach San Lorenzo unter die Füsse genommen. Die Trattoria war nicht weit und so beschloss ich mein Glück zu versuchen. „No Credit Cards“ stand an der Tür. Scheisse, den meine Bargeldreserven waren nahezu erschöpft. Naja ich kann ja mal fragen und im schlimmsten Fall gibts halt nur einen guten Kaffee. Türe geschlossen = meine Laune auf dem Tiefpunkt. Ich zottelte wieder ab und stellte mich in der Nahen Kirche unters Vordach und überlegte wies weitergeht. Auf weiterlaufen habe ich bei den Wetteraussichten irgendwie keine Lust, wurde ich die letzten Wochen doch zum Schönwetterwanderer Wenig später kam ein älterer Herr zu mir, welchen ich vorhin schon gesehen hatte. Er sagte mir, dass ich ihm folgen solle. Via eines Seiteneinganges führte er mich in die Trattoria (auf die Idee hätte ich auch selber kommen können). Simona begrüsste mich herzlich. Ich war der einzige Gast. Sie bot mir sogar an mich ins Tal zu einem Geldautomaten zu fahren oder ich könne das Geld für die Übernachtung auch überweisen. Ich hatte ein ganzes Zimmer für mich alleine und verbrachte den Nachmittag zuerst bei einem Kaffee und dann vor meinem Zimmer auf dem offenen Gang. Dort schaute ich dem Wetter und den lustigen Hühner auf der Wiese zu. Auch schätzte ich mal wieder ein WLAN um meiner Partnerin zu schreiben. Mit dem Inreach beschränkte sich das meistens auf die Standardnachrichten und ab und an die SMS typischen 160 Zeichen. Zu meiner ganz grossen Freude entdeckte ich im Gästebuch eine liebe Nachricht von sja. Hab mich echt riesig darüber gefreut liebe sja Das Abendessen und Frühstück am nächsten Morgen war echt grossartig und reichhaltig. 20. Tag - 29.08.2020 oder die lustigen Hühner San Lorenzo. In die Trattoria und zurück 150 Meter, 15 Höhenmeter, 3 Minuten Da sich die schlechte Wetterprognose bestätigte, beschloss ich meinen ersten Ruhetag einzulegen. Zeit mal wieder die Ausrüstung zu pflegen. Ansonsten sass ich den ganzen Tag auf dem überdachten Korridor vor meinem Zimmer. Es war zwar recht kühl, aber mit Windhose und Pulli liess es sich gut aushalten. Die Hühner und Gänse waren echt lustig. Wenns regnete verkrochen sie sich unters Dach. Immer wenn Simona wieder einen Kübel Küchenabfälle auf die Wiese warf, brach unten die grosse Hektik aus und es wurde Alarmstufe dunkelrot ausgerufen. Am späten Nachmittag tauchte zu meiner Überraschung die Wanderin auf, welche ich am Tag 14 zuletzt gesehen habe. Sie hatte ein Stück mit dem Bus übersprungen. Wir assen gemeinsam zu Abend (Samstag war Pizzaabend, sehr lecker) und aus der 2 Liter Flasche Rotwein floss das eine oder andere Glas in unsere Hälse. Trotz des Wetters ein toller und gemütlicher Tag! Morgen gehts wieder auf die GTA… Ich freue mich!1 Punkt
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18. Tag - 27.08.2020 oder die bescheidene Unterkunft Ronco nach Talosio 14.8 Kilometer, 1327 Höhenmeter, 6 Stunden So! Die Schuhe sind ausgelüftet, weiter gehts Zu meiner Überraschung hat mich der nahe Fluss nicht gestört und ich habe geschlafen wir ein Murmeltier. Aber vielleicht war ich nach dem gestrigen Tag und dem grossen Bier auch einfach müde genug Nach 8 Uhr zottelte ich los, am grossen Helikopterlandeplatz an der Hauptstrasse vorbei und suchte noch den Geocache bei der nahen Kapelle. Weiter gings die Strasse runter zum Ortsteil Forzo. Der Rother sagt die zweite Brücke rechts und der Strasse bis zu deren Ende in Masonaie folgen. Naja. Das waren einige, einfache Teerkilometer auf wenig befahrener Strasse. Strasse nach Masonaie Die Alternativeroute zweigt in Forzo direkt auf einen Wanderweg ab, welcher in der Direttissima zum Colle Crest führt. Der Weg ist in Forzo gut ausgeschildert. Wie ich später erfuhr sei der Weg landschaftlich weniger reizvoll, dafür keine kilometerlange Teerstrasse. Der von mir gewählte Weg gewann ab Masonaie zunehmend an Reiz. Nun wisst ihrs und habt die Wahl… GTA Wegzeichen bei Masonaie So oder so, ich sah bis kurz vor Talosio den ganzen Tag keine Menschenseele. Nach Masonaie wars dann aber erst mal Zeit für mein Frühstück. Was habe ich ein Hunger und mein tägliches Müsli war einfach jeden Tag ein Highlight. Heute gabs auch mal wieder Nüsse und etwas frisches Obst dazu. Ist das Leben nicht schön! Auf der Alpe Goie rettete ich noch das Leben einiger Heugümpern (Grashüpfer). Früher achtete ich mich nie auf solche Sachen. Meine Partnerin hat mich da aber etwas sensibilisiert und so fischte ich einen nach dem anderen aus dem Wasser und setzte sie an die frische Luft. Leider war nirgends ein Holzstück welches ich als Notausstieg für die Tiere ins Wasser hätte legen können. Frühstück Nach der willkommenen, kleinen Pause gings weiter. Der Pass war nämlich in Sichtweite, wobei die Ernüchterung sogleich folgte. Der Pass war nämlich nicht der Pass, der lag nämlich noch etwas höher. Aber wenn ich schon mal hier bin, nehme ich die letzten paar Meter zum Cima Rosta auch noch unter die Füsse. Was für eine Aussicht nach Ronco. Wenn das nicht nach einer Mittagspause schreit. Sicht von der Cima Rosta nach Ronco. Mein Nachtlager ist ebenfalls im Bild. Wer findets? Mittagessen. Das kleine Victorinox aus der Swisscard hat übrigens immer beste Dienste geleistet. Selbst bei der harten Wildschwein-Trockenwurst Colle Crest Kurz nach 13 Uhr mache ich mich wieder auf die Socken und erreiche wenig später den Colle Crest. Via der Alpe Ronco erreiche ich das Santuario di Prasconda, wo ich von den Menschenmassen überrumpelt wurde. Ferragosto war zwar vorbei, aber es war irgend ein Fest im Gange welches furchtbar viele Leute anzog. Es war gar ein Shuttledienst in Betrieb. Schade, wäre nämlich ein schöner Übernachtungsplatz gewesen, aber so wird das hier nichts. Ich fülle nur kurz meine Flaschen und zog zügig weiter. Eines der zahlreichen, sehr schönen Wandbilder in der Kapelle, neben dem Santuario di Prasconda Am Ortseingang konsultierte ich mal meinen Rother und wollte die Optionen abchecken. Plötzlich kam eine freundliche Frau und frage, ob ich Hilfe bräuchte. Für das Posto Tappe in Talosio habe ich in meinem Rother den Hinweis „schlechte Kritiken“ vermerkt. Gemäss der Frau war dies aber die einzige Unterkunft hier. Ach Mist. Ich ging in die örtliche Kneipe und gönnte mir zuerst mal ein Panache an der Sonne. Irgendwann kam ein besoffener Typ zu mir und wollte wissen ob ich Deutscher bin. Er liess dann einige Sprüche fallen, deren Wiederholung ich mir hier spare. Sein Kumpel entschuldigte sich dafür und er erklärte mir auch den Grund für den Volksauflauf (Habe ich aber vergessen). Nach dem zweiten Panache und einem längeren Gespräch mit dem nüchternen Italiener beschloss ich trotz meinen Vorbehalten hier zu bleiben. Naja. Das Posto Tappa im alten Schulhaus hätte echt Potential. Die Unterkunft war aber schlecht unterhalten und schmutzig. Das war auch das einzige Mal das ich Hausschuhe vermisst habe. Nachher entdeckte ich irgendwo in einer Ecke noch ein spannendes Buch mit dem Titel „Erzählt es euren Kindern“. Ich setzte mich an die Sonne und las. Ich weiss nicht wann ich zuletzt ein Buch auf einen Schlag gelesen habe. Das Abendessen war dann typisch Italienisch. Sehr grosszügig und reichhaltig. Abgesehen vom zweiten Gang, welcher nicht meinen Geschmack traf auch sehr gut. Ich war einmal mehr der einzige Gast und schlief sehr gut. Es tut mir im Herzen weh. Das alte Schulhaus wäre echt ein Juwel aber der Zustand ist echt eine Zumutung.1 Punkt
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Trangia Topf (hardanodisiert), kurze MSR Griffzange, Titanteller als Deckel, 2 einfache Plastikbecher. Leicht und recht günstig. Und von mir höchstselbst erprobt1 Punkt
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16. Tag - 25.08.2020 oder zum Glück wars nicht zu heiss Alpe Chiaromonte nach Piamprato 22.8 Kilometer, 1604 Höhenmeter, 9 Stunden Nach einer sehr erholsamen und angenehmen Nacht verabschiedeten wir uns und liessen die beiden ihrer Arbeit nachgehen. Selbstverständlich hinterliessen wir jeder einen angemessen Beitrag für die Gastfreundschaft. Der Weg von G. und mir trennte sich folglich sehr schnell wieder, da G. trotz seines deutlich höheren Alters eine stolze Geschwindigkeit vorlegte. Ich hingegen nahm es deutlich gemütlicher und genoss die mystische Stimmung der Wolken und der durchdringenden Sonne. Mystische Morgenstimmung Anfänglich ging es dann auch gleich recht steil nach unten zur Siedlung Ravissa. Hier wäre übrigens eine Hütte zu verkaufen In grossen Schritten meldete sich dann auch mein Hunger und ich beschloss bis Succinto zu laufen. Dort gönnte ich mir auf einer schönen Bank vor der Bank meine zMorgäpause. Sonne, eine Bank und ein Brunnen. Was will man mehr? Mein Quilt durfte ebenfalls etwas die Sonne geniessen und am Zaun auslüften. Ich kochte mir inzwischen einen Tee und gönnte mir mein alltägliches Müsli. Ist das Leben nicht schön! Entgegen dem Rother dauerte der weitere Weg nach Fondo etwas länger als die angegebenen 45 Minuten, was mir aber auch egal war. Vielleicht lief ich auch einfach zu langsam Hier angekommen genossen zahlreiche Menschen die Sonne am Flussufer. Espresso in Fondo. Besser gehts nicht! Ich hingegen hatte ein ganz anderes Bedürfnis und verband das leckere mit dem notwendigen. Einen Espresso in der Trattoria und ein Toilettenbesuch. Ich habe zwar auch meine Kackschaufel dabei, bevorzuge aber doch eine richtige Toilette wenn diese schon vorhanden ist. Da das Höhendiagramm einen heftigen Anstieg anzeigte, vermochte ich mich nicht so richtig zu motivieren. Gemütlich schlenderte ich also dem Bachufer entlang weiter bis zu einem Geocache am Flussufer. Nachdem dieser gefunden war, genoss ich noch ein erfrischendes Bad im Fluss und eine kurze Mittagspause. Kurz hinter Fondo. Den Namen des Weilers habe ich vergessen. Idyllisch gelegene Bogenbrücke auf dem Weg zur Bochetta delle Oche. So! Jetzt reichts aber, hilft ja alles nichts. Anfangs gemütlich und immer steiler ansteigend gings vorbei an einer weitere, schönen Bogenbrücke der Bochetta delle Oche entgegen. Ich war echt dankbar, dass sich einige Wolken vor die Sonne schoben. Der lange Anstieg über rund 1400 Höhenmeter hatte es nämlich in sich! Bochetta delle Oche Der Wegweiser verkündete 90 Minuten nach Piamprato. Für den Abstieg verkündete der Rother „eine der schwierigsten Etappen“. Mal sehen was da kommt. Tatsächlich war der Einstieg in den Abstieg etwas schwierig. Nicht etwa das Gelände, aber irgendwie verlor ich den Weg zwei Mal aus den Augen. Der GPS Track und die anfangs spärlichen Markierungen führten mich aber wieder in die richtige Richtung. Bei Nebel vermutlich nicht ohne. Der spätere Abstieg über steile, feuchte Felsen und Erlengebüsch war glücklicherweise 1A ausgemäht. Die zahlreichen Kabel und Seile gaben den nötigen Halt. Einmal mehr war ich um meinen schmalen und leichten Rucksack dankbar. Oberer, etwas "anspruchsvollerer" Teil vom Abstieg der Bochetta delle Oche. Der quer über den Weg gespannte Zaun verkündete das Ende des steilsten Abstieges. Ich war echt froh, denn diese langen, steilen Abstiege gehen ziemlich in die Knie und Arme. Dafür hat die Sonne inzwischen erneut Oberhand gewonnen. Einige Rinder beäugten mich misstrauisch und mit grossen Augen. Gerne hätte ich deren Gedanken gelesen. Der weitere Weg war dann deutlich gemütlicher und entspannter. Dieser führte nämlich leicht abfallend dem Bach entlang. Ein grosser Mast der Hochspannungsleitung verkündete die nahe Zivilisation. Ich setzte mich nochmals kurz hin und genoss die Ruhe und die Sicht auf Piamprato. Mittlerer Teil vom Abstieg der Bochetta delle Oche. Etwas weiter. Vorne sieht man schon die Hochspannungsleitung über Piamprato. Auf dem von nun an sehr gemütlichen, einfachen Weg erreichte ich Piamprato. Der grosse Kreisverkehr mit den beiden grossen, stolzen Steinböcken erweckte den Eindruck, dass hier verkehrstechnisch etwas grösseres geplant war. Kurz nach 17 Uhr erreichte ich die nahe Kirche und erspähte G., wie dieser gemütlich davor sass. Er wartete auf das Abendessen im nahen Posto Tappa. Wir plauderten lange und ich genoss währenddessen eine riesige Portion Pasta. Darf ich hier erwähnen, dass ich ein Glas Pesto dabei hatte, welches ich aber hier und jetzt geleert habe? Zieleinlauf Nach dem Abendessen ging ich ebenfalls in Richtung des Posto Tappa um mir dort das wohlverdiente, grosse Panaché (heisst im Italienischen übrigens auch so) zu gönnen. Dabei lernte ich Ch., einen Deutschen, kennen, mit welchem ich ca. eine Woche später noch 1.5 Tage zusammen wandern werde. Amüsant wie man sich hier immer wieder trifft und aus den Augen verliert. G. hingegen sah ich heute das letzte Mal. Er und Ch. werden morgen nämlich den Bus nach Ronco nehmen. Auch wenn der Bus natürlich verlockend ist, habe ich mir fest vorgenommen den Colle della Borra zu überqueren. Aber ich greife vor. Mittlerweile ist es spät geworden und das Bierglas leer. Zeit fürs Zähne putzen und ein Nachtlager. Ich lief also einige hundert Meter zurück und suchte mir einen guten Platz, einige Meter abseits vom Weg im nahen Wald und baute das Tarp im allerletzten Tageslicht auf. Ich schlief wie ein Murmeltier. Mein cooles DIY Tarp1 Punkt
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Da ich heute nicht aus dem Bett kam und mit dem gefallenen Neuschnee ohnehin eine gute Ausrede hatte noch etwas länger zu schlafen, wurde es etwas spät für meine ursprünglich geplante Zweitagestour. Dafür habe ich mir endlich mal die Zeit genommen um Teile meiner Ausrüstung zu reparieren, resp. ein paar neue Nähte zu machen. So habe ich auch endlich mal meine MYOG Windhose, welche mir auf der GTA wertvolle Dienste geleistet hat, aber leider auch etwas gelitten hat repariert. Das 10den, 26 gr/m2 Ripstopnylon ist halt schon recht filigran. Wobei der Stoff genau genommen lediglich an einigen Stellen der Nähte etwas eingerissen ist. Leider ist das gute Stück jetzt 47 gr und somit 3 gr schwerer als vorher. Aber vorerst genug über meine Ausrüstung. Wenn Interesse da ist, kann ich später gerne noch etwas zu meiner verwendeten Ausrüstung auf der GTA schreiben. 14. Tag - 23.8.2020 oder herrliche Gratwanderungen Riffugio Rosazza zum Agriturismo Belvedere (58 Euro inkl. Grappa etc.) 15.9 Kilometer, 1019 Höhenmeter, 7 Stunden 55 Minuten Noch vor dem Frühstück ging ich nach draussen um den schönen Sonnenaufgang zu geniessen. Unbezahlbar! Sonnenaufgang beim Riffugio Rosazza Rückblick nach Oropa Nach einem für Berghütten sehr opulenten Frühstück machten wir uns mit einigen anderen Wanderern auf den Weg. Vorbei am amüsanten Korblift, welcher mich mehr an eine Voliere als an ein Transportmittel erinnerte, ging es aufwärts zur Bochetta del Lago. Korblift beim Rifugio Savoia, welches übrigens geschlossen war. Hoch oben thronte eine verlassene Bergbahnstation. Anders als es hierzulande häufig der Fall ist, bleibt in Italien einfach liegen was nicht mehr gebraucht wird. Trotzdem reizte mich das Gebäude und ich überlegte einen kleinen Abstecher zwecks Exkursion zu machen, liess es dann aber doch bleiben. Lost Place über der Bochetta del Lago Weiter gings am Fusse des Mont Mars zum Riffugio Coda. Ich persönlich wäre einfach ohne Pause weiter, da mir hier eindeutig zu viel Betrieb war. Meine beiden Begleiterinnen wollten aber eine Pause einlegen um sich etwas zu stärken. Wir einigten uns auf einen kurzen Besuch in der Hütte und genossen im Anschluss eine Mittagspause draussen im Windschatten. Im weiteren Verlauf trennten sich unsere Wege vorerst. Ich beschloss nämlich die Kammroute (im Rother beschrieben) unter die Füsse zu nehmen da mir diese deutlich reizvoller erschien als die „Normalroute“, welche noch dazu ziemlich überwachsen gewesen sein soll. Kurz nach dem Einstieg zur Kammroute traf ich noch eine andere Wanderin, welche wir gestern bereits auf der Hütte trafen und welche ich auch später immer mal wieder traf. Sie war sichtlich überfordert und konnte den weiteren Weg im Gelände nicht mehr finden. Ich bot ihr an, dass sie sich mir anschliessen kann, sie entschloss aber umzukehren und die Normalroute zu wählen, was für sie wohl der beste Entscheid war. Die Beschreibung der Kammroute empfand ich wiederum als etwas übertrieben. Klar, es sind einige Kraxelstellen vorhanden, welche aber allesamt mit zahlreichen Metallbügeln bestens abgesichert sind. Nichts was in den früheren Etappen der GTA nicht auch schon vorgekommen wäre. Jedenfalls genau mein Ding. Kammroute. Wie ihr seht, ist die nur halb so wild. Auf dem Colle della Lace machte ich es mir, einmal mehr auf meiner Flexmat gemütlich und genoss die Sonne. Einige Zeit später trafen die beiden anderen ein und wir warteten noch eine Weile auf die andere Wanderin, welche zuvor an der Kammroute umgekehrt war. Wir sorgten uns etwas um sie, da sie dasselbe Tagesziel wie wir hatten, sie aber noch nicht hier war. Wie wir am Abend erfuhren ging sie zum Rif. Coda zurück und hat sich beim Agriturismo abgemeldet. Da es mittlerweile gegen 17 Uhr war und wir im Agriturismo erwartet wurden, beschlossen wir weiterzulaufen. Der weitere Weg war recht unspektakulär und musste leider teilweise einer Alpstrasse weichen. Wir erreichten das schön gelegene Agriturismo und gönnten uns einen Aperitivo. Ich nutzte noch die Gelegenheit um mal wieder mit meiner Partnerin zu telefonieren. Ich war echt glücklich hier auf dem Weg, vermisste sie aber sehr. Als Schweizer geniesse ich noch die horrenden Roaminggebühren und bin daher um jedes WIFI dankbar. Das anschliessende Abendessen war ein Höhepunkt der seinesgleichen sucht. Ein Gang besser als der letzte. Das Agriturismo Belvedere war definitiv der kulinarische Höhepunkt auf der GTA und eine klare Empfehlung. Auch die Zimmer waren sehr schön und sauber. Wir quatschen noch lange und genossen den herrlichen Abend draussen bei Vino Rosso und Grappa. Morgen sollten sich unsere Wege endgültig trennen. 15. Tag - 24.8.2020 oder von langen Auf- und Abstiegen Agriturismo Belvedere - Alpe Chiaromonte 19.9 Kilometer, 1885 Höhenmeter, 10 Stunden 10 Minuten Meine beiden Begleiterinnen wollten früh los um ihren Bus zu erwischen. Ich konnte sie aber von einer etwas realistischeren Abstiegszeit überzeugen, hätte andernfalls noch etwas länger geschlafen. Nach einem kurzen und leckeren Frühstück machten wir uns auf den Weg. Mir graute es, mag ich solch lange Abstiege (ca. 1200 Höhenmeter) absolut nicht. Die schöne und überraschend gut erhaltene (und steile) Mulattiera machte das ganze aber etwas erträglicher. Der Sohn der Wirtin, welcher uns gestern nett bewirtete, erzählte noch, dass er die Strecke jeweils mit seinem Muli macht. War ein lustiger Typ. Mehr als früh genug erreichten wir das Dörfchen Quincinetto und gönnten uns noch einen Caffeelatte. Bald wars aber so weit und es galt Abschied zu nehmen. Einerseits schmerzte es mich sehr, haben wir nun doch einige schöne Tage zusammen verbracht und uns kennengelernt. Aber es sollte ja nicht der letzte Abschied auf dieser Tour sein. Andererseits freute ich mich auch darauf nun wieder unabhängig zu sein und mein Ding zu machen. Nicht das ich dies zuvor nicht hätte tun können, aber der eine oder andere versteht vielleicht was ich meine. Dorfkern von Quincinetto Ich hatte keinen wirklichen Plan wie weit es heute gehen sollte. Im lokalen Dorfladen füllte ich meinen Proviant um etwas Früchte und Eisteepulver auf. Schon am Dorfbrunnen erkannte ich, dass der Eistee wohl lange auf einen Käufer gewartet hat. Egal ist immer noch trinkbar! Ich bin sonst ein absoluter Wassertrinker und konsumiere praktisch nie Süssgetränke, aber ich brauchte mal eine Abwechslung vom Wassergeschmack. Abschied von Quincinetto Mittlerweile war es bald Mittag und die Sonne meinte es gut. Nach einer kurzen letzten Nachricht an meine Partnerin machte ich mich an den Aufstieg. Es war heiss, ich schwitzte, aber ich kam erstaunlich schnell voran. Im ausgestorbenen Weiler Santa Maria legte ich eine späte Mittagspause ein. Weiter gings in Richtung Agriturismo le Capanne, welches ich rechts liegen liess. Wow, zwei Etappen an einem Tag Kirche von Santa Maria. Wie praktisch alle Kirchen war auch diese verschlossen. Ich traf bisher genau einen anderen Wanderer. Ich genoss die Natur und die Ruhe. Einfach laufen, geniessen und meine Gedanken schweifen lassen. Wenn ich so daran zurückdenke kommen mir die Tränen, so schön war das. Ich lief gemütlich weiter und überlegte mein Nachtlager irgendwo aufzubauen. Da es mir dann aber doch zu früh war, lümmelte ich etwas rum und lief gemütlich weiter. Unterhalb der Alpe Valbona rannten mir urplötzlich eine Horde Hütehunde entgegen, umzingelten und verbellten mich. Mir war alles andere als wohl, denn die Vieher reagierten auch nicht auf die Zurufe des Älplers. Ich war recht sauer, unterhielt mich aber noch lange mit dem Hirten. Einmal mehr war ich froh um meine paar Sätze Italienisch. Er erzählte allerlei von seinen trenti cavalli (30 Pferden) und der Gegend. Zwei der 30 Pferde auf der Alpe Valbona und ein Mulo oder Muli Nach einem längeren Gespräch kam plötzlich G., ein Italiener hinzu. Sein Plan war im Riff. Chiaromonte zu übernachten, welches gemäss seinem Rother von 2012 noch offen ist. Seine Enttäuschung war gross, als ich ihm sagte, dass dieses nun geschlossen ist. Wir liefen, jeder in seinem Tempo weiter und G. schaute beim Riff. nach ob dieses wirklich geschlossen ist (war es). Blick zum Colle di Pian Spergiurati. Trotzdem es plötzlich zuzog und merklich kühler wurde, blieb es aber trocken. Auf dem Colle di Pian Spergiurati Colle di Pian Spergiurati Weiter gings zur Alpe Chiaromonte, wo wir ein einigermassen ebenes Plätzchen zum Übernachten fanden. Anstandshalber fragten wir in der Alp nach. A. der Mitarbeiter von Giorgio (er ist im Rother mit Foto abgebildet) bot uns an in der Hütte zu übernachten. Weiter bot er uns einen Kaffee an, welchen wir gerne annahmen. Wir genossen einen schönen Abend bei interessanten Gesprächen, wobei ich längst nicht alles verstand, da die drei Italiener einfach zu schnell sprachen. Unglaublich wieviel Arbeit die beiden unter einfachsten Umständen verrichten um einen Laib Käse am Tag zu produzieren. Meinen Respekt für diese Arbeit, erst recht wenn man das hohe Alter von Giorgio berücksichtigt. PS: Ich musste die Qualität der Fotos etwas reduzieren, da es ansonsten mit den 10 MB nicht gereicht hätte.1 Punkt
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Joar, dem stimme ich nur zu wenn für dich Feuerholzmachen schon eine Spezialanwendung ist.. Ich sehe das eher so: Wenn man sich gegenüber ehrlich ist sind Messer wie ein Opinel für kaum mehr als Essen machen oder Schnüre zurechtschneiden geeignet.. *Duck und weg*1 Punkt
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Mein Tipp: MSR Bowl (Edelstahl, 0.8 Liter, ~80g gewogen) für gerade mal 9 € und dazu die Trangia Mini Federstahl-Griffzange, welche die volle Bowl heben kann (20 g) Dann bist du mit 13 € und 100g gut dabei Die Schüssel ist auch breit genug, dass man in dieser Braten kann. Hat dazu nen schön hohen Rand Als Deckel für Topf einfach nen leckeren Kuchen auf Alublech besorgen. Blech schön platt machen (Nudelholz z.B.) und entsprechend zuschneiden. An einer Seite etwas überstehen lassen, dass du den Deckel auch abnehmen kannst. https://www.outdoortrends.de/msr-alpine-nesting-bowl-stapelbare-schuessel.html https://www.outdoortrends.de/trangia-griff-fuer-mini-trangia.html1 Punkt
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wenn wir das ganze UL-mässig angehen wollen, sollten wir nicht mit dem messer beginnen, sondern uns zuerst überlegen, wofür wir ein messer genau benötigen und uns erst dann auf die suche nach dem dafür am besten geeigneten (und leichtesten) utensil machen. am einfachsten ist wohl, seinen tagesablauf auf einer reelen tour durchzudenken/-spielen und aufzuschreiben, in welcher situation man ein solches schneidutensil benötigt und ob man die selbe funktion auch mit etwas anderem erreichen kann, das man sowieso schon dabei hat. daraus ergibt sich dann nach und nach ein anforderungsprofil aufgrund dessen man sich sein schneidutensil kaufen oder gar selber anfertigen kann.1 Punkt